Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Wechseljahre

Eine etwa 60jährige Frau steht in einem Wohnzimmer auf einer Yogamatte und macht eine Übung mit ausgestreckten Armen.

Der Körper verändert sich

Jede Frau mittleren Alters durchlebt es früher oder später - plötzlich aufkommende Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Alles erste Anzeichen von Wechseljahren. Diese können von Frau zu Frau unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Ein Drittel der Frauen in den Wechseljahren leiden unter einer sehr starken Form der Hormonumstellung. Ein weiteres Drittel bemerkt nur leichte Symptome. Die restlichen Frauen durchleben diese Zeit gänzlich ohne Beschwerden. Doch warum ist das so unterschiedlich?

Wir beleuchten das Thema genauer und klären, warum es zur Hormonumstellung kommt und welche Veränderungen im Körper auftreten.

Wussten Sie schon, dass…

  • sich viele Frauen nach den Wechseljahren freier fühlen?
  • die Menopause Migräneanfälle verringern kann?
  • die AOK Sachsen-Anhalt viele Gesundheitskurse bezuschusst?

Die Umstellung des Körpers

Ein etwa 55 jähriges Pärchen läuft Hand in Hand durch einen Park. Beide schauen sich lächelnd an.

Wechseljahre werden in der Fachsprache auch Klimakterium genannt. Sie bezeichnen die Jahre unmittelbar vor und nach der letzten Regelblutung im Leben einer Frau. In dieser Zeit stellt sich der weibliche Hormonhaushalt um. Eine wichtige Rolle spielen dabei zwei Hormone: Progesteron und Östrogen. Zunächst kommt es durch die ausbleibenden Eisprünge zu einer geringeren Produktion von Progesteron. Später nimmt auch die Östrogenkonzentration ab.

Die monatlichen Blutungen werden unregelmäßig und bleiben schließlich ganz aus. Die letzte Regelblutung wird Menopause genannt. Der Begriff ist irreführend, da es sich nicht um eine Pause handelt, sondern um einen Schlusspunkt. Danach kann eine Frau nicht mehr schwanger werden.

Schweißausbrüche und Hitzewallungen: Symptome der Wechseljahre

Die ersten Anzeichen für die Wechseljahre treten bei Frauen meist zwischen 45 und 55 Jahren auf. Durch das Ungleichgewicht des Hormonhaushaltes können verschiedene Beschwerden auftreten: 

  • Schweißausbrüche, Hitzewallungen, Nachtschweiß

    Das häufigste Anzeichen bei Frauen für Wechseljahre sind plötzliche und häufige Hitzewallungen. Sie beginnen meist im Gesicht und breiten sich über Hals und Oberkörper aus. Dies hält einige Minuten an.

  • Veränderung der Scheidenschleimhaut

    Durch den sinkenden Östrogenspiegel neigen manche Frauen zu dünnerer und trockener Scheidenschleimhaut. Dadurch kann es schneller zu Infektionen oder Entzündungen im Intimbereich kommen. Es kann sein, dass Sie häufiger zu Juckreiz oder Brennen leiden. Besprechen Sie Ihre Beschwerden mit Ihrem Gynäkologen oder Ihrer Gynäkologin.

  • Schlafstörungen

    Ein unruhiger Nachtschlaf führt tagsüber zu Erschöpfung. Ob der Schlafmangel oder die Schlafstörung mit den Wechseljahren zusammenhängen, muss von fachärztlichen Personal abgeklärt werden.

  • Stimmungsschwankungen

    Der unausgeglichene Hormonhaushalt kann die Ursache für Stimmungsschwankungen, Antriebslosigkeit, Nervosität und Unruhe sein. Ob dies wirklich auf die Wechseljahre zurückzuführen ist, sollte ebenfalls von der behandelnden Arztpraxis abgeklärt werden.

  • Gewichtszunahme

    Frauen nehmen in den Wechseljahren häufiger zu. Das liegt aber nicht immer am Ungleichgewicht des Hormonhaushaltes, denn im Alter sinkt auch der Kalorienbedarf. Der Körper verbraucht während der Hormonumstellung weniger Energie. Das bedeutet, dass Frauen bei gleichbleibenden Essgewohnheiten durchaus an Gewicht zunehmen können.

Schwangerschaft und Menopause

Bis zur Menopause kann eine Frau grundsätzlich schwanger werden. Setzt die Regelblutung mindestens zwölf Monate aus, so ist damit zu rechnen, dass die letzte Blutung die Menopause war. Ab diesem Zeitpunkt ist eine Schwangerschaft ausgeschlossen.

Tipps wie Sie entspannter durch die 
Wechseljahre kommen

Eine etwa 60 jährige Frau sitzt im Schneidersitz auf einer Sportmatte am Rande eines Sees. Neben ihr steht eine kleine Wasserflasche. Sie schaut lächelnd aufs Wasser und dehnt dabei ihre Beine.
  • Gesunde Ernährung  
    Essen Sie viel Obst und Gemüse, wenig Fleisch und öfter fettarme Milchprodukte. Auch Sojaprodukte wie Tofu eignen sich für eine gesunde Ernährung
  • Bewegung hält gesund
    Durch regelmäßiges Laufen, Schwimmen oder Rad fahren kann die Körpertemperatur besser reguliert werden.
  • Bestimmte Lebensmittelmeiden
    Verzichten Sie auf Alkohol und scharfe Gewürze. Sie fördern Ihre Hitzewallungen.
  • Bewusst entspannen 
    Erlernen Sie Entspannungstechniken wie Yoga, Progressive Muskelentspannung und Pilates. Diese reduzieren Stress und führen zu mehr Wohlbefinden. Wie bezuschussen Entspannungskurse von zertifizierten Anbietern.
  • Saunagänge 
    Regelmäßige Saunagänge reduzieren zusätzlich Hitzewallungen. Dabei wird der Körper an plötzliche Temperaturwechsel gewöhnt. Er kann somit aufkommende Temperaturschwankungen schneller anpassen und rasch ausgleichen.

Behandlung

Nicht jede Frau hat in den Wechseljahren Beschwerden. Treten jedoch Schmerzen oder ungewöhnliche Symptome auf, sollte die behandelnde hausärztliche oder gynäkologische Praxis aufgesucht werden. Diese kann eine geeignete Behandlung oder Therapie anordnen oder Alternativen aufzeigen.

Sind Ihre Beschwerden besonders stark und schränken Sie im Alltag ein, wird Ihr ärztliches Fachpersonal Sie  gegebenenfalls über eine Hormonbehandlung beraten. Diese erfolgt mit Hilfe einer Östrogen-Gestagen-Kombination, die in Tablettenform, als Pflaster, Nasenspray oder als Spritze angewandt wird. Sie sollte jedoch nur für eine kurze Zeit erfolgen. Werden die Beschwerden über einen längeren Zeitraum mit Hormonen behandelt, steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten und Brustkrebs.

Auch pflanzliche, hormonfreie Alternativen, wie zum Beispiel bestimmte Pflanzenöle, werden zur Linderung angeboten. Ob sie wirklich einen Nutzen haben, ist aber nicht wissenschaftlich belegt.

 

Gibt es Wechseljahre auch bei Männern?

Mann und Frau spazieren Hand in Hand.

Auch Männer durchleben mit dem Älterwerden eine hormonelle Veränderung, denn der Testosteronspiegel nimmt allmählich ab.  Der Rückgang verläuft allerdings langsamer als bei Frauen, deshalb treten bei Männern weniger Beschwerden auf. Nur wenige Männer leiden an einem echten Testosteronmangel. Anzeichen dafür sind:

  • Antriebslosigkeit
  • Verstimmungen
  • Gewichtszunahme
  • Erektionsstörung
  • Abbau Muskelmasse
  • Verminderte Konzentrationsfähigkeit

Werden die Anzeichen durch eine ärztliche Untersuchung bestätigt, kann sich der Mann einer Testosteronbehandlung unterziehen, wobei die Risiken auch hier abgewogen werden sollten. Lassen Sie sich hierzu unbedingt von Ihrer behandelnden Arztpraxis beraten.

Nach den Wechseljahren

Die hormonell bedingte Veränderung wirkt sich sichtlich auf die Haut und den Stoffwechsel aus. Gesicht, Hände und Bauch wirken bei vielen Frauen nach der Menopause reifer und sind meist durch mehrere Falten geprägt.

Nach den Wechseljahren steigt für Frauen das Risiko, an Osteoporose zu erkranken. Grund ist der Östrogenspiegel: Östrogen bremst den Knochenabbau. Mit sinkendem Östrogenkonzentration nach der Menopause fällt diese Schutzwirkung weg. Das bedeutet natürlich nicht, dass Knochen sofort nach der Menopause schneller zu brechen drohen. So wie bei jeder hormonellen Veränderung ist auch dies ein Prozess. Jedoch gehören gerade Frauen ab 60 Jahren zur Risikogruppe für Osteoporose. Auch verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen können zunehmen, wobei diese nicht ausschließlich auf die Hormonumstellung zurück zu führen sind, sondern auch mit dem steigenden Alter auftreten können.

Die Wechseljahre bringen nicht nur Beschwerden mit sich, sondern haben auch positive Auswirkungen auf den Körper. Ist die Hormonumstellung abgeschlossen, gehören Verhütung, Menstruationsbeschwerden und Regelblutungen der Vergangenheit an. Auch eine schwere Endometriose klingt durch die fallende Östrogenbildung ab und tritt nur noch in Einzelfällen in schwacher Form auf. Das kann die Lebensqualität verbessern. Auch eine Migräne kann nach den Wechseljahren verschwinden.

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