Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Kleines und Großes Blutbild

Junger Mann bekommt von seiner Ärztin Blut abgenommen.

Was sagt ein Blutbild aus?

Das Blutbild ist eine der häufigsten Untersuchungen in der Medizin. Es ist nicht nur in der Vorsorge von entscheidender Bedeutung, sondern dient auch der Überwachung bestimmter Krankheiten. Um ein Blutbild durchzuführen, ist eine Blutentnahme erforderlich, die anschließend im Labor analysiert wird. Die Ergebnisse geben einen umfassenden Einblick in die Zusammensetzung des Blutes und den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten. So gelingt es dem Arzt oder der Ärztin, Symptome besser einzuordnen und Krankheiten genauer zu diagnostizieren. 

Lesen Sie in welchen Fällen ein Blutbild gemacht wird und was die Laborwerte des großen und kleinen Blutbildes im Einzelnen über den Gesundheitszustand eines Patienten aussagen.

Wussten Sie schon, dass…

  • das Blutbild ein wichtiges Instrument zur Diagnose von Krankheiten ist?
  • die AOK Sachsen-Anhalt ab dem 35. Geburtstag alle drei Jahre die Kosten für einen Check-up übernimmt?
  • jeder dritte Mensch im Laufe seines Lebens mindestens einmal auf das Blut anderer angewiesen ist?

Wann wird ein Blutbild gemacht?

Patientin wird von ihrem Arzt beraten.

Blutbilder sind oft Teil einer umfassenden Diagnostik. Sie dienen dazu, wertvolle Informationen über die Gesundheit einer Person zu liefern und können bei der Identifizierung von Gesundheitsproblemen eine wichtige Rolle spielen. 

Mögliche Gründe für ein Blutbild können sein:

  • Routinemäßige Gesundheitsuntersuchung 
  • Einordnung von unspezifischen Symptomen
  • Verdacht auf Mangelzustand
  • Überwachung bestehender Erkrankungen
  • Vorbereitung auf eine Operation
  • Kontrolle der Medikamenteneinnahme

Ablauf einer Blutuntersuchung

In der Regel wird das Blut für eine Untersuchung aus der Armvene in der Ellenbeuge entnommen. Die entnommene Blutprobe wird in ein Labor geschickt, wo sie auf verschiedene Parameter hin untersucht wird. Die Auswertung der Ergebnisse dauert in der Regel nicht lang und sollte innerhalb von etwa zwei Tagen abgeschlossen sein. Das kann je nach Labor und Art der Untersuchung variieren. In Krankenhäusern mit einem eigenen Labor kann die Auswertung oft schneller erfolgen. Das ist besonders bei Notfällen oder bei dringenden Untersuchungen von Vorteil, da die Ergebnisse schnell verfügbar sind und sofortige Maßnahmen ergriffen werden können.

Blutuntersuchungen werden in zwei Hauptkategorien unterteilt: das große und das kleine Blutbild. Die Entscheidung, in welchem Rahmen das Blutbild erforderlich ist, wird in der Regel vom behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin getroffen und hängt von den individuellen Gesundheitsbedürfnissen des Patienten ab.

Wenn die Blutuntersuchung von einem Arzt oder einer Ärztin angeordnet wird, übernimmt die AOK Sachsen-Anhalt die Kosten dafür. 

Kleines Blutbild

Das kleine Blutbild misst grundlegende Blutzellparameter und liefert Informationen über den allgemeinen Zustand des Blutes. Es liefert unter anderem Hinweise auf das Vorliegen einer Anämie, Entzündungen oder Störungen der Blutplättchen, welche eine wichtige Rolle für die Gerinnung spielen. Wichtig zu wissen: Das kleine Blutbild gibt lediglich Hinweise auf bestehende Krankheiten oder Störungen, sodass bei Auffälligkeiten meist eine weiterführende Diagnostik notwendig wird.

Diese Werte werden bei dem kleinen Blutbild erhoben:

  • Rote Blutkörperchen oder Erythrozyten

    Die Erythrozyten sorgen für den Sauerstofftransport im Blut. Sind zu wenig rote Blutkörperchen vorhanden, kann das auf eine Anämie oder einen Mangel, beispielsweise von Vitamin B12 oder Folsäure, hinweisen. Zu viele rote Blutkörperchen können durch Sauerstoffmangel verursacht werden, beispielsweise durch schwere Lungenerkrankungen oder die Höhenkrankheit.

  • Weiße Blutkörperchen oder Leukozyten

    Die Leukozyten sind Hauptbestandteil unserer Körperabwehr. Haben wir zu viele oder zu wenige Leukozyten im Blut, kann das auf Entzündungen oder Blutbildungsstörungen (zum Beispiel Leukämie) hindeuten.

  • Blutplättchen oder Thrombozyten

    Thrombozyten benötigt unser Körper für die Blutgerinnung. Eine Eigenschaft, die vor allem bei Verletzungen oder Wunden von entscheidender Bedeutung ist. 

  • Roter Blutfarbstoff oder Hämoglobin

    Hämoglobin ist ein Bestandteil der Erythrozyten und bindet Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid in unserem Blut. Ist der Hämoglobin-Wert niedrig, kann das beispielsweise auf eine Eisenmangelanämie hindeuten.

  • Zellanteil des Blutes oder Hämatokrit

    Der Hämatokrit-Wert gibt Aufschluss über den prozentualen Anteil der Zellen im Blut und damit über unseren Flüssigkeitshaushalt. Menschen, die dauerhaft zu wenig trinken, haben meist erhöhte Werte. Bei einer Anämie dagegen ist der Hämatokrit-Wert niedrig.

Großes Blutbild (Differentialblutbild)

Im großen Blutbild sind neben den Informationen des kleinen Blutbildes zusätzlich die Menge der verschiedenen Arten der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) erfasst. Es liefert zudem detailliere Informationen über unser Immunsystem. Das große Blutbild wird vor allem zur Diagnose von Infektionen, Autoimmunerkrankungen oder Blutkrebserkrankungen erhoben.

Diese Werte sind im großen Blutbild erfasst:

  • Lymphozyten

    Lymphozyten erkennen und zerstören Viren und Bakterien. Darüber hinaus bekämpfen sie Tumorzellen. Sind zu wenig Lymphozyten im Blut enthalten, kann das auf eine Erkrankung des lymphatischen Systems hinweisen.

  • Monozyten

    Monozyten sind die Vorstufe von Fresszellen, die Erreger im Gewebe binden und bekämpfen. Zudem sind sie an der Bildung von Antikörpern beteiligt. Findet sich eine erhöhte Anzahl Monozyten im Blut, kann das ein Hinweis auf Infekte, Autoimmunerkrankungen (zum Beispiel Morbus Crohn) oder Tumore sein.

    Erhöhte oder niedrige Werte können auch auf eine Schädigung des Knochenmarks hinweisen.

  • Neutrophile Granulozyten

    Neutrophile Granulozyten fungieren als allgemeine Abwehrzellen gegen Krankheitserreger und können bei Infekten in erhöhter oder erniedrigter Form im Blut vorkommen. 

  • Basophile und eosinophile Granulozyten

    Basophile und eosinophile Granulozyten bekämpfen Parasiten, die sich Zutritt zu unserem Körper verschafft haben. Erhöhte Werte finden sich vor allem bei Allergien, einem Parasitenbefall oder dem Hodgkin-Lymphom in unserem Blut.

Auswertung der Blutwerte und Normbereiche

Arzt wertet Blutergebnisse seines Patienten aus.

Blutwerte werden in der Regel persönlich in der Arztpraxis ausgewertet. Liegen die Werte außerhalb des Normbereiches, bedeutet das nicht zwingend, dass eine Erkrankung vorliegt. Denn die Blutwerte werden immer im Gesamtzusammenhang und unter Berücksichtigung der persönlichen Krankheitsgeschichte betrachtet. Deshalb ist es besonders wichtig, dass eine individuelle Einordnung der Ergebnisse durch den behandelnden Arzt oder die behandelnde Ärztin erfolgt. Als Anhaltspunkt dient eine Skala vom Labor, die den jeweiligen Norm- beziehungsweise Referenzbereich angibt. Dieser zeigt an, in welchem Bereich die Werte bei 95 Prozent der gesunden Menschen liegen.

Beachten Sie: Oftmals gelten unterschiedliche Grenzwerte der Untersuchungslabore für die einzelnen Blutwerte aufgrund unterschiedlicher Messgeräte und-verfahren.

Die Werte variieren zudem je nach:

  • Alter
  • Geschlecht
  • Vorerkrankungen
  • Medikamente
  • Tageszeit der Blutentnahme 

So unterstützt die AOK Sachsen-Anhalt bei der Gesundheitsvorsorge

  • Gesundheitsuntersuchung Check-Up

    Ab dem 35. Geburtstag können Sie den Check-Up alle 3 Jahre in Anspruch nehmen. Zwischen 18 und 34 Jahren übernehmen wir die Gesundheitsuntersuchung einmalig. 

    Neben einer körperlichen Untersuchung (Organe, Bewegungsapparat) ist auch eine Blutentnahme Bestandteil der Gesundheitsvorsorge. 

  • Erweiterte Vorsorge mit Check-up Plus

    Als Erweiterung des gesetzlichen Check-ups umfasst der Check-up Plus einige zusätzliche Untersuchungen, wie das kleine Blutbild, Herz-EKG und eine Schilddrüsenuntersuchung. Voraussetzung für eine Kostenübernahme ist, dass Sie im AOK-Hausarztprogramm eingeschrieben sind. 

    Ab 18 Jahren kann der Check-up Plus einmalig und ab dem 35. Geburtstag alle zwei Jahre in Anspruch genommen werden. Den Check-up Plus können Sie in Ihrer behandelnden Hausarztpraxis gegen Vorlage des Gutscheins den durchführen lassen. 

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