Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Fersenschmerzen

Eine etwa 55 jährige Frau steht unter Bäumen in der Natur und streckt ihre Arme in die Luft aus. Dabei schaut sie nach oben und lächelt.

Fersensporn und Plantarfasziitis

Haben Sie häufig Schmerzen im Fersenbereich, die sich anfühlen, als würden Sie auf einem Nagel gehen? Dann könnte ein Fersensporn in Verbindung mit einer Entzündung des Fußgewölbes die Ursache sein. Wodurch diese Erkrankung verursacht wird, welche Behandlungsmethoden es gibt und was Sie tun können, um einen Fersensporn zu vermeiden, erfahren Sie in unserem Beitrag.

Wussten Sie schon, dass…

  • Stoßwellentherapie bei Fersensporn eine geeignete Behandlungsmethode ist?
  • wir die Kosten für eine Stoßwellentherapie übernehmen?
  • wir viele zusätzliche Leistungen über unser GESUNDESKONTO bezuschussen?

Was ist ein Fersensporn?

Ein Fersensporn ist ein dornartiger Knochenauswuchs am Fersenbein, der nur wenige Millimeter lang ist. Medizinisch betrachtet, verknöchert beziehungsweise verkalkt der Ansatz der Plantarsehne am Fersenbein. Bereits zehn Prozent der Erwachsenen leiden unter einem Fersensporn. Dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Meist treten die Beschwerden im Alter zwischen 50 und 60 Jahren auf.

Ein Fersensporn kann sich an der unteren oder oberen Ferse bilden:

  • Unterer Fersensporn: Er bildet sich am Unterrand des Fersenbeins und ist die am häufigsten vorkommende Variante. Er wird auch plantarer Fersensporn genannt.
  • Oberer Fersensporn: Hier bildet sich der knöcherne Fortsatz am äußeren Fersenbein am Ansatz der Achillessehne. Er wird auch dorsaler Fersensporn genannt und tritt eher selten auf.

Entstehung

Eine etwa 25 jährige Frau sitzt an einem Tisch und trägt große Kopfhörer. In der Hand hält sie ein Tablet. Direkt vor ihr steht ein Laptop.

Ein Fersensporn ist das sichtbare Zeichen einer chronischen Entzündung der Plantarfaszie. Der medizinische Ausdruck für diese Entzündung ist Plantarfasziitis.

Die Plantarfaszie ist eine kräftige Sehnenplatte an der Fußsohle, die sich wie ein breites Band zwischen Fußballen und Ferse spannt und das sogenannte Fußlängsgewölbe stabilisiert. Sie ist verantwortlich für das Abfedern des Körpergewichts beim Gehen und Laufen. 

Wird die Sehnenplatte überlastet, zum Beispiel durch exzessiven Sport, Fußfehlstellungen oder Übergewicht, bilden sich am Sehnenansatz kleine Verkalkungen, die zum Fersensporn werden. Der Körper versucht dadurch, der übermäßigen Belastung der Faszie entgegenzuwirken und Stabilität herzustellen. Der Fersensporn selbst verursacht oft gar keine Beschwerden. Meist gehen die Schmerzen von der entzündeten Plantarfaszie aus.

Risikofaktoren

...

Verschiedene Risikofaktoren können eine Plantarfasziitis und die Entstehung eines Fersensporns begünstigen. Dazu zählen:

  • Hohl-, Knick-Senkfuß (Fußfehlstellungen)
  • Übergewicht
  • Sehnenscheidenentzündungen
  • Wadenmuskelschwäche
  • falsches Schuhwerk (zu kleine oder enge Schuhe, hohe Absätze, dünne Sohle vor allem beim Laufsport)
  • langes Stehen und Gehen im Alltag

Auch durch die monotone oder fehlende Bewegung auf unebenen Flächen werden die Sehnen nur einseitig beansprucht und verursachen eine Überbelastung.

Symptome

Eine etwa 25 jährige Frau sitzt zurückgelehnt auf einem Sofa. Sie hat die Augen geschlossen und beide Arme am Hinterkopf überkreuzt.

Typisch für einen unteren Fersensporn sind vor allem stechende, brennende Schmerzen an der Ferse direkt nach dem Aufstehen. Betroffene beschreiben das Gefühl, als ob sie in einen Nagel treten oder über Glasscherben laufen. Die Schmerzen können über den Tag vorübergehend nachlassen. 

Beim oberen Fersensporn sitzen die Schmerzen an der Fersen-Rückseite. Auch Schwellungen und Rötungen in diesem Bereich können auftreten.

Wann zur Arztpraxis?

Treten die Schmerzen über einen längeren Zeitraum auf oder empfinden Sie die Beschwerden als besonders unangenehm, ist es ratsam, ärztliches Fachpersonal aufzusuchen. Häufig kann Ihr Arzt den Sporn bereits ertasten. Ist dies nicht der Fall oder es sind zusätzliche Untersuchungen notwendig, können eine Röntgenaufnahme oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) Aufschluss für eine gesicherte Diagnose liefern.

Behandlung

Ist bei Ihnen ein Fersensporn nachgewiesen, wird Ihr ärztliches Fachpersonal mit Ihnen weitere Behandlungsschritte besprechen. Da die Beschwerden meist durch die Plantarfasziitis entstehen, wird in erster Linie die Entzündung behandelt.

  • Fuß entlasten

    Anfangs sollten die Füße geschont und möglichst hoch gelagert werden, bis die Beschwerden abgeklungen sind. Sport und lange Spaziergänge sind tabu. 

  • Kühlen

    Kühlakkus können den Schmerz lindern. Kälte wirkt zusätzlich entzündungshemmend und abschwellend. 

  • Fußgymnastik

    Wenn sich der Fuß etwas erholt hat, werden gewöhnlich Dehn- und Kräftigungsübungen empfohlen.

  • Medikamente

    Ihr ärztliches Fachpersonal wird Ihnen, wenn notwendig, Medikamente oder Mittel zur Schmerzlinderung verschreiben. 

  • Angepasste Orthopädische Schuheinlagen

    Orthopädische Einlagen verteilen den Druck auf dem ganzen Fuß und entlasten die Sehnen. Das reduziert die Belastung im Bereich des Fersensporns.

Stoßwellentherapie gegen chronische Fersenschmerzen

Zusätzlich kann eine Stoßwellentherapie die Behandlung unterstützen, wenn die Beweglichkeit über mindestens sechs Monate schmerzhaft eingeschränkt ist. Zusätzlich müssen unterschiedliche Therapieansätze und Maßnahmen wie Dehnübungen und Schuheinlagen ohne Behandlungserfolg geblieben sein. 
Bei der Stoßwellentherapie werden durch eine Schallsonde kurze, energiereiche Wellen erzeugt, die direkt auf Ihre Ferse übertragen werden. Sie dringen in die Sehnenplatte in der Fußsohle ein und beeinflussen die Heilung. Die Behandlung gegen den Fersenschmerz umfasst bis zu drei aufeinander folgende Sitzungen je Fuß. Die AOK Sachsen-Anhalt übernimmt die Kosten dafür. Lassen Sie sich dazu von Ihrer Arztpraxis beraten.

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist eine niedrig dosierte Röntgenbestrahlung. Sie kommt nur bei Betroffenen infrage, bei denen alle anderen Therapien keine Verbesserung gebracht haben. Eine Entfernung des Fersensporns mithilfe einer Operation wird nur in Ausnahmefällen vorgenommen.

Das können Sie selber tun

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Um Fersensporn vorzubeugen oder auch aktiv etwas gegen die Beschwerden zu tun, haben wir für Sie einige Tipps und Übungen zusammen getragen:

  • Achten Sie auf gutes Schuhwerk: Tragen Sie Schuhe mit Dämpfung oder nutzen Sie Einlagen mit Loch.
  • Versuchen Sie, Ihr Gewicht zu reduzieren, wenn Sie übergewichtig sind. Ein BMI im Normalbereich entlastet auch die Füße.
  • Machen Sie regelmäßig Fußmuskel- oder Dehnungsübungen. Wir haben für Sie zwei Beispielübungen:
  • Übung 1: Wadenmuskulatur dehnen

    Stellen Sie sich in einem kleinen Abstand zur Wand und stützen Sie sich mit den Händen ab. Setzen Sie dann einen Fuß nach vorne und den Fuß, der vom Fersensporn betroffen ist nach hinten. Achten Sie darauf, dass das Bein dabei gestreckt und die Ferse auf dem Boden ist. Drehen Sie nun Ihren Fuß, bis es zieht. Dehnen Sie sich in dieser Position ungefähr zwei Minuten.

  • Übung 2: Fußsohle dehnen

    Setzen Sie sich auf den Boden und strecken Sie die Beine aus. Stellen Sie anschließend das Bein mit dem Fersensporn ein wenig an. Umgreifen Sie dann die Zehen mit beiden Händen und ziehen diese zu sich an den Körper. Dabei werden die Muskeln und Sehnen an der gesamten Fußsohle gedehnt. Halten Sie diese Übung für zwei Minuten. 

Gut zu wissen

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