Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Hämorrhoiden 

Junge Frau hat Schmerzen im Gesäß.

Symptome und Behandlung bei Hämorrhoiden

Jeder hat Hämorrhoiden, doch nur bei jedem Zweiten verursachen sie Beschwerden. Besonders Männer und Frauen zwischen dem 45. und 65. Lebensjahr sind häufig davon betroffen. Auch während der Schwangerschaft können vergrößerte Hämorrhoiden auftreten. Jedoch können die auftretenden Schmerzen bei frühzeitiger Diagnose deutlich gelindert werden. Gerade im Anfangsstadium ist die Verbesserung der Symptome mit einfachen Maßnahmen möglich.

Erfahren Sie in unserem Beitrag, was Hämorrhoiden sind und welche Symptome auftreten. Lesen Sie auch, welche Therapien es gibt und wie Sie Risikofaktoren vermeiden. 

Wussten Sie schon, dass…

  • starkes Pressen Hämorrhoidalleiden beeinflusst?
  • die AOK Sachsen-Anhalt nicht rezeptpflichtige Medikamente mit bis zu 40 Euro bezuschusst?
  • Sitzbäder mit Kamille und Arnika Beschwerden lindern können?

Was sind Hämorrhoiden?

Junger Mann hat Schmerzen im Gesäß.

 

Hämorrhoiden sind schwammartige sehr gut durchblutete Gefäßpolster im Enddarm. Sie sitzen ringförmig oberhalb des Afters und sorgen für die „Feinabdichtung“ des Darms nach außen.

Beschwerden verursachen die Gefäßpolster dann, wenn sie anschwellen, sich entzünden oder vergrößern. Medizinisch wird dies als Hämorrhoidalleiden bezeichnet.

Symptome

Das häufigste Symptom eines Hämorrhoidalleidens ist das Auftreten einer hellroten Blutung nach der Stuhlentleerung. Zusätzlich können ein unangenehmes Gefühl beim Sitzen, Juckreiz, Nässen und Brennen am After auftreten. Auch das Gefühl der nicht vollständigen Darmentleerung ist typisch. Schmerzen treten meist erst im fortgeschrittenen Stadium auf. In schweren Fällen ragen die Hämorrhoiden sichtbar als weiche Knoten aus dem After, das medizinisch als Hämorrhoidal-Prolaps bezeichnet wird.

Schweregrade bei vergrößerten Hämorrhoiden

Der Schweregrad des Hämorrhoidalleidens wird in vier Stadien unterteilt.

  • Grad I

    In der Regel treten keine Beschwerden auf. Die Gefäßpolster sind leicht geschwollen und von außen nicht sichtbar.

  • Grad II

    Hämorrhoiden sind nur bei der Stuhlentleerung oder körperlicher Belastung erkennbar und ziehen sich von selbst wieder in den Körper zurück.

  • Grad III

    Beim Stuhlgang oder bei körperlicher Belastung treten Hämorrhoiden hervor. Sie gleiten nicht mehr von selbst zurück und müssen mit dem Finger in den After zurückgeführt werden.

  • Grad IV

    Die Hämorrhoiden sind stark vergrößert und treten dauerhaft aus dem After. Ein manuelles Zurückdrücken ist auch nicht mehr möglich.

Ursachen und Risikofaktoren für Hämorrhoidalleiden

Hämorrhoidalleiden ist keine Alterskrankheit und wird vielmehr durch Lebensstil und Vorerkrankungen beeinflusst. Sicher ist, dass ein erhöhter Druck im Analkanal als Ursache für Hämorrhoidalleiden gilt. Die Auslöser dafür sind nicht immer eindeutig zu erkennen. Vermutlich beeinflussen bestimmte Faktoren den Druck. 

Dazu zählen:

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung ist abhängig vom Stadium und bestehenden Beschwerden. Therapiemöglichkeiten erfolgen immer in Absprache mit einem Facharzt beziehungsweise einer Fachärztin.

  • Basistherapie

    Im frühen Stadium (Grad I) ist eine Selbstbehandlung möglich. Um Verstopfungen zu vermeiden, sollten Betroffene auf eine ballaststoffreiche Ernährung mit Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte wie Erbsen und Linsen sowie Gemüse und Obst achten. Auch Flohsamenschalen sind ein probates Mittel. Eine ausreichende Flüssigkeitszunahme von täglich mindestens 1,5 Litern sowie ausreichend Bewegung sind zur Anregung der Darmtätigkeit hilfreich. Das richtige Stuhlentleerungsverhalten ist ebenfalls bedeutend. Betroffene sollten sich Zeit nehmen für die Stuhlentleerung, auf starkes Pressen verzichten und den Gang zur Toilette nicht aufschieben. 

    Die richtige Hygiene im Analbereich lindert gleichermaßen Beschwerden. Nach dem Toilettengang hilft es Betroffenen sich mit Wasser zu reinigen und leicht abzutrocknen. Salben mit Zink, Panthenol oder pflanzlichen Wirkstoffen zur Linderung von Hautreizungen und Jucken sind ebenfalls förderlich. Auch Sitzbäder mit entzündungshemmenden Zusätzen wie Kamille oder Arnika werden oft empfohlen. Es gibt zwar zahlreiche positive Erfahrungsberichte zu Hausmitteln, aber keine bisher bewiesene Wirkung. Die Beschwerden können die benannten Maßnahmen lindern. Aber es erfolgt normalerweise keine eigenständige Rückbildung vergrößerter Hämorrhoiden.

  • Medikamentöse Behandlung 

    Verschreibungspflichtige Salben und Cremes wirken lokal betäubend und entzündungshemmend. Häufig werden sie als Analtampons oder Zäpfchen verwendet, so dass sie ihre Wirkung direkt im Analkanal entfalten.

  • Verödungstherapie

    Diese Therapiemaßnahme wird bei vergrößerten Hämorrhoiden Grad I und II unter einem ambulanten Eingriff ohne Narkose durchgeführt. Dabei wird ein spezieller Wirkstoff direkt unter die Hämorrhoiden injiziert. Die Gefäßpolster schrumpfen infolge der verringerten Durchblutung.

  • Gummibandligatur

    Hämorrhoiden werden in einem ambulanten Eingriff ohne Narkose mit einem Gummiring abgeschnürt. Die Behandlung erfolgt vorwiegend bei Vorliegen von Grad II und III. Der Gummiring stoppt die Blutzufuhr und das Gewebe stirbt ab. Nach einigen Tagen wird das Gummi ausgeschieden und die verbleibende „Wunde“ schrumpft beziehungsweise vernarbt.

Operation bei Hämorrhoiden

Leistungen Ärztliche Zweitmeinung

 

Liegt eine schwere Form eines Hämorrhoidalleidens von Grad III und IV vor und nicht-operative Maßnahmen haben bisher keine Verbesserungen gebracht, ist eine Operation möglich. 

Der Eingriff wird nach Ort und Ausprägung der Gesäßpolster geplant. Dabei ist die teilweise oder komplette Entfernung möglich. Der Arzt informiert Betroffene, welche Art des Eingriffs am besten für sie geeignet ist.

Hämorrhoidalleiden vorbeugen

Grundsätzlich gilt, den Druck auf den Darm zu reduzieren und starkes Pressen beim Toilettengang zu vermeiden. Auch Übergewicht und Verstopfung sind Faktoren, die ein Hämorrhoidalleiden begünstigen. Liegt eine genetische Veranlagung vor, ist die Vorbeugung schwer möglich. Treten erste Beschwerden auf, ist ein vertrautes ärztliches Gespräch immer zu empfehlen. 

Hämorrhoiden in der Schwangerschaft

Am häufigsten tritt ein Hämorrhoidalleiden im dritten Trimester auf. Ursachen dafür sind erhöhter und steigender Druck im Beckenbereich durch das heranwachsende Kind und auf das betreffende Gewebepolster. Das Blut staut sich im Gewebe und die Gefäßpolster vergrößern sich. Auch Schwangerschaftshormone begünstigen die Bildung von Hämorrhoiden. Verstopfung durch das steigende Körpergewicht, die mögliche Einnahme von Eisenpräparaten und Bewegungseinschränkungen treten dann häufig als Begleitsymptome auf. Das behandelnde gynäkologische Fachpersonal berät Schwangere bei Auftreten von Beschwerden und folglich zur Behandlung. In den meisten Fällen bilden Hämorrhoiden sich innerhalb von zwei Monaten nach der Geburt von allein zurück. 

Gut zu wissen

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