Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Schlafparalyse

Eine jüngere Frau hält sich den Kopf, nachdem sie eine Schlafparalyse durchlebt hat.

Lähmung zwischen Traum und Realität

Bei vollem Bewusstsein sein und sich trotzdem nicht bewegen können – eine beängstigende Vorstellung. Genauso geht es Menschen, die von einer Schlafparalyse betroffen sind. Der Begriff beschreibt einen Zustand beim Aufwachen oder Einschlafen, währenddessen der Betroffene kurzzeitig unfähig ist, sich zu bewegen. Das ist zwar äußerst unangenehm, aber zum Glück vollkommen harmlos. Etwa acht Prozent der Bevölkerung sind mindestens einmal im Leben von einer Schlafparalyse betroffen. Vollständig wissenschaftlich erforscht ist die Schlafstörung noch nicht.

In unserem Beitrag erfahren Sie, was man unter einer Schlafparalyse versteht. Neben den Ursachen und Auslösern zeigen wir Ihnen auch, welche Methoden präventiv eine Schlafparalyse verhindern können.

Wussten Sie schon, dass…

  • die Abstände zwischen den Schlafstörungen stark variieren können?
  • das Phänomen schon seit dem antiken Griechenland bekannt ist?
  • die AOK Sachsen-Anhalt Gesundheitskurse und Gesundheitsreisen bezuschusst?

Was ist eine Schlafparalyse?

Die Schlafparalyse, auch „Schlaflähmung“ oder „Schlafstarre“, gehört medizinisch gesehen zu den sogenannten REM-Parasomnien. Das heißt, sie ist eine Störung des Erwachens. Die Paralyse tritt beim Übergang vom Schlaf- in den Wachzustand, am häufigsten während der REM-Phase (Rapid-Eye-Movement), auf. Betroffene erwachen zu früh und nehmen die Lähmung bewusst wahr. Diese kann von wenigen Sekunden bis hin zu einigen Minuten andauern. Währenddessen sind die Augen geöffnet. Sie können nur ihre Atmung kontrollieren und nicht sprechen. Häufig nehmen sie auch Halluzinationen, Geräusche oder Bilder wahr. Während der Lähmung verspüren Betroffene manchmal Ängste oder Schmerzen. Erste Symptome einer Schlafparalyse treten meist in der Kindheit oder Jugend auf, nehmen jedoch mit voranschreitendem Alter ab. 

Ursachen einer Schlafparalyse

EIne junge Frau recherchiert im Bett liegend auf Ihrem Smartphone nach Ursachsen für Ihre Schlaflähmungen.

Im Schlaf durchlaufen wir verschiedene Schlafstadien. Eine dieser Phasen ist die REM-Phase. Während-dessen kommt es zu starken Augen-bewegungen, einer erhöhten Gehirnaktivität und intensiven Träumen. Zur Vermeidung unkontrollierter Bewegungen und Verletzungen während des Träumens setzt eine Lähmung der Skelettmuskulatur ein. Das ist eine Schutzfunktion des Körpers und voll-kommen normal. Erwacht man während der REM-Phase, kann es zur Schlaflähmung kommen . Man ist vollständig bei Bewusstsein, aber der für die Motorik zuständige Teil des Gehirns „schläft“ noch. Atem- und Herzmuskulatur sind nicht davon betroffen. Auch die Augenmuskeln sind aktiv. Schlafparalysen können auch bei jedem anderen Übergang vom Schlaf- in den Wachzustand auftreten. Das passiert jedoch deutlich seltener.

Empfindungen während einer Schlaflähmung

Betroffene erleben die Schlafparalyse als sehr real. Sie erfahren häufig Halluzinationen akustischer, visueller oder taktiler Art. Betroffene sehen vermeintlich Gestalten oder Menschen im Raum oder spüren Berührungen. Die Lähmung kann auch mit einem Gefühl des Erstickens, Brustenge, starken Angstgefühlen oder Herzrasen einhergehen. 

Triggerfaktoren erkennen

Einige Faktoren begünstigen das Auftreten einer Schlafparalyse. Hierzu gehören:

  • Stress
  • wenig oder unregelmäßiger Schlaf, zum Beispiel durch einen Jetlag oder bei Schichtarbeit
  • Konsum von Alkohol, Nikotin oder anderen Drogen sowie die Einnahme von Medikamenten
  • das Vorliegen einer anderen Schlafstörung wie Narkolepsie
  • Schlafapnoesyndrom
  • psychiatrische Erkrankungen wie eine Schizophrenie oder posttraumatische Belastungsstörung
  • genetische Veranlagung: Häufig sind noch andere Familienmitglieder von einer Schlafparalyse betroffen.
  • bestimmte Schlafpositionen: Tritt vor allem beim Schlafen in Rückenlage auf.
Ein junger Mann liegt im Bett und hält sich den Kopf, nachdem er Halluzinationen bei einer Schlaflähmung durchlitten hat.

Die Lähmungsphase unterbrechen

Der Lähmungszustand kann sowohl durch den Betroffenen selbst als auch mithilfe einer anderen Person unterbrochen werden. Sind Sie selbst von Schlafparalyse betroffen, versuchen Sie akustische Signale von sich zu geben oder Ihre Augen zu bewegen. Letzteres ist während einer Schlafparalyse meist jedoch besonders schwierig. Sie können sich auch auf die Aktivierung kleiner Muskelgruppen konzentrieren. Falls Sie mitbekommen, dass Ihr Partner oder ein Familienmitglied gerade eine Schlafparalyse erfährt, berühren Sie sie. Auch das kann die Lähmung unterbrechen.

Schlafparalyse: Ärztliche Behandlung

Da die Schlafparalyse ungefährlich ist, ist in der Regel keine Behandlung notwendig. Suchen Sie einen Arzt auf, wenn die Schlafparalyse wiederholt auftritt und Sie sich dadurch belastet fühlen. Eine umfassende ärztliche Aufklärung ist oftmals aber schon hilfreich, um das Phänomen zu verstehen und zu lernen, damit umzugehen. Die Diagnose geschieht meist in einem Schlaflabor. Dort können auch eventuelle andere Schlafstörungen wie Narkolepsie festgestellt werden. Über unsere Krankenhaussuche können Sie gezielt nach Einrichtungen in Sachsen-Anhalt und auch deutschlandweit suchen, die auf Schlafstörungen spezialisiert sind. In besonders schweren Fällen ist zur Behandlung der Einsatz von Medikamenten (Antidepressiva) möglich. Diese unterstützen das Unterdrücken der REM-Phase und verhindern so die Schlafparalyse. Nehmen Sie diese aber nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein. Bei einer schweren Belastung, Angst- oder Schlafstörungen durch die Paralyse, ist auch eine kognitive Verhaltenstherapie möglich.

Maßnahmen für eine erholsame Nachtruhe

  • Schlafhygiene und Schlafposition

    Achten Sie auf ausreichenden Schlaf und regelmäßige Schlafenszeiten. Feste Einschlafrituale und gedimmtes Licht unterstützen einen gesunden Schlaf. Vermeiden Sie die Rückenlage und schlafen Sie stattdessen in Bauch- oder Seitenlage. Spezielle Stütz- oder Seitenschläferkissen helfen Ihnen dabei.

  • Entspannung

    Vermeiden und kontrollieren Sie Stress, indem Sie Entspannung in Ihren Alltag integrieren. Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditationen können Ihnen dabei helfen. In einem Schlafparalyse-Tagebuch notieren Sie, wann Sie eine Lähmung erfahren haben und setzen sich mit Ihren Gefühlen und Empfindungen währenddessen auseinander. Auch bei einem Austausch mit anderen Betroffenen finden Sie Unterstützung.

  • Vermeiden von Auslösern

    Verzichten Sie abends, aber besonders kurz vor dem Zubettgehen, auf blaues Licht durch Fernseher, Tablets oder Smartphones. Das Licht hält Sie wach und erschwert das Einschlafen. Große Mahlzeiten am Abend sind ebenfalls zu vermeiden.
    Alkohol, Nikotin und Koffein sind außerdem Auslöser und sorgen für einen unruhigen Schlaf. Auch andere Drogen, besonders Amphetamine, wirken sich negativ auf die Schlafqualität aus. Bestimmte Schlafmittel wie Benzodiazepine sind ebenfalls ein möglicher Auslöser.

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