Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Slacklining

Ein Mann balanciert auf einer Slackline

Balance, Fokus und Spaß auf dem Seil 

Ein schmaler Gurt, gespannt zwischen zwei Bäumen, ein paar Schritte in Richtung Mitte, das Gefühl der Instabilität – und dann der Moment, in dem man die Balance findet! Slacklining ist weit mehr als nur ein Trendsport; es ist ein ganzheitliches Training für Körper und Geist. Ursprünglich als Gleichgewichtsübung von Kletterern entwickelt, hat sich das Balancieren auf der Slackline mittlerweile als eigenständige Sportart etabliert, die für jede Altersgruppe geeignet ist. Die beliebte Outdoor-Aktivität kann als Individualsport ausgeführt werden, wird aber auch oft in der Gruppe praktiziert. Auch bei vielen Spitzensportlern hat sich Slacklining mittlerweile als fester Trainingsbestandteil etabliert und wird als Extremsport, etwa über Vulkanen oder Wasserfällen, durchgeführt.

Doch was genau ist Slacklining, welche Arten gibt es und welche körperlichen sowie mentalen Vorteile bringt es? Unser Beitrag gibt einen umfassenden Überblick über die Welt des Slacklinings – von der richtigen Vorbereitung und Ausrüstung über die verschiedenen Disziplinen bis hin zu den positiven Effekten auf Körper und Geist.

Wussten Sie schon, dass...

  • Slacklining ursprünglich als Gleichgewichtsübung von Kletterern entwickelt wurde?
  • die AOK Sachsen-Anhalt Ihre Mitgliedschaft im Fitnessstudio bezuschusst?
  • der aktuelle Weltrekord für die längste Slackline-Überquerung bei über 2.000 Metern liegt?
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Was ist Slacklining?

Slacklining ist eine Sportart, bei der man auf einem elastischen Gurtband im Freien balanciert, das zwischen zwei Fixpunkten gespannt wird. Der Trendsport entstand Anfang der 1980er-Jahre in den USA, als junge Kletterer im Yosemite-Tal erstmals über ein schlaff gespanntes Band balancierten.

Anders als bei einem straffen Drahtseil hat die Slackline eine gewisse Dynamik und Nachgiebigkeit, wodurch der Gleichgewichtssinn besonders gefordert wird. Der Name „Slackline“ bedeutet übersetzt „lockeres Band“, da die Spannung individuell eingestellt werden kann.

Slackline-Band

Das Band ist in der Regel ein bis fünf Zentimeter breit und besteht aus dehnbarem Polyester oder Nylon, wodurch es beim Begehen leicht schwingt. Das mehrere Meter lange Flachband wird meist unterhalb der Kniehöhe zwischen zwei Fixpunkten, wie Bäumen, Felsbrocken, speziellen Bodenankern oder Slackline-Gestellen, gespannt.

Dabei gilt: Je weniger gespannt das Band ist, desto mehr Spielraum bietet es zum Balancieren, und umso einfacher wird es für Anfänger.

Slacklining ist ein vielseitiger Sport mit zahlreichen Variationen – von entspanntem Balancieren auf niedriger Höhe bis hin zu spektakulären Sprüngen oder Tricks in großer Höhe, die auch als „Tricklining“ bezeichnet werden.

Im Vergleich zum Seiltanz, bei dem auf einem sehr dünnen und meist straff gespannte Seil balanciert wird, ist beim Slacklining das Band nicht extrem gespannt und gibt unter Körpergewicht nach.

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Mit der richtigen Ausrüstung weniger Risiko und mehr Spaß

Bevor Sie mit dem Slacklinen starten, sollten Sie einige Vorbereitungen treffen, um Sicherheit und Spaß zu gewährleisten:

Vorbereitung

  • Geeigneten Ort wählen 

Am besten in einem Park, Garten oder Sportplatz zwischen zwei stabilen Fixpunkten im Abstand von drei Metern zu anderen Hindernissen.

  • Richtige Höhe 

Für Anfänger ist eine geringe Spannhöhe auf Kniehöhe optimal, damit Stürze ungefährlich bleiben.

  • Weicher Untergrund 

Eine Wiese, Sand oder eine Matte als Untergrund kann helfen, Verletzungen zu vermeiden. Wurzeln, Steine, Beton sowie spitze, scharfe oder harte Gegenstände sollten Sie vor Beginn vom Untergrund entfernen.

Um Verletzungen vorzubeugen, sollten die Beine, Füße und der Rumpf vor dem Training aktiviert werden.

Unser Tipp: Eine professionelle Anleitung oder entsprechende Slacklining-Workshops können für die ersten Versuche hilfreich sein. Auch in Sachsen-Anhalt können Sie Slacklining bei zahlreichen Anbietern ausprobieren, beispielsweise in Halle.

Ausrüstung

Für das Slacklining brauchen Sie nicht viel, aber die richtige Ausrüstung ist entscheidend:

  • Grundausrüstung

    Bestehend aus einem Flachband aus Polyester oder Nylon (Anfänger beginnen meist mit einem 5 cm breiten Band) und einer Ratsche zum Einspannen (achten Sie auf offizielle Prüfsiegel).

  • Verpflichtender Baumschutz

    Zum Schutz der Fixpunkte, beispielsweise Schaumstoffpolster.

  • Bequeme Kleidung

    Atmungsaktive, bequeme Sportkleidung und gegebenenfalls auch Knieschoner sowie Handschuhe für den Anfang.

  • Feste Schuhe oder barfuß

    Viele bevorzugen das Barfußlaufen, um die Sensorik der Füße zu nutzen.

Hinweis: Das Seil sollten Sie zur längeren Haltbarkeit nicht direkt der Sonne oder extremen Temperaturen aussetzen und nach Gebrauch trocken verstauen.

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Ausführung

  • Ein Bein auf die Slackline setzen, das Knie immer leicht gebeugt.
  • Mit den Armen ausbalancieren, den Blick nach vorn richten.
  • Das zweite Bein anheben, den Oberkörper aufrichten und vorsichtig die Balance halten.
  • Kleine Schritte wie beim „Gänsemarsch“ machen, das Band schwingen lassen und einen festen Punkt am Ende des Seils fixieren.
  • Anfängliches Zittern ist normal, denn die Beine müssen sich erst an die Ausgleichsbewegungen gewöhnen.
  • Mit kurzen Sessions starten und nach und nach die Dauer steigern.

Unser Tipp: Anfänger sollten am besten zu zweit üben, um sich anfangs mit der Hand oder der Schulter abstützen zu können. Idealerweise starten Sie barfuß, um ein besseres Gefühl für das Band zu entwickeln und das Verletzungsrisiko zu minimieren.

Highline, Waterline oder Longline: Welche Slackline ist die passende?

Slackline bietet viele Möglichkeiten – sowohl in der Natur als auch in städtischer Umgebung. Der Sport verbindet Akrobatik, hohe Konzentration, Mut und Spaß.

Einsteiger

Einsteiger können mit Varianten beginnen, die eine sichere Einführung in den Sport bieten und helfen, die Balance und Technik zu verbessern.

  • Lowline 

    Einsteiger beginnen oft mit der Lowline, einer tief gespannten Slackline, die knapp über dem Boden zwischen zwei Bäumen verläuft und Sicherheit beim Üben gibt. Die ursprünglichste Variante der Slackline bringt mit ihrem niedrig und locker gespannten Seil ein geringes Verletzungsrisiko mit sich.

  • Trickline

    Die Trickline ist eine kurze, sehr straff gespannte Slackline, die erste kleine Sprünge, Rollen oder Salti ermöglicht.

  • Waterline

    Wer eine zusätzliche Herausforderung sucht, kann sich an eine Waterline wagen – eine Slackline, die über Wasser gespannt ist. Das Band wird über ausreichend tiefem Wasser (mindestens 140 cm) gespannt, um das Verletzungsrisiko bei einem Fall zu minimieren. Bei geplanten Sprüngen ins Wasser sollten Sie auf eine größere Wassertiefe achten.

Fortgeschrittene

Für Fortgeschrittene gibt es anspruchsvollere Slackline-Varianten, die mehr Ausdauer, Konzentration und technisches Können erfordern.

  • Longline

    Die Longline ist eine besonders lange Slackline, die über 35 Meter oder mehr gespannt wird und enorme Ausdauer sowie Konzentration erfordert.

  • Rodeoline

    Eine Rodeoline wird höher und extra schlaff als durchhängendes Band gespannt, sodass man schwingend balanciert, was das Körpergefühl intensiv fordert. Mit viel Übung sind Tricks wie seitlich oder quer stehen, drehen oder jonglieren möglich.

  • Jumpline

    Wer akrobatische Herausforderungen sucht, kann sich an einer Jumpline versuchen, bei der verschiedene Sprünge, Flips und Drehungen auf einem straff gespannten Seil ausgeführt werden.

  • Night- oder Darkline

    Besonders eindrucksvoll ist die Darkline oder Nightline, bei der Slacklines mit Leuchtbändern versehen werden, um sie auch im Dunkeln sichtbar zu machen. Die Balance im Dunkeln üben Slackliner mit einem gut trainierten Gleichgewichtssinn und Körpergefühl.

  • Highline

    Noch spektakulärer ist die Highline, bei der die 25 mm breite Slackline in einer Höhe von circa zehn Metern bis zu mehreren 100 Metern gespannt wird. Hier kommt eine Sicherung mit Klettergurt oder Seil zum Einsatz, um Abstürze zu verhindern. In den meisten Fällen wird die Slackline zwischen Brücken und Häusern oder in der freien Natur in den Bergen, zwischen Felsen, hohen Bäumen oder über Schluchten gespannt.

  • Urbanslining

    Urbanslining ist das Slacklinen in Städten wie Parks, Straßen oder auf Gebäuden, ähnlich wie beim Parkour. Hierfür kommen meist breitere Slacklines zum Einsatz, die für mehr Sicherheit sorgen sollen.

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Mit der Slackline zu mehr Balance – körperlich und mental

Slacklining ist nicht nur eine Freizeitbeschäftigung, sondern ein effektives Ganzkörper-Workout. Es stärkt die Muskulatur, fördert das Gleichgewicht, die Konzentration, Kraft, Ausdauer und Koordination. Ob zum Spaß, als Herausforderung oder als Naturerlebnis – Slacklinen vereint Bewegung und Achtsamkeit. Auch in Sachsen-Anhalt wächst die Beliebtheit des Trendsports, der das regionale Sportangebot bereichert. Slacklining fördert unter anderem folgende Fähigkeiten:

Gleichgewicht und Beweglichkeit
Slacklining verbessert den Gleichgewichtssinn, die Feinmotorik und Körperkontrolle. Es stärkt die Rückenmuskulatur, fördert eine bessere Körperhaltung und reduziert das Verletzungsrisiko.

Krafttraining
Das Ausbalancieren stärkt Rumpf-, Bein- und Fußmuskulatur und fördert die Sensomotorik. Es trainiert tiefliegende Muskeln und stabilisiert Gelenke.

Körperwahrnehmung
Slacklining fördert das Zusammenspiel zwischen Nerven und Muskeln. Es steigert das Körperbewusstsein und trägt zum mentalen Wohlbefinden bei.

Mentale Stärke und Konzentration
Slacklining erfordert volle Konzentration und wirkt wie Meditation, um Stress abzubauen und die mentale Stärke zu fördern.

Physiotherapie
Slacklining wird in der Physiotherapie zur Stabilisierung von Gelenken und zur Rehabilitation nach Verletzungen oder Operationen eingesetzt. Rücksprache mit einem Arzt ist wichtig.

Gut zu wissen

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