Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung wirken zunächst oft charismatisch, ehrgeizig, interessant und attraktiv. Die negativen Eigenschaften der Erkrankung zeigen sich erst später. Typisch für Narzissten ist ein überhöhtes, aber zugleich instabiles Selbstwertgefühl, was stark von der Anerkennung anderer abhängt.
Eigene negative Gefühle werden durch Abwertung des persönlichen Umfeldes bewältigt. Die Betroffenen reagieren oftmals auf die berechtigte Kritik mit Aggression. Eigene Misserfolge sind für die Erkrankten kaum auszuhalten, sodass oftmals die Schuld bei den Anderen gesucht wird.
Eine Diagnose erfolgt mithilfe eines psychologischen Fragenkatalogs. Treffen fünf der folgenden neun Merkmale zu, kann eine Narzisstische Persönlichkeitsstörung vorliegen:
- übertriebenes Gefühl der eigenen Wichtigkeit,
- einnehmende Visionen von grenzenlosem Erfolg, Macht, Schönheit oder idealer Liebe,
- übertriebenes ehrgeiziges Verhalten,
- Verlangen nach übermäßiger Bewunderung,
- Erwartung nach besonders bevorzugter Behandlung,
- Ausnutzen anderer, um eigene Ziele zu erreichen,
- Mangel an Empathie; wenig Interesse sich in andere hineinzuversetzen,
- Neid auf andere oder das Gefühl, dass andere neidisch auf ihn/sie sind,
- arrogantes und überhebliches Verhalten.
Diese Persönlichkeitsmerkmale führen bei Betroffenen oft zur Beeinträchtigung in sozialen und beruflichen Bereichen. Die narzisstische Persönlichkeitsstörung tritt meist in Zusammenhang mit anderen psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Ängsten, Essstörungen oder Suchtproblemen auf.