Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Herzmuskelentzündung

Eine Frau spürt aufgrund einer Herzmuskelentzündung Schmerzen

Eine unterschätzte Gefahr für das Herz

Unsere Herzgesundheit ist essenziell fürs Wohlbefinden – doch Herzkrankheiten bleiben oft lange unbemerkt. Herzstolpern, Herzrasen oder anhaltende Erschöpfung können auf eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) hinweisen. Sie entsteht, wenn Herzmuskelzellen und umliegendes Gewebe, etwa der Herzbeutel, entzündet sind. Die Herzkranzgefäße sind meist nicht betroffen. Auslöser sind häufig grippale oder andere Virusinfektionen. Viele Betroffene haben keine oder nur milde Beschwerden. Unbehandelt kann eine Myokarditis jedoch zu Herzschwäche oder schweren Rhythmusstörungen führen – besonders riskant ist körperliche Belastung während einer Infektion.

Erfahren Sie, was eine Herzmuskelentzündung auslöst, woran man sie erkennt und wie sie behandelt wird. Wir zeigen Ihnen außerdem, wie Sie aktiv Ihre Herzgesundheit steigern können.

Wussten Sie schon, dass...

  • eine Herzmuskelentzündung oft unbemerkt bleibt?
  • wir die Kosten für den Gesundheitscheck ab 35 übernehmen?
  • eine verschleppte Myokarditis zu Herzschwäche führen kann?
Ein Mann klagt über ein Drcukgefühl im Bereich des Herzens

Was ist eine Herzmuskelentzündung?

Eine Herzmuskelentzündung beschreibt die Entzündung des Herzmuskels durch eine Infektion oder andere schädliche Einflüsse. Das Muskelgewebe des Herzens wird geschwächt, und die Pumpleistung dadurch erheblich beeinträchtigt. Je nach Schweregrad kann die Erkrankung harmlos verlaufen oder schwerwiegende Folgen haben. Viele Betroffene verspüren nur leichte Beschwerden wie Abgeschlagenheit oder ein leichtes Druckgefühl in der Brust. In schweren Fällen kann es zu Herzinsuffizienz, schweren Herzrhythmusstörungen oder plötzlichem Herzstillstand kommen.

Besonders gefährlich ist eine unerkannte Myokarditis bei körperlicher Anstrengung. Die Entzündung kann sich verschlimmern und langfristige Schäden verursachen. Eine Myokarditis kann plötzlich auftreten oder chronisch verlaufen. Die akute Form entwickelt sich häufig schnell nach einer viralen Infektion und verursacht starke Symptome. Eine chronische Myokarditis bleibt dagegen oft lange unbemerkt und verschlechtert schleichend die Herzfunktion – teils über Monate oder sogar Jahre hinweg.

Ursachen einer Herzmuskelentzündung

Die häufigste Ursache sind Viren, die Infektionen im Körper auslösen – vor allem Influenzaviren (Grippe). Aber auch Erreger wie Coxsackieviren, Adenoviren, Enteroviren oder Coronaviren gelten als Auslöser. Neben viralen Infektionen gibt es weitere mögliche Ursachen:

  • Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Lupus können dazu führen, dass das Immunsystem irrtümlich den Herzmuskel angreift. Diese Form wird als autoimmune Myokarditis bezeichnet.
  • Bestimmte Medikamente und Giftstoffe, etwa Alkohol, Drogen (zum Beispiel Kokain) oder Chemotherapeutika, können entzündliche Reaktionen im Herzen hervorrufen.
  • Schwere allergische Reaktionen oder Impfreaktionen sind sehr selten, können aber das Risiko für eine Herzmuskelentzündung erhöhen.
  • Körperliche Überlastung während einer Infektion, insbesondere durch Sport, steigert ebenfalls das Risiko einer Myokarditis.
Eine Frau mit Verdacht auf Herzmuskelentzündung wird untersucht

Herzmuskelentzündung erkennen: Symptome, Ursachen und Behandlung

Eine Herzmuskelentzündung kann leicht mit einer einfachen Erkältung oder allgemeiner Erschöpfung verwechselt werden – insbesondere in der Anfangsphase. Denn häufig geht die Myokarditis mit unspezifischen Symptomen einher. Einige Betroffene bemerken zunächst allgemeine Beschwerden wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder leichtes Fieber. Typisch sind anhaltende Erschöpfung und eine deutliche Leistungsschwäche – selbst leichte Anstrengungen wie Treppensteigen fallen schwer.

Ein ernstes Warnsignal sind Herzstolpern oder Herzrasen, die sich durch einen unregelmäßigen Herzschlag äußern. Besonders gefährlich wird es, wenn zusätzlich Atemnot bei körperlicher Belastung oder im Liegen (Orthopnoe) auftritt. Manche Betroffene spüren ein Druckgefühl oder Schmerzen in der Brust, vergleichbar mit einer Angina. In fortgeschrittenen Fällen können auch Wassereinlagerungen in den Beinen und Knöcheln, Schwindel oder Ohnmachtsanfälle auftreten. Bei einigen bleibt eine Myokarditis völlig symptomlos und macht sich erst im späten Stadium bemerkbar.

Diagnose und Behandlung

Da eine Herzmuskelentzündung häufig mit harmlosen Infekten verwechselt wird, ist eine präzise ärztliche Abklärung besonders wichtig. Nur so lassen sich schwerwiegende Verläufe vermeiden und eine gezielte Therapie einleiten. Die Diagnose stützt sich auf mehrere Untersuchungen – von der körperlichen Anamnese bis hin zu bildgebenden Verfahren. Auch die Behandlung hängt stark davon ab, welche Ursache der Entzündung zugrunde liegt und wie stark das Herz bereits betroffen ist.

  • Diagnose

    Die Abklärung beginnt mit einer ausführlichen Anamnese: Dabei fragt die Ärztin oder der Arzt unter anderem nach kürzlich durchgemachten Infekten, aktuellen Herzbeschwerden und körperlicher Belastung. Es folgt meist ein EKG, das Hinweise auf Herzrhythmusstörungen oder entzündliche Veränderungen liefert. Mithilfe eines Herzultraschalls (Echokardiografie) lässt sich die Pumpfunktion beurteilen und mögliche strukturelle Schäden erkennen.

    Ergänzend kommen Blutuntersuchungen zum Einsatz. Typisch sind erhöhte Troponin-Werte, die auf Herzmuskelschäden hindeuten, sowie erhöhte CRP- und Leukozyten-Werte als Zeichen für eine Entzündung. In komplexeren Fällen kann ein Kardio-MRT nötig sein, um die Entzündung im Herzgewebe sichtbar zu machen. Bei schweren oder unklaren Verläufen wird manchmal eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt. Diese dient nicht der Darstellung der Herzkranzgefäße, sondern der Gewebeentnahme (Endomyokardbiopsie), um infektiöse oder autoimmune Ursachen zu identifizieren.

  • Behandlung

    Die Therapie richtet sich nach Ursache und Schweregrad. Wichtigster Bestandteil ist konsequente körperliche Schonung – körperliche Belastung sollte strikt vermieden werden, um das Herz nicht weiter zu schwächen. In der Regel gilt ein Sportverbot von mindestens drei bis sechs Monaten, abhängig vom Verlauf der Erkrankung.

    Bei einer viralen Myokarditis erfolgt in der Regel keine spezifische medikamentöse Behandlung. Unterstützend können entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen oder Kortison verabreicht werden – allerdings nur unter ärztlicher Aufsicht, da sie in manchen Fällen eher schädlich als hilfreich sein können. Liegt eine bakterielle Ursache vor, kommen gezielte Antibiotika zum Einsatz.

    In schweren Verläufen, insbesondere wenn bereits eine Herzschwäche besteht, werden zusätzlich Medikamente wie Beta-Blocker oder ACE-Hemmer notwendig. In sehr seltenen Fällen – bei stark geschädigtem Herzmuskel – kann eine Herztransplantation erforderlich sein.

Herzgesundheit schützen – So beugen Sie einer Myokarditis vor

Die vollständige Genesung nach einer Krankheit spielt eine entscheidende Rolle. Sind Sie erkältet oder haben eine Grippe, schonen Sie sich und beginnen Sie nicht zu früh mit intensiver körperlicher Belastung oder Sport. Bestimmte und leicht umsetzbare Maßnahmen helfen außerdem, das Risiko einer Myokarditis zu minimieren:

Ein Mann beugt einer Herzmuskelentzündung mit gesunder Ernährung vor
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände und achten Sie auf eine gute Hygiene.
  • Kurieren Sie sich vollständig nach einer Krankheit aus – insbesondere vor dem Wiedereinstieg in sportliche Aktivitäten.
  • Vermeiden Sie Alkohol und Drogen, da diese das Herz zusätzlich belasten.
  • Gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und moderate Bewegung stärken Ihr Immunsystem.
  • Regelmäßige Gesundheitschecks, vor allem bei anhaltender Erschöpfung oder ungeklärten Herzbeschwerden, helfen, frühzeitig Veränderungen festzustellen.

Die vollständige Genesung nach einer Krankheit spielt eine entscheidende Rolle. Sind Sie erkältet oder haben eine Grippe, schonen Sie sich und beginnen Sie nicht zu früh mit intensiver körperlicher Belastung oder Sport. Bestimmte und leicht umsetzbare Maßnahmen helfen außerdem, das Risiko einer Myokarditis zu minimieren:

  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände und achten Sie auf eine gute Hygiene.
  • Kurieren Sie sich vollständig nach einer Krankheit aus – insbesondere vor dem Wiedereinstieg in sportliche Aktivitäten.
  • Vermeiden Sie Alkohol und Drogen, da diese das Herz zusätzlich belasten.
  • Gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und moderate Bewegung stärken Ihr Immunsystem.
  • Regelmäßige Gesundheitschecks, vor allem bei anhaltender Erschöpfung oder ungeklärten Herzbeschwerden, helfen, frühzeitig Veränderungen festzustellen.

Gefährliche Entzündung: Warum eine Myokarditis nicht unterschätzt werden darf

Eine Myokarditis ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die oft unbemerkt bleibt und schwerwiegende Folgen haben kann. Verzichten Sie zunächst auf Sport, wenn Sie eine Infektion haben. Fühlen Sie sich dauerhaft erschöpft und haben Symptome wie Herzstolpern oder Atemnot nach einer Erkältung oder Grippe, suchen Sie dringend Ihren Arzt auf. Wird die Herzmuskelentzündung früh erkannt und schonen Sie sich konsequent, heilt sie meist folgenlos aus. Achten Sie in jedem Fall immer auf eine ausreichende Regeneration nach einem Infekt. Das stärkt nicht nur Ihr Immunsystem, sondern schützt auch Ihr Herz.

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