Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Speiseöle

Eine circa 20-jährige Frau steht an ihrer Kücheninsel und gießt etwas pflanzliches Öl auf ihren Salat.

Pflanzliche Öle als gesundheitsfördernde Helfer in Küche und Bad

Sonnenblumenöl, Oliven- und Rapsöl – pflanzliche Speiseöle sind nicht aus der Küche wegzudenken. Als gesunde Alternative zu tierischen Fetten versorgen sie den Körper mit Vitaminen und wertvollen Fettsäuren. Aber welche gesundheitlichen Vorteile haben pflanzliche Öle genau? Wie unterstützen sie die Gesundheit in der Ernährung und in der Körperpflege? Und worauf gilt es beim Kauf und bei der Anwendung der Öle zu achten? Wir stellen Ihnen vier Multitalente vor.

Wussten Sie schon, dass...

 

  • Rapsöl auch als reichhaltige Hautpflege verwendet werden kann?
  • die AOK Sachsen-Anhalt Gesundheitskurse zum aktiven Abnehmen anbietet?
  • pflanzliche Öle wichtige Lieferanten für Omega-3-Fettsäuren sind?

Walnussöl

Das Öl aus Walnusskernen ist ein einheimischer Alleskönner. Der intensiv nussige Geschmack kann Ihren Gerichten den letzten Schliff verleihen oder Haut und Haare reichhaltig pflegen.

  • Wie gesund ist Walnussöl?

    Walnussöl enthält viele ungesättigte Fettsäuren. Davon vor allem Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren. Diese sind wichtig für Ihren Köper. Denn sie wirken sich sehr positiv auf das Herz-Kreislauf-System und den Fettstoffwechsel aus. Sie fördern die Durchblutung, regulieren den Cholesterinspiegel und unterstützen das Immunsystem. Neben den wichtigen Fettsäuren enthält Walnussöl außerdem Spurenelemente und Vitamine wie Vitamin E und Biotin. Das ausgewogene Verhältnis zwischen Fettsäuren, Spurenelementen und Vitaminen macht es hochwertiger als das allseits beliebte Olivenöl.

    Beim Kauf von Walnussöl sollten Sie ein paar Dinge beachten. Denn obwohl die Walnuss bei uns heimisch ist, wird sie meist aus den USA importiert. Mit einer kurzen Recherche oder einem Blick auf das Etikett finden Sie sicher ein Öl, das in Deutschland hergestellt wurde. Vielleicht sogar in Ihrer Region.

    Damit Sie ein möglichst hochwertiges Produkt bekommen, sollten Sie auf ökologische Öle bauen und die Herstellungsweise beachten. Kaltgepresste und native Öle enthalten mehr gesundheitsfördernde Nährstoffe als zum Beispiel raffinierte Öle. Dafür sind sie aber meist nicht so hitzebeständig.

  • Walnussöl in der Küche

    Walnussöl macht sich am besten in der kalten Küche. Zum Braten ist es wenig geeignet, da das Erhitzen wertvolle Nährstoffe zerstört. Ein allgemeiner Tipp: Wenn Sie merken, dass ein Öl beim Erhitzen anfängt zu rauchen, sollten Sie es abkühlen lassen und entsorgen. Denn wenn Öl raucht, wurde es überhitzt und dabei entstehen schädliche Substanzen.

    Mit seinem nussigen Aroma passt Walnussöl gut zu würzigeren Salaten wie Feldsalat oder Spinat und ergänzt Fischgerichte, Wurzelgemüse und Suppen. Spannend ist auch die Verwendung in Süßspeisen. Wenn Sie sich näher mit dem Öl beschäftigen, finden Sie viele interessante Rezepte.

    Walnussöl ist in der Regel gut verträglich. Bei einer Nussallergie könnte es aber eine Reaktion auslösen.

  • Walnussöl in der Haut- und Haarpflege

    Die Vitamine, die Walnussöl enthält, sind der Grund, warum es auch für die Haut- und Haarpflege geeignet ist. Denn Vitamin E und Biotin schützen und pflegen Haut, Haare und Nägel. Zur Körperpflege können Sie Walnussöl pur verwenden. Es zieht schnell ein und macht trockene und rissige Haut wieder geschmeidig. Für die bestmögliche Pflege tragen Sie es sparsam auf die feuchte Haut auf und massieren es ein. Die Haut muss feucht sein, denn so entsteht eine Emulsion und Ihre Haut nimmt das Öl besser auf. Das Haar können Sie zum Beispiel mit einer Kur pflegen. Massieren Sie eine Handvoll Öl in das handtuchtrockene Haar ein. Das Ganze lassen Sie eine Stunde einwirken und waschen es mit einem milden, silikonfreien Shampoo aus.

  • Walnuss- oder Leinöl?

    Walnussöl und Leinöl haben ähnliche Eigenschaften. Auch Leinöl hat einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren und wird oft als natürliches Nahrungsergänzungsmittel empfohlen. Es unterstützt die Verdauung und beugt Gefäßablagerungen vor. Wenn Sie Leinöl für die Hautpflege verwenden wollen, sollten Sie allerdings aufpassen. Leinöl kann die Poren verstopfen und so Unreinheiten auslösen.

Rapsöl

Rapsöl ist das beliebteste Speiseöl in Deutschland. Da wird es Sie vielleicht überraschen, dass es auch in anderen Gebieten Anwendung findet. Rapsöl war lange nicht für den Verzehr gedacht, denn es hatte einen bitteren Geschmack und enthielt schädliche Erucasäure. Neuzüchtungen haben diese Probleme aber beseitigt. Zu unserem Glück. Denn Rapsöl enthält viele wichtige Mineralien, Vitamine und Fettsäuren. Durch die Vitamine werden im Körper Antioxidantien freigesetzt, die Ihr Immunsystem unterstützen und vor Arterienverkalkung schützen.

  • Verwendung in der Ernährung

    Wie bei allen anderen kalt gepressten Ölen darf auch kalt gepresstes Rapsöl nicht erhitzt werden. Der mild nussige Geschmack verfeinert Salatdressings, Marinaden und gedünstetes Gemüse. 

    Zum Anbraten und Backen eignet sich raffiniertes Rapsöl. Es ist geschmacksneutral und kann sehr viel stärker erhitzt werden als kalt gepresstes Öl.

    Schauen Sie mal in Ihrer Küche. Steht dort Rapsöl oder Rapskernöl? Die beiden Produkte unterscheiden sich in ihrer Wirksamkeit kaum. Nur die Herstellung ist anders. Rapskernöl wird aus geschälter Rapssaat hergestellt. Deshalb ist es im Geschmack sehr viel milder und zum Beispiel besonders für die Zubereitung von Babynahrung geeignet.

  • Ist Rapsöl gut für die Haut?

    Die einfache Antwort: Ja! Rapsöl hat viele pflegende Eigenschaften. Es enthält Vitamin E und Karotinoide, die die Zellteilung aktivieren und so einen Anti-Aging-Effekt haben. Deshalb wird es zum Beispiel zur Behandlung von Narben genutzt.

    Wenn Sie an trockener Haut leiden, ist Rapsöl eine natürliche Pflege. Es gehört zu den nicht trocknenden Ölen und ist deshalb besonders rückfettend.

    Ob ein Öl trocknend oder nicht trocknend ist, hängt von den ungesättigten Fettsäuren ab. Je mehr ein Öl enthält, desto eher ist es ein nicht trocknendes Öl. Damit lässt sich auch gut einschätzen, welches Öl für welchen Hauttyp passend ist.

  • Rapsöl und andere Öle im Vergleich

    Rapsöl hat eine besondere Eigenschaft, die kein anderes Speiseöl aufweist: Das Verhältnis zwischen Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren ist mit zwei zu eins optimal. Im Vergleich mit Sonnenblumen- oder Olivenöl hat es das beste Fettsäurespektrum. Sonnenblumenöl enthält zum Beispiel mehr Omega-6-Fettsäuren, dafür aber kaum Omega-3. Olivenöl  Auf der anderen Seite hat Sonnenblumenöl ebenfalls kein optimales Fettsäuren-Verhältnis und enthält aber mehr Ölsäure. Ölsäure wirkt im Körper entzündungshemmend und reguliert die Insulin-Resistenz.

Eine circa 50-jährige Mutter und ihre circa 20-jährige Tochter naschen je eine Scheibe Gemüse, während sie gemeinsam kochen.
Eine circa 30-jährige Frau reibt etwas Öl in ihr Haar. In der rechten Hand hält sie eine Kosmetikflasche. Sie sitzt in ihrem Wohnzimmer. Auf dem Tisch stehen weitere Pflegeutensilien bereit.
Öl wird in einen Edelstahltopf gegossen.

Arganöl – das marokkanische Gold

Auch das feine Arganöl ist ein wahres Multitalent. Sie können es sowohl in der Küche als auch in der Hautpflege verwenden. Es wird traditionell im Süden Marokkos hergestellt, wo der Arganbaum wächst. Da der Baum vom Aussterben bedroht ist, erklärte die UNESCO das Gebiet zum Weltkulturerbe. Bei den einheimischen Berbern wird er auch der "Baum des Lebens" genannt, denn er versorgt sie mit dem sogenannten marokkanischen Gold. Arganöl wird bis heute überwiegend in Handarbeit hergestellt und gehört durch die langwierige Produktion zu den wertvollsten Ölen seiner Art.

  • Feinheit in der Küche

    Arganöl wird ausschließlich in der kalten Küche verwendet. Vor allem in der gehobenen Küche hat es in den letzten Jahren einen Aufschwung erfahren. Geruch und Geschmack erinnern an Mandeln. Die aufwendige Herstellung und der besondere Status des Arganbaums machen das Öl zu einem besonderen, teuren Produkt. Deshalb wird es oft nur sparsam zum Verfeinern von Speisen genutzt.

  • Ein Multitalent in der Körperpflege

    Wie Rapsöl hat auch Arganöl einen hohen Anti-Aging-Effekt. Es stellt die Elastizität der Haut wieder her und reguliert den Feuchtigkeitshaushalt nachhaltig, denn es zieht besonders tief in die Hautschichten ein. Arganöl hat aber nicht nur gute pflegende Eigenschaften. Sie können es auch nutzen, um Hauterkrankungen zu behandeln. Es hilft bei:

    Die Berber-Frauen nutzen es außerdem als Schutz vor UV-Strahlung.

    Der hohe Anteil an Linolsäure im Arganöl macht es zu einer nährreichen Haarpflege. Eine regelmäßige Pflege mit dem Öl schützt vor Haarbruch und Haarausfall und regt das Wachstum an. Und bei gereizter Kopfhaut kann Ihnen eine Kopfmassage mit Arganöl Erleichterung bringen. Es ist also nicht verwunderlich, dass die Kosmetikindustrie das Öl schon lange für sich entdeckt hat.

  • Arganöl als Heilmittel

    In Marokko weiß man schon lange um die heilenden Eigenschaften von Arganöl. Bei den Berbern wird es zur Behandlung von verschiedensten Beschwerden eingesetzt. Vor allem bei Magen- und Darmbeschwerden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vertraut man dort auf Arganöl. Und auch Rheuma, Gelenkschmerzen oder Heuschnupfen werden mit dem Öl behandelt. Dass Arganöl Eigenschaften hat, die das Immunsystem stärken und Blutzucker und Blutdruck regulieren können, ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen. Es soll sogar Krebs vorbeugen.

Sie sehen: Arganöl ist ein wahrer Alleskönner und deshalb eine wertvolle Kostbarkeit.

Olivenöl

Das beliebte Öl aus der mediterranen Küche wird schon lange als herzgesunde Alternative zu Butter empfohlen. Mit seinen gesunden Fetten und Antioxidantien wirkt Olivenöl entzündungshemmend und senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten.

  • Hautpflege mit Olivenöl

    Neben dem Einsatz in der Küche ist Olivenöl mittlerweile ein weit verbreiteter Wirkstoff in der Kosmetik. Wenn Sie in der Drogerie durch die Gänge laufen, sehen Sie von Seife über Haarshampoo bis zu Bodylotion eine Vielfalt an Produkten mit Olivenöl. Statt der Tuben und Tiegel können Sie aber auch einfach das pure Produkt nutzen. Durch die hohen Anteile an Vitamin E, Ceratin, Chlorophyll und durch viele andere Nährstoffe gibt Olivenöl Ihrer Haut einen Extrakick an Feuchtigkeit. Außerdem regt es die Kollagenproduktion in der Haut an und hilft so, Falten vorzubeugen. Die entzündungshemmenden Eigenschaften helfen bei gereizter Haut und Ekzemen. Eine Behandlung mit Olivenöl beruhigt die betroffenen Stellen und lindert Juckreiz.

    Olivenöl kann außerdem Ihren Make-Up-Entferner ersetzen. Tragen Sie das Öl am Abend auf Ihr Gesicht auf und massieren es kurz ein. Feuchten Sie ein Abschminkpad mit lauwarmem Wasser an und tragen Sie das Öl ab. Sie werden sehen, wie gut das funktioniert. Nach dem Abschminken waschen Sie einfach Ihr Gesicht mit einer sanften Reinigung. Als kleiner Bonus pflegt das Olivenöl Ihre Haut schon beim Abschminken ein bisschen mit.

  • Olivenölkur fürs Haar

    Ein hochwertiges Olivenöl ist eine einfache Universalpflege für strapaziertes, trockenes Haar. Es hält die Feuchtigkeit im Haar und schenkt neuen Glanz und Geschmeidigkeit. Eine einfache Haarkur, wie sie auch mit Walnussöl funktioniert, ist dafür genau das Richtige. Sie können die Kur sogar über Nacht einwirken lassen und am nächsten Morgen mit einem sanften Shampoo auswaschen. Achten Sie aber darauf, dass Sie Ihre Kopfhaut nicht mit einölen. Das kann sonst die Haare beschweren und sie sehen schneller fettig aus.

Öle als Multitalente

Öle können Ihren Körper sowohl von innen als auch von außen dabei unterstützen, gesund zu bleiben. Und so manche Öle haben sogar noch weitere Anwendungsbereiche.

Leinöl hat beispielsweise entzündungshemmende Eigenschaften und wurde bereits in der Antike gegen Bauchschmerzen und Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Und auch heute setzen viele Menschen bei einer Magenschleimhautentzündung oder bei einem Reizdarm auf Leinsaat und Leinöl.

Eine circa 50-jährige Frau hat mit einer Pipette etwas Öl aus einem Fläschchen entnommen. Sie steht in ihrem Bad und trägt einen weißen Bademantel.

Wenn Sie pflanzliche Öle für Ihre Körperpflege einsetzen wollen, sollten Sie ein paar Dinge beachten. Zum einen ist es wichtig, dass Sie Ihren Hauttyp kennen. Denn nicht jedes Öl passt zu jeder Haut. Oliven- und Kokosöl zum Beispiel sollten nicht verwendet werden, wenn Sie zu Unreinheiten neigen. Denn beide Öle sind komedogen. Komedogen leitet sich von Komedo ab, dem Fachbegriff für Mitesser. Das bedeutet, ein komedogenes Öl verstopft die Poren und löst Pickel und Unreinheiten eher aus, als sie zu vermeiden.

Ein kurzer Überblick

  • Komedogene Öle
    • Olivenöl
    • Kokosöl
    • Leinöl
  • Nicht komedogene Öle
    • Walnussöl
    • Rapsöl
    • Arganöl
    • Sonnenblumenöl

Ölziehen zur Zahnpflege

They look great

Ölziehen ist ein Trend, der viele gesundheitliche Vorteile verspricht. Verbreitet ist es vor allem als Mittel zur Mund- und Zahnhygiene. Die Ursprünge des Verfahrens liegen in der ayurvedischen Lehre. Dort wird es beispielsweise auch gegen Bronchitis, Darmerkrankungen, bei Herzproblemen oder  Magengeschwüre eingesetzt. 

Und so funktioniert‘s: 
Nehmen Sie etwas Speiseöl in den Mund und bewegen es einige Minuten hin und her. Anschließend wird das Öl wieder ausgespuckt. Dafür eignet sich am besten ein Tuch und nicht der Abfluss. Im Anschluss spülen Sie Ihren Mund mit Wasser und putzen sich ganz normal die Zähne.

Zum Ölziehen eignen sich Pflanzenöle wie Sonnenblumenöl, Olivenöl oder Kokosöl. 
 

Und die Wirkung? Studienbasiert ist die Wirkung nicht. Durch die Bewegung des Öls im Mund wird der Speichelfluss angeregt. So kann das Ölziehen die Anzahl der Mundbakterien verringern und Zahnbeläge reduzieren. Krankheitserreger haben es zudem schwerer, über die Schleimhäute in den Körper einzudringen. Ob die Praktik auch gegen Kariesbakterien oder Parodontitis hilft, ist nicht ausreichend nachgewiesen.

Pflanzliche Öle sind nicht nur eine gesunde Ergänzung in Ihrer Küche, sie haben auch viele pflegende Eigenschaften. Deshalb ist die sanfte und wirkungsvolle Hautpflege mit Ölen schon seit dem Altertum in vielen Kulturen verwurzelt. Egal, ob für die Küche oder das Bad, beim Kauf von pflanzlichen Ölen sollten Sie darauf achten, dass Sie kaltgepresst, unraffiniert und möglichst ökologisch hergestellt sind. So bekommen Sie das bestmögliche Produkt.

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