Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Glücklich durch Essen

Ein circa 7-jähriges Mädchen macht mit ihrem Vater frische Tacos. Sie nimmt mit einem Löffel eine rote Soße aus einer Schüssel. Ihr Vater hält ihr ein Taco zum Befüllen bereit.

Wie Ernährung die Stimmung 
beeinflussen kann

Schokolade macht glücklich, sauer macht lustig – diese Sprüche haben Sie in Ihrem Leben sicher schon mehrmals gehört oder ausgesprochen. Und beiden tragen ein Körnchen Wahrheit in sich. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung trägt nämlich nicht nur zu Ihrem körperlichen Wohlbefinden bei, sondern beeinflusst auch die Psyche. Eine einseitige, nährstoffarme Ernährung kann deshalb zur Entwicklung von psychischen Krankheiten wie Depressionen führen. Aber welche Nährstoffe können sich auf das seelische Wohlbefinden auswirken? Und gibt es Lebensmittel, die die Stimmung aufhellen können? Wir beantworten diese Fragen für Sie.

Wussten Sie schon, dass...

  • dunkle Schokolade nicht nur glücklich macht, sondern auch das Gehirn stärkt?
  • die AOK Sachsen-Anhalt Gesundheitskurse für mehr Bewegung im Alltag anbietet?
  • Serotonin negative Gefühle unterdrückt?

Warum macht essen (un-)glücklich

Beim Essen nimmt Ihr Körper viele wichtige Nährstoffe aus der Nahrung auf. Dadurch werden der Gehirnstoffwechsel und die Bildung verschiedener Hormone stimuliert. Und diese Hormone sind es, die sich auf Ihre Stimmung auswirken. Serotonin, Dopamin und Noradrenalin sind hier die Hauptakteure. Diese drei Hormone sind maßgeblich daran beteiligt, wie Sie Glück und Stress erfahren und regulieren Ihre Stimmung.

Serotonin kennen Sie bestimmt auch unter seinem umgangssprachlichen Namen: das Glückshormon. Es reguliert Ihr Schmerzempfinden, sorgt für einen guten Schlaf und hebt die Stimmung. Dopamin ist das Belohnungshormon. Wird es ausgeschüttet, löst es positive Gefühlserlebnisse aus.  Noradrenalin ist vor allem in Stresssituationen wichtig. Es sorgt dann dafür, dass Sie sich wach, aufmerksam und leistungsbereit fühlen. Die Funktionen dieser Hormone werden von Vitaminen und Antioxidantien unterstützt. Allen voran von Vitamin D3, denn es reguliert den Serotoninhaushalt, beeinflusst die Verwertung von Dopamin und regt die Herstellung von Noradrenalin an.

Bei einer ungünstigen Ernährung wird Ihr Körper nicht ausreichend mit den Nährstoffen versorgt, die zur Ausschüttung dieser wichtigen Hormone beitragen. Das kann unter Umständen dazu führen, dass sich eine Depression entwickelt.

Eine circa 45-jährige Mutter sammelt mit ihren beiden Söhnen, beide circa 13 bis 15 Jahre alt, Pflaumen im Garten. Alle drei haben je eine Pflaume zum Kosten geöffnet. Einer der beiden Jungen kaut bereits genüsslich.

Serotonin und Serotoninmangel

Das Glückshormon ist ein wahres Wundermittel. Es sorgt dafür, dass Sie sich wach, gut und leistungsfähig fühlen. Gleichzeitig unterdrückt und reguliert es negative Gefühle wie Angst, Kummer und Wut. Da ist es logisch, dass sich ein niedriger Serotoninspiegel negativ auf das körperliche und psychische Wohlbefinden auswirken kann. Serotonin wird im Gehirn ausgeschüttet und aus Aminosäuren hergestellt. Allen voran Tryptophan, was in vielen gesunden Lebensmitteln enthalten ist.

Leckere Serotoninbooster

Um Ihrem Serotoninspiegel einen kleinen Schubs zu geben, gibt es einige Lebensmittel, die die Seele und den Körper nähren. Wenn Sie dieses „Soulfood“ regelmäßig in Ihren Speiseplan aufnehmen, versorgen Sie Ihr Gehirn mit einer Extraportion Aminosäuren.

  • Dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil. Denn Kakao liefert Ihnen sekundäre Pflanzenstoffe und Tryptophan. Beides unterstützt die Serotoninproduktion.
  • Banane, Ananas, Feige und Pflaumen – diese Obstsorten enthalten besonders viel Tryptophan.
  • Vollkornprodukte und Kartoffeln versorgen Sie mit wertvollen Kohlenhydraten, die die Aufnahme von Tryptophan im Körper begünstigen.
  • Trockenfrüchte enthalten neben wichtigen Aminosäuren auch eine gute Portion Magnesium, das den Stoffwechsel reguliert und Ihre Stressresistenz stärkt.
  • Nüsse und Saaten enthalten Tryptophan und Omega-3-Fettsäuren. Außerdem versorgen sie Ihren Körper mit wertvollen B-Vitaminen, die Ihre Nerven stärken.
  • Fisch ist eine gesunde Quelle für Omega-3-Fettsäuren. Diese sind wichtig, weil sich Serotonin- und Omega-3-Spiegel gegenseitig beeinflussen.
  • Pflanzliche Öle sind hochwertige, pflanzliche Lieferanten für Omega-3-Fettsäuren.

Natürlich ist eine bewusste Ernährung allein kein Garant zum Glücklichsein. Dazu sind die Wirkzusammenhänge zwischen Hormonen, geistiger Gesundheit und Ernährung noch nicht ausreichend erforscht. Deshalb sollten Sie immer ein Auge auf Ihr Befinden haben, um schnell reagieren zu können, wenn Ihnen etwas das Gemüt trübt.  Es gibt zum Beispiel Serotonin-Tests, die Ihnen erste Einblicke geben, woher eine plötzliche grundlose Traurigkeit oder eine depressive Verstimmung kommen könnte. Diese Tests gibt es zwar mittlerweile auch für zu Hause, allerdings empfehlen wir direkt mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt zu sprechen. Dort wird das Testergebnis mit einer kompetenten Ansprechperson besprochen. Die Ärztin oder der Arzt gibt Ihnen außerdem Empfehlungen, wie Sie weiter vorgehen sollten und ob Nahrungsergänzungsmittel oder ein Hormonpräparat sinnvoll sind.

Symptome eines Serotoninmangels

Folgende Symptome könnten ein Anlass sein, Ihren Serotoninspiegel überprüfen zu lassen.

  • Psychische Symptome
    • Angst
    • depressive Verstimmungen
    • Aggression
    • impulsives Verhalten
    • Schlafprobleme
    • Reizbarkeit
    • Antriebslosigkeit
    • geringes Selbstwertgefühl
    • geringerer Appetit
    • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Körperliche Symptome
    • Heißhunger auf Kohlenhydrate
    • Gewichtszunahme
    • Müdigkeit
    • Übelkeit
    • Verdauungsprobleme
Zwei Freundinnen, beide circa 30 Jahre alt, sitzen draußen in einem Café. Eine der Frauen nimmt mit der Gabel das letzte Stück Brownie vom Teller ihrer Freundin.

Vitamin D3

Wie schon erwähnt , sind Vitamin D3 und Serotonin eng miteinander verbunden. Denn Vitamin D3 unterstützt die Produktion von Serotonin und kann sie sogar erhöhen. Nebenbei stärkt das Vitamin außerdem Ihr Immunsystem, schützt die Nervenzellen und kräftigt die Muskulatur. Es ist ein wahrer Alleskönner und deshalb auch so wichtig für Ihre Gesundheit. Da ist es nicht verwunderlich, dass Menschen, die an Depressionen leiden, meist einen starken Vitamin D3-Mangel aufweisen. Damit Ihr Vitamin D-Haushalt immer gut gefüllt ist, sollten Sie also so viel Zeit wie möglich in der Sonne verbringen. In der dunklen Jahreszeit versorgen Fischsorten wie Hering und Lachs Ihren Körper mit einer guten Portion des Vitamins. Und tragen mit den enthaltenen Omega-3-Fettsäuren zusätzlich zur Serotoninproduktion bei.

Wie äußert sich ein Vitamin D3-Mangel?

Einen Mangel an Vitamin D3 können Sie in verschiedenen körperlichen Symptomen beobachten. Haarausfall, erhöhte Anfälligkeit für Infekte, Muskel- und Gliederschmerzen sind Zeichen, dass Sie Ihre Blutwerte überprüfen lassen sollten. Die Vermutung, dass die Einnahme von Vitamin D3-Präparaten auch bei Depressionen hilfreich ist, ist bisher noch nicht wissenschaftlich erwiesen. Depressionen können vielerlei Gründe haben. Es wird angenommen, dass Nährstoffmängel bei psychischen Erkrankungen eine Rolle spielen können.

Kann Ernährung helfen Depressionen zu lindern oder zu vermeiden?

Diese Frage kann nicht mit Sicherheit beantwortet werden. Denn der Zusammenhang zwischen Nährstoffmängeln und depressiven Erkrankungen ist noch nicht voll erforscht. Fakt ist aber, dass eine gesunde, ausgewogene Ernährung Ihnen eine gute Basis bietet. Mit wertvollen Kohlenhydraten, gesunden Fetten und Eiweiß unterstützen Sie die Hormonbalance in Ihrem Körper aktiv. Ihre Ernährung trägt aber nicht nur durch die chemischen Abläufe, die sie im Körper auslöst, zum Glücklichsein bei. Wir sind uns sicher: Schon der Gedanke an ein genussvolles Abendessen mit lieben Freundinnen und Freunden oder der Familie zaubert Ihnen ein Lächeln aufs Gesicht. In der Ernährungspsychologie spricht man hier von einem „sozialen Lagerfeuer“. Denn gemeinsame Mahlzeiten stärken soziale Bindungen, laden mehr zum Genießen ein und tragen dadurch zum Glücklichsein bei.

Sollten Sie unter Stimmungsschwankungen oder depressiven Verstimmungen leiden, ist es immer ein guter Schritt, professionelle Hilfe zu suchen. Denn schnelles Handeln erhöht die Chancen für eine Heilung. Krisendienste und Beratungsstellen in Ihrer Region finden Sie bei der Deutschen Depressionshilfe.

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