Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Gesundheit verstehen

Ein etwa 35 jähriger Vater hat sein Baby auf dem Schoß und sitzt am Tisch- Er schaut interessiert auf seinen Laptop.

Nicht immer müssen Beschwerden bei einem Arzt vorgestellt werden  – Wir klären auf!

Im Laufe eines Lebens durchläuft unser Körper mehrere Entwicklungsetappen und verändert sich stetig. Besonders im Baby- und Kleinkindalter passiert dies in einer rasanten Geschwindigkeit und nicht immer ist der Weg zum Arzt zwingend erforderlich. Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Etappen für gesundheitliche Veränderungen des Körpers und geben einige Tipps, wie Sie selbst oder als Eltern beziehungsweise als pflegende Person Begleiterscheinungen beim Groß- und Älterwerden erkennen und behandeln können.

Ein Baby lacht mit seiner Mutter in die Kamera.

Baby und Kleinkind

Die Entwicklung in den ersten Lebensjahren bringt zahlreiche kleinere und größere Hürden mit sich. Die häufigsten gesundheitlichen Entwicklungsschübe haben wir für Sie zusammengefasst.

 

Wachstumsbeschwerden

  • Zu wachsen ist gar keine so schmerzfreie Angelegenheit. Säuglinge bis zu einem Jahr verspüren laut Wissenschaftlern noch keine Wachstumsschmerzen, auch wenn dies oft als Begründung für lange Schreianfälle genutzt wird. Diese sind meist auf einen erhöhten Energiebedarf zurückzuführen, den der kleine Körper sich einfordert. Ihr Baby hat also mit hoher Wahrscheinlichkeit Hunger oder Durst. Haben Sie also das Gefühl, Ihr Kind durchlebt momentan einen Wachstumsschub, so kann ein Fläschchen mehr oder ein zusätzliches Stillen Abhilfe schaffen.
  • Ab dem ersten Geburtstag werden die Symptome deutlicher und mit zunehmenden Alter kann Ihr Kind die Beschwerden mehr und mehr beschreiben und lokalisieren. Das kann bei einer ersten Diagnostik in dem heimischen Umfeld sehr helfen. Im Kindergarten- und Vorschulalter kann es in einer Wachstumsphase zu einem erhöhten Energiebedarf, starker Müdigkeit und nächtlichen Schmerzen kommen. Halten diese nur einen gewissen Zeitraum an, bedarf es keinen Grund zur Sorge. Klagt Ihr Kind jedoch über einen sehr langen Zeitraum über Schmerzen und zeigen sich diese auch tagsüber, so sollten Sie Ihre behandelnde Kinderarztpraxis zu Rate ziehen.
  • Wachstumsbeschwerden können sogar bis zum 18. Lebensjahr auftreten und zeigen sich mit zunehmenden Alter meist durch Müdigkeit und Schwierigkeiten in der Konzentration. Die Schübe verschwinden aber meist schnell wieder.
     
Ein Baby bekommt mit einem Fingerling von seiner Mutter die Milchzähne geputzt.

Milchzähne

  • Milchzähne sind das erste Gebiss, welche Kinder im Laufe der ersten zwei Lebensjahre bilden und im Grundschulalter wieder verlieren. Für den Körper kann es bei der Bildung von Milchzähnen zu Beschwerden kommen und ist zeitweise mit leichten Schmerzen verbunden. Abhilfe können spezielle Zahngele aus der Apotheke schaffen. Ihr Kind ist schnell wieder schmerzfrei und wird sich beruhigen.
  • Wichtig ist, dass Sie bereits ab dem ersten Zahn auf gründliche Zahnpflege achten, damit sich Bakterien nicht zu Karies entwickeln können.

Reizüberflutung

  • In den ersten Lebensjahren kommt es bei Kleinkindern häufig zu einer Reizüberflutung, da sie noch nicht in der Lage sind äußerliche Einflüsse richtig einzuordnen. Wutausbrüche und weinerliches Verhalten ist meist die Folge. Bleiben Sie ruhig und versuchen Sie Ihrem Kind in dieser Zeit besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Das vertraute Umfeld und das Gefühl von Geborgenheit wird die Emotionen auffangen und Ihr Kind beruhigt sich somit schneller.
     
Ein Baby lacht mit seiner Mutter in die Kamera.

Kinder und Jugendliche

Je größer der Sprössling wird, umso unterschiedlicher sind die Bedürfnisse und Beschwerden. Der Stress durch Schule und Freunde nimmt zu und Ihr Kind muss immer mehr lernen Erlebtes zu verarbeiten. Einige häufige entwicklungsbedingte Symptome haben wir für Sie zusammengefasst.

 

Hautunreinheiten und Pickel

  • Die Zeit der Hautunreinheiten ist aus der dermatologischen Sicht eine wichtige Entwicklung der Haut - auch wenn viele von uns gerne die Phase überspringen würden. Während der Pubertät produziert der Körper Unmengen an Hormonen, insbesondere Androgene, die für die Talgproduktion verantwortlich sind. Somit können sich Bakterien verstärkt vermehren und sorgen für vergrößerte Poren und geschwollene Pickel. Meist geht es am Anfang der Pubertät mit nur wenigen Rötungen los, welche sich mit der Zeit vermehren können und Ihrem Kind das Gefühl geben, unansehnlich zu sein. Dies ist ein ganz normaler Prozess, der sich zwar mildern lässt, aber nicht zu verhindern ist.
  • Achten Sie schon vor der Pubertät auf eine täglich gründliche Reinigung von Gesicht und Körper. Ihr Kind sollte immer ein eigenen Waschlappen haben, der regelmäßig gewechselt wird. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie ein Mädchen oder einen Jungen haben, die Körperpflege sollte immer gründlich erfolgen.
  • Verschiedene medizinische Salben und Cremes können die Ausbreitung zusätzlich mindern und Rötungen schneller verheilen lassen. Welche Inhaltstoffe speziell für die junge Haut geeignet sind, erfahren Sie bei Ihrer behandelnden Hautarztpraxis. Wir unterstützen Sie gern bei der Suche nach einem passenden Hautarzt. Sie können unser kostenfreies Service-Telefon unter 0800 226 57 26 erreichen.


Umgang mit der Pubertät für Jugendliche 

Insbesondere junge Menschen haben oft mit ihrem Selbstbewusstsein zu kämpfen. Jedoch braucht sich niemand für Hautprobleme zu schämen - ganz im Gegenteil. Bist du selbst betroffen, vertrau dich deinen Eltern an. Sie werden dir erklären, dass es ein normaler Prozess ist und die Hautunreinheiten mit der Zeit nachlassen. Eventuell können dir deine Eltern Tipps aus eigener Erfahrung geben. Falls dich die Hautunreinheiten zu sehr belasten, wende dich an einen Hautarzt. Wir unterstützen dich gern bei der Suche.

Perfekt ist nicht normal, ihr seid toll wie ihr seid! 

Zwei verliebte Jugendliche schauen sich tief in die Augen und haben ihre Stirn aneinander gelegt.

Pubertät

  • Die Pubertät ist eine Lebensphase mit wichtigen Veränderungen im körperlichen, emotionalen und sozialen Bereich - Die erste Liebe zu treffen oder herausfinden, wer man wirklich ist oder wer man sein möchte. Jugendliche fangen an sich selbst und die Welt außerhalb des gut behüteten Familienlebens zu entdecken und werden mit dem „wahren Leben“ konfrontiert. Hierzu zählt die Bewältigung des Schulalltags, die Pflege von Freundschaften aber auch Streitigkeiten und Stress. Sie müssen erst lernen damit umzugehen und einen Weg raus aus einer Stresssituation zu finden. 

Wutausbrüche und schlechte Laune sind während der Pubertät ein häufiger Begleiter und für Sie als Elternteil sicherlich oftmals nicht leicht zu handhaben. Geben Sie Ihrem Kind immer wieder das Gefühl, dass es Zuhause so sein darf wie es ist und dass nichts an Ihrem Kind „falsch“ ist. Akzeptanz und Toleranz hilft, dass sich Jugendliche besser zurechtfinden und schneller mit Emotionen wie Wut und Ärger umgehen können.
 

Der Stress mit den Eltern

  • Auch aus Sicht der Jugendlichen ist die Pubertät keineswegs eine leichte Phase. Denn nicht nur die Eltern müssen schlechte Laune und Wutanfälle aushalten, auch die Teenager selbst müssen erstmal mit all den Emotionen zurecht kommen. Auch mit einem Pickel im Gesicht, sind Sie immer noch ein wunderbarer junger Mensch. Meistens möchten Eltern nur helfen, was aber schnell in Vorwürfe und Zurechtweisungen endet. Versuchen Sie mit Ihren Eltern über die Gedanken und Probleme des Alltag zu besprechen und erklären Sie, warum es Ihnen gerade nicht gut geht. Wenn beide Seiten versuchen einander zu verstehen und aufeinander eingehen, kann ein harmonisches Miteinander auch während der Pubertät möglich sein. 
     

Stimmbruch

  • Einen Stimmbruch bekommen Jungen im Alter von circa 14 Jahren. Schuld ist das Hormon Testosteron, da sich die Produktion erhöht und zu einer Erweiterung des Kehlkopfes führt. Die Auswirkungen können unterschiedlich stark ausfallen und nach einiger Zeit hat sich die Stimmlage wieder gefestigt. Ein deutliches Anzeichen ist ein kratziges Gefühl im Hals und manchmal kann es beim Sprechen passieren, dass nur ein Fiepen zu hören ist. Die Stimme wird im Laufe des Stimmbruches, welcher von wenigen Monaten bis zu einem Jahr andauern kann, rauer und männlicher.
  • Auch wenn die Zeit des Stimmbruches für Sie als junger Mensch manchmal schwierig sind, sollten Sie den Ärger darüber nicht allzu sehr zulassen. Ihre Stimme wird sich bald schon wieder normalisieren und ab jetzt sehr viel männlicher. Am Ende also ein positives Ergebnis.


Stottern

  • Stottern hingegen kann sowohl männliche als auch weibliche Jugendliche begleiten und bereits zwischen dem zweiten und sechsten Lebensjahr auftreten. Fällt es in den jungen Jahren eines Kindes auf, so seien Sie unbesorgt. In den meisten Fällen verschwindet das Stottern von ganz allein. Bleibt es allerdings über das Kindesalter hinweg bis zur Pubertät bestehen, so kann es für Ihren Sohn oder Ihre Tochter zu einer wahren Belastung werden. Ihr Kind muss nun neben einer möglichen Logopädie-Therapie auch psychisch viel aushalten. Reden Sie mit Ihrem Kind und geben Sie ihm oder ihr das Gefühl, da zu sein. Die mentale Unterstützung wird helfen, eventuelle Hänseleien besser zu verkraften.
     
Eine Frau schaut kritisch in einem Spiegel und ihren Haaransatz an.

Erwachsene

Nach der Pubertät ist vor dem Erwachsensein. Im Leben eines Erwachsenen wird man mit unzähligen äußeren und inneren Faktoren, die sich auf die eigene Gesundheit auswirken können, konfrontiert. Viele davon sind typische Entwicklungen und gehören zu unserem Leben. Wir zeigen Ihnen welche das sind und wie Sie gut damit umgehen können.

 

Veränderung der Haut

Im Laufe der Jahre eines gesunden Erwachsenen kann es zu schlaffer Haut kommen. Diese sind zum einen hormonell bedingt, aber auch durch den fortlaufenden Prozess des Älterwerdens begründet und mit einer ganz natürlichen Veränderung des Hautbildes verbunden. Äußere Einflüsse wie Ernährung, Stress und Lebensstil spielen eine ebenso wichtige Rolle. Fakt ist, im Alter nimmt die Kollagen-Struktur der Haut ab und es entstehen Falten.

Wie können Sie Ihren Körper unterstützen:

Im Laufe der Pubertät kann durch die Hormonbildung eine Akne entstehen. Diese geht über ein Pickel hinaus und zeigt sich oft als ein vernarbtes Hautbild. In den meisten Fällen verschwindet die Akne nach der Pubertät, allerdings gibt es auch Fälle in denen die Akne einen bis ins Erwachsenenalter begleitet. Sie kann auch erst nach vielen Jahren wiederkehren. Vermeiden Sie ständiges berühren Ihres Gesichtes, denn die Bakterien an den Händen begünstigen Unreinheiten. Betroffene sollten auf eine gründliche Reinigung achten, um die Poren von Bakterien, Make-up und Feinstaub zu befreien.

 

Typische Alterserscheinungen

Mit den Jahren werden Sie an sich typische Veränderungen feststellen, die bei jedem Menschen, ganz gleich welchen Geschlechts, auftreten. Die Gene und die äußeren Umstände bestimmen in gewissem Maße, wie schnell dieser Prozess voranschreitet.

Zu den gängigsten natürlichen Alterserscheinungen zählen:

Eine etwas 60 jährige Frau schaut sich lächeln in einem kleinen Standspiegel an.

Senioren

In Deutschland gilt man ab einem Alter von 60 Jahren als „älterer Mensch“ und gehört damit so langsam in die Gruppierung der Senioren. Frauen und Männer in diesem Alter haben bereits sehr viel geleistet, genau wie ihr Körper. Es gibt einige ganz normale Entwicklungsprozesse, die das Leben eines älteren Menschen begleiten und die in den meisten Fällen keine große Besorgnis hervorrufen sollten.

 

Altersflecken

Sie entstehen meist im Gesicht oder an den Händen, da dies Körperstellen sind, die einer häufigeren Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Die UV-Strahlung ist die häufigste Ursache für die Entstehung der Pigmentstörung auf unserer Haut, da dadurch die Aktivität der Melanozyten, also Zellen in der Basalschicht der Epidermis, die Melanin produzieren, angeregt wird. Produziert unser Körper zu viel Melanin, können Altersflecken eine Folge sein.

Grundsätzlich gibt es bei Altersflecken keine medizinische Notwendigkeit, diese zu behandeln. Ihr Apotheker berät Sie gern zu geeigneten Körperpflegeprodukten, die speziell auf diese Form der Pigmentstörungen ausgerichtet sind. Sollten Sie dennoch Bedenken haben oder es unbeantwortete Fragen geben, so wenden Sie sich an Ihr vertrautes ärztliches Fachpersonal.

Falten

Kleine Hautfalten, meist auf Händen und im Gesicht, werden mit dem fortschreitenden Alter mehr und vertiefen sich. Genetische Verlagerungen, Lebensstil und äußere Einflüsse wie Wetter und Lebensraum, spielen bei der „Schnelligkeit“ des Prozesses eine entscheidende Rolle. Aber ganz gleich wie schnell oder langsam sich Ihre Fältchen in Falten verwandeln, es ist ein natürlicher Alterungsprozess.

Fazit
Veränderungen des Körpers beginnen schon ab dem Tag unserer Geburt und dauern bis in das hohe Alter an. Kein Mensch ist wie der andere und die entwicklungstypischen Anzeichen des Größer- und Älterwerdens spiegeln sich bei jedem anders wieder. Wichtig ist, dass Sie sich und diese Prozesse akzeptieren und wachsam beobachten aber nicht zu sehr besorgt sind. 

Gut zu wissen

  • Eine etwa 35-jährige Frau schaut von ihrem balkon aus in die Ferne

    Allergisches Asthma

    Allergisches Asthma wird durch allergische Reaktionen auf bestimmte Umweltstoffe, z.B. Pollen, ausgelöst. Mehr zur Erkrankung und zu Behandlung lesen Sie hier.

  • Eine Frau packt Ihre Reiseapotheke in den Koffer ein.

    Reiseapotheke

    Sommerzeit ist Reisezeit. Vergessen Sie nicht Ihre Reiseapotheke zu checken. Wir helfen Ihnen dabei und geben Ihnen nützliche Tipps.

  • Kleinkind mit seiner Mutter beim Kinderarzt

    Kinderkrankheiten

    Mumps, Masern oder Röteln gehören zu den typischen Kinderkrankheiten. Welche Symptome sie verursachen und warum eine Impfung der beste Schutz ist, erfahren Sie hier.

  • Eine Patientin wird von einem Arzt beraten. Dabei hält er ein Tablet in der Hand und lächelt die Patientin an.

    Check-up Plus

    Teilnehmer des AOK Hausarztprogrammes können einen zusätzlichen Check-up Plus in Anspruch nehmen. Wie Sie die Leistung erhalten, lesen Sie hier.

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