Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Mandelentzündung

Ein Vater trägt seinen etwa 6 jährigen Sohn auf dem Rücken. Beide schauen sich an und lächeln.

Geschwollene und gerötete Gaumenmandeln

Die Beschwerden einer Mandelentzündung, auch Tonsillitis genannt, treten meist plötzlich auf und sind vor allem geprägt von Halsschmerzen. Die Schmerzen werden dabei von den entzündeten Gaumenmandeln hervorgerufen. Unsere Gaumenmandeln liegen rechts und links direkt hinter dem Gaumenzäpfchen und sorgen als Teil der Immunabwehr dafür, Krankheitserreger vor dem Eindringen in die oberen Atemwege abzuwehren. Eine Mandelentzündung ist grundsätzlich in jedem Alter möglich, trifft aber vorwiegend Kinder und Jugendliche.

Wir informieren zu Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten der Erkrankung. Außerdem erklären wir, wann ein Besuch bei Ihrem Arzt notwendig wird und in welchen Fällen eine operative Entfernung der Mandeln hilfreich sein kann.

Wussten Sie schon, dass…

Mandelentzündung durch Viren und Bakterien

Bakterielle Mandelentzündungen werden meist durch bestimmte Streptokokken, in seltenen Fällen auch durch Staphylokokken oder Pneumokokken ausgelöst. Eine virale Infektion dagegen meist durch typische Grippe- oder Erkältungsviren. Die Mandelentzündung tritt oft zusätzlich zu einer viralen Infektion auf. Diese Kombination wird auch als Superinfektion bezeichnet. Beispielsweise bei Scharlach oder dem Pfeifferschen Drüsenfieber ist die Mandelentzündung oft als Begleiterkrankung vertreten. 

Symptome

Eine etwa 25 jährige Frau sitzt auf ihrer Wohnzimmer Couch. Sie hat Halsschmerzen.

 

Eine Mandelentzündung ist geprägt von starken Halsschmerzen, die auch auf die Ohren ausstrahlen können. Begleitet werden die Halsschmerzen von Schluckbeschwerden, geschwollenen Lymphknoten am Hals, Fieber und einem allgemeinen Krankheitsgefühl. Zusätzlich sind die Mandeln meist stark geschwollen und gerötet. 

Wenn es sich um eine virale Infektion handelt, können zusätzlich Symptome wie Schnupfen und Husten auftreten.

Eitrige Mandelentzündung

Eine eitrige Mandelentzündung hat ihren Ursprung in einer bakteriellen Infektion. Sie ist erkennbar an einem weiß-gelblichen Belag auf den Mandeln, sogenannte Eiterstippchen, und einem unangenehmen Mundgeruch. Eine eitrige Tonsillitis kann sich auch auf andere Bereiche, wie beispielsweise auf die Rachenwand ausweiten.

Ist eine Mandelentzündung ansteckend?

Die Übertragung der Viren und Bakterien erfolgt durch die Tröpfcheninfektion. Winzige Speichel-Tröpfchen, die durch Niesen oder Husten in den Raum gelangen, übertragen die Viren oder Bakterien. Doch eine Ansteckung kann auch indirekt über die Hände, Gegenstände oder Oberflächen erfolgen.

Vor allem in den ersten Tagen ist eine Tonsillitis sehr ansteckend. Besonders hoch ist die Ansteckungsrate an Orten mit Menschenansammlungen wie Kitas, Schulen, Großraumbüros oder Züge. Beachten Sie: Eine Weitergabe des Erregers ist auch schon möglich bevor die ersten Symptome auftreten.

Diagnose und Behandlung 

  • Die Symptome einer Mandelentzündung sind oft recht eindeutig. Wenn Halsschmerzen und Fieber aber über mehrere Tage anhalten, ist immer der Gang zu Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin empfehlenswert. Die Untersuchung erfolgt mittels Spiegel, mit dem die Mundhöhle und der Rachenraum untersucht werden kann. Zusätzlich wird geprüft, ob eitrige Beläge vorhanden sind und die Lymphknoten eine Schwellung zeigen. In seltenen Fällen wird ein Rachenabstrich mit Streptokokken-Schnelltest notwendig. Zu einer konkreten Diagnose gehört auch immer der Ausschluss anderer Erkrankungen mit ähnlichem Krankheitsbild, wie Scharlach, Pfeiffersches Drüsenfieber oder Diphterie.

 

  • Die Behandlung einer Tonsillitis erfolgt nach Ursache der Infektion. Zunächst gilt es mit schmerz- und fiebersenkenden Mitteln die Symptome zu lindern. Wenn der Mandelentzündung eine bakterielle Infektion zugrunde liegt, wird gegebenenfalls eine Behandlung mit Antibiotika notwendig um weiteren Komplikationen vorzubeugen. Sprechen Sie dazu mit Ihrem Arzt. Bei der richtigen Behandlung heilt eine akute Mandelentzündung innerhalb von einer bis zwei Wochen vollkommen aus.
Junge Frau sitzt im Behandlungszimmer ihrer Ärztin. Sie wird im Rachenraum untersucht.
Eine Apothekerin berät eine junge Frau zur Einnahme ihrer Antibiotika.

Komplikation - Mandelabszess

Ein Mandelabszess oder auch Peritonsillarabszess ist eine eitrige Schwellung um die Mandeln herum, die meist einseitig auftritt. Erste Anzeichen können einseitige Schmerzen beim Schlucken, steigendes Fieber oder Schmerzen beim Mund öffnen sein. Der Abszess muss in den meisten Fällen durch einen Arzt entleert und mit Antibiotika behandelt werden. Falls diese Behandlung keinen Erfolg zeigt, kann der Abszess gegebenenfalls operativ entfernt werden.

Tonsillektomie - Mandelentzündung

Wiederkehrende und chronische Mandelentzündungen können belastend sein. Aus diesem Grund überlegen viele Betroffene die Gaumenmandeln chirurgisch entfernen zu lassen. Die Entfernung kann dazu beitragen, dass Halsentzündungen seltener auftreten. Wirklich wissenschaftlich belegt ist das aber nicht. 

Ob und wie sehr eine Operation hilft, hängt davon ab, wie stark die Beschwerden sind und ob die Entzündungen vorwiegend von den Mandeln ausgehen oder vom umliegenden Gewebe. Dem Nutzen des Eingriffs sollten immer die Nachteile, wie beispielsweise Blutungskomplikationen und postoperative Schmerzen gegenübergestellt werden. Sprechen Sie zu den Risiken mit Ihrem Arzt.

Der Eingriff kann insbesondere für Kinder hilfreich sein, wenn:

  • sie öfter als 5 bis 6-mal jährlich unter einer Mandelentzündung leiden,
  • andere Organe mitbelastet sind,
  • die Gaumenmandeln stark vergrößert sind, so dass Atem- und Schluckbeschwerden auftreten.

Hinweis: Der Eingriff sollte möglichst nicht vor dem 5. Geburtstag erfolgen, da die Gaumenmandeln in den ersten Lebensjahren eine wichtige Rolle für das Immunsystem spielen.

Hausmittel - das hilft bei einer Mandelentzündung

Neben einer medikamentösen Behandlung haben sich auch einige Hausmittel bei der Bekämpfung von Halsschmerzen bewährt:

  • Kalte oder warme Halswickel

    Die Wickel helfen bei akuten Halsbeschwerden. Entscheiden Sie nach eigenem Empfinden, ob Sie Wärme oder Kälte bevorzugen.

  • Viel Flüssigkeit 

    Versuchen Sie möglichst viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Ideal sind kühle und stille Getränke, die wenig Säure enthalten.

  • Gurgeln und Mundspülungen 

    Lösungen mit einer Salbeitinktur oder einem Salbeitee, die gegurgelt werden, können Beschwerden lindern.

  • Lutschtabletten 

    Spezielle Lutschtabletten aus der Apotheke helfen bei akuten Halsschmerzen.

  • Verzicht auf Alkohol und Zigaretten

    Die Inhaltsstoffe von Alkohol und Zigaretten reizen die Schleimhäute und können Symptome verschlimmern. Daher sollten Sie diese meiden.

Gut zu wissen

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