Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Was hilft gegen Flugangst?

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So überwinden Sie Ihre Aviophobie

Es ist nahezu unvermeidbar, um bestimmte Länder zu bereisen: Das Fliegen. Einige finden es spannend und sind vorher aufgeregt. Bei manchen löst es jedoch ein flaues Gefühl im Magen aus; sie bekommen Schweißausbrüche, ihr Puls steigt an, oder es macht sich sogar Panik breit. Obwohl das Flugzeug statistisch gesehen als das sicherste Verkehrsmittel gilt, haben nicht wenige Angst vor einem Absturz. Bei Menschen mit Flugangst, auch „Aviophobie“ genannt, löst aber bereits der Gedanke, in ein Flugzeug zu steigen, Angstzustände aus. Für die Betroffenen ist das sehr belastend. Bestimmte Tipps und Maßnahmen können aber dabei helfen, die Flugangst zu überwinden.

In unserem Beitrag erfahren Sie, welche Symptome typisch für Flugangst sind, welche Ursachen sie hat und was dagegen hilft. Außerdem beschäftigen wir uns mit dem Unterschied zwischen Flugangst und Flugphobie.

Wussten Sie schon, dass…

  • rund 20 Prozent der Menschen in Deutschland unter Flugangst leiden?
  • eine Reiseapotheke auf einer Flugreise nicht fehlen darf?
  • Sie bei bestimmten Reisen einen Auslandskrankenschein benötigen?

Wie zeigt sich Flugangst?

Bei einigen beginnen die Angst und einige Symptome schon Wochen vorher. Je näher der Tag des Abflugs rückt, desto größer wird die Angst. Viele betreten das Flugzeug mit großer Unsicherheit. Im Flugzeug verspüren sie dann ein Gefühl der Hilflosigkeit und Beklemmung. Wie oft jemand fliegt, macht dabei keinen Unterschied: Auch Menschen, die beruflich viel mit dem Flugzeug reisen, können unter Flugangst leiden.

Ein Mann wird vor dem Start von Flugangst-Symptomen geplagt

Typische Symptome bei Flugangst sind:

  • Zittern
  • Schweißausbrüche
  • Kälte- und Hitzewallungen
  • Übelkeit und Magenbeschwerden
  • Kopfschmerzen
  • Atembeschwerden
  • Muskelverspannungen
  • Unruhe und Erregung bis hin zu Panikattacken oder Ohnmacht
  • Magen-Darm-Beschwerden

Ursachen von Flugangst

Aviophobie kann verschiedenste Ursachen haben. Beispielsweise können psychologische Auslöser wie traumatische Erfahrungen, ein Gefühl des Kontrollverlusts oder auch Höhenangst der Grund dafür sein. Auch angstauslösende Reize wie Geräusche führen zu körperlichen Angstreaktionen. Personen mit Flugangst können aber auch andere in ihrem Umfeld „anstecken“. Vor allem Kinder lernen so, dass Fliegen etwas Gefährliches und Angsteinflößendes ist. Negative Berichte in den Medien, wie Flugzeugabstürze, können die Angst ebenfalls hervorrufen oder verstärken. Positive Erfahrungen helfen oft dabei, weniger Angst vor dem Fliegen zu haben. Im Gegensatz dazu kann ein Vermeidungsverhalten die Flugangst sogar noch vergrößern.

Flugangst überwinden

Einige Tricks und Maßnahmen, die Sie vor, während und nach dem Flug anwenden, können dabei helfen, die Flugangst zu überwinden.

  • Vor dem Flug

    Bereiten Sie sich mental auf dem Flug vor. Setzen Sie auch Ihre Mitreisenden über Ihre Flugangst in Kenntnis. Außerdem kann es beruhigen, sich vorher Informationen über den Flug und die Fluggesellschaft zu beschaffen. Sie können sich beispielsweise über den Flugzeugtyp, die Sicherheitsstatistiken und die Sicherheit an Bord informieren. Zusätzlich kann es helfen, den Flug rechtzeitig zu buchen und zu planen. Fliegen Sie, wenn möglich, mit jemanden zusammen, dem Sie vertrauen und weisen Sie auch das Flugpersonal auf Ihre Flugangst hin. Empfehlenswert ist es auch, bestimmte Entspannungstechniken zu erlernen, wie autogenes Training, Meditation oder progressive Muskelentspannung

  • Bewältigung während des Fluges

    Jetzt geht es los! Wählen Sie schon zu Beginn, falls möglich, einen Gangplatz in der Nähe der Tragflächen. Dort nimmt man das Schwanken des Flugzeugs weniger wahr. Auch die im Vorfeld erlernten Entspannungstechniken können Sie nun anwenden. Halten Sie während des Fluges, wenn möglich, die Hand Ihres Mitreisenden. Das kann beruhigend wirken und Ihnen ein Gefühl von Sicherheit geben. Sie können sich auch durch Lesen, das Schauen eines Filmes oder das Hören von Musik ablenken. Vermeiden Sie in jedem Fall Alkohol, denn der beruhigt Sie nicht, sondern kann Ihre Angst sogar noch verschlimmern. 

  • Nach dem Flug

    Fürs Erste haben Sie es geschafft! Belohnen Sie sich ruhig mit einem leckeren Essen oder einer schönen Aktivität am Urlaubsort und reflektieren Sie den Flug: Welche Gefühle hat der Flug bei Ihnen ausgelöst? War es so schlimm, wie Sie vorher gedacht haben? Ihre Gedanken, Ängste und Emotionen können Sie auch in einem Flugtagebuch sammeln.

Ein Senior mit Aviophobie hört während des Flugs Musik über Kopfhörer

Medikamente bei Flugangst – Darauf sollten Sie achten

Es gibt verschiedene Arten von Medikamenten, die bei Flugangst helfen. Wichtig sind die Dosierung und der Zeitpunkt der Einnahme. Lassen Sie auch die Neben- und Wechselwirkungen nicht außer Acht. Eine Einnahme sollte daher immer wohlüberlegt und nur nach Absprache mit einem Arzt erfolgen.

Professionelle Hilfe bei Flugangst

Wenn Sie eine übermäßige Angst vor dem Fliegen haben oder die Selbsthilfemaßnahmen nicht helfen, nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch. Flugangst lässt sich in der Regel erfolgreich behandeln. Die erste Anlaufstelle ist hierbei Ihr Hausarzt, der Sie dann gegebenenfalls an einen Psychotherapeuten verweist. In der Psychotherapie, insbesondere der kognitiven Verhaltenstherapie, erlernen Sie die Bewältigung der Angst. Neben der ärztlichen Behandlung kann auch Hypnose dabei helfen. Hier kommen bestimmte angstlösende Techniken zum Einsatz. Zudem organisieren einige Fluggesellschaften mitunter auch Seminare und Coachings zum Thema Flugangst.

Wann wird Flugangst zur Flugphobie?

Wenden Sie sich bei stärkeren Angstsymptomen oder panikartigen Zuständen an Ihren Arzt. Auch wenn die oben genannten Symptome schon Wochen und Tage vor dem Abflug beginnen, ist es in jedem Fall ratsam, mit einem Arzt zu sprechen. Die Abgrenzung von herkömmlicher Flugangst zur krankhaften Flugphobie kann schwierig sein. Zudem ist es möglich, dass sich hinter einer Flugphobie eine andere Angststörung verbirgt. 

Eine junge Frau mit Flugangst studiert die Abflugstafel im Terminal

Mediziner sprechen von einer Flugphobie, wenn:

  • das Fliegen von den Betroffenen so gut wie möglich vermieden wird.
  • die Angst auf das Fliegen eingegrenzt ist.
  • ein starker Leidensdruck bei den Betroffenen herrscht.

Eine Flugphobie kann durch eine Psychotherapeutin oder einen Psychotherapeuten behandelt werden. Mithilfe einer Verhaltenstherapie oder einer kognitiven Angsttherapie lernen Betroffene, ihre Angst Stück für Stück zu bewältigen oder auszublenden.

Flugangst bei Kindern

Auch viele Kinder haben Angst vor dem Fliegen, besonders wenn sie das erste Mal an Bord eines Flugzeugs sind. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber und versuchen Sie gemeinsam die Ursachen zu finden. Planen Sie die Reise zusammen und zeigen Sie Ihrem Kind das Reiseziel. Dadurch entwickelt sich eine gemeinsame Vorfreude. Ein Besuch auf dem Flughafen kann ebenfalls die Angst nehmen. Sorgen Sie für eine entspannte Anreise durch einen Online-Check-In, Sitzplatzreservierung und leckere Snacks. Während des Fluges helfen Filme, Musik, Bücher und Malsachen für Ablenkung. Auch das Lieblingskuscheltier darf zur Verstärkung nicht fehlen. Hat Ihr Kind trotzdem Angst, nehmen Sie es in den Arm und vermitteln ihm Geborgenheit. Bei sehr großer Angst sollten Sie sich jedoch auch hier Hilfe beim Kinderarzt holen.

Eine junge Familie hat ihre Fluagangst überwunden und macht sich auf dem Weg zum Check-In

Flugangst überwinden – Die Welt entdecken

Flugangst ist ein belastendes Gefühl, kann aber überwunden werden. Eine gute Vorbereitung und positive Ereignisse können die Flugangst schwinden lassen. Suchen Sie bei starker Angst oder Phobie einen Arzt auf. Denn Fliegen lohnt sich, damit man tolle Orte auf der Welt erkunden und bereisen kann.

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