Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Gesunde Ernährungstrends

Mutter und Tochter probieren gesunde Ernährungstrends aus

Wie gesund sind angesagte Ernährungsweisen?

Ernährung ist ein faszinierendes und oft kontroverses Thema im Bereich Gesundheit. Ständig kommen neue Ernährungstrends und Ratschläge ans Licht, die uns versprechen, unsere Lebensweise zu verbessern. Diese Trends variieren nicht nur in der Zubereitung der Speisen, sondern auch in der Frage, welche Lebensmittel in welchen Mengen oder zu bestimmten Zeiten verzehrt werden sollten, wie es beispielsweise beim Fasten der Fall ist. Die Motive hinter diesen Ansätzen sind vielfältig: Manche Menschen streben eine Gewichtsreduktion an, während andere ihre körperliche oder geistige Leistungsfähigkeit steigern oder einfach ihre Lebensqualität verbessern möchten.

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige der neuesten Ernährungstrends, untersuchen ihre Auswirkungen auf die Gesundheit und klären über mögliche Risiken auf.

Wussten Sie schon, dass...

  • Nüsse und Samen einen positiven Einfluss auf die Hormonproduktion von Frauen haben?
  • die AOK Sachsen-Anhalt einen Zuschuss für zwei Gesundheitskurse pro Jahr zahlt?
  • wir einmal pro Jahr eine individuelle Ernährungsberatung bezuschussen?
Lach ist ein idealer Bestandteil ketogener Ernährung

Ketogene Ernährung

Die ketogene Ernährung ist eine Low-Carb-Diät, die darauf abzielt, den Stoffwechselzustand der Ketose zu erreichen, bei dem der Körper Fett anstelle von Zucker zur Energiegewinnung verbrennt. Dies erfordert eine starke Reduzierung der Kohlenhydratzufuhr auf etwa fünf bis zehn Prozent des täglichen Kalorienbedarfs. Fette liefern 70 bis 75 Prozent der Kalorien, während Eiweiße etwa 20 Prozent ausmachen.

Kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Brot, Nudeln, Reis und Hülsenfrüchte sowie zuckerhaltige Produkte, Softdrinks, Süßspeisen, Alkohol und bestimmte Obstsorten wie Weintrauben und Bananen sind tabu.

Was tut Keto für unsere Gesundheit?

Eine ketogene Ernährung wird aufgrund der gesteigerten Fettverbrennung und des hohen Wasserverlusts häufig für eine kurzfristige Gewichtsreduktion eingesetzt. Außerdem dient sie als Therapieform bei Epilepsie, wenn eine Behandlung mit Medikamenten nicht möglich ist. Dies sollte aber immer ärztlich abgeklärt werden und nicht dauerhaft durchgeführt werden. 

Keto birgt aber auch einige Nachteile. Bei langanhaltender Anwendung kann es zu einem Nährstoffmangel kommen. Durch die Veränderung des Elektrolythaushalts können zudem Nierensteine entstehen. Außerdem kann eine Umstellung auf Ketose grippeähnliche Nebenwirkungen haben, wie eine verringerte Leistungsfähigkeit, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme oder auch Mundgeruch.

Folgende Personengruppen sollten grundsätzlich von einer ketogenen Ernährung absehen:

  • Kinder
  • Schwangere
  • Menschen mit Diabetes Typ I
  • Personen mit einer Essstörung

Bei einer langfristigen Anwendung sollte immer ein Ernährungsexperte hinzugezogen werden.

Hülsenfrüchte als Bestandteil von Green Eating

Green Eating

Green Eating ist ein umweltbewusster und gleichzeitig gesundheitsfördernder Ernährungstrend. Hierbei geht es darum, dass möglichst viele grüne Lebensmittel auf den Teller kommen. Es wird vor allem auf regionale und saisonale sowie pflanzliche statt tierischer Lebensmittel gesetzt. Der Fokus liegt dabei auf grünen, unverarbeiteten und nährstoffreichen Lebensmitteln wie:

  • Obst
  • Gemüse
  • Hülsenfrüchte
  • Nüsse
  • Vollkornprodukte

Der Umweltaspekt des Green Eatings liegt im geringen CO₂-Ausstoß durch den reduzierten Verzehr tierischer Produkte. Auch nachhaltige Anbaumethoden sowie weniger verarbeitete und verpackte Lebensmittel spielen eine wichtige Rolle.

Gesundheitliche Vorteile

Green Eating hat viele gesundheitliche Vorteile, darunter:

  • Gewichtsmanagement

    Die Lebensmittel sind oft kalorienarm und haben gleichzeitig einen hohen Nährstoffgehalt.

  • Gutes Körpergefühl

    Aufgrund der vielen Antioxidantien, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien fühlt man sich vitaler und fitter.

  • Herz-Kreislauf-Gesundheit

    Durch das Green Eating werden Cholesterin und Blutdruck gesenkt, was einen positiven Effekt auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit hat.

Louwen Diät

Die Louwen-Diät, entwickelt vom Gynäkologen Prof. Dr. Frank Louwen, ist ein Ernährungskonzept für Schwangere, das zur Geburtsvorbereitung dient. Mit der Ernährung nach Louwen beginnt man in den letzten sechs bis acht Schwangerschaftswochen vor der Entbindung. Dadurch soll die Geburt weniger schmerzvoll sein und schneller vonstattengehen. Außerdem soll sich das Risiko für Geburtsverletzungen verringern. Um das zu erreichen, wird vor allem auf Zucker und Weißmehl verzichtet. Schnell verfügbare Kohlenhydrate mit hohem glykämischem Index werden vermieden, um die Insulinproduktion zu senken. Bevorzugte Lebensmittel sind:

  • Vollkornprodukte
  • Körner, Saaten und Hülsenfrüchte
  • Gemüse
  • Obst mit niedrigem Zuckergehalt
  • Proteine, zum Beispiel durch Fleisch oder Fisch
Eine schwangere Frau kocht nach der Louwen Diät

Gesundheitliche Vorteile für Schwangere

Die Stabilisierung des Blutzuckerspiegels unterstützt die Produktion des Wehenhormons Prostaglandin und kann die Wehenbereitschaft fördern. Blutzuckerschwankungen und Wassereinlagerungen werden ebenfalls reduziert. Die Louwen-Diät ist wissenschaftlich nicht belegt und nicht für eine langfristige Gewichtsabnahme geeignet. Sprechen Sie vor einer Ernährungsumstellung mit Ihrem Arzt. Achten Sie auf gute Kohlenhydrate, da der Körper in der Schwangerschaft viel Energie benötigt. Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung ist daher wichtig.

Seed Cycling

Seed Cycling soll durch den gezielten Verzehr von Samen den weiblichen Hormonhaushalt unterstützen. Die Samen sollen vor allem dabei helfen, hormonelle Beschwerden wie Regelschmerzen, PMS, Akne oder PCOS, während des Menstruationszyklus zu lindern. Außerdem unterstützen sie bei der Fruchtbarkeit, sorgen für eine bessere Haut- und Haargesundheit und helfen bei der Regelmäßigkeit des Zyklus. Auch Beschwerden in den Wechseljahren sollen dadurch gelindert werden. Je nach Zyklusphase wird jeweils ein Esslöffel der entsprechenden Samen eingenommen:

  • Follikelphase (1. bis 14. Tag)

    Leinsamen oder Kürbiskerne sollen die Östrogenproduktion unterstützen.

  • Lutealphase (15. bis 28. Tag)

    Sonnenblumenkerne oder Sesamsamen sollen die Progesteronproduktion unterstützen.

    Es empfiehlt sich, die Samen zu zerkleinern und mit gesunden Gerichten wie Bowls, Müslis oder Salaten zu essen.

    Bisher gibt es noch keine wissenschaftlichen Studien zu Seed Cycling. Grundsätzlich sind Samen jedoch voller wichtiger und gesunder Nährstoffe, weshalb Sie hier nichts falsch machen können. Bei schwerwiegenden hormonellen Störungen sollten Sie sich jedoch an einen Arzt wenden.

Ein regionaler Gemüsemarkt ist typisch für Slow Food

Slow Food

Slow Food wurde 1986 in Italien als Gegenbewegung zu Fast Food ins Leben gerufen. Es geht um genussvolles, bewusstes und nachhaltiges Essen mit einem Fokus auf Saisonalität, Regionalität und Qualität. Dabei werden handwerklich hergestellte Lebensmittel von kleineren Erzeugern vor der Haustür bevorzugt. Die Bewegung ist auch in Deutschland aktiv und fördert unter anderem den Erhalt traditioneller Rezepte, wie die typisch ostdeutsche Sauerampfersuppe. Außerdem unterstützt sie die Bildung von Netzwerken zwischen regionalen Händlern und Gastronomen. Dabei setzt sich die Bewegung auch für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Herstellung von Lebensmitteln ein.

Gesundheitliche Vorteile von Slow Food

Frische, unverarbeitete Lebensmittel aus der Region liefern mehr Nährstoffe. Gesundes und achtsames Kochen wirkt sich zudem positiv auf das Hunger- und Sättigungsgefühl aus. Regionale Produkte können Sie ganz einfach in verschiedenen Hof- und Bioläden, auf Wochenmärkten oder bei privaten Bäckereien erwerben. Auch in regionalen Biokisten oder Spezialitätenkisten, wie die „Bördeschatzkiste“, „Typisch-Harz-Box“ oder die „Salzlandkiste“, lassen sich entsprechende Lebensmittel finden.

Personalisierte Ernährung

Die personalisierte Ernährung ist auf die individuellen Bedürfnisse einer Person abgestimmt. Dabei werden der allgemeine Gesundheitszustand, die Genetik, der Stoffwechsel, der Lebensstil und persönliche Vorlieben betrachtet. Die Grundlage der personalisierten Ernährungspläne liefern DNA-Tests und Blutwert- oder Darmflora-Analysen. Durch die Ernährungsweise soll man sich fitter fühlen, sein Gewicht besser regulieren sowie die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität steigern können. Außerdem verbessert sich die Gesundheit langfristig durch:

Eine Frau teste der gesunden Ernährungstrend der personalisierten Ernährung
  • die Optimierung der Versorgung mit Vitaminen, Mineralien und Makronährstoffen
  • die Verhinderung ernährungsbedingter Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder Übergewicht
  • die Identifikation und der Austausch von Lebensmitteln, die Allergien oder Intoleranzen hervorrufen
  • den Aufbau und Erhalt einer gesunden Darmflora und damit eine verbesserte Verdauung

Es gibt bereits viele (Online-)Angebote für Gen-Tests. Ob die Analysen Auskunft über Ernährungsempfehlungen geben, ist wissenschaftlich allerdings noch nicht belegt.

Ernährungstrends und Persönlichkeit: Der perfekte Mix

Für welche Ernährungsform man sich auch entscheidet: Sie sollte zu den eigenen Bedürfnissen und dem Lebensstil passen. Beim Essen sollte es nicht um Verzicht und Reglementierung gehen. Genuss und Wohlbefinden sind ebenfalls von großer Bedeutung. Hält man sich zu genau an eine bestimmte Ernährungsweise, kann es beispielsweise zu einem Nährstoffmangel oder sogar einer Essstörung führen. Zudem gehört neben einer gesunden, ausgewogenen Ernährung auch regelmäßige Bewegung im Alltag dazu, um sich gut zu fühlen. 

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