Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt 

Prämenstruelles Syndrom (PMS)

Eine etwa 25-jährige Frau mit Brille sitzt auf dem Sofa und greift sich an den Hals.

Belastende Tage vor der Periode

Stimmungsschwankungen, körperliche Beschwerden oder Gewichtszunahmen treten bei vielen Frauen in Tagen vor der Periode auf und verschwinden meist nach Einsetzen der Menstruation wieder. Ab der zweiten Hälfte des Zyklus gibt es ein regelrechtes auf und ab der Hormone. 20 Prozent bis 40 Prozent der Frauen sind von stark ausgeprägten prämenstruellen Beschwerden betroffen.

In unserem Beitrag erfahren Sie, was das prämenstruelle Syndrom ist und welche Beschwerden und Symptome auftreten. Außerdem geben wir Anregungen, die zur Prävention und Linderung der Beschwerden beitragen können.

Wussten Sie schon, dass...

  • meist hormonelle Schwankungen für PMS verantwortlich sind?
  • Sie auch selbst aktiv werden können, um Ihre Beschwerden zu lindern?
  • die AOK Sachsen-Anhalt Naturheilverfahren bis zu 50 Euro im Jahr bezuschusst?

Was ist das prämenstruelle Syndrom?

Frau Mitte 40 berührt ihren schmerzenden hals


Das prämenstruelle Syndrom, kurz PMS, umfasst eine Vielzahl körperlicher und auch teilweise psychischer Beschwerden. Meist treten Symptome in der zweiten Zyklushälfte nach dem Eisprung, also circa zwei Wochen vor Beginn der Periode, auf. Bei vielen Frauen tritt ein Spannungsgefühl in der Brust und im Unterleib auf. Die besonders schwere Form des PMS ist die prämenstruelle dysphorische Störung, kurz PMDS. Betroffene leiden sehr viel deutlicher und können teilweise ihren Alltagsaktivitäten nur eingeschränkt nachgehen. PMDS wird häufig von Angststörungen oder auch Depressivität begleitet. Seit 2000 ist PMDS auch als eigenständige Erkrankung anerkannt.

Wo liegt die Ursache?

Ursachen für das prämenstruelle Syndrom können vielfältig sein. Häufig liegt ein Ungleichgewicht im Östrogen- und Progesteronspiegel während des Zyklus vor. Viele Frauen reagieren auf diese Schwankungen empfindlich. Der niedrige Serotoninspiegel während der zweiten Zyklushälfte kann zusätzlich zu Stimmungsschwankungen führen. Auch ein Mangel an Magnesium oder Kalzium kann Ursache sein. Weitere begünstigende Faktoren für eine PMS sind beispielsweise:

  • Schilddrüsenunterfunktion, die sogenannte Hypothyreose
  • Störungen des vegetativen Nervensystems
  • Alltagsstress
  • ungesunde Ernährungsweise
  • Rauchen und Alkohol
  • Bewegungsmangel
  • einige hormonelle Verhütungsmittel
  • familiäre genetische Konstellation

Welche Beschwerden und Symptome können auftreten?

Die Symptome einer PMS sind zyklusabhängig und individuell. Nach dem Einsetzen der Menstruation klingen die Beschwerden ab. Jedoch können mehrere Symptome gleichzeitig auftreten.

  • Körperliche Beschwerden
    • Bauch- und Unterleibsschmerzen
    • Kopfschmerzen
    • Völlegefühl
    • Blähungen, Verstopfung oder Durchfall
    • Rücken- und Kopfschmerzen
    • Heißhunger oder Appetitlosigkeit
    • Hautunreinheiten oder Akne
    • Brustspannen beziehungsweise Brustschmerzen und empfindliche Brustwarzen
    • mögliche Gewichtszunahme durch Wasserablagerungen
  • Psychische Beschwerden
    • Stimmungsschwankungen
    • beeinträchtigtes Selbstwertgefühl
    • Reizbarkeit, Aggressivität und Hyperaktivität
    • depressive Verstimmungen
    • Angstzustände
    • Schlaf- und Konzentrationsstörungen
    • Antriebslosigkeit

Prämenstruelles Syndrom diagnostizieren und behandeln

Frau Anfang 30 wird von Ihrer Frauenärztin beraten.

Bei der Diagnosestellung ist die Ausprägung der Symptome entscheidend. Ein PMS-Tagebuch ist zum Beispiel sinnvoll, um den Verlauf der Beschwerden zu dokumentieren. Wichtig ist, vor dem Einsetzen, währenddessen und zum Ende der Menstruation die Symptome zu notieren. Zum Teil sind prämenstruelle Beschwerden behandelbar. Nach ärztlicher Untersuchung kann medizinisches Fachpersonal beispielsweise bei Wassereinlagerungen entwässernde Medikamente verordnen. Zur Linderung von Schmerzen ist auch ein Rezept für höherdosierte Schmerzmittel möglich. Nach einem Beratungsgespräch kann der behandelnde Gynäkologe ebenfalls die Einnahme einer hormonellen Kombinationspille verordnen.

In seltenen Fällen und vorwiegend bei der schweren Form des prämenstruellen Syndroms PMDS können stimmungsaufhellende Medikamente, wie Antidepressiva verschrieben werden. 

Nach der Menopause klingen die meisten prämenstruellen Beschwerden ab.

Das können Sie selbst tun

Neben der ärztlichen Beratung können Sie auch selbst aktiv werden, um ihre Beschwerden zu lindern. Dazu eignet sich folgendes:

  • Pflanzliche Präparate 

    Zu den pflanzlichen Präparaten zählt beispielsweise Mönchspfeffer. Die Heilpflanze reguliert den Hormonhaushalt und hat allgemein eine positive Auswirkung auf den Zyklusverlauf.

  • Ernährung umstellen

    Achten Sie beim Umstellen Ihrer Ernährung auf regelmäßige Mahlzeiten. Das Reduzieren von Salz, Zucker, Kaffee und Alkohol sowie von Milchprodukten kann hilfreich sein. Auch eine ausreichende Vitamin- und Nährstoffzufuhr von Calcium und Magnesium kann bei PMS helfen. Nüsse, Omega-3-Fettsäuren und dunkle Schokolade dürfen ebenfalls auf Ihrem Speiseplan stehen. Denn diese sorgen für ausreichend Serotonin und können das Körpergefühl positiv beeinflussen. 

  • Mehr Bewegung

    Regelmäßiger Sport kann Beschwerden lindern. Je nach Belieben können Sie für sich allein Sport treiben, wie zum Beispiel Joggen oder Sie schließen sich einem Sportkurs an. Die AOK Sachsen-Anhalt bezuschusst zweimal jährlich zertifizierte Gesundheitskurse.

  • Stress reduzieren

    Versuchen Sie Ihren Tag ruhig starten zu lassen und bauen Entspannungstechniken in Ihren Alltag ein. Viel Tageslicht kann entspannend wirken. Auch Naturheilverfahren können unterstützend prämenstruelle Beschwerden lindern.

  • Umfeld informieren

    Gehören Sie zu den Betroffenen, die sehr unter PMS-Beschwerden leiden, informieren Sie Ihren Partner oder Ihr nahestehendes Umfeld. Das kann Missverständnissen vorbeugen und vor allem Verständnis und Empathie aufbauen.

Gut zu wissen

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