Kleie

Eine Schlüssel Kleie steht neben einer Schüssel Joghurt

Mit Getreideschalen zum gesunden Darm

Kleie mag auf den ersten Blick an Sägespäne erinnern, aber dieses unscheinbare Getreideprodukt hat es in sich. Lange waren die Schalen von Getreidekörnern nur Teil der Tiernahrung. Mittlerweile schwören viele darauf, und Kleie ist zu einem festen, täglichen Bestandteil im Speiseplan gesundheitsbewusster Menschen geworden. Kleie ist sehr ballaststoffreich und fördert somit die Darmgesundheit und Verdauung. Je nach Getreideart sind verschiedene Kleiearten erhältlich, wobei Weizen- und Haferkleie besonders beliebt sind.

Kleie kann Teil Ihrer vollwertigen Ernährung werden. Welche Kleieart dabei am gesündesten ist und wie Sie sie selbst herstellen können, erfahren Sie hier.

Wussten Sie schon, dass…

  • Weizenkleie mit 45 Gramm Ballaststoffen pro 100 Gramm eine wahre Ballaststoffbombe ist?
  • Sie Kleie ganz einfach selbst herstellen können?
  • wir eine individuelle Ernährungsberatung bei einer ärztlichen Empfehlung bezuschussen?
Ein Schälchen Kleie auf einem Tablett

Was ist Kleie?

Kleie ist ein Getreideerzeugnis, das als Nebenprodukt von Mahlvorgängen entsteht. Sie besteht aus den Schalen wie der Samenschale und der Fruchtschale beziehungsweise aus den Randschichten des Getreidekorns. Durch diese Zusammensetzung ist Kleie besonders reich an Ballast- und Mineralstoffen sowie wertvollen Vitaminen. Vor allem ihr hoher Ballaststoffgehalt macht sie zu einem echten Superfood, das nicht nur die Verdauung anregt, sondern auch langfristig die Darmgesundheit unterstützt. Regelmäßiger Verzehr kann dazu beitragen, Beschwerden wie Verstopfung oder Blähungen zu lindern und sogar zur Vorbeugung und Behandlung von Darmerkrankungen wie dem Reizdarmsyndrom eingesetzt werden.

Kleiearten im Überblick

  • Weizenkleie

    Weizenkleie enthält den höchsten Ballaststoffgehalt von 45 Gramm pro 100 Gramm und ist somit besonders förderlich für die Verdauung und Darmgesundheit. Sie ist reich an Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium, Kalzium, Eisen und B-Vitaminen. Außerdem wird ihr eine antioxidative Wirkung durch Phytochemikalien zugeschrieben.

  • Haferkleie

    Diese Kleieart ist im Vergleich zu einigen anderen Hafervollkornprodukten sehr ballaststoffreich und enthält außerdem viel Magnesium. Haferkleie ist besonders gut für die Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels beziehungsweise zur Senkung dieses.

  • Roggenkleie

    Roggenkleie besitzt einen geringen Eigengeschmack. Sie ist sehr reich an Ballaststoffen und somit besonders förderlich für die Verdauung.

Wie gesund ist Kleie?

Essen Sie regelmäßig Kleie, machen sich die ersten Effekte bereits nach einigen Wochen bemerkbar.

Ballaststoffe

Besonders Weizen- und Dinkelkleie enthalten viele Ballaststoffe und fördern Ihre Darmgesundheit sowie Verdauung. Sie beugen Blähungen und einem Völlegefühl vor und helfen bei Magen-Darm-Beschwerden. Hafer- und Gerstenkleie senken zudem nachweislich den Cholesterinspiegel und unterstützen so die Herzgesundheit.

Mineralstoffe

Kleie ist reich an wichtigen Mineralstoffen wie Phosphor, Kalium, Magnesium, Calcium und Eisen. Zudem enthält sie geringe Mengen an Vitamin B3 und B6. Sie hat einen positiven Einfluss auf Blutzucker und Blutdruck und kann bei Verstopfung, Hämorrhoiden oder Reizdarm Linderung verschaffen. Durch ihre sättigende Wirkung eignet sie sich zudem ideal zur Unterstützung beim Abnehmen.

Eine Frau isst Kleie

Welche Kleie ist am gesündesten?

Weizen- und Gerstenkleie enthalten Phytate, die die Aufnahme von Mineralstoffen wie Zink, Magnesium und Eisen beeinträchtigen können. Dadurch kann die Verwertung dieser Nährstoffe im Körper verringert sein. Eine bessere Alternative sind Roggen- oder Haferkleie, da sie eine höhere Bioverfügbarkeit der Mineralstoffe ermöglichen.

Leiden Sie unter einer Glutenunverträglichkeit, ist glutenfreie Haferkleie eine gute Wahl. Achten Sie beim Kauf jedoch auf die entsprechende Kennzeichnung, da geringe Spuren von Gluten enthalten sein können.

Kleie in der täglichen Ernährung

Kleie lässt sich gut in den Ernährungsplan integrieren. Sie kann mehrmals pro Woche Teil einer gesunden, vollwertigen Ernährung sein, da sie eine hervorragende Ballaststoffquelle ist. Kleie hat einen leicht bitteren Geschmack, lässt sich aber in kleinen Mengen gut in Suppen, Müslis oder Joghurt sowie in den Teig von (Vollkorn-)Brot, Pancakes und Kuchen einarbeiten. Auch in Wasser oder Smoothies aufgelöst kann sie verzehrt werden.

Wichtig: Kleie entzieht dem Körper Wasser. Trinken Sie daher immer ausreichend dazu. Wenn Ihre Ernährung zuvor ballaststoffarm war, erhöhen Sie die Menge an Ballaststoffen – insbesondere bei Weizenkleie – schrittweise. So vermeiden Sie eine Überforderung der Verdauung und mögliche Verdauungsprobleme.

Ein Mann lagert Kleie in Gläsern

Einkauf und Lagerung 

Verschiedene Kleiearten sind in Supermärkten, Drogerien oder Bioläden in Sachsen-Anhalt erhältlich. Alternativ können Sie Kleie auch selbst herstellen. Dafür benötigen Sie:

  • eine Getreidemühle,
  • ein Mehlsieb mit einer Maschenweite von weniger als einem Millimeter,
  • Getreide Ihrer Wahl.

Mahlen Sie das Getreide auf mittlerer bis mittelfeiner Stufe und sieben Sie anschließend das Mahlgut mit dem Mehlsieb aus. Die Kleie bleibt im Sieb zurück. In Sachsen-Anhalt, wo Getreideanbau eine lange Tradition hat, bieten regionale Mühlen und Höfe oft frisches Getreide an – ideal für die eigene Kleieherstellung.

Lagern Sie Kleie lichtgeschützt, kühl und trocken, damit sie mehrere Monate haltbar bleibt. Schmeckt sie ranzig, sollten Sie auf den Verzehr verzichten. Das ballaststoffreiche Naturprodukt unterstützt die Verdauung und trägt zur allgemeinen Gesundheit bei. Kleie lässt sich vielseitig und nahezu unbemerkt in eine gesunde Ernährung integrieren – probieren Sie es doch mal aus!

Gut zu wissen

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