Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Bindehautentzündung

Ein junger Mann hält sein schmerzendes Auge. Er steht in einem Park.

Konjunktivitis erkennen und behandeln

Eine Bindehautentzündung ist die in Deutschland am häufigsten auftretende Augenkrankheit. Sowohl Erwachsene als auch Kinder sind davon gleichermaßen betroffen. Die ersten Anzeichen sind tränende, gerötete Augen und häufig verklebte Augenlider. Die Auslöser der unangenehmen Augenentzündung sind vielfältig. 

In unserem Beitrag informieren wir über verschiedene Ursachen, welche Symptome auftreten können, wann eine Bindehautentzündung ansteckend ist und wie die Infektion behandelt werden kann.

Wussten Sie schon, dass…

Was ist eine Bindehautentzündung?

Preschooler boy with red bursted blood vessels in eye. Conjunctivitis, trauma of eye, inflammation, infection, allergy or intraocular pressure are reason for contacting an ophthalmologist. Kids health

 

Die Bindehaut, die in der Medizin als Tunica conjunctiva bezeichnet wird, bedeckt die Innenseite der Augenlider und überzieht den sichtbaren Teil des weißen Augapfels. Die Hauptaufgabe der Bindehaut ist die Abwehr von Krankheitserregern. 

Ist die Funktion gestört, droht eine Infektion des Auges wie zum Beispiel eine Bindehautentzündung. Sowohl Männer als auch Frauen können davon betroffen sein. Auch bei Babys und Kindern kann die Entzündung auftreten. 

Symptome

Die ersten Symptome einer Bindehautentzündung sind ein gerötetes, tränendes und juckendes Auge. Hinzu kommt ein Fremdkörpergefühl, die Augen können brennen und es kann eine Schwellung entstehen. Auch lichtempfindliche Augen sind ein weiteres Symptom der Entzündung. Die Bindehaut sondert zu Beginn der Infektion eine wässrige, später eine gelbliche Flüssigkeit ab. Dadurch ist das Augenlid morgens oft verklebt. Zusätzlich können Schmerzen bei der Augenbewegung auftreten und Schleimfäden die Sicht beeinträchtigen.

Ursachen einer Konjunktivitis

Die Ursachen einer Bindehautentzündung können unterschiedlich sein. Wir geben einen Überblick über die verschiedenen Gründe für die Augenerkrankung. 

  • Infektiöse Konjunktivitis

    Ursache der infektiösen Konjunktivitis sind vorwiegend Bakterien oder Viren, aber auch Pilze und Parasiten können eine Bindehautentzündung auslösen. Anzeichen der Infektion sind meist eitrige Absonderungen des betroffenen Auges.

  • Bakterielle Konjunktivitis

    Eine bakterielle Konjunktivitis entsteht häufig durch Infektionen mit Staphylokokken, Streptokokken und Pneumokokken. 

  • Virale Konjunktivitis

    Unter anderem lösen Adenoviren und Paramyxoviren eine virale Bindehautentzündung aus. Die virale Konjunktivitis ist oft mit fieberhaften Erkrankungen einhergehend wie beispielsweise bei einer Erkältung oder einer Maserninfektion.

  • Allergische Konjunktivitis 

    Bei einer allergischen Konjunktivitis reagiert der Körper allergisch auf Stoffe wie Pollen, Tierhaare oder auch Hausstaubmilben.

  • Äußere Reize 

    Staub, Rauch und Schmutz, Zugluft oder trockene Luft können die Augen beeinträchtigen. Ebenfalls begünstigen thermische Reize, UV-Strahlen oder reizende Flüssigkeiten eine Bindehautentzündung. Eine Verletzung der Bindehaut oder Nebenwirkungen verschiedener Medikamente können auch Auslöser gereizter Augen sein.

Wann ist eine Bindehautentzündung ansteckend?

Eine Bindehautentzündung ist bei einer bakteriellen als auch viralen Infektion ansteckend und kann durch eine Schmierinfektion weitergegeben werden. Durch das Berühren mit infektiösem Sekret kann sich das bisher nicht betroffene Auge oder Augen anderer Menschen entzünden. Über Hände, verunreinigte Gegenstände wie beispielsweise Augentropfenflaschen, Kameras oder Ferngläser können Krankheitserreger weitergegeben werden. Eine Ansteckungsgefahr besteht bei durch Allergien oder äußere Reize ausgelöste Bindehautentzündung jedoch nicht. Eine Krankschreibung durch die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt wird empfohlen, um das Ansteckungsrisiko zu senken. Auch erkrankte Kinder sollten, solange bis die Symptome abklingen, zuhause bleiben, da die Gefahr der Ansteckung in Gemeinschaftseinrichtungen hoch ist.

Wann sollten Sie mit einer Augenentzündung zum Arzt?

Eine etwa 35-jährige Frau sitzt im Sprechzimmer ihren Augenarzt.

 

Besteht der Verdacht auf Bindehautentzündung, sollte eine Ärztin oder einen Arzt die Diagnose abklären. Denn auch ernsthafte Krankheiten können Auslöser für Beschwerden sein. Treten Symptome wie eitriger Sekretfluss, Verschlechterung der Sehkraft, Kopfschmerzen oder Übelkeit auf, ist es ratsam schnellstmöglich eine Arztpraxis aufzusuchen.

 

Behandlung

Die medizinische Behandlung richtet sich nach der Ursache der Bindehautentzündung.

  • Virale Bindehautentzündung

    Hier werden die Symptome mithilfe antiphlogistischer oder glukokortikoidhaltiger Augentropfen behandelt. In Rücksprache mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt können auch Tränenersatzmitteln genutzt werden.

  • Bakterielle Bindehautentzündung

    Bei einer bakteriellen Bindehautentzündung wird die Infektion mit antibiotischen Augentropfen oder Salben und zum Teil in Kombination mit Glukokortikoiden behandelt. Dabei ist auf eine ausreichend lange Anwendung anhand der Packungsbeilage zu achten.

  • Allergische Bindehautentzündung

    Bei einer allergischen Reaktion werden in der Regel Antihistaminika eingesetzt, so dass die allergische Reaktion eingedämmt wird.

  • Bindehautentzündung durch äußere Reize

    Hat sich eine Bindehautentzündung durch äußere Reize entwickelt, sollten diese Auslöser weitestgehend vermieden werden. Zur Unterstützung können auch Tränenersatzmittel genutzt werden.

Das sollten Sie während der Heilungsphase beachten

Eine junge Frau Mitte 20 sitzt an ihrem Schreibtisch und träufelt sich Augentropfen ins Auge.

Wichtig ist während der Heilungsphase sehr auf Hygiene zu achten. Besonders regelmäßiges Hände waschen mit Seife oder zusätzlich eine Handdesinfektion zu nutzen, kann die Übertragung verringern. 

Es sollte darauf geachtet werden, dass Sie Ihr Gesicht oder Ihre Augen nicht mit unsauberen Händen berühren. Handtücher, Waschlappen sowie Kopfkissen sollten Sie nicht mit anderen Personen teilen. Um die Augen nicht weiter zu reizen, ist der Verzicht auf Augen-Make-up empfehlenswert. Wer Kontaktlinsen trägt, sollte während des Heilungsprozesses Brille tragen. Benutzte Kontaktlinsen und Behälter sollten entsorgt oder vor Wiederverwendung gründlich desinfiziert werden.

Hausmittel zur Linderung der Symptome

  • Augenkompresse

    Kühle Augenkompressen können schmerzlindernd und abschwellend wirken. Lauwarme Kompressen hingegen lösen die Verklebung. Daher ist es sinnvoll, jeweils einen Waschlappen in kaltem oder warmem Wasser einzuweichen und auf das geschlossene Auge zu legen.

  • Augenspülung

    Um die Symptome zu lindern, kann das Ausspülen des betroffenen Auges mit einer Spülung steriler Kochsalzlösung aus der Apotheke helfen. Auch unter Verwendung einer sogenannten Augenbadewanne kann das betroffene Auge gespült und gereinigt werden.

    Spülungen mit Kamillentee oder anderen Heilkräutern sollten hingegen vermieden werden, da dadurch allergische Reaktionen hervorgerufen werden können. Selbst hergestellte Lösungen sind nicht unbedingt steril und können die Entzündung verschlimmern. 

Gut zu wissen

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