Doch Erröten bedeutet mehr als nur die verstärkte Durchblutung der Gesichtshaut. Es macht auch Emotionen wie Scham deutlich. Warum wir in peinlichen Situationen einen roten Kopf bekommen, ist nicht vollständig erforscht. Psychologische Fachleute gehen davon aus, dass es sich um einen Schutzmechanismus handelt, um Betroffene nach einem Regelverstoß vor dem Ausschluss einer sozialen Gruppe zu bewahren. Sie signalisieren damit, dass sie ihren begangenen Fehler einsehen und sich entschuldigen möchten.
Auch eine angeborene Störung in der Steuerung des Sympathikus führt zu übermäßigem Erröten. Das ist der Teil des vegetativen Nervensystems, der dafür zuständig ist, den Körper in erhöhte Leistungsbereitschaft zu versetzen. Durchschnittlich leidet jeder 200. Mensch an dieser angeborenen Störung und sie deshalb deutlich schneller in Aufregung geraten und rot werden.
Die Angst vor dem Erröten
Schon der Gedanke ans Rotwerden reicht oftmals aus, um als Auslöser zu gelten. Dann spricht man von einer Erythrophobie. Je größer die Angst ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Rotfärbung im Gesicht auftritt. So entsteht ein Teufelskreis, der zu einer ernstzunehmenden Sozialphobie führen kann.