Sich selbst eine Essstörung einzugestehen und sich daraufhin ärztliche Hilfe zu holen, fällt den meisten Betroffenen sehr schwer. Ist der Schritt getan, stellt psychotherapeutisches Fachpersonal nach einem persönlichen Gespräch und standardisierten Fragebögen eine gesicherte Diagnose. Bestätigt sich eine Essstörung, erfolgt eine gezielte Behandlung und Therapie.
Wichtigste Maßnahme zur Behandlung einer Essstörung ist die Psychotherapie. Sie kann ambulant oder stationär erfolgen. Sich auf die Therapie einzulassen, ist für viele Erkrankte nicht einfach, da sie ihre Angst vor Ablehnung, ihre Unsicherheit und ständige Kontrollsucht überwinden müssen.
Meist in Einzelgesprächen erarbeiten Betroffene gemeinsam mit dem Therapeuten oder der Therapeutin alternative Bewältigungsstrategien für belastende emotionale Situationen. Vertrauen in sich selbst und die Stärkung des eigenen Selbstbewusstseins rücken in den Vordergrund. Zusätzlich werden Gruppentherapien genutzt, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und gegenseitig zu motivieren. Darauf aufbauend hilft die Therapie Betroffenen, wieder ein normales Essverhalten zu entwickeln. Dabei vermitteln speziell geschulte Ernährungstherapeuten Wissen rund um gesunde Ernährung, Zusammenstellung von Mahlzeiten und Portionsgrößen.
Ist eine Therapie erfolgreich beendet, ist es wichtig langfristig den Erfolg zu stabilisieren. Selbsthilfegruppen können dabei helfen, denn viele fallen unter erneuter Belastung wieder in ihr altes Essverhalten zurück.