Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Dehydration

Ein Mann beugt beim Wandern einem Flüssigkeitsmangel vor

Flüssigkeitsmangel in den Griff bekommen

Wasser spielt eine zentrale Rolle bei nahezu allen biologischen Prozessen im menschlichen Körper. Deswegen ist die Aufnahme von ausreichend Flüssigkeit durch Trinken oder Nahrung lebensnotwendig. Andernfalls kommt es zur Dehydration, einem Flüssigkeitsmangel im Körper. Dieser entsteht, wenn über einen längeren Zeitraum mehr Flüssigkeit abgegeben als zugeführt wird. Oft passiert dies schleichend, wenn man zu wenig trinkt. Erste Symptome, wie ein Durstgefühl und ein trockener Mund, werden dann häufig ignoriert. Auch Durchfall, Erbrechen, starkes Schwitzen, eine Niereninsuffizienz oder entwässernde Medikamente können dem Körper Flüssigkeit entziehen. An eine leichte und dauerhafte Dehydration gewöhnen wir uns schnell. Doch je stärker die Dehydration, desto schwerwiegender sind auch die gesundheitlichen Folgen.

In unserem Beitrag erfahren Sie, was eine Dehydration ist und wie sie sich äußert. Außerdem beschäftigen wir uns mit dem Flüssigkeitsmangel bei Kindern und älteren Menschen. Anschließend haben wir ein paar Tipps für Sie, wie Sie der Dehydration vorbeugen können.

 

Wussten Sie schon, dass…

  • unser Gehirn und seine Funktion besonders abhängig von einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr sind?
  • die AOK Sachsen-Anhalt Kurse für eine Ernährungsberatung bezuschusst?
  • Erwachsene pro Tag zwischen 30 und 40 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht benötigen?

Wie kommt es zu einer Dehydration?

Flüssigkeitsmangel kann aus verschiedenen Gründen entstehen. Die häufigsten Ursachen sind:

  • Unzureichende Flüssigkeitszufuhr

    Wenn man bei heißem Wetter oder während intensiver körperlicher Aktivität zu wenig trinkt, kann es schnell zu einer Dehydration kommen.

  • Erkrankungen

    Zu einem erhöhten Flüssigkeitsverlust können auch Diabetes, Nierenerkrankungen und einigen Herzerkrankungen führen.

  • Erhöhter Flüssigkeitsverlust

    Schwitzen, Fieber, Erbrechen, Durchfall oder bestimmte Medikamente erhöhen den Flüssigkeitsverlust.

  • Ernährungsgewohnheiten

    Eine Ernährung, die wenig wasserhaltige Lebensmittel enthält, kann ebenfalls zu einer Dehydration beitragen. Bestimmte Lebensmittel wie salzige oder zuckerreiche Lebensmittel, koffeinhaltige Getränke und proteinhaltige Lebensmittel, können die Dehydration verstärken.

Ein Mann klagt aufgrund von Dehydration über Kopfschmerzen

Was passiert im Körper bei einem Flüssigkeitsmangel?

Wenn der Körper mehr Flüssigkeit verliert, als er aufnimmt, beginnt er, Wasser aus den Zellen und dem Blutkreislauf zu ziehen. So können weiterhin die lebenswichtigen Funktionen aufrechterhalten werden. Allerdings entstehen dadurch auch vielfältige Folgen:

Verminderte Blutzirkulation

Durch den Flüssigkeitsmangel verringert sich das Blutvolumen, was zu einer verschlechterten Durchblutung führt. Das beeinträchtigt wiederum den Sauerstofftransport und die Nährstoffversorgung.

Beeinträchtigung der Körpertemperaturregulation

Ohne ausreichend Flüssigkeit kann der Körper die Temperatur nicht mehr optimal regulieren. Ein Hitzeschlag oder eine Hyperthermie können die Folge sein.

Störungen im Elektrolythaushalt

Essenzielle Mineralien wie Natrium und Kalium geraten aus dem Gleichgewicht. Dadurch können Muskelkrämpfe und Herzrhythmusstörungen auftreten.

Beeinträchtigung der Organfunktion

Insbesondere die Nieren, die für die Filterung von Abfallstoffen verantwortlich sind, können bei einer Dehydration nicht effektiv arbeiten. Auch die Herz- und Gehirnfunktionen können beeinträchtigt werden. 

Eine Frau beugt bei heißen Temperaturen einer Dehydration vor

Symptome und Arten der Dehydration

Je nach Schweregrad können die Symptome einer Dehydration variieren. Ein trockener Mund und eine geringe Urinmenge beziehungsweise dunkelgelber Urin sind Anzeichen einer leichten Dehydration. Liegt eine moderate Dehydration vor, klagen Betroffene über ein starkes Durstgefühl, trockene Haut, Kopfschmerzen, Schwindel und eine verminderte körperliche Leistungsfähigkeit. Eine schwere Dehydration äußert sich durch einen äußerst trockenen Mund, stark verminderten Urinfluss oder ausbleibenden Harndrang. Hinzu kommen tiefe Augen, Verwirrtheit und im schlimmsten Fall sogar Bewusstlosigkeit.

Des Weiteren lässt sich eine Dehydration in drei Hauptarten unterteilen. Jede Art zeichnet sich dabei durch eigene spezifische Merkmale und Ursachen aus:

  • Isotonische Dehydration

    Man spricht von einer isotonischen oder isovolämischen Dehydration, wenn der Körper gleiche Mengen an Wasser und Elektrolyten verliert. Das führt zu einem Gesamtverlust an Flüssigkeit, ohne dass sich die Konzentration der Elektrolyte im Blut wesentlich verändert.

    Ursachen einer isotonischen Dehydration können sein:

    • Erbrechen und Durchfall: zählen zu den häufigsten Ursachen, besonders bei Gastroenteritis
    • Blutverlust: schwere Verletzungen oder Operationen können zu erheblichem Blutverlust führen
    • Diuretika: Medikamente, die die Urinausscheidung erhöhen und so zu isotonischer Dehydration führen können
    • schwere Infektionen, wie zum Beispiel Sepsis

    Zu den Symptomen gehören:

    • ein trockener Mund und trockene Haut
    • reduzierte Urinausscheidung
    • schneller Herzschlag
    • niedriger Blutdruck
    • Schwäche und Schwindel
    • Müdigkeit und Verwirrtheit

    Eine Behandlung geschieht meistens durch Trinklösungen, die Wasser, Zucker und Elektrolyte in ausgeglichenen Mengen enthalten. In schweren Fällen kann die intravenöse Verabreichung von isotonischen Kochsalzlösungen notwendig werden.

  • Hypotonische Dehydration

    Eine hypotonische oder hyponatriämische Dehydration tritt auf, wenn der Körper mehr Elektrolyte als Wasser verliert. Das führt zu einer Verdünnung der Elektrolyte im Blut.

    Ursachen einer hypotonischen Dehydration können sein:

    • chronische Krankheiten: chronische Nierenerkrankungen oder Herzinsuffizienz können die Elektrolytbalance stören
    • übermäßiges Trinken von reinem Wasser: insbesondere nach intensivem Sport oder starkem Schwitzen
    • Diuretika und Abführmittel: können zu übermäßigem Verlust von Natrium führen
    • künstliche Ernährung

    Zu den Symptomen gehören:

    • Muskelkrämpfe und Schwäche
    • Übelkeit und Erbrechen
    • Kopfschmerzen und Verwirrung
    • Anfälle und Bewusstseinsverlust
    • häufiges Wasserlassen
    • Schwellungen aufgrund von Flüssigkeitsansammlungen

    Eine Behandlung kann durch Elektrolytgetränke oder spezielle Trinklösungen, die Natrium und andere Elektrolyte enthalten, geschehen. Auch eine zusätzliche Salzaufnahme durch salzhaltige Lebensmittel kann dabei helfen, das Natriumgleichgewicht wiederherzustellen. In schweren Fällen sind eine ärztliche Überwachung und eine intravenöse Gabe von Elektrolytlösungen notwendig. Falls Medikamente für die Dehydration verantwortlich sind, können diese durch einen Arzt überprüft und angepasst werden.

  • Hypertonische Dehydration 

    Wenn der Körper mehr Wasser als Elektrolyte verliert, ist die Rede von einer hypertonischen oder hypernatriämischen Dehydration. Diese führt zu einer Erhöhung der Elektrolytkonzentration im Blut.

    Ursachen einer hypertonischen Dehydration können sein:

    • Fieber: erhöht den Wasserverlust durch Schwitzen und beschleunigte Atmung
    • Verbrennungen: können zu einem massiven Flüssigkeitsverlust führen
    • Zuckerkrankheit: unkontrollierter Diabetes kann zu erhöhten Urinausscheidungen führen
    • unzureichende Wasserzufuhr: besonders bei Säuglingen und älteren Menschen, die weniger Durst empfinden
    • Diuretika: Medikamente, die die Urinausscheidung fördern

    Zu den Symptomen gehören:

    • ein starkes Durstgefühl
    • trockene, klebrige Schleimhäute
    • Verwirrung und Reizbarkeit
    • Muskelzuckungen und Krampfanfälle
    • Schock und Bewusstlosigkeit bei einem extremen Flüssigkeitsverlust
    • eine erhöhte Herzfrequenz
    • eine erhöhte Körpertemperatur

    Bei einer Behandlung wird der Betroffene langsam rehydriert, um die Gefahr einer Zellschwellung zu vermeiden. Hier kommen meistens Trinkwasser oder eine stark verdünnte Elektrolytlösung zum Einsatz. Häufig sind auch eine medizinische Überwachung und die intravenöse Zufuhr von Flüssigkeiten notwendig, um den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen.

Ein Kind isst ein Stück Wassermelone gegen Dehydration

Dehydration bei Kindern

Kinder sind besonders anfällig für Dehydration. Sie verlieren viel schneller Flüssigkeit als Erwachsene. Zudem fehlt ihnen oft noch das Bewusstsein dafür, wann sie trinken sollten. Weitere häufige Ursachen für eine Dehydration bei Kindern sind: 

  • Durchfall und Erbrechen, insbesondere bei Magen-Darm-Infektionen
  • die hohe körperliche Aktivität: Spielen und Sport, besonders bei heißem Wetter
  • Krankheiten: Fieber kann Flüssigkeitsverlust erhöhen

Eine Dehydration ist bei Kindern nicht immer leicht zu erkennen. Trockene Lippen, fehlende Tränen beim Weinen, verminderte Energie und stark verminderter Urinfluss können jedoch Anzeichen dafür sein. Animieren Sie als Elternteil oder Aufsichtsperson Ihre Kinder deshalb immer regelmäßig zum Trinken oder halten Sie wasserhaltige Snacks bereit.

Dehydration bei älteren Menschen

Ältere Personen sind ebenfalls stark gefährdet, zu dehydrieren. Das Durstgefühl lässt im Alter nach. Gleichzeitig können chronische Erkrankungen sowie bestimmte Medikamente den Flüssigkeitsbedarf erhöhen. Zudem erschweren eine eingeschränkte Mobilität oder kognitive Beeinträchtigungen häufig die Flüssigkeitsaufnahme. 
Eine Dehydration äußert sich bei älteren Menschen meistens durch Verwirrtheit, Schwindel, trockene Haut und einen plötzlichen Blutdruckabfall.

Infused Water wird gegen Flüssigkeitsmangel in ein Glas geschüttet

Was hilft gegen Dehydration?

Einen leichten Flüssigkeitsverlust kann man meist schon durch ausreichend Wasser oder isotonische Getränke ausgleichen. Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke wie zum Beispiel Apfelschorle oder Softdrinks, aber auch koffeinhaltige Getränke. Diese können die Dehydration sogar noch verstärken. Wenden Sie sich bei starker Dehydration unbedingt an einen Arzt. Hier sind in der Regel spezielle Elektrolytlösungen notwendig. In besonders schweren Fällen wird eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr angewandt. Sind Sie von einer Dehydration betroffen, sollten Sie außerdem körperliche Aktivitäten auf ein Minimum reduzieren und sich in kühler Umgebung aufhalten.

Flüssigkeitsmangel vorbeugen

Um einer Dehydration vorzubeugen, empfiehlt es sich, regelmäßig über den Tag verteilt Wasser zu trinken, auch wenn Sie keinen Durst verspüren. Verzehren Sie möglichst wasserhaltige Lebensmittel, wie Früchte oder Gemüse. Vermeiden Sie übermäßige Hitze und sorgen Sie für eine angenehme Raumtemperatur. Auch luftige, atmungsaktive Kleidung kann helfen. Sollten Sie Anzeichen von Dehydration verspüren, wirken Sie dem möglichst frühzeitig entgegen.

Genügend trinken: So klappt’s!

Mit diesen einfachen Tricks wird die Flüssigkeitszufuhr zum Kinderspiel:

  1. Feste Trinkmahlzeiten: Integrieren Sie regelmäßige Trinkpausen in Ihren Tagesablauf.
  2. Wasser griffbereit halten: Haben Sie – vor allem außer Haus – stets eine Flasche Wasser dabei.
  3. Geschmack variieren: Sie können, je nach Vorliebe, Zitronen - oder Gurkenscheiben zum Wasser hinzufügen, um es schmackhafter zu machen.
  4. Trink-Apps: Es gibt spezielle Apps, die Sie an das Trinken erinnern.
  5. Flüssigkeitsreiche Snacks: Wassermelone, Gurken, Orangen und Co. sind nicht nur lecker, sondern enthalten neben vielen Vitaminen auch eine ganze Menge Wasser.

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