Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Cellulite

Zwei etwa 25 jährige Frauen sitzen auf einem Sofa und unterhalten sich angeregt.

Kein Grund zur Scham

Bei vielen Frauen macht sich ein ungutes Gefühl breit, sobald ansteigende Temperaturen kurze Kleidung zulassen oder ein Schwimmbadbesuch ansteht. Sie fühlen sich wohler, wenn sie ihre Dehnungsstreifen vor der Welt verstecken können. Dass dies jedoch unnötig und Cellulite ganz normal ist, zeigt die Zahl der Betroffenen. Bis zu 98 Prozent, also ein Großteil der Frauen, leiden an den unbeliebten Dellen in der Haut. Statt uns für die kleinen Schönheitsfehler zu schämen, sollten wir unserem Körper für seine Flexibilität dankbar sein. Im folgenden Artikel erklären wir Ihnen, warum Cellulite entsteht und ob es Möglichkeiten gibt, sie zu bekämpfen.

Wussten Sie schon, dass…

  • nahezu jeder weibliche Körper Cellulite aufweist?
  • die AOK Sachsen-Anhalt zahlreiche Gesundheitskurse bezuschusst?
  • Alkohol und Nikotin Orangenhaut begünstigen?

Warum Männer kaum betroffen sind

Eine etwa 20 jährige Frau sitzt auf einer Bank auf einer Terrasse. Sie liest ein Buch und trinkt ein Glas Saft.

Dass Männer selten mit dieser Hautveränderung zu tun haben, liegt an der unterschiedlichen Hautstruktur zwischen Frau und Mann. Unsere Haut besteht aus drei Schichten: der Unterhaut, der Lederhaut (Bindegewebe) und der Oberhaut. Innerhalb der Unterhaut liegen unsere Fettzellen, die als Nährstoffspeicher dienen und uns gleichzeitig vor Wärmeverlust schützen. Diese sind bei Frauen größer ausgeprägt. In der Lederhaut befinden sich die sogenannten Kollagenfasern. Diese sind bei Männern netzartig und bei Frauen parallel zueinander angeordnet. So wird sichergestellt, dass das weibliche Bindegewebe bei einer Schwangerschaft elastischer ist.

Wegen der parallelen Anordnung werden jedoch die Fettzellen leichter durch das Bindegewebe an die Oberfläche gedrückt. Zudem sorgt das weibliche Hormon Östrogen dafür, dass die Kollagenfasern noch elastischer werden. Weil die Oberhaut bei Frauen dünner ausgeprägt ist als bei Männern, wird dieser Prozess deutlicher sichtbar. 

Die Orangenhaut bezeichnet also nichts anderes als an der Hautoberfläche sichtbar werdende Fettzellen, die sich durch die elastischen Kollagenfasern des Bindegewebes durchzwängen.
 

Cellulite nimmt im Alter zu
Dass auch schlanke Frauen von Dehnungsstreifen betroffen sind, kann mit der genetischen Veranlagung zusammenhängen. Ein angeborener Mangel an Kollagenfasern schwächt das Bindegewebe und lässt Dellen auf der Haut sichtbar werden. Auch eine nachlassende Kollagenproduktion mit zunehmendem Alter ist ganz normal und lässt sich nicht aufhalten. Es gibt jedoch weitere Faktoren, die sich auf die Ausprägung von Cellulite auswirken.


Beeinflussbare Faktoren
Neben Hormonen und der genetischen Veranlagung begünstigen Übergewicht, Stress, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, Alkohol und Nikotin die Hautveränderungen. Wer hingegen einen gesunden Lebensstil führt, hält sich nicht nur fit, sondern sorgt gleichzeitig auch für straffere Haut. Die AOK Sachsen-Anhalt bietet Ihnen zahlreiche Gesundheitskurse an, in denen Sie wertvolle Informationen rund um die Themen Ernährung, Bewegung und Entspannung erhalten.

Es ist wichtig zu wissen, dass kein Wundermittel existiert. Zwar werden zahlreiche Cremes, Öle, Strumpfhosen, Tees, Pulver und Tabletten angeboten, die die Orangenhaut verschwinden lassen sollen. Wissenschaftliche Studien, die solche Erfolge belegen, gibt es bisher jedoch nicht.

Ein etwa 25 jährige Frau macht in einem Wohnzimmer Sport mit Kurzhanteln. Dabei schaut sie auf einen Laptop.

Das beste Ergebnis, um schwaches Bindegewebe zu stärken, erzielen Sie mit Sport. Integrieren Sie regelmäßig Bewegung in Ihren Alltag und verbessern Sie damit die Durchblutung des Körpers. Die Zellen werden vermehrt mit Nährstoffen versorgt und der Muskelaufbau angeregt. Durch die erhöhte Belieferung der Hautzellen mit Kollagen wird das Bindegewebe gestärkt und die Haut wirkt straffer. Außerdem sollten Sie auf Radikaldiäten verzichten. Diese ziehen meist nicht nur den bekannten Jo-Jo-Effekt mit sich, sondern beanspruchen auch das Bindegewebe stark. Entscheiden Sie sich deshalb für eine langfristige ausgewogene Ernährung.

Gezielte Übungen für Cellulite-Problemzonen

Das weibliche Sexualhormon Östrogen ist verantwortlich dafür, dass sich Fett überwiegend an den Oberschenkeln und am Po ablagert. Hier wird Cellulite hauptsächlich sichtbar. Wir haben einige Übungen für Sie zusammengestellt, mit denen Sie genau diese Bereiche trainieren können, um einen Muskelaufbau, eine gleichzeitige Fettverbrennung und die Stärkung des Bindegewebes zu erzielen:

  • Ausfallschritte
    Bringen Sie Ihren Körper in eine aufrechte Position und spannen Sie den Bauch während der gesamten Übung an. Machen Sie nun mit dem rechten Bein einen Ausfallschritt nach vorn. Das Knie darf dabei weder über die Fußspitze hinausragen, noch nach außen oder innen gekippt werden. Das linke Bein wird nun tief gebeugt. Das Knie darf dabei fast den Boden berühren. Bringen Sie Ihren Körper in die Ausgangsposition zurück und wiederholen den Vorgang acht mal. Anschließend ist das andere Bein an der Reihe. Fortgeschrittene können das Training mit Kurzhanteln erschweren.
     
  • Wandsitz
    Lehnen Sie Ihren Rücken an eine freie Wandfläche und beugen Sie Ihre Beine so tief, dass diese einen 90 Grad-Winkel ergeben. Diese Position wird nun 30 Sekunden gehalten. Bauch und Po sollten dabei stark angespannt werden. Je länger die Übung durchgeführt wird, desto höher ist die Intensität.
     
  • Brücke
    Für diese Übung ist eine Trainingsmatte sinnvoll, um den Rücken zu schonen. Legen Sie sich flach darauf und platzieren Sie Ihre Arme parallel neben den Oberkörper. Winkeln Sie die Beine leicht an und stellen die Fußflächen auf den Boden. Heben Sie nun das Becken nach oben. Nur der Kopf, die Schultern, die Arme und die Fußflächen berühren noch den Boden. Nachdem die Position zehn Sekunden gehalten wurde, kann das Becken einige Sekunden leicht abgesenkt und anschließend erneut gehoben werden.
     
  • Kniebeuge (Squats)
    Stellen Sie Ihre Füße schulterbreit so auf dem Boden auf, dass sie leicht nach außen zeigen. Nun wird die Bauchmuskulatur angespannt, die Schulterblätter zurückgezogen und die Brust etwas nach vorn geschoben. Während Sie jetzt in die Knie gehen, wird der Po so nach hinten geschoben, als würden Sie sich auf einen Stuhl setzen. Um die Knie nicht zu verletzen, bleiben die Fersen stets am Boden haften. Je tiefer die Kniebeuge ausgeführt werden, desto effektiver sind sie. Nachdem Sie die Position kurz gehalten haben, richten Sie sich wieder auf, indem Sie sich vom gesamten Fuß nach oben drücken. Wiederholen Sie die Übung anfangs 15 - 20 Mal. Fortgeschrittene erhöhen die Wiederholungszahl oder nehmen Gewichte hinzu.
Ein etwa 50 jähriges Pärchen macht sich gemeinsam in einer Küche Frühstück. Die Frau gießt einen frisch gemixten Smoothie in ein Glas ein.

Eine gute Ergänzung zu den Übungen sind Massagen und Wechselduschen, da diese die betreffenden Bereiche zusätzlich durchbluten. Vollständig verschwinden werden die Dellen aber dennoch nicht. Da es sich bei Orangenhaut jedoch um keine Krankheit handelt, ist das auch gar nicht notwendig. Freunden Sie sich mit ihr an und lieben Sie Ihren Körper, wie er ist. Denn es ist bewiesen, dass selbstbewusste Menschen zufriedener durchs Leben gehen und automatisch als schöner wahrgenommen werden.

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