Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Kaliummangel

Eine Gruppe von etwa 70-jährigen Frauen sitzt im Freien. Sie prosten sich mit Orangesaft zu.

Kalium als wirkungsvoller Helfer für 
Herz und Nerven

Neben Eisen, Zink, Omega-3-Fettsäuren und Vitaminen wie D, B12 und C gehört Kalium zu den wichtigen Nährstoffen, die unser Körper braucht, um gesund zu bleiben. Deshalb wird Ihr Kaliumwert jedes Mal geprüft, wenn Sie in Ihrer Hausarztpraxis Blut abgenommen bekommen. Doch welche Rolle spielt Kalium im Körper? Woran kann man einen Kaliummangel erkennen? Und welche Lebensmittel enthalten besonders viel von dem Nährstoff? Wir beantworten Ihnen alle wichtigen Fragen in diesem Artikel.

Wussten Sie schon, dass…

 

  • Koffein dafür sorgt, dass Sie mehr Kalium ausscheiden?
  • die AOK Sachsen-Anhalt einen Zuschuss für zwei Gesundheitskurse pro Jahr zahlt?
  • der Kalium- und Natriumwert im Blut sich gegenseitig beeinflussen?

So wirkt Kalium im Körper

Kalium ist wie Magnesium und Zink ein Mineralstoff. Alle Mineralstoffe sind lebensnotwendig, denn sie übernehmen wichtige Aufgaben. Kalium hat gleich mehrere wichtige Funktionen. Es hält Ihren Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht und sorgt so für einen gesunden pH-Wert im Körper. Außerdem reguliert Kalium den Blutdruck und ist damit für Betroffene von Bluthochdruck ein besonders wichtiger Nährstoff. Eine weitere wichtige Körperfunktion, für die Sie einen gesunden Kaliumspiegel brauchen, ist die Kommunikation zwischen Ihren Nerven- und Muskelzellen. In Zusammenarbeit mit dem Mineralstoff Natrium sorgt Kalium dafür, dass die Impulse zwischen den Zellen weitergegeben werden.

Der Nährstoff ist also daran beteiligt, dass jede noch so kleine Bewegung oder Empfindung in Ihrem Körper genau so abläuft und wahrgenommen wird, wie sie soll.

Wie wir Kalium aufnehmen

Ein etwa 30-jähriges Paar steht zusammen in der Küche. Er hält eine Schüssel Müsli, sie eine Banane.

Ihr Körper kann das wichtige Kalium wie auch alle anderen Mineralstoffe nicht selbst herstellen. Sie müssen es also durch die Nahrung zuführen. Die gute Nachricht: Kalium ist in den meisten Nahrungsmitteln enthalten. Mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung können Sie Ihren Tagesbedarf ganz einfach abdecken. Ein besonders guter Kaliumlieferant sind zum Beispiel Bananen. Hundert Gramm der gelben Frucht enthalten ungefähr 370 Milligramm des Mineralstoffes. Wenn Sie einmal zu viel Kalium aufgenommen haben, ist das im Normalfall völlig unproblematisch. Das überschüssige Kalium wird einfach ausgeschieden. Kritischer wird es, wenn zu wenig Kalium vorhanden ist. Das kann zum Beispiel bei einer Mangelernährung der Fall sein, wie etwa durch eine Ess-Brech-Sucht.

Wie Kaliummangel entsteht

Eine etwa 80-jährige Frau sitz auf ihrem Sofa und betrachtet die Tablettendose in ihren Händen.

In der Regel gilt: Ein Kaliummangel kommt bei gesunden Menschen sehr selten vor. Betroffen sind überwiegend ältere Menschen, wenn sie Medikamente nehmen, die den Kaliumbedarf im Körper erhöhen. Ein kurzzeitiger Kaliummangel kann allerdings entstehen, wenn Sie an Erbrechen oder Durchfall erkranken. Denn dann scheiden Sie mehr von dem Mineralstoff aus, als Ihnen guttut.

Symptome eines Kaliummangels

Ein Kaliummangel kann sich durch verschiedenste Symptome zeigen. Das Problem: Diese Beschwerden sind sehr unspezifisch und können auch auf viele andere Krankheiten oder Mängel hinweisen. Wenn Sie also den Verdacht haben, dass Ihr Nährstoffhaushalt nicht ganz in Ordnung ist, wird zunächst ein großes Blutbild gemacht. Und bei der ärztlichen Auswertung dieses Tests wird sich zeigen, ob es Ihnen tatsächlich an Kalium mangelt oder ob es andere Gründe für Ihre Beschwerden gibt.

Der Normalwert für eine gesunde Konzentration an Kalium im Blut liegt zwischen 3,6 und 5,4 Millimol pro Liter. Von einem leichten Kaliummangel spricht man, wenn dieser Wert unter 3,2 Millimol pro Liter fällt. Typische Symptome sind dann:

  • Müdigkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Nervosität
  • Appetitlosigkeit
  • Darmträgheit
  • Kopfschmerzen, Schwindel
  • schnell ermüdende Muskeln
  • trockene Haut mit höherer Neigung zu Akne
  • Wundheilungsstörungen

Gefährlich wird ein Kaliummangel dann, wenn die Konzentration des Mineralstoffes im Blut auf weniger als 2,5 Millimol pro Liter absinkt. Darauf reagiert der Körper in der Regel mit zusätzlichen starken Beschwerden wie Muskelschwäche, Verstopfung und Herz-Rhythmus-Störungen.

Wenn der Kaliumwert zu hoch ist

Wie bereits erwähnt, scheidet ein gesunder Körper überschüssiges Kalium einfach aus. Passiert das nicht, signalisiert der Körper mit Symptomen wie Muskelzuckungen oder Herz-Rhythmus-Störungen, dass etwas nicht stimmt.

Manche Medikamente können den Kaliumspiegel zusätzlich beeinflussen. Dann kann es sein, dass der zugehörige Blutwert regelmäßig überprüft werden muss. Eventuell muss dann auch die Ernährung angepasst werden.

Kaliummangel behandeln

Einen Kaliummangel diagnostiziert immer Ihr ärztliches Fachpersonal, denn die unspezifischen Symptome machen eine Selbstdiagnose eigentlich unmöglich. Wenn Sie also vermuten, dass Ihr Kaliumspiegel zu niedrig ist, wenden Sie sich an Ihre hausärztliche Praxis und lassen Sie sich gründlich durchchecken.

Ein etwa 40-jähriger Mann sitzt in seiner Küche und trinkt ein Glas Fruchtsaft.

Bei der Diagnose eines Kaliummangels unterscheidet man zwischen einem akuten und einem chronischen Mangel. Ein akuter Kaliummangel kann mitunter problematisch werden und wird deshalb als Notfall gewertet. Eine Infusion mit Kaliumchlorid bringt den Kaliumspiegel dann möglichst schnell wieder auf ein gesundes Level. Ist der Wert auf diese Weise stabilisiert, wird man sich darum kümmern, den Grund für den Mangel herauszufinden und wenn möglich zu behandeln.

Ein chronischer Kaliummangel kann zum Beispiel durch Medikamente ausgelöst werden, durch die der Körper den Mineralstoff vermehrt ausscheidet. Das sind unter anderem alle harntreibenden und entwässernden Arzneien oder auch Abführmittel. Betroffene, die auf ihre Medikamente angewiesen sind, müssen dieses Defizit dann mit einer kaliumreichen Ernährung oder Kalium-Präparaten ausgleichen. Mit viel Gemüse, Hülsenfrüchten, Kartoffelprodukten, Obstsäften und Nüssen auf dem Speiseplan ist eine passende Ernährung ein einfacher und leckerer Weg, den Kaliumhaushalt im Lot zu halten.

Wissenswertes über Kalium

Kaliummangel und Depression

Kalium kann dazu beitragen, dass Sie weniger Stress empfinden und seelisch im Gleichgewicht bleiben. Denn für eine normale Funktion des Nervensystems und der Muskeln sowie für die Regulierung des Blutdrucks ist Kalium wichtig und trägt zum Wohlbefinden bei. Starke Nerven und eine gesunde Psyche sind notwendig, um psychische Beschwerden wie Depressionen zu vermeiden.

Kaliummangel und Haarausfall

Haarausfall wird oft mit einem Mangel an Kalium in Verbindung gebracht. Dieser Zusammenhang ist aber nicht erwiesen und andere Ursachen sind sehr viel wahrscheinlicher. Lassen Sie sich also in jedem Fall gründlich untersuchen.

Kaliummangel und Koffein

Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee und Cola bringen Ihren Körper dazu, mehr Kalium auszuscheiden. Dementsprechend steigt der Bedarf an dem Mineralstoff. Wenn Sie auf Ihren regelmäßigen Koffeinkick aber nicht verzichten wollen, sollten Sie den erhöhten Kaliumbedarf mit der passenden Ernährung ausgleichen.

Kaliummangel und Alkohol

Starker Alkoholkonsum oder sogar Alkoholmissbrauch beeinflusst das Leben in vielen Bereichen, einschließlich der Ernährung. Dieser Einfluss kann bis zur Mangelernährung führen. Deshalb geht man davon aus, dass Kaliummangel eine der vielen Folgen von Alkoholmissbrauch ist.

Kalium und Natrium

Diese beiden Stoffe sind voreinander abhängig und beeinflussen sich gegenseitig. Wir brauchen sie, damit die Kommunikation in unseren Körperzellen gut funktioniert. Allerdings benötigen wir viel weniger Natrium als Kalium, um alles im Gleichgewicht zu halten. Nehmen Sie zu viel oder zu wenig Natrium auf, hat das gleichzeitig eine Auswirkung auf Ihren Kaliumspiegel: Zu viel Natrium führt zu einer erhöhten Ausscheidung von Kalium, und andersherum ist es genauso. Sehr salziges Essen sollten Sie also meiden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung DGE empfiehlt deshalb, Mahlzeiten möglichst aus frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln zu kochen. Denn die sind in der Regel reich an Kalium und enthalten wenig Natrium.

Gut zu wissen

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