Antioxidantien

Ein Mann trinkt einen Saft mit Antioxidantien.

Natürlicher Schutz vor Krankheiten

Antioxidantien-Moleküle sind ein zentraler Bestandteil unserer Gesundheit, da sie den Körper vor schädlichen Stoffwechselprodukten schützen. Denn die sogenannten freien Radikale können Zellen schädigen, unsere Erbsubstanz verändern und Krankheiten auslösen. Das macht Antioxidantien zu wichtigen Helfern im Kampf gegen zahlreiche Gesundheitsprobleme. Dabei werden einige Antioxidantien vom Körper selbst produziert, andere müssen über eine gesunde, ausgewogene Ernährung zugeführt werden. 

In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf die Wirkungsweise von Antioxidantien, welche Lebensmittel besonders reich an den kleinen Helfern sind und ob Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sind.

Wussten Sie schon, dass...:

  • „ampelfarbige“ Lebensmittel besonders viele Antioxidantien enthalten?
  • der ORAC-Wert nicht auf unseren Alltag übertragbar ist?
  • die AOK Sachsen-Anhalt viele Gesundheits- und Ernährungskurse bezuschusst?

Was sind Antioxidantien?

Antioxidantien ist ein Überbegriff für verschiedene Moleküle, die dem Körper dabei helfen, sich gegen freie Radikale zu verteidigen. Die freien Radikale entstehen bei normalen Stoffwechselprozessen, aber auch durch äußere Einflüsse wie Rauchen, Alkoholkonsum, UV-Strahlung, Umweltgifte, Mikroplastik und ungesunde Ernährung.

Wenn der Körper zu viele freie Radikale hat und nicht genügend Antioxidantien zur Verfügung stehen, wird oxidativer Stress ausgelöst. Der Prozess beschleunigt die Zellalterung und kann zur Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes sowie Alzheimer und Parkinson beitragen.

Antioxidantien wirken als Radikalfänger und brechen die durch freie Radikale ausgelösten Kettenreaktionen ab. Sie neutralisieren das schädliche Stoffwechselprodukt und helfen so, unseren Körper in einem gesunden Gleichgewicht zu halten.

Welche Antioxidantien gibt es und wie wirken sie?

Antioxidantien lassen sich in zwei Kategorien einteilen: körpereigene Antioxidantien und solche, die über die Nahrung aufgenommen werden.

  • Körpereigene Antioxidantien

    Enzyme, Hormone und Stoffwechselprodukte sind die natürlichen Abwehrmechanismen des Körpers gegen freie Radikale. Diese Antioxidantien wirken besonders effizient und arbeiten direkt in den Zellen, um oxidativen Stress zu reduzieren.

  • Antioxidantien in Lebensmitteln

    Viele Antioxidantien werden außerdem durch die Nahrung aufgenommen, da unser Körper sie nicht selbst herstellen kann. Dazu gehören:

    • Vitamine: Besonders die Vitamine B2, C, E und A sind bekannt für ihre antioxidativen Eigenschaften.
    • Mineralstoffe und Spurenelemente: Selen, Zink, Kupfer, Mangan und Eisen unterstützen die antioxidativen Moleküle im Körper.
    • Sekundäre Pflanzenstoffe: Dazu gehören Flavonoide, Carotinoide und Resveratrol, die in pflanzlichen Lebensmitteln zu finden sind.
    • Coenzym Q10: Dieses Molekül ist ein starkes Antioxidans, das in den Zellen für die Energieproduktion wichtig ist.
Eine Person kratzt sich am Unterarm.

Antioxidantien wirken auf unterschiedliche Weise:

  • Sie neutralisieren freie Radikale durch chemische Reaktionen, bei denen sie die schädlichen Stoffwechselprodukte unschädlich machen, die Entgiftung fördern und den Abbau von Giftstoffen unterstützen.
  • Sie stabilisieren die Zellmembran und verhindern, dass freie Radikale die Zellstruktur angreifen.
  • Viele Antioxidantien arbeiten zusammen in einem antioxidativem Netzwerk. Zum Beispiel hilft Vitamin C, verbrauchtes Vitamin E wieder zu regenerieren, sodass es weiterhin gegen freie Radikale kämpfen kann.

Reichhaltige Ernährung mit Antioxidantien

Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Antioxidantien ist, hilft dabei, Ihren Körper optimal vor oxidativem Stress zu schützen. Besonders buntes Obst und Gemüse sind hervorragende Quellen für Antioxidantien, da sie eine Vielzahl sekundärer Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralstoffe enthalten.

Lebensmittel mit vielen Antioxidantien:

  • Obst: Grüne Trauben (mit Kernen), Johannisbeeren, Holunderbeeren, Aroniabeeren, Blaubeeren, Äpfel und Kirschen
  • Gemüse: Spinat, Brokkoli, Tomaten, Paprika, Karotten, Salat, Rotkohl, Rote Beete, Knoblauch, rote Zwiebeln und Kartoffeln
  • Vollkornprodukte 
  • Hülsenfrüchte: Linsen, Kidneybohnen und Kichererbsen
  • Nüsse und Saaten: Walnüsse, Mandeln, Sonnenblumenkerne und Chiasamen
  • hochwertige Öle: insbesondere naturbelassene Öle wie Nussöle
  • Fisch, Fleisch undEier 
  • dunkle Schokolade: mit mindestens 70 Prozent Kakaoanteil 
  • schwarzer und grüner Tee 
  • Unsere Ernährungstipps
    • Obst und Gemüse sollten Sie nach Möglichkeit mit der Schale verzehren, da direkt unter ihr oft die höchste Konzentration an Antioxidantien vorhanden ist.
    • Kaffee enthält zwar viele Antioxidantien, kann aber bei übermäßigem Konsum auch entzündungsfördernd wirken. Alternativ kann schwarzer oder grüner Tee eine gute Quelle sein.
    • Ein abwechslungsreicher Speiseplan mit vielen pflanzlichen Lebensmitteln ist entscheidend, um Ihren Körper mit einer Vielzahl an Antioxidantien zu versorgen.
Eine Frau nimmt Nahrungsergänzungsmittel mit Antioxidantien.

Antioxidantien als Nahrungsergänzungsmittel

Während Antioxidantien aus der Nahrung zweifellos wichtig für unsere Gesundheit sind, kann die Einnahme in Form von Nahrungsergänzungsmitteln sogar schädlich sein. Studien haben gezeigt, dass isolierte Antioxidantien in hohen Dosen oft nicht den gleichen positiven Effekt haben wie Antioxidantien aus natürlichen Quellen. Im Gegenteil: In einigen Fällen kann eine Überdosierung die natürlichen Schutzmechanismen unseres Körpers stören. Außerdem kann es zu Wechselwirkungen mit Medikamenten kommen, insbesondere mit Arzneimitteln bei einer Krebserkrankung. Dazu kann die Wirksamkeit von Chemo- und Strahlentherapie beeinträchtigt werden.

Ein Mann cremt sich mit einer antioxidativen Creme das Gesicht ein.

Auch in Cremes und Hautpflegeprodukten mit Antioxidantien wird oft eine "Slow-Aging-Wirkung" zugeschrieben. Die wissenschaftliche Grundlage für diese Behauptungen ist jedoch nicht nachgewiesen. Es gibt keine klaren Beweise dafür, dass Antioxidantien in Cremes einen signifikanten Einfluss auf die Hautalterung haben.

Oft werden verschiedenste Produkte mit dem sogenannten “ORAC-Wert” beworben. Der ORAC-Wert gibt an, wie viele freie Radikale absorbiert werden können. Verschwiegen wird, dass es sich hier um reine Laborwerte handelt und auf uns Endverbraucher, Lebensmittel und weitere Alltagsprodukte nicht anwendbar und übertragbar ist.

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