Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Röntgen, CT und MRT

Ein etwa 40-jährige Ärztin schaut sich ein MRT-Bild auf einem Monitor an.

Der Blick ins Innere – Die Radiologie macht es möglich

Um spezielle Krankheiten oder Verletzungen zu diagnostizieren, kommen bildgebende Verfahren wie Röntgen, die Computertomographie (CT) oder die Magnetresonanztomographie (MRT) zum Einsatz.

Die verschiedenen Untersuchungsverfahren werden in der Regel in speziellen Radiologie-Praxen oder in einem Krankenhaus durchgeführt. Eine Ausnahme bilden dabei Röntgenaufnahmen, die durch geschultes Fachpersonal auch in einigen Facharztpraxen angefertigt werden können.

Mithilfe von bildgebenden Untersuchungen können erste Diagnose-Vermutungen bestätigt oder widerlegt werden. Auf diese Weise kann anschließend eine entsprechende Behandlung erfolgen.

Im Artikel erfahren Sie, wann eine radiologische Untersuchung notwendig wird, wie diese abläuft und in welchen Fällen eine Kostenübernahme durch die AOK Sachsen-Anhalt erfolgen kann.

Wussten Sie schon, dass…

  • eine MRT-Untersuchung auch bei Schwangeren durchgeführt werden kann?
  • die AOK Sachsen-Anhalt die Kosten für medizinisch notwendige und verordnete bildgebende Verfahren übernimmt?
  • eine CT- oder Röntgenuntersuchung nur wenige Sekunden dauert?

Wie funktionieren Röntgen, CT und MRT und wann kommt welche radiologische Untersuchung zum Einsatz?

Grundsätzlich geben alle radiologischen Untersuchungen Aufschluss über das Innere unseres Körpers. Sie machen beispielsweise Knochen, Organe, Gefäße oder Weichteile sichtbar und können so Hinweise auf mögliche Erkrankungen oder Verletzungen geben. In einigen Fällen werden diese Untersuchungsmethoden auch zu Vorsorgezwecken genutzt.

MRT, Röntgen und CT basieren dabei nicht auf der gleichen Technik und werden auch für unterschiedliche Zwecke eingesetzt.

Röntgen

Ein Zahnarzt zeigt seiner Patientin auf einem Röntgenbild ihr Gebiss.

Bei diesem Verfahren werden Röntgenstrahlen durch den Körper geleitet. Der sogenannte Röntgendetektor befindet sich hinter dem Körper, empfängt die Strahlen und setzt sie in ein digitales Bild um.

Dabei lassen die einzelnen Bestandteile und Gewebe im Körper unterschiedlich viel Strahlung durch. Beispielsweise erscheinen unsere Knochen auf Röntgenbildern sehr hell. Hohlräume und weiche Gewebeteile hingegen eher schwarz beziehungsweise dunkel. So lassen sich mögliche Brüche, Tumore oder Flüssigkeitsansammlungen gut erkennen. Eine Röntgendarstellung der Brustdrüsen hat sich als sogenanntes Mammographie-Screening in der Brustkrebs-Früherkennung durchgesetzt.

CT - Computertomographie

Eine Ärztin schaut sich CT-Bilder auf zwei Bildschirmen an.

Die Computertomographie ist eine spezielle 3D-Röntgenuntersuchung. Sie erstellt einzelne Schnittbilder des Körpers und ist detaillierter, als ein normales Röntgenbild.

Der Patient iegt während der Untersuchung auf einer Liege und wird durch den ringförmigen Tomografen geschoben. Der äußere Ring des Gerätes rotiert um die Person und nimmt viele Bilder aus unterschiedlichen Perspektiven vom Körper auf. Die einzelnen Abbildungen werden anschließend vom Computer zusammengesetzt. Mit dem Verfahren können komplexe Knochenbrüche, Entzündungen oder Verletzungen im Bauchraum oder auch Krebsleiden gut diagnostiziert und beobachtet werden. Da die Ergebnisse schnell vorliegen, wird das CT bei der Untersuchung von Unfallopfern mit unklaren Verletzungen oder bei der Diagnostik von Schlaganfällen beziehungsweise dem Ausschluss von Gehirnblutungen effektiv eingesetzt.

MRT - Magnetresonanztomographie

Eine Ärztin steht vor einem großen Bildschirm und schaut sich MRT-Bilder an.

Die Magnetresonanztomographie oder auch Kernspintomographie bietet das größte Diagnosespektrum aller radiologischen Untersuchungen. Beispielsweise Bänder-, Knorpel- und Meniskusverletzungen, Tumore, aber auch Durchblutungsprozesse im Gehirn oder eine Veränderung der Hirnsubtanz können mithilfe der MRT festgestellt werden.

Während der Untersuchung liegt der Patient auf einer Liege und wird in eine spezielle Röhre gefahren. Das Gerät erzeugt ein Magnetfeld und verschiedene Radiowellen, die mit dem menschlichen Körper reagieren. Dieser Vorgang wird auch als Resonanz bezeichnet.

Die in unserem Körper vorhandenen Wasserstoffatome reagieren auf das Magnetfeld und senden Signale zurück, die sich, je nach Zusammensetzung des Gewebes, unterscheiden. Anschließend rechnet der Computer die unterschiedlichen Signale in hochauflösende Schwarz-Weiß-Bilder um.

Arzt entscheidet über Untersuchungsverfahren

Welches der drei Verfahren angewendet wird, ist abhängig vom Krankheitsbild, der medizinischen Fragestellung, der zu untersuchenden Körperpartie und der persönlichen Situation des Patienten beziehungsweise der Patientin. Die Entscheidung trifft der behandelnde Facharzt.

Bei Schwangeren oder Patienten mit einem Herzschrittmacher entscheidet der Arzt ebenfalls, ob und unter welchen Bedingungen eine Untersuchung durchgeführt werden kann.

Ablauf einer radiologischen Untersuchung

Unabhängig davon, welche bildgebende Untersuchung stattfindet - Achten Sie darauf, folgende Dinge vom Körper zu entfernen:

  • Uhr, Brille, Schmuck, Haarnadeln und Spangen, Piercings, Make-up
  • Geldbörse, lose Geldmünzen, Karten mit Magnetstreifen
  • lose Metallteile an der Kleidung, wie beispielsweise eine Gürtelschnalle
  • herausnehmbarer Zahnersatz (Prothesen)
  • Hörgeräte, Akupunkturnadeln

Achtung beim MRT: Patienten mit Herzschrittmachern, implantierten Defibrillatoren, Insulinpumpen, Innenohrimplantaten, Gelenkprothesen oder Zahnimplantaten sollten vor einer MRT unbedingt Rücksprache mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin halten. Die genannten Punkte können Grund dafür sein, dass eine MRT-Untersuchung nicht möglich ist.

Beim Röntgen sitzen, liegen oder stehen Patienten direkt vor dem Röntgendetektor, sodass die betroffene Körperstelle gut abgebildet werden kann.

Eine Frau liegt in einem Tomografen.

 

CT- und MRT-Untersuchungen erfolgen liegend in einer Röhre. Um eine gute Bildqualität zu erhalten, sollten Sie dabei versuchen möglichst stillzuliegen.

Bei der MRT entstehen durch die elektromagnetischen Schaltungen zusätzlich laute Klopfgeräusche. Um dem Ganzen entgegenzuwirken, werden für den Patienten meistens Kopfhörer mit leichter Musik zur Verfügung gestellt.

Keine der bildgebenden Untersuchung ist schmerzhaft. Lediglich für Personen mit Platzangst können CT- oder MRT-Untersuchungen ein beklemmendes Gefühl hervorrufen. Eine Röntgen- oder CT-Untersuchung dauert nur wenige Sekunden beziehungsweise Minuten. Die Magnetresonanztomographie nimmt mit 20 Minuten mehr Zeit in Anspruch.

Einsatz von Kontrastmitteln

Alle drei Verfahren werden dank modernster Technik und fortlaufender Forschung immer weiter verbessert. Dennoch bedarf es in einigen Fällen die Einnahme von Kontrastmittel, um das umliegende Gewebe so besser von den Organen abzugrenzen. Das Kontrastmittel kann durch Schlucken oder durch eine Injektion verabreicht werden.

Strahlenbelastung für den Körper

Röntgenstrahlen können in hohen Dosen schädlich für den Körper sein. Die in Millisievert angegebene durchschnittliche Strahlenbelastung beträgt in Deutschland circa 2,1 Millisievert pro Person im Jahr. Während einer Röntgenaufnahme nimmt der Körper zwischen 0,1 und 2 Millisievert auf. Bei einer CT-Untersuchung beträgt die durchschnittliche Dosis etwa 4,5 Millisievert. Dank der voranschreitenden Technik wird die Strahlenbelastung aber immer weniger. 

Wenn Unsicherheiten bestehen, halten Sie Rücksprache mit Ihrem Radiologen. Der Arzt kann genau einschätzen, ob die Vorteile des gewählten Verfahrens das mögliche Risiko übersteigt und ob es Alternativen gibt.

Idealerweise nutzen Patienten bei regelmäßigen bildgebenden Untersuchungen einen Röntgenpass. Dieser gibt jederzeit einen Überblick über die Anzahl der Röntgen-, CT- und MRT-Untersuchungen.

Bei Kindern sollte eher auf eine strahlenfeie Methode zurückgegriffen werden.

Kostenübernahme der AOK Sachsen-Anhalt

Ist eine Röntgen-, CT- oder MRT-Untersuchung medizinisch erforderlich und entsprechend verordnet, übernimmt die AOK Sachsen-Anhalt die Kosten.

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