Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Eisenmangel

Ein etwa 40 jähriger Mann liegt auf der Couch.

Symptome und Behandlung bei Eisenmangel

Allein durch eine ausgewogene Ernährung ist es möglich ausreichend Eisen aufzunehmen. Das Spurenelement kommt sowohl in pflanzlichen als auch in tierischen Lebensmitteln vor. Dennoch sind rund acht Prozent der in Deutschland lebenden Personen von einem Eisenmangel betroffen. Insbesondere Frauen im gebärfähigen Alter, Personen die sich vegetarisch oder vegan ernähren, Leistungssportler und Menschen, die regelmäßig Blut spenden, sind gefährdet. Ein Mangel zeigt sich beispielsweise durch Erschöpfung, blasse Haut und anhaltende Müdigkeit. Frühzeitig erkannt ist der Mangel aber gut behandelbar und Folgeerkrankungen, wie eine Eisenmangelanämie können verhindert werden.

Lesen Sie, wie ein Eisenmangel entsteht, durch welche Symptome er sich äußert und welche Therapiemöglichkeiten bestehen.   

Wussten Sie schon, dass…

  • Rindfleisch, Eier und Spinat gute Eisenlieferanten sind?
  • während der Schwangerschaft ein erhöhter Eisenbedarf besteht?
  • die AOK Sachsen-Anhalt nicht rezeptpflichtige Medikamente mit 40 Euro bezuschusst?

Wie es zu einem Eisenmangel kommt

Portrait of casually clothed happy senior man standing near window at home and smilng

Der Eisenmangel ist in Deutschland weit verbreitet und eines der am häufigsten auftretenden Nährstoffdefizite. Er entsteht, wenn dem Körper weniger Eisen zugeführt wird als nötig. Der menschliche Körper benötigt ein Milligramm Eisen pro Tag. Dabei kann aber nur etwa ein Zehntel der zugeführten Eisenmenge auch aus dem Darm aufgenommen werden. Deshalb ist eine entsprechend höhere Zufuhr über die Nahrung nötig. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung DGE empfiehlt:

  • Männer und Frauen ab 51 Jahre: 10 mg täglich
  • Frauen bis 51 Jahre: 15 mg täglich
  • Kinder: 8 bis 15 mg täglich
  • eine verminderte Eisen-Aufnahme durch:
    • unausgewogene Ernährung
    • vegetarische oder vegane Ernährung
    • chronisch-entzündliche Darmerkrankung
    • bestimmte Medikamente 
  • ein erhöhter Eisen-Bedarf durch:
    • Schwangerschaft
    • Wachstum
    • Hochleistungssport
  • ein erhöhter Eisen-Verlust durch:
    • starke Menstruationsblutungen
    • chronische Blutungen im Magen-Darm-Trakt bei Geschwüren, Tumoren oder Krampfadern
    • Blutspende
    • Unfall oder Operation

Was bedeutet ein Eisenmangel?

Eine ältere Frau fasst sich an de Kopf und hat Kopfschmerzen.

 

 

Eisen ist Teil des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin. Bei einem Mangel ist somit die Produktion der roten Blutkörperchen beeinträchtigt.

Der Eisenmangel wird in verschiedene Stadien eingeteilt:

  • Speichereisenmangel

    Der Körper speichert das Eisen in Leber, Knochenmark, Milz und Muskulatur. Bei einer verminderten Eisenaufnahme kann zunächst auf diese Reserven zurückgegriffen werden. Der Ferritin-Wert, auch Speichereisen genannt, zeigt an wie gut die Eisenspeicher des Körpers befüllt sind. Ist dieser Wert zu niedrig, besteht der Verdacht eines Eisenmangels.

  • Gestörte Bildung der roten Blutkörperchen 

    Bei der sogenannten eisendefizitären Erythropoese reicht im Knochenmark die Versorgung der Vorstufen zur Bildung der roten Blutkörperchen nicht mehr aus. In diesem Stadium ist der Hämoglobinwert aber noch im Normalbereich. 

  • Eisenmangelanämie

    Bei einer Eisenmangelanämie ist die Bildung des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin durch den Eisenmangel gestört. Das Blut enthält weniger roten Blutfarbstoff, als das normalerweise der Fall ist. In der Folge werden die Körperzellen mit weniger Sauerstoff versorgt.

Symptome

Je nach Schwere des Mangels sind die Symptome unterschiedlich stark ausgeprägt. Je früher ein Mangel entdeckt wird, umso besser ist er behandelbar und bietet so Schutz vor Folgeerkrankungen. Meist treten zunächst einzelne Symptome auf, die sich mit der Zeit verstärken. Natürlich können die Symptome auch für eine Vielzahl anderer Erkrankungen sprechen. 

Um diese auszuschließen, empfiehlt sich zunächst ein Besuch bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.

Diagnose mittels Blutuntersuchung

Niedrige Hämoglobin- und Serum-Ferritin-Werte sowie eine niedrige Transferritin-Sättigung deuten auf einen Eisenmangel hin. In Verlauf sind meist weitere Untersuchungen nötig, um die genaue Ursache für den Eisenmangel zu finden.

Ernährung - die besten Eisenlieferanten 

Nahaufnahme einer FRau, die Salat zubereitet.

Zahlreiche Lebensmittel zählen zu guten Eisenlieferanten. Bei tierischen Lebensmitteln gehören Fleisch, insbesondere Leber, Rindfleisch, Eier oder Miesmuscheln dazu. Bei Brot und Getreide eignen sich Dinkelbrot, Buchweizenvollkornbrot oder Haferflocken als gute Lieferanten. Aber auch Pfifferlinge, Schwarzwurzel, Spinat, weiße Bohnen, Kichererbsen oder Erdbeeren, Himbeeren und getrocknete Aprikosen versorgen unseren Körper mit Eisen. Im Bereich der Samen und Nüsse eignen sich Pistazien, Cashewkerne und Sesam als gute Eisenlieferanten.

Vitamin C fördert zusätzlich die Eisenaufnahme. Es bietet sich also an, Vitamin-C-reiche Lebensmittel wie Orangen, Brokkoli oder rote Paprika in Kombination zu verzehren. 

Manche Lebensmittel besser meiden

Die in einigen Getränken enthaltenen Gerbstoffe hemmen die Eisenaufnahme. Dazu zählen unter anderem Alkohol und Rotwein, schwarzer oder grüner Tee und Kaffee. Empfehlenswert ist es, während des Essens und bis zwei Stunden danach auf diese Getränke zu verzichten.

Die in Kakao, Rote Beete oder Rhabarber enthaltene Oxalsäure sowie die in Reis, Getreide und Soja enthaltene Phytinsäure sollten in Kombination mit eisenreichen Lebensmitteln ebenfalls vermieden werden.

Erhöhter Eisenbedarf

Unter bestimmten Bedingungen ist unser Körper besonders auf eine ausreichende Eisenzufuhr angewiesen.

  • während und nach der Schwangerschaft 

    Während der Schwangerschaft steigt der Eisenbedarf auf 30 Milligramm täglich an, da das Blutvolumen im weiblichen Körper steigt. Der Organismus benötigt diesen Mehrbedarf, um eine ausreichende Durchblutung des eigenen Körpers, Fötus, Plazenta und Nabelschnur zu gewährleisten. Wichtig ist es zudem, den Eisenwert regelmäßig ärztlich überprüfen zu lassen. Dies geschieht im Normalfall im Zuge der allgemeinen Schwangerschaftsvorsorge

    Auch nach der Geburt hat der weibliche Körper aufgrund von Wundheilungsprozessen, der Milch- und Blutneubildung einen erhöhten Eisenbedarf. Während der Stillzeit etwa liegt der tägliche Eisenbedarf bei 20 Milligramm pro Tag. 

  • bei vegetarischer und veganer Ernährung 

    Unser Körper kann das Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln schlechter aufnehmen, als aus tierischen. Deshalb ist es hilfreich, gezielt zu eiweißreichen Lebensmitteln zu greifen. Versuchen Sie alle Mahlzeiten gut mit entsprechenden Lebensmitteln zu kombinieren, um den Eisenbedarf auch als Vegetarier oder Veganer zu decken.

    Gerichte wie  Kartoffeln mit Paprika-und Brokkoligemüse, Spätzle mit Sauerkraut oder Getreidebratlinge mit Kohlrabigemüse eignen sich bestens.

Eisenmangel behandeln 

Leistungen Ärztliche Zweitmeinung

In einigen Fällen reicht zur Behandlung schon eine Ernährungsanpassung. Bei leichtem oder mittelschwerem Eisenmangel mit Kopfschmerzen oder Erschöpfungszuständen können Eisenpräparate, beispielsweise als Tabletten, Tropfen oder Saft, Abhilfe schaffen. Sprechen Sie dazu mit Ihrem Arzt. Wichtig ist, die Einnahme von Eisenpräparaten immer in Absprache und unter Kontrolle Ihres Arztes durchzuführen. Im Falle einer Überdosierung können Vergiftungserscheinungen mit Erbrechen, Durchfall, Kreislaufkollaps, Blutungen sowie Leber- und Nierenschäden auftreten.

Beachten Sie: Bei der Einnahme von Eisenpräparaten treten häufig Magen-Darm-Beschwerden auf.

So unterstützt die AOK Sachsen-Anhalt 

Die AOK Sachsen-Anhalt bietet allen Versicherten zwischen 18 und 34 Jahren einmalig einen Check-Up Plus an. Voraussetzung ist, dass Sie im AOK-Hausarztprogramm eingeschrieben sind. Ab dem 35. Geburtstag können Sie alle zwei Jahre zusätzliche Untersuchungen in Anspruch nehmen. Neben einem EKG zur Bestimmung der Herztätigkeit werden unter anderem Ihre Blutwerte erhoben, die Rückschlüsse auf die Funktion von Leber und Niere zulassen. Zusätzlich erfolgt eine Früherkennungsuntersuchung zu eventuellen Funktionsstörungen der Schilddrüse.

Handelt es sich bei Ihren eingenommenen Eisenpräparaten um OTC Arzneimittel, können diese über das GESUNDES KONTO  erstattet werden. Die Arzneimittel müssen von Ihrem Arzt auf einem Privatrezept verordnet werden. Wichtig für die Erstattung ist außerdem, dass Sie das Medikament in einer Apotheke kaufen oder über eine zugelassene Versandapotheke bestellen. Darüber hinaus kann der Arzt bei einer gesicherten Eisenmangelerkrankung Eisenpräparate auch auf rotem Kassenrezepten verordnen, so dass dann in der Regel nur die Zuzahlung für den Versicherten anfällt. Tritt eine gesicherte Eisenmangelanämie im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft auf, ist die Betroffene dann sogar von der Zuzahlung befreit.

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