Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Prävention beim Sport

Ein etwa 25 jähriger Sportler sitzt am Rand eines Wiesenwegs und hält sich den linken Knöchel. Dabei verzieht er sein Gesicht vor Schmerzen.

Eine Sportverletzung ist schnell geschehen

Aktiv Sport zu treiben ist wichtig, um fit und beweglich zu bleiben. Trotz hoher Motivation macht uns der Körper dabei jedoch manchmal einen Strich durch die Rechnung. Besonders beim Mannschaftssport ist das Risiko hoch, sich ernsthaft zu verletzen. Rund zwei Millionen Menschen schädigen jährlich beim Training ihre Beine und Arme. Dabei kann sich jeder Sportler durch einfache Maßnahmen vor vielen Verletzungen schützen. Welche Sportverletzungen am häufigsten auftreten und welche Vorsichtsmaßnahmen Sie treffen können, um diese zu vermeiden, erklären wir im folgenden Artikel.

Wussten Sie schon, dass…

  • Muskelkrämpfe eine Folge von Magnesium- oder Kaliummangel sein kann?
  • die AOK Sachsen-Anhalt kostenfreie Laufschulen anbietet?
  • bei Muskel- und Gelenkverletzungen die PECH-Regel Anwendung findet?

Seitenstechen

Eine Familie mit zwei Kindern spielt auf einer Wiese Fußball. Der Junge hat den Ball, alle anderen drei Personen rennen freudig hinterher.


Neben dem uns allen bekannten Muskelkater zählt das ebenso häufig auftretende Seitenstechen zu den harmlosen Begleiterscheinungen eines Trainings. Gerade bei lang anhaltender körperlicher Anstrengung, beispielsweise bei Ausdauerläufen, tritt es häufig auf. Die Ursache der unangenehmen Stiche, die sowohl einseitig als auch beidseitig entstehen können, konnte bis heute nicht geklärt werden. Forscher sehen allerdings einen Zusammenhang mit der Atmung.

Es wird außerdem davon ausgegangen, dass eine üppige Mahlzeit direkt vor der Sporteinheit Seitenstechen begünstigt. Um Nahrung zu verdauen, benötigt der Magen-Darm-Trakt Blut. Während des Sports konkurriert dieser mit den Muskeln um das Blut. Der Umverteilungsprozess des Blutflusses bereitet unserem Körper Probleme. Sportmediziner raten deshalb dazu, zwei bis drei Stunden vor dem Training keine üppigen Mahlzeiten zu sich zu nehmen.

Um den lästigen Stichen vorzubeugen, sollten wir eine Trainingseinheit immer ruhig beginnen und die Intensität langsam steigern. So hat der Körper genügend Zeit, die Durchblutung entsprechend anzupassen. Was bei einem plötzlichen Auftreten von Seitenstechen helfen kann, ist tiefes regelmäßiges Atmen in den Bauch und eine Aufrichtung des Körpers. Auch die Intensität des Trainings sollte dann erstmal reduziert oder eine Pause eingelegt werden. Meist klingt der stechende Schmerz dann schnell ab und das Training kann nach kurzer Zeit fortgesetzt werden.

Muskelkrämpfe

Eine etwa 30 jährige Schwimmerin befindet sich Becken eines Schwimmbads. Sie richtet ihre Schwimmbrille und schaut dabei lächelnd in die Richtung einer verglasten Wand.

Die plötzlich einsetzende und meist sehr schmerzhafte Anspannung eines Muskels oder einer Muskelgruppe kann neben sportlichen Aktivitäten auch nachts im Schlaf auftreten. Am häufigsten betroffen sind hiervon unsere Waden. Auch für dieses Phänomen lässt sich nicht immer eine Ursache finden. Manchmal reicht schon der Hauch einer falschen Bewegung aus, um einen Krampf auszulösen. Auch eine Überanstrengung des Muskels kann einen Krampf entstehen lassen. Ein typischer Auslöser ist häufig auch vorübergehender Flüssigkeits- und Mineralstoffmangel wie etwa nach Durchfall oder Erbrechen. Hier kommt es schnell zu einem Mangel an Magnesium und Kalium, was beides unverzichtbar für die Funktionalität unserer Muskeln ist. 

Auch hormonelle und stoffwechselbedingte Einflüsse wie Schwangerschaft oder Schilddrüsenunterfunktion und Nebenwirkungen bestimmter Medikamente können Muskelkrämpfe auslösen. Sollte es bei Ihnen regelmäßig zu solchen Krämpfen kommen, ist es also ratsam, das Problem in Ihrer hausärztlichen Praxis anzusprechen. 

Was hilft, um die sekunden- bis minutenlange Schmerzwelle zu unterbrechen, ist Dehnung. Indem die Fußspitze Richtung Körper gezogen und mit der Ferse nach vorn getreten wird, kann der Krampf in der Wadenmuskulatur schnell gelockert werden. Manchmal bleibt dennoch ein unangenehmes Gefühl zurück, das einem Muskelkater gleicht. Dieses klingt jedoch innerhalb weniger Tage wieder ab.

Muskelzerrung, Muskelfaserriss und Muskelriss

Zwei etwa 10 jährigen Jungen spielen um den Ball in einem Fussballsoiel. Beide gehören unterschiedlichen Vereinen an und tragen unterschiedliche Trikots.

Diese ernsthaften Verletzungen treten vor allem bei Sportarten mit schnellen Sprints und Stopps wie Fußball oder Tennis auf. Bei einer Muskelzerrung werden die kleinsten funktionellen Einheiten des Muskels, die Sarkomere genannt werden, geschädigt. Die Sarkomere werden dabei übermäßig gedehnt und dadurch in ihrer Funktion beeinträchtigt. Bei einem Muskelfaserriss zerreißen einzelne oder ganze Muskelfasern. Der Muskelriss stellt die schwerste der drei Verletzungen dar. Hierbei wird ein komplettes Muskelbündel durchtrennt. Bei Mannschaftssportarten treten solche Muskelfaser- und Muskelrisse am häufigsten auf, nämlich durch direkte Gewalteinwirkung wie einen Schlag auf den Muskel. Dies passiert oft durch einen Zusammenprall mit einem anderen Spieler.

Bei Muskelzerrungen reicht häufig eine Überbelastung des Muskels aus, um diese auszulösen. Um allen drei Verletzungsarten vorzubeugen, empfiehlt sich eine ausreichende Aufwärmphase vor jeder Trainingseinheit. Auch durch geeignete Sportschuhe lassen sich solche Verletzungen vermeiden. Besonders gefährdete Stellen können gezielt durch Bandagen unterstützt werden.

Bei allen drei Arten der Muskelverletzung kommt die sogenannte PECH-Regel zum Einsatz. Diese Abkürzung steht für folgende Maßnahmen: Pause, Eis, Compression und Hochlagern. Die Akutbehandlung innerhalb der ersten Minuten nach der Verletzung ist enorm wichtig, um den Heilungsverlauf und die Dauer der Genesung positiv zu beeinflussen. Anschließend ist eine ärztliche Untersuchung unverzichtbar. Hier wird festgestellt, welche Art der Verletzung vorliegt und welche Behandlungen notwendig sind. Das können physiotherapeutische Anwendungen oder entzündungshemmende Medikamente sein.

Gelenkverletzungen

Ein etwa 70 jähriger Mann dehnt seine rechte Schulter. Dabei unterstützt ihm sein Arzt tatkräftig.

Hier wird zwischen Prellungen, Verstauchungen und Verrenkungen unterschieden. Dabei werden auch die Muskeln und Bänder der Gelenke in Mitleidenschaft gezogen. Sie passieren überwiegend beim Umknicken des Fußes oder bei einer ruckartigen Drehbewegung des Knies. Um solchen Verletzungen vorzubeugen, ist es wichtig, die Muskeln zu trainieren. Nur durch Bewegung und eine starke Muskulatur können unsere Gelenke einwandfrei funktionieren und der Knorpel mit Hilfe von Gelenkflüssigkeit ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Muskeln helfen Erschütterungen, die etwa bei Sprüngen auftreten, abzufedern und unseren Körper mit den Gelenken zu stabilisieren.

Bei bereits bestehenden Gelenkerkrankungen sollten gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren bevorzugt werden. Zur Vorbeugung ist es auch hier wichtig, während der sportlichen Betätigung geeignetes Schuhwerk und unter Umständen auch Gelenkschützer, wie Schienen beim oberen Sprunggelenk, zu tragen. Aber auch fachgerechte Aufwärmübungen und das Trainieren von Falltechniken können dabei helfen, Gelenkverletzungen zu vermeiden. Die PECH-Regel findet auch hier Anwendung. 

Wie Sie sehen, lassen sich viele Verletzungen im Sportbereich durch eine ausgiebige Erwärmungsphase vermeiden. Und sollte doch einmal eine Verletzung eintreten, lässt sich diese durch sofortige Maßnahmen und eine anschließende ärztliche Begutachtung gut behandeln.

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