Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Psychosomatik

Eine etwa 30-jährige Frau fühlt mit der Hand ihren Hals. Ihr Gesicht zeigt leichtes Unbehagen.

Psychosomatik und 
psychosomatische Beschwerden

Psychosomatik – was ist das genau? Das Wort wird oft in Verbindung mit Psychiatrie genannt. Doch der Unterschied ist nicht immer eindeutig. In diesem Artikel erfahren Sie alles zum Thema: Was Psychosomatik ist, wie sich psychosomatische Beschwerden äußern und wie sie behandelt werden können.

Wussten Sie schon, dass…

  • Psychosomatik ein Teilgebiet der Psychiatrie ist?
  • wir kostenfreie AOK-Yogaschulen anbieten?
  • es verschiedene Möglichkeiten zur Selbsthilfe gibt, die bei der Behandlung psychosomatischer Beschwerden helfen können?

Was ist der Unterschied zwischen psychisch und 
psychosomatisch?

Psychosomatik ist ein Teilgebiet der Psychiatrie. Während sich die Psychiatrie aber generell mit Störungen und Erkrankungen des Geistes beschäftigt, befasst sich die Psychosomatik mit den körperlichen Beschwerden, die Folgen solcher seelischen Belastungen sein können. Daraus leitet sich auch die Bezeichnung ab. Es ist eine Kombination aus beidem: Psyche steht für Seele, Soma für Körper.

Viele psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen können körperliche Symptome nach sich ziehen. Eine genaue Trennung der psychosomatischen, rein psychischen oder rein somatischen Beschwerden ist aber meist nicht möglich, denn sie bedingen sich gegenseitig. Deshalb werden Betroffene oft von Fachpersonal aus verschiedenen medizinischen Fachbereichen behandelt, die sich um die jeweiligen Beschwerden kümmern. Die erste Anlaufstelle ist dabei immer die hausärztliche Praxis. Dort wird nach ersten Untersuchungen weiter definiert, wie die Beschwerden behandelt werden. 

Wichtig ist: Eine Behandlung psychosomatischer Beschwerden berücksichtigt immer seelische, soziale und körperliche Aspekte zugleich.

Welche psychosomatischen Krankheiten gibt es? 

Psychosomatische Beschwerden treten in verschiedenen Formen auf und können nahezu alle Organe betreffen. Typische Symptome sind zum Beispiel chronische Schmerzen, die den Kopf, die Gelenke, Muskeln oder den Bauch betreffen können. Außerdem sind allgemeine Beschwerden wie Erschöpfung, Müdigkeit und Schlafstörungen sowie körperliche Symptome wie Verdauungsbeschwerden, Kreislaufprobleme und Schwindel möglich. Das Auftreten dieser körperlichen Beschwerden in Verbindung mit einer psychischen Erkrankung kann außerdem weitere Angstzustände auslösen. So zum Beispiel eine Angst davor, an einer schweren Krankheit zu leiden.

Ein etwa 70-jähriger Mann reibt sich den schmerzenden Nacken und Hinterkopf. Er steht am Fenster.

Andere mögliche Beschwerden beziehungsweise Krankheiten, neben chronischen Schmerzen und Schwindelgefühl, bei denen psychosomatische Aspekte eine Rolle spielen, sind:

  • Herzrasen
  • Ess- und Verdauungsstörungen wie Reizdarm, Bauchschmerzen, Übelkeit, Völlegefühl, Durchfall, Verstopfung, Gastritis (Magenschleimhautentzündung)
  • Juckreiz, oft infolge innerer Anspannung
  • Ohrgeräusche, wie etwa Tinnitus

Häufig werden diese Symptome unter anderem von Stress, Ängsten oder traumatischen Erlebnissen ausgelöst. Kennzeichnend ist außerdem, dass sich keine organischen Ursachen für die Beschwerden feststellen lassen. Weitere mögliche Beschwerden, die eine psychosomatische Ursache haben, sind etwa ein Kloß- oder Engegefühl im Hals, Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Akne, akute heftige Kopfschmerzen und Migräne und viele weitere.

Kann man psychosomatische Störungen heilen?

Je nach Art der psychosomatischen Störung und deren Ursache ist eine Heilung für Betroffene im Großen und Ganzen möglich. Doch der erste Schritt zur Heilung ist immer die Diagnose. Hierbei ist die hausärztliche Praxis die erste Anlaufstelle. Dort werden körperliche oder organische Ursachen für die Beschwerden ausgeschlossen. Das passiert durch verschiedene Untersuchungen, Tests und weitere diagnostische Maßnahmen. Treten die Symptome schon länger auf oder sind sehr schwerwiegend, wird unter Umständen psychosomatisch geschultes Personal in den Diagnoseprozess mit einbezogen. Etwa mit der Zusatzqualifikation „Psychosomatische Grundversorgung“ oder Fachpersonal aus den Bereichen Psychosomatik, Psychotherapie oder Psychologie. Sie übernehmen vor allem die Diagnostik und gegebenenfalls auch die Behandlung bei:

  • unklaren Beschwerden
  • Hinweisen auf einen schweren Verlauf
  • besonders schweren, häufigen oder vielfältigen Beschwerden
  • Menschen mit besonders hoher psychosozialer Belastung oder weiteren psychischen Erkrankungen

Behandlung von psychosomatischen Beschwerden

Es kommt vor, dass psychosomatische Beschwerden von allein wieder verschwinden. Denn manchmal kann ein beruhigendes Gespräch mit geschultem Personal schon sehr hilfreich sein, wenn der betroffenen Person versichert werden kann, dass sie nicht schwer krank ist. So können sich Angst oder Druck lösen, die gegebenenfalls auch die Ursache für die Beschwerden sind. Ist jedoch eine Behandlung der Symptome nötig, überweist die hausärztliche Praxis Betroffene an die jeweils spezialisierte Praxis. Bei einer psychosomatischen Magen-Darm-Störung ist das zum Beispiel die Gastroenterologie. Begleitend kommen unter Umständen auch andere Therapieformen infrage, wie etwa symptomlindernde Medikamente, Entspannungstechniken und psychotherapeutische Unterstützung. Neben der ambulanten Betreuung gibt es auf ärztliches Anraten auch die Möglichkeit, Zeit auf Kuren oder in Kliniken zu verbringen, die speziell auf die Behandlung psychosomatischer Beschwerden ausgerichtet sind.

Selbsthilfe bei psychosomatischen Beschwerden

Ein Austausch mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen machen, kann oft sehr hilfreich und heilend sein. In einer Selbsthilfegruppe können Betroffene Unterstützung finden. Auf der Webseite der Selbsthilfekontaktstellen für Sachsen-Anhalt finden Sie Gruppen in Ihrer Region. Andere hilfreiche Dinge, die Sie in Ihren Alltag integrieren können, um sich selbst zu helfen und auch vorzusorgen, sind:

Eine etwa 50-jährige Frau meditiert. Sie sitzt im Schneidersitz, ihre Augen sind geschlossen.

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