Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Schwitzen

Ein etwa 30 jähriger Mann liegt auf einer Hängematte in der Natur. Er hat die Arme hinter seinem Kopf verschränkt und schaut lächelnd in eine Richtung.

Schwitzen ist wichtig

Schweiß stellt wegen der Nässe, den Schweißflecken auf der Kleidung und dem damit einhergehenden Geruch für viele ein Tabu-Thema dar. Jedoch ist das Schwitzen aus gesundheitlichen Gründen wichtig. Denn es reduziert Hautinfektionen, entgiftet den Körper und stärkt das Immunsystem

Wir haben uns genauer mit dem Thema Schweiß beschäftigt und wollen Aufschluss darüber geben. Außerdem haben wir viele hilfreiche Tipps für Sie zusammengestellt, wie Sie übermäßiges Schwitzen reduzieren können. 

Wussten Sie schon, dass…

  • eine Rasur das feuchtwarme Klima unter der Achsel mindert?
  • die AOK Sachsen-Anhalt zwei Gesundheitskurse im Jahr bezuschusst?
  • Entspannungsübungen und Ausdauersport wirksame Mittel sind um schnelles Schwitzen zu reduzieren?

Warum schwitzen wir eigentlich?

Das Schwitzen ist essentiell wichtig für unseren Körper. Es sorgt für die Wärmeregulation und schützt uns vor Überhitzung, denn der Schweiß hilft dem Körper bei einer zu hohen Temperatur herunter zu kühlen. Gesteuert durch das autonome Nervensystem, sondern die sogenannten ekkrinen Schweißdrüsen dabei ein wässriges Sekret ab, den Schweiß. Diese Schweißdrüsen sind überall im Körper in der Haut verteilt. An der Hautoberfläche angekommen, bildet dieser einen dünnen Film und verdunstet. Dabei entsteht Kälte, die der Haut und den Blutgefäßen darin überschüssige Wärme entzieht. Der Körper kühlt ab und die Kerntemperatur steigt trotz Sommerhitze nicht an.

Eine etwa 55 jährige Frau sitzt auf einem Sofa. Sie hat die Augen geschlossen und wedelt sich mit einem Fächer Luft zu.



Denn durch das Schwitzen entledigt sich der Körper mit der Flüssigkeit auch vieler unerwünschter Dinge, wie etwa Abbauprodukten von Medikamenten, Alkohol und anderen Giften. Der pH-Wert von etwa 4,5 macht den Schweiß sauer. So bilden die Sekrete der Schweißdrüsen eine wichtige Barriere gegen Krankheitserreger. Für all diese positiven Auswirkungen kann schon eine relativ kleine Menge Schweiß reichen.

Millionen Schweißdrüsen

Eine Frau hebt ihren linken Arm. An ihrem T-Shirt zeichnet sich unter der Achsel ein Schweißfleck ab.

Weil die Drüsen unterschiedlich verteilt sind, ist es normal, dass Sie an manchen Stellen mehr schwitzen als an anderen. Dabei kommt auch der Begriff „Schweißfüße“ nicht von ungefähr. Die höchste Anzahl an Schweißdrüsen sind an unseren Handflächen, Fußsohlen und Achseln zu finden. Der menschliche Körper besitzt vier Millionen der sogenannten ekkrinen Schweißdrüsen. Diese sind überall im Körper auf der Haut verteilt und geben dabei ein wässriges Sekret ab. An der Hautoberfläche angekommen, bildet dieser einen dünnen Film und verdunstet. Dabei entsteht Kälte, die der Haut und den Blutgefäßen darin überschüssige Wärme entzieht. Der Körper kühlt ab und die Kerntemperatur steigt trotz Sommerhitze nicht an.

Wie ensteht der klassische Schweißgeruch?

Für den oft stechenden Schweißgeruch unter den Armen sind die Drüsen nur bedingt verantwortlich. Eigentlich ist das frische ekkrine Sekret sogar weitgehend geruchlos, denn es besteht zu 99 Prozent aus Wasser, etwas Salz und zu einem minimalen Teil aus Substanzen wie Kalium, Harnstoff, Milch-, Fett- und Aminosäuren. Erst wenn der Schweiß älter und von Bakterien zersetzt wird, beginnt dieser zu riechen. 
Allerdings besitzt der Mensch noch eine andere Art von Schweißdrüsen, die auch eine andere Art von Schweiß produzieren. Und der ist nicht nur für die persönliche Duftnote verantwortlich, sondern führt auch schneller zu dem unerwünschten Geruch. Die sogenannten apokrinen Drüsen haben einen ganz anderen Job als die Kühlung der Haut: Sie regeln die Kommunikation zwischen den Geschlechtern und werden daher auch Duftdrüsen genannt. Sie sitzen nur an wenigen Stellen wie Achseln, Brustwarzen und Intimbereich. Ihr Schweiß ist trübe, zähflüssig und enthält neben Fetten vor allem die körpereigenen Duftstoffe. Diese entscheiden darüber, ob Sie jemanden attraktiv finden oder salopp gesagt „gut riechen können“. Da dieser Schweiß aber auch einen hohen pH-Wert hat, ist er alkalisch und bietet anders als ekkriner Schweiß keinen Schutz vor Bakterien. Je nach Zusammensetzung des Sekrets und der beteiligten Bakterien bilden sich dabei Abbauprodukte wie Ammoniak und Aminosäuren, die muffig, ranzig oder säuerlich riechen können.

Tipps gegen übermäßiges Schwitzen

Eine etwa 25 jährige Frau sitzt im Schneidersitz auf dem Boden in einer Wohnung. Vor ihr steht ein angeschalteter Ventilator. Ihre langen haare bewegen sich im erzeugten Wind.

 

  • Mit einer Rasur der Achseln wird feuchtwarmes Klima gemindert, denn es gelangt mehr Luft an die Haut. Das Bakterienwachstum wird gehemmt und dadurch riecht der Schweiß nicht so stark.
  • Das Schwitzen kann durch atmungsaktive, luftige Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen reduziert werden. Synthetikstoffe hingegen fördern den Schweißfluss.
  • Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann die Zusammensetzung des Schweißes verändern und der Geruch gemindert werden.
  • Bei Schwierigkeiten mit einem erhöhten Körpergewicht, nehmen oftmals Schweißattacken zu. Wer sein Übergewicht also reduziert, schwitzt weniger.
  • Vermeiden Sie scharfe Gewürze und den übermäßigen Konsum von Alkohol und Nikotin. Denn dadurch erweitert der Körper die Blutgefäße und steigert die Durchblutung. Dadurch steigt ebenso die Körpertemperatur an.
  • Sowohl auf Heißgetränke als auch auf Kaltgetränke sollte verzichtet werden, denn diese bringen die Wärmeregulierung des Körpers durcheinander und sorgen für einen stärkeren Schweißfluss. Anstatt dessen setzen Sie auf lauwarme Getränke.
Ein etwa 50 jähriger Sportler stützt sich außer Atem und schwitzend auf seine Oberschenkel.

Probieren Sie unsere Tipps aus. Sie sollten eine deutliche Verbesserung spüren. Außerdem sind Entspannungsübungen bei Stress sowie Ausdauersport wirksame Mittel, damit Sie im Alltag buchstäblich nicht mehr so ins Schwitzen kommen. 

Wir bezuschussen die Teilnahme an Gesundheitskursen aus den Bereichen Bewegung, gesunde Ernährung, Entspannung und Umgang mit Suchtmitteln. Schauen Sie doch mal vorbei und probieren Sie sich aus.

 

Hyperhidrose – krankhaftes Schwitzen

Bei einer Hyperhidrose handelt es sich um übermäßiges und krankhaftes Schwitzen. Die normale Funktion des systemischen Nervensystems, was die Temperatur unseres Körpers reguliert, ist gestört. Trotz intensiver neurologischer Forschung, ist die Ursache der Hyperhidrose nicht eindeutig geklärt. 

Symptome der Hyperhidrose

  • Generelle Hyperhidrose - Menschen schwitzen am ganzen Körper übermäßig stark
  • Palmare Hyperhidrose - Menschen schwitzen besonders stark in den Handinnenflächen
  • Axiläse Hyperhidrose - Menschen schwitzen in den Achselhöhlen besonders stark
  • Plantare Hyperhidrose - Menschen schwitzen an den Füßen übermäßig stark

Mögliche Begleitsymptome können hohes Fieber, Kurzatmigkeit, Leistungsschwäche und Nachtschweiß sein. 


Eine entsprechende Therapie wird je nach betroffener Körperregion und Schweregrad der Hyperhidrose eingeleitet. Für gewöhnlich beginnt eine Behandlung mit Salben und Sprays. Weiterführende Verfahren werden schrittweise mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin besprochen. Eine Operation wird nur sehr selten vorgenommen und auch nur, wenn die bisherigen Behandlungen ausgeschöpft sind und keinen Erfolg zeigen. Achtung: Einige angebotene Methoden gelten als kosmetische Eingriffe und sind privat zu zahlen. Ihre Arztpraxis wird Sie entsprechend informieren und aufklären. 

Eine Hyperhidrose ist nicht nur eine körperliche Erkrankung sondern belastet auch stark die Psyche des Betroffenen. Häufig wird eine Angststörung hervorgerufen und das Selbstbewusstsein gemindert. Folglich schränken erkrankte Personen als Konsequenz soziale Kontakte ein. Eine ambulante Psychotherapie kann bei dieser außerordentlichen psychischen Belastung unterstützen.

Gut zu wissen

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