Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Kaffee

Ein Mann und eine Frau liegen gemeinsam aneinander gelehnt auf der Couch. Beide lachen und halten jeweils eine Tasse Kaffee in den Händen.

Über Generationen ein beliebtes Getränk

Kaffee ist aus der Gesellschaft nicht wegzudenken. Dabei ist der Kaffeegenuss über viele Generationen ein fester Bestandteil im Alltag. Sei es zum gemeinsamen Frühstück, auf einer Geburtstagsfeier zum Kuchen oder bei der Arbeit im Büro. Auch vor der neuen Generation der jungen Erwachsenen macht das Thema Kaffee keinen Halt. Daher ist das derzeitige Trend-Getränk auf Social-Media der sogenannte „Cold Brew“. Dabei handelt es sich um kalt gebrühten Kaffee. Dieser soll weniger Säuren und damit mehr Antioxidantien enthalten und dementsprechend gesundheitliche Vorteile mit sich bringen. Leicht zubereitet und vielseitig wandelbar. Doch was steckt dahinter?

Wie gesund ist Kaffee tatsächlich? Und in welchem Maß ist der Konsum von Koffein unbedenklich? Erfahren Sie im folgenden Beitrag mehr.

Wussten Sie schon, dass…

  • kalt gebrühter Kaffee nur unwesentlich weniger Säure enthält?
  • gefilterter Kaffee gesundheitliche Vorteile im Gegensatz zu direkt aufgebrühtem Kaffee birgt?
  • die AOK Sachsen-Anhalt zwei Gesundheitskurse im Jahr bezuschusst?

Wie schädlich ist Kaffee wirklich?

Eine Tasse wird mit Kaffee befüllt.

Kaffee ist viel mehr als nur ein beliebtes Getränk. Es ist ein komplexes Gemisch aus Chemikalien und Koffein. Viele passionierte Kaffeetrinker stellen sich dabei die Frage nach gesundheitlichen Risiken, die aus ihrem Konsum resultieren. Inwiefern Kaffee gesund oder ungesund ist, lässt sich tatsächlich nicht so einfach klären. Denn jeder Mensch reagiert auf äußere Einflüsse anders. Allerdings müssen sich Kaffeekonsumenten keine großen Sorgen machen. Denn viele Studien haben gezeigt, dass der regelmäßige Konsum von Kaffee nicht im Zusammenhang mit der Entwicklung von Krankheiten steht.

Nebenwirkungen

Ein zentraler Bestandteil des Kaffees ist das darin enthaltene Koffein. Bei Koffein handelt es sich genauer betrachtet um eine chemische Verbindung, auch Alkaloid, die sich auf den menschlichen Organismus auswirkt. Es regt insbesondere die Aktivität des Nervensystems an. Ebenso wie bei anderen äußeren Einflüssen ist auch die Wirkung von Koffein bei jedem Menschen anders. Je nachdem wie stark der aufgebrühte Kaffee letztendlich ist, kann der Koffeeingehalt einer Tasse zwischen 10 und 170 Milligramm liegen. Eine Folge ist vor allem eine aufputschende Wirkung, aber auch eine gesteigerte Harnproduktion. Ebenso kann der Blutdruck bei Menschen, die nicht regelmäßig Kaffee trinken, kurzfristig kurz ansteigen. Sofern der Körper jedoch an die Koffeinzufuhr gewöhnt ist, steigt der Blutdruck nicht weiter an. Ihren Blutdruck beim Kaffeekonsum können Sie ganz einfach selber überprüfen. Messen Sie direkt vor und nach dem Genuss Ihren Blutdruck und vergleichen Sie die Werte. Bei einem deutlichen Anstieg ist ein Gespräch mit Ihrer behandelnden Hausarztpraxis ratsam.

Koffein in Maßen

Eine etwa 25 jährige Frau sitzt in einem Sessel und trinkt eine Tasse Kaffee. Dabei schaut sie nach links aus dem Fenster und schmunzelt.

Der Konsum von Koffein ist in Maßen unbedenklich. Über den Tag verteilt sollten nicht mehr als vier bis fünf Tassen Kaffee konsumiert werden. Das entspricht einer Tagesration von 400 Milligramm Koffein. Als Einzeldosis, welche innerhalb kürzester Zeit aufgenommen wird, sollte der Wert nicht über 200 Milligramm liegen. Koffein sollte nur von Erwachsenen konsumiert werden. Denn für Heranwachsende kann Koffein weitreichende gesundheitliche Folgen haben. Aus diesem Grund gilt bei Kindern und Jugendlichen ein Richtwert von drei Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht. Auch sportlich aktive Menschen sollten darauf achten Koffein mit Vorsicht zu dosieren. Denn Sport belastet das Herz-Kreislauf-System bereits stark und das Koffein verstärkt die Belastung weiter.

Koffeinfreier Kaffee

Insbesondere für Menschen, die an Herzrhythmusstörungen leiden, ist koffeinfreier Kaffee empfehlenswert. Dieser gibt keinerlei Nebenwirkungen für die Herzfunktionen ab. Die positiven Aspekte, welche sich aus dem Kaffeetrinken ergeben, sind dennoch vorhanden. Denn auch koffeinfreiem Kaffee wurde eine ähnliche Schutzwirkung auf die Gesundheit nachgewiesen. Dies ist auf die im Kaffee enthaltenen phenolischen Phytochemikalien zurück zu führen. Dabei handelt es sich um Pflanzenwirkstoffe, die auch in Gemüse enthalten sind.

Gesundheitliche Vorteile des Kaffeekonsums

  • Leber

    Kaffee steht im Zusammenhang mit dem Schutz vor Lebererkrankungen. Dies liegt daran, dass der Kaffeekonsum die Leberenzyme positiv beeinflusst. Damit kann die Entwicklung einer Leberzirrhose verlangsamt oder gar abgewandt werden und möglicherweise auch den Ausbruch von Leberkrebs verhindern.

  • Herz

    Solange der Kaffee aufgrund des enthaltenen Koffeins in Maßen konsumiert wird, sind bisher keine schädlichen Auswirkungen auf das Herz festgestellt wurden. Selbst bei einem erhöhten Kaffeekonsum konnte von Forschern kein schädlicher Langzeiteffekt auf die Arterien nachgewiesen werden.

  • Knochen

    Negative Folgen auf die Knochen von Kaffeetrinkern sind nicht bekannt. Aus einer Studie geht sogar hervor, dass durch das regelmäßige Kaffeetrinken eine höhere Knochenmineraldichte entwickelt werden kann. Dies ist allerdings nicht klar bestätigt und verhält sich bei jedem Individuum unterschiedlich.

Trendgetränk Cold Brew

Ein Glas mit Eiswürfel wird mit kalt aufgebrühten Kaffee aus eine Flasche aufgefüllt. Im Hintergrund liegt ein Holzbrett auf dem ein leeres Glas mit Eiswürfeln befindet.

Hierbei handelt es sich um ein echtes Erfrischungsgetränk. Die kühle Variante des Kaffees ist derzeitig im Trend. Es handelt sich nicht, wie sich zunächst vermuten lassen könnte, um einfach kalt gewordenen Kaffee. Hier wird der Kaffee tatsächlich nur mit kaltem Wasser aufgegossen. Dies extrahiert über mehrere Stunden oder Tage und entfaltet circa 90 Prozent der Aromastoffe. Durch diese Methode entstehen weniger Bitterstoffe und Säuren. Auch der Koffeingehalt ist dadurch geringfügig weniger.

Jedoch bewirkt der Herstellungsprozess, dass auch andere Röststoffe aus dem Kaffee herausgelöst werden. Forschungen haben ergeben, dass der Säuregehalt tatsächlich nur geringfügig ist. Antioxidantien, über die normal zubereiteter Kaffee verfügt, sind bei kalt gebrühtem Kaffee wesentlich weniger. Aus diesem Grund stellt das Trendgetränk nicht unbedingt eine gesündere Alternative zum herkömmlichen Kaffee dar.

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