Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Hand-Fuß-Mund-Krankheit  

Etwa 8-jähriges Mädchen wird von einer Kinderärztin im Rachen untersucht.

Schmerzhafte Bläschen - im Mund und auf der Haut

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit, auch bekannt als falsche Maul- und Klauenseuche, ist eine ansteckende Infektionskrankheit, die sich durch Ausschlag an Mund, Händen und Füßen zeigt. Dabei infizieren sich hauptsächlich Kinder zwischen dem 2. und 6. Lebensjahr, die Gemeinschaftseinrichtungen besuchen und in häufigem Kontakt zu anderen Kindern stehen. Aber auch Erwachsene können sich mit Hand-Fuß-Mund anstecken, entwickeln jedoch meist nur milde Symptome.

Erfahren Sie, wie die ansteckende Infektionskrankheit übertragen wird und welche typischen Symptome auftreten können. Lesen Sie auch, wie Hand-Fuß-Mund-Krankheit behandelt wird und welche Möglichkeiten es gibt, einer Ansteckung vorzubeugen.

Wussten Sie schon, dass…

  • sich auch Erwachsene mit Hand-Fuß-Mund infizieren können?
  • die AOK Sachsen-Anhalt Ihnen bei Erkrankung Ihres Kindes Kinderkrankengeld zahlt?
  • nach einer überstandenen Hand-Fuß-Mund-Erkrankung keine Immunität besteht?

Was ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?

Auslöser der Hand-Fuß-Mund-Krankheit sind die Enteroviren der Gruppe A. Verantwortlich für die schmerzhaften Bläschen im Mund und Ausschlag an den Handflächen und Fußsohlen sind Coxsackie-A-Viren, das Humane Enterovirus 71 und neuere Serotypen. Häufig sind kleinere Kinder bis zu einem Alter von 10 Jahren betroffen, weshalb Hand-Fuß-Mund zu den Kinderkrankheiten zählt. In Deutschland treten jedes Jahr etwa 80.000 bis 140.000 Krankheitsfälle auf. Gerade in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kitas und Grundschulen häufen sich dabei die Ansteckungen. 

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit, die in den Sommer- und Herbstmonaten Hochsaison hat, verläuft in der Regel komplikationslos. In den meisten Fällen erfolgt nur eine symptomatische Behandlung. Die Infektionserkrankung ist weltweit verbreitet. In asiatischen Ländern wie Malaysia, Taiwan und Japan kommt es sogar zu regelrechten Epidemien. 

Ansteckung mit Hand-Fuß-Mund 

Die Ansteckungsgefahr ist während der Zeit des Ausschlags besonders hoch und sinkt mit dem Austrocknen der Bläschen. Besondere Vorsicht ist mit der hochinfektiösen Flüssigkeit, die sich in den Bläschen des Ausschlags befindet, geboten. Auch, wenn die Symptome abgeklungen sind, können die Erreger für einige Wochen noch über den Stuhl ausgeschieden werden. Deshalb ist es besonders wichtig auf eine gute Handhygiene gerade nach dem Toilettengang, zu achten. Eine Ansteckung mit Hand-Fuß-Mund ist über mehrere Wege möglich:

  • Schmierinfektion
    Eine Ansteckung erfolgt durch direkten Körperkontakt oder indirekt über Gegenstände.
  • Tröpfcheninfektion
    Bei einer Tröpfcheninfektion erfolgt die Ansteckung durch Niesen, Husten oder Sprechen einer infizierten Person.

Symptome - Ausschlag an Händen, Füßen und im Mund

Eltern halten die Hände eines Kindes mit Hand-Muss-Fuß

Von der Infektion bis zum Auftreten der ersten Symptome vergehen etwa drei bis sechs Tage. Zu Beginn äußert sich die Erkrankung durch Fieber, Halsschmerzen und nachlassendem Appetit. Nach zwei Tagen entwickelt sich ein schmerzhafter Ausschlag mit kleinen roten Flecken und mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen an den Händen, Füßen und im Mund. Zusätzlich können weitere Begleiterscheinungen auftreten wie Schwindel, Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen, Übelkeit und Kopfschmerzen.

Beachten Sie: Für eine Infektion mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit kommen 15 verschiedene Enterovirentypen als Auslöser infrage, sodass eine Ansteckung auch mehrfach möglich ist.

Hand-Fuß-Mund-Krankheit symptomatisch behandeln

Eine spezielle Therapie der Erkrankung ist in der Regel nicht notwendig. Folgende Maßnahmen können die Symptome lindern:

  • Schmerzlindernde Medikamente lokal für den Mund
  • Kamille, Salbei, Thymian, Melisse wirken entzündungshemmend
  • Zäpfchen, Fiebersaft oder Tabletten gegen das Fieber
  • Antihistaminikum bei Juckreiz

Auch ohne ärztliche Behandlung nehmen die Beschwerden in der Regel nach etwa fünf bis sieben Tagen wieder ab.

Wie gefährlich ist Hand-Fuß-Mund?

In seltenen Fällen kommt es bei einer Hand-Fuß-Mund-Infektion zu Komplikationen wie dem temporären Ausfallen einzelner Nägel an Fingern oder Zehen, Entzündung des Gehirns oder der Gehirnhaut, Lähmungen oder sogar lebensbedrohliche Lungen- und Kreislaufprobleme. Eine Infektion mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit während der Schwangerschaft ist meist harmlos für Mutter und Kind.

Die Hand-Fuß-Mund-Erkrankung verläuft in der Regel komplikationslos und ist nach etwa fünf bis sieben Tagen wieder abgeklungen. Sollte allerdings einer dieser Aspekte zutreffen, ist ein Besuch bei Ihrem Arzt unumgänglich:

  • Kind ist jünger als 6 Monate
  • erkrankte Person trinkt zu wenig und wirkt ausgetrocknet
  • Fieber hält länger als drei Tage
  • Beschwerden sind besonders stark ausgeprägt
  • Symptome, die auf Komplikationen hindeuten, wie starke Kopfschmerzen, Krampfanfälle, Nackensteife, Benommenheit oder Bewusstlosigkeit
  • keine Besserung der Symptome nach zehn Tagen

Mit Hygienemaßnahmen vorbeugen & Ansteckungsrisiko minimieren

Lavendelseife_Händewaschen_1

Um die Erkrankung bestmöglich einzudämmen und neue Infektionen zu vermeiden, sollte Händewaschen nach jedem Toilettengang beziehungsweise Windelwechsel, sowie vor, während und nach der Zubereitung von Essen höchste Priorität haben. Gegenstände und Oberflächen, beispielsweise Spielzeug oder Türgriffe, sollten regelmäßig gereinigt werden. Achten Sie darauf, dass jedes Familienmitglied ein eigenes Handtuch und eigenes Besteck verwendet. 

Vermeiden Sie nach Möglichkeit den Kontakt zu infizierten Personen, um erneuten Infektionen vorzubeugen. Der Besuch im Kindergarten sollte erst erfolgen, wenn alle Symptome abgeklungen sind.

Hilfe für Eltern – die AOK Sachsen-Anhalt unterstützt Sie 

Wenn das Kind krank ist, muss es zu Hause von den Eltern betreut werden. Für den Zeitraum der Erkrankung zahlt die AOK Sachsen-Anhalt Kinderkrankengeld und unterstützt Sie bei ärztlichen Rückfragen.

  • Kinderkrankengeld

    Grundsätzlich können jährlich bis zu 15 Tage Kinderkrankengeld in Anspruch genommen werden, wenn das erkrankte Kind zu Hause von den Eltern gepflegt werden muss. Alleinerziehende haben 30 Tage Anspruch im Jahr.

  • AOK-Clarimedis

    Unser medizinischer Informationsservice beantwortet Ihre Fragen rund um die Gesundheit. Sie erreichen das AOK-Clarimedis-Servicetelefon rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr unter der kostenfreien Rufnummer: 0800 1 265 265. 

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