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Verdachtsmomente einer Krebserkrankung

 Ein Mann verspürt Unbehagen und hegt den Verdacht auf Krebs.

Angst vor Krebs: Zwischen Hoffen und Bangen 

Jedes Jahr erhalten etwa 493.000 Menschen die Diagnose Krebs, Tendenz steigend. Doch warum nehmen die Krebserkrankungen in Deutschland zu, obwohl sie doch immer besser therapiert werden können? Der Anstieg ist vor allem darauf zurückzuführen, dass unter den Neuerkrankten aufgrund der steigenden Lebenserwartung viele sehr alte Menschen sind. Denn mit zunehmendem Alter steigt auch die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken. Am häufigsten erkranken die Menschen in Deutschland an Brustkrebs, Prostatakrebs, Darmkrebs oder Lungenkrebs. Ganz egal, um welche Krebsart es sich handelt, eine frühzeitige Diagnose wirkt sich positiv auf die Heilungschancen aus. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Selbstkontrollen können helfen, Anzeichen einer Krebserkrankung frühzeitig zu erkennen und den Krebs zu besiegen.

Lesen Sie in unserem Beitrag, welche Warnzeichen Sie ernst nehmen sollten, inwieweit präventive Maßnahmen helfen können, Krebs ein Stück weit vorzubeugen, und was es mit Krebstests auf sich hat.

Wussten Sie schon, dass…

  • der Abstrich am Muttermund, der sogenannte Pap-Abstrich, Veränderungen im Gebärmutterhals erkennt?
  • die AOK Sachsen-Anhalt das Programm Familiencoach Krebs für Familienangehörige und Freunde von Betroffenen anbietet?
  • wir alle zwei Jahre die Kosten für ein Hautkrebs-Screening bezuschussen?

Symptome frühzeitig erkennen 

Krebs verursacht in einem frühen Stadium meist noch keine Symptome, was es schwierig macht Anzeichen zu erkennen. Dennoch gibt es Warnzeichen, die auffälliger oder unauffälliger sein können und die Sie ernst nehmen sollten: 

  • Tastbare Schwellungen
    • Verhärtungen oder Knoten auf der Haut, an Schleimhaut oder an Weichteilen 
    • vergrößerte Lymphknoten in Achselhöhle, Leiste oder Hals
    • Veränderung am Kropf 
    • Schwellungen in anderen Körperbereichen wie Bauchraum, Beine oder Gesicht
  • Atemwege und Herz-Kreislaufsystem
    • chronische Heiserkeit
    • anhaltender Husten oder ständiger Hustenreiz
    • blutiger Auswurf beim Husten
    • anhaltende Schluckbeschwerden
    • anhaltende Atemnot
    • Veränderungen im Mund oder an der Mundschleimhaut
    • Herzrasen
  • Magen- und Darmbeschwerden
    • ungewöhnliche und anhaltende Veränderungen der Verdauungsgewohnheiten, wie Verstopfung oder Durchfall
    • anhaltendes Druck- oder Völlegefühl
    • Bauchschmerzen, Blähungen oder Sodbrennen
    • anhaltendes Aufstoßen oder Erbrechen
    • anhaltende Appetitlosigkeit und unerklärlicher Gewichtsverlust
    • Blut im Stuhl
  • Veränderungen an Geschlechtsorganen und Harnwegen 
    • Veränderungen an der Brust
    • Veränderungen an den Hoden
    • Blut im Urin
    • Störungen beim Wasserlassen
  • Haut
    • Veränderung eines Muttermals wie Größe oder Farbe
    • Schwellungen oder Verhärtungen
    • vergrößernde oder veränderte Wucherung auf der Haut
  • Beschwerden des Zentralen Nervensystems
    • neu auftretende Kopfschmerzen
    • Schwindel
    • Seh- oder Hörstörungen
    • Krampfanfälle
    • Lähmungserscheinungen
    • Sprach- oder Koordinierungsstörungen
    • Persönlichkeitsveränderungen

     

  • Beschwerden des Zentralen Nervensystems
    • neu auftretende Kopfschmerzen
    • Schwindel
    • Seh- oder Hörstörungen
    • Krampfanfälle
    • Lähmungserscheinungen
    • Sprach- oder Koordinierungsstörungen
    • Persönlichkeitsveränderungen
  • Weitere Auffälligkeiten 
    • Blässe und Blutarmut
    • ständige Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Leistungsabfall
    • wiederholte Fieberschübe
    • Schweißausbrüche und Nachtschweiß

Frauen haben andere Anzeichen als Männer

Frauen und Männer zeigen aufgrund biologischer, anatomischer und hormoneller Gegebenheiten oft unterschiedliche Symptome. Das Gesundheitsverhalten und verschiedene Lebensstile, bezogen auf Stress, Beruf, Familie, sportliche Aktivitäten und Essverhalten haben zudem maßgeblichen Einfluss auf das Risiko an Krebs zu erkranken. 

Je nach Geschlecht, nehmen Frauen und Männer oft unterschiedliche erste Anzeichen wahr.

  • Frauen

    Die häufigste Krebsform, an der Frauen erkranken, ist Brustkrebs. Sollten Sie Knoten oder Verhärtungen in der Brust oder eine Verformung der Brustwarze bemerken, empfiehlt es sich, diese Veränderungen ärztlich abklären zu lassen. Auch bei der jährlichen Vorsorgeuntersuchung führt der behandelnde Frauenarzt eine Tastuntersuchung der Brust durch, um Auffälligkeiten frühzeitig festzustellen. 

    Eine weitere häufig auftretende Krebsart bei Frauen ist Gebärmutterhalskrebs. Glücklicherweise können mithilfe eines Abstrichs veränderte Zellen erkannt werden, noch bevor sich daraus Krebs entwickelt. Sollten Sie Blutungen außerhalb Ihrer Regelblutung oder Zwischenblutungen nach den Wechseljahren oder nach dem Geschlechtsverkehr haben, empfiehlt es sich, diese ärztlich untersuchen zu lassen. Auch ein bräunlicher Ausfluss kann ein Indiz dafür sein, dass etwas nicht in Ordnung ist.

  • Männer

    Männer erkranken am häufigsten an Prostatakrebs. Ein schwacher oder unterbrochener Urinfluss, Probleme beim Wasserlassen, eine Verhärtung oder Vergrößerung der Hoden oder Blut in der Samenflüssigkeit können auf die Erkrankung hindeuten und sollten ärztlich untersucht werden.

Selbstuntersuchung der Brust

Brustkrebs betrifft nicht nur Frauen, sondern auch Männer. Daher ist es wichtig, dass Männer ebenfalls regelmäßig ihre Brust abtasten. Auch wenn es bei Männern seltener auftritt, können sie dennoch von dieser Krankheit betroffen sein. Regelmäßige Selbstuntersuchungen helfen dabei, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. In den unteren Schaubildern zeigen wir Ihnen, wie einfach es ist.

Schaucbild zum regelmäßigen Abtasten der Brust

Regelmäßiges Abtasten

Führen Sie regelmäßig die Tastuntersuchung sowohl im Liegen als auch im Stehen durch. Beginnen Sie dabei in der Achselhöhle und streichen Sie mit den Fingerspitzen bis zur Unterseite der Brust. Vergessen Sie nicht, auch den Bereich in Richtung des Brustbeins zu untersuchen.

Schaubild für die korrekte Ausführung von Streichbewegungen

Streichbewegungen

Streichen Sie mit gleichmäßigen Bewegungen über jeden Abschnitt Ihrer Brust. Achten Sie dabei auf optische Veränderungen sowie auf Knotenbildung, aber auch auf schmerzhafte oder ziehende Stellen

Schaubild für das korrekte Abtasten der Brustwarzen

Brustwarzen nicht vergessen

Anschließend sollten Sie Ihre Brustwarzen gründlich abtasten. Falls Sie an einer Stelle eine Hauteinziehung bemerken oder Flüssigkeit aus der Brustwarze austritt, empfehle ich Ihnen dringend, dies mit Ihrer Frauenarztpraxis zu besprechen.

Anzeichen bei Kindern

Wenn Kinder an Krebs erkranken, äußert sich das meist durch sehr unspezifische Symptome. Es erfordert eine genaue Beobachtung durch die Eltern, um mögliche Anzeichen frühzeitig zu erkennen. Suchen Sie bei Unsicherheiten oder Bedenken über den Gesundheitszustand Ihres Kindes immer die Kinderarztpraxis auf. 

Eine Frau und ihre Tochter liegen gemeinsam auf dem Sofa.

Mögliche Anzeichen einer Krebserkrankung bei Kindern können beispielsweise sein:

  • ungewöhnliche Wölbung des Bauches oder Schwellungen
  • Blässe, Gewichtsverlust und anhaltendes Fieber
  • Kopfweh, oft verbunden mit Erbrechen
  • nächtliche Schweißausbrüche
  • unerklärliche Blutungen oder häufige Blutergüsse
  • weißer Schimmer im Auge
  • Schielen
  • plötzliche Veränderung von Gemüt und Verhalten
  • Spielunlust
  • Konzentrationsschwäche

Was, wenn ein Verdacht besteht?

Wenn Sie Auffälligkeiten bemerken, empfiehlt es sich, diese immer ärztlich abklären zu lassen. Der behandelnde Arzt erfragt zunächst die Beschwerden, untersucht gründlich und überweist, wenn notwendig, an eine Facharztpraxis zur genaueren Diagnostik. Die Untersuchungen können dabei je nach Beschwerden unterschiedlich aussehen: 

Eine junge Frau wird auf eine Krebserkrankung untersucht.

Die Zeit bis zur Diagnose 

Die Wartezeit bis zu einer Diagnose oder auch bis zur Entwarnung können Sie durch das Teilen von Emotionen aller Art mit Familie und Freunden überbrücken. Ein aufklärendes Gespräch kann helfen, sich vorab ein besseres Gefühl zu verschaffen.

Informieren Sie sich über die Krankheit mithilfe medizinischer Lektüre oder der Krebsliga, einer gemeinnützigen Organisation, die Betroffene und Angehörige unterstützt und begleitet. Nutzen Sie den Kontakt zu anderen Erkrankten, beispielsweise in Selbsthilfegruppen, und nehmen Sie, wenn notwendig psychologische Unterstützung in Anspruch.

Helfen Krebstests bei der Früherkennung?

In den letzten Jahren rücken spezielle Krebstests immer mehr in den Fokus. Sie sind in der Lage, Biomarker im Blut zu identifizieren, die auf Krebs hinweisen können. Da die Tests noch nicht so ausgereift sind, können sowohl falsch-positive als auch falsch-negative Befunde auftreten. Das wiegt den Anwender entweder in falscher Sicherheit oder kann für eine unnötige Verunsicherung sorgen. Die Tests allein reichen nicht aus, um eine finale Diagnose zu stellen, weshalb bei Verdacht immer auch noch andere diagnostische Verfahren zum Einsatz kommen. 

Proben eines Krebstests im Labor

In den letzten Jahren rücken spezielle Krebstests immer mehr in den Fokus. Sie sind in der Lage, Biomarker im Blut zu identifizieren, die auf Krebs hinweisen können. Da die Tests noch nicht so ausgereift sind, können sowohl falsch-positive als auch falsch-negative Befunde auftreten. Das wiegt den Anwender entweder in falscher Sicherheit oder kann für eine unnötige Verunsicherung sorgen. Die Tests allein reichen nicht aus, um eine finale Diagnose zu stellen, weshalb bei Verdacht immer auch noch andere diagnostische Verfahren zum Einsatz kommen. 

Übrigens: Die AOK Sachsen-Anhalt bietet ebenfalls einen Online-Hautcheck mit Fachärzten an.

  • Immunologischer Stuhltest

    Die Stuhlprobe für einen immunologischen Stuhltest kann bequem zu Hause durchgeführt werden und wird anschließend im Labor auf Blutspuren untersucht. Bei einem positiven Ergebnis empfiehlt sich eine ärztliche Abklärung. Die größte Sicherheit in puncto Darmkrebsvorsorge liefert allerdings die Darmspiegelung.

    Wichtig: Für den immunologischen Stuhltest kann keine Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenversicherung erfolgen.

  • Gentest

    Ein Gentest kommt meist bei Verdacht auf erblich bedingten Krebs zum Einsatz und arbeitet mit einer Blutanalyse. Der Test kann bei speziellen Anlaufstellen mit Fachärzten und eingehender humangenetischer Beratung zum Ablauf des Tests und den Folgen bei Vorlage eines Befundes durchgeführt werden. Der freiwillige Test kann ab dem 18. Lebensjahr in Anspruch genommen werden und kann, falls ein positives Ergebnis daraus resultiert, eine hohe psychische Belastung mit sich bringen.

    Bei einem positiven Testergebnis empfiehlt es sich, unbedingt regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen durchführen zu lassen und gegebenenfalls auch über vorbeugende operative Eingriffe zur Entfernung entsprechender Organe nachzudenken. Fällt das Testergebnis negativ aus, liegt keine erhöhte familiäre Belastung vor, was aber nicht heißt, dass sich nicht im Laufe des Lebens trotzdem eine Krebserkrankung entwickeln kann.

    Bedenken Sie: Eine Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenkasse kann nur bei einem hinreichend medizinisch begründeten Verdacht erfolgen. Dazu bietet die AOK Sachsen-Anhalt ein spezielles Programm zur Früherkennung bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs an.

  • Bluttest

    Neben dem Test auf Nachweis von Blut im Stuhl gibt es noch einige weitere Tests auf dem Markt, jedoch nicht frei verkäuflich, die Auffälligkeiten erkennen sollen. Die neuartigen Testverfahren sind noch in der Studienphase und analysieren das Blut nach Krebs einer Krebserkrankung. Vereinfacht gesagt untersucht er bestimmte Zuckermoleküle, die sich in jeweils typischer Zusammensetzung auf der Oberfläche von gesunden, wie kranken Zellen befinden. Die Zuckermoleküle, die auf kranken Zellen zu finden sind haben eine veränderte Zusammensetzung. Der Bluttest misst diese Zuckermoleküle und kann so bereits eine Vielzahl von Krebsarten erkennen.

    Bedenken Sie: Bisher existieren recht unspezifische Messungen zu den Tests, sodass sowohl falsch-positive Befunde als auch falsch-negative Befunde möglich sind. Diese Ungewissheit bringt für Betroffene eine große psychische Belastung mit sich.

     

Untersuchung von Muttermalen auf dem Rücken, um Anzeichen von Hautkrebs zu erkennnen.

Vorbeugen ist die beste Medizin

Vorsorge ist besser als Nachsorge. Früherkennungsuntersuchungen, Impfungen und ein gesunder Lebensstil können das Risiko an Krebs zu erkranken maßgeblich senken.

  • Früherkennung

    Viele Krebsarten sind, frühzeitig erkannt, gut behandelbar. Genau deshalb ist es wichtig, das breite Spektrum an Vorsorgemaßnahmen bestmöglich zu nutzen. 

  • Impfungen schützen

    Spezielle Impfungen, die bereits zu Beginn der Pubertät bei Mädchen und auch bei Jungen zur Verfügung stehen, können helfen, bestimmten Krebsarten vorzubeugen.

  • Lebensstil

    Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung bieten die beste Vorbeugung gegen Krebs. Achten Sie immer auf einen ausreichenden Sonnenschutz und nehmen sie regelmäßige Hautcheckuntersuchungen wahr.

    Wichtig: Rauchen, Alkohol, ungesunde Ernährung und Übergewicht begünstigen Krebserkrankungen.

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