Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Schnupfen

Frau niest in herbstlicher Umgebung in ein taschentuch

Schnupfen vorbeugen und behandeln: 
So klappt's

Die Nase juckt und fängt an zu laufen: Typische Anzeichen für einen Schnupfen. 
Schnupfen – medizinisch auch Rhinitis genannt – ist ein weit verbreitetes Symptom, das viele Menschen besonders in der kälteren Jahreszeit trifft, oft in Zusammenhang mit einem grippalen Infekt. In unserem Beitrag erklären wir, was die Auslöser sind und wie sich ein Schnupfen effektiv behandeln lässt.

Wussten Sie schon, dass…

  • Schnupfen ein Hauptsymptom bei Erkältungen ist?
  • die AOK Sachsen-Anhalt nicht rezeptpflichtige Medikamente mit 40 Euro bezuschusst?
  • beim Niesen Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h erreicht werden?

Was ist Schnupfen?

Eigentlich schützt uns unsere Nasenschleimhaut vor Infektionen mit Krankheitserregern, indem sie diese über feinste Härchen und mit Sekret abtransportiert. Bei Schnupfen ist die Nasenschleimhaut allerdings entzündet. Der Körper reagiert auf Viren, Allergene oder andere Reizstoffe, indem er vermehrt Schleim produziert, um die unerwünschten Eindringlinge auszuspülen. Wir selbst nehmen diesen Vorgang als laufende oder verstopfte Nase wahr, die häufig von einem Niesreiz und Juckreiz begleitet wird.

Weitere typische Symptome bei Schnupfen sind:

  • erschwerte Atmung durch die Nase
  • rinnende Nase: wässriges, später schleimiges und letztendlich dickeres Sekret und Trockenheitsgefühl
  • beeinträchtigtes Riech- und Geschmacksvermögen
  • tränende Augen
  • Druckgefühl im Bereich der Nasennebenhöhlen
  • leichtes Krankheitsgefühl, meistens wenn Viren im Spiel sind

Schnupfen oder Erkältung:  Was ist der Unterschied?

Schnupfen ist keine eigenständige Erkrankung. Stattdessen handelt es sich hierbei um ein Symptom oder eine Begleiterscheinung bei einer Erkältung.

Ursachen: Woher kommt der Schnupfen?

Je nach Auslöser gibt es verschiedene Arten von Schnupfen:

  • Infektiöser Schnupfen

    Infektiöser Schnupfen wird meist durch Viren wie Rhinoviren, Coronaviren oder Influenzaviren verursacht. Sie gelten als häufigster Auslöser im Rahmen einer Erkältung.

  • Allergischer Schnupfen

    Als Überreaktion des Immunsystems auf Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare oder Schimmelpilze kommt es zu einer allergischen Rhinitis. Die bekannteste Form ist der Heuschnupfen.

  • Nicht-allergischer, nicht-infektiöser Schnupfen

    Reizstoffe wie Rauch, Staub oder Parfums können eine Reizung der Nasenschleimhaut auslösen. Auch hormonelle Veränderungen (zum Beispiel in der Schwangerschaft) oder bestimmte Medikamente (zum Beispiel bestimmte Blutdrucksenker) können zu Schnupfen führen.

  • Umweltfaktoren als Auslöser

    Zu einer laufenden oder verstopften Nase kann es auch durch Kälte, trockene Luft oder Luftverschmutzung kommen.

  • Chronische Rhinitis

    Bei Personen, die oft erkältet sind, unter Veränderungen im Nasen- und Rachenraum (zum Beispiel schiefe Nasenscheidewand oder vergrößerte Rachenmandeln) oder unter Allergien leiden, kann es zu einer dauerhaften Entzündung der Nasenschleimhaut und der Nebenhöhlen kommen.

Warum niest man bei Schnupfen so häufig?

Frau in grünem Pullover niest im Homeoffice in ein Taschentuch

Niesen ist eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers. Es hilft, die Atemwege zu reinigen, indem Staub, Viren, Bakterien oder Pollen aus der Nase geschleudert werden. 
Die Reizung der Nasenschleimhaut aktiviert bestimmte Nerven, die ein Signal an das Gehirn senden. Als Reaktion kommt es zum Niesreflex. Dabei wird mit Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h explosionsartig Luft ausgestoßen. Aus diesem Grund sollte man den Niesreflex auch nicht unterdrücken, denn der entstehende Druck muss entweichen können. Das Zuhalten der Nase oder Luftanhalten kann dazu führen, dass Blutgefäße reißen oder sogar das Trommelfell geschädigt wird.

Wichtig: Richtig niesen! Beim Niesen sollte man in die Armbeuge oder ein Taschentuch niesen – so verhindert man, dass Krankheitserreger in die Umgebung gelangen und andere Menschen anstecken.

Behandlung von Schnupfen

Wer Schnupfen hat, will ihn schnell loswerden. Verschiedene Hausmittel und Medikamente helfen dabei, die entzündete Nasenschleimhaut zu beruhigen und Schwellungen zu lindern:

Hausmittel

Ein bewährtes Hausmittel ist das Inhalieren ätherischer Öle. Dazu geben Sie in heißes Wasser einfach etwas Eukalyptus, Pfefferminze, Latschenkiefer oder Thymian hinzu. Ähnlich wirken auch Dampfbäder mit Heilpflanzen wie Kamille oder Thymian. Eine Nasenspülung mit lauwarmer Kochsalzlösung befreit ebenfalls die verstopfte Nase.
Des Weiteren sollten Sie auch viel trinken, am besten Wasser oder Kräutertees. Sie helfen, den Schleim zu verflüssigen und die Schleimhäute zu befeuchten. 

C-Content Schnupfen Inhalieren

Medikamente

Abschwellende Nasensprays befreien die Nase und erleichtern das Atmen. Sie sollten allerdings nur für einen kurzen Zeitraum – nicht länger als sieben Tage – eingesetzt werden. Bei längerer oder gar dauerhafter Anwendung können sie das Gegenteil bewirken. Der sogenannte Reboundeffekt tritt ein und die Nasenschleimhäute schwellen wieder an.

Bei einem allergischen Schnupfen helfen Antihistaminika, um die Beschwerden zu lindern. 

A Man with Breathing Problems is Feeling Displeased and Using a Nasal Spray During a Walk in City Park During a Summer Day.

Wie lange dauert ein Schnupfen?

Ein Erkältungsschnupfen klingt meist nach ein bis zwei Wochen ab. Der Heuschnupfen zieht sich meist über mehrere Wochen, lässt aber nach, sobald das Allergen gemieden wird. Bei einer Hausstaubmilbenallergie kann ganzjährig ein allergischer Schnupfen bestehen, da kontinuierlich Kontakt zum auslösenden Allergen in der Wohnung besteht.

Dann sollten Sie zum Arzt gehen:

  • die Schnupfbeschwerden länger als zwei Wochen anhalten.
  • Sie zusätzlich länger und andauernd husten müssen.
  • Atembeschwerden auftreten.
  • Sie hohes Fieber, starke Kopfschmerzen oder ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl bemerken.

Schnupfen vorbeugen

Damit es erst gar nicht zu einer verstopften Nase kommt, können Sie vorbeugend einige Maßnahmen treffen:

  • Hygienemaßnahmen: Waschen Sie regelmäßig und gründlich Ihre Hände mit Seife und vermeiden Sie den Kontakt mit infizierten Personen.
  • Immunsystem stärken: Gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung unterstützen die Immunabwehr.
  • Luftfeuchtigkeit und Raumklima : Eine angenehme Raumluft und regelmäßiges Lüften beugen dem Austrocknen der Nasenschleimhäute vor. Obendrein sinkt das Risiko für Schimmel in der Wohnung, der ursächlich für allergischen Schnupfen sein kann.
  • Nicht rauchen: Über den Rauch von Zigaretten freuen sich die Atemwege ohnehin nicht. In der Erkältungszeit kommt hinzu, dass gerade die Immunzellen, die schädliche Erkältungsviren und Bakterien aufspüren und bekämpfen sollen, durch Nikotin nicht mehr richtig funktionieren. Lassen Sie die Glimmstängel also am besten liegen.
  • Schutzimpfung gegen bestimmte Stämme der Influenza (Grippe)
  • Allergieprävention: Vermeiden Sie bei Heuschnupfen und anderen saisonalen Allergien die Auslöser und greifen Sie gegebenenfalls auf eine Grundbehandlung mit Medikamenten zurück.
Familie mit Mädchen und Jungen gehen mit einen Hund im Herstwald spazieren.
Ältere Frau regelt das Thermostat in ihrer Wohnung auf die richtige Raumtemperatur.

Was hilft bei Schwangerschaftsschnupfen?

Viele werdende Mütter leiden unter einer verstopften Nase, ohne dass eine Erkältung oder Allergie vorliegt. Die Rede ist vom sogenannten Schwangerschaftsschnupfen, medizinisch auch Schwangerschaftsrhinitis genannt. Er betrifft etwa 20 bis 30 Prozent der Schwangeren und tritt meist im zweiten oder dritten Trimester auf.

Junge Frau sitzt zu Hause auf ihrem Sofa und beugt sich zum Inhalieren über einen roten Topf. Auf dem Kopf hat sie ein weißes Handtuch hängen. Sie hält es mit den Händen fest.

Die Ursache liegt in den hormonellen Veränderungen. In der Schwangerschaft ist der Östrogenspiegel erhöht. Das fördert die Durchblutung der Nasenschleimhäute und lässt sie anschwellen. Auch die gesteigerte Produktion von Progesteron kann die Schleimhäute beeinflussen.

Bei Schnupfen in der Schwangerschaft empfehlen sich vor allem sanfte Methoden zur Behandlung wie Inhalation, Luftbefeuchter, viel trinken oder Kochsalznasensprays. Abschwellende Nasensprays sollten nur nach Rücksprache mit dem Arzt und möglichst kurzfristig angewandt werden. Bestimmte ätherische Öle wie Salbei oder Thymian werden in der Schwangerschaft nicht empfohlen, da sie wehenfördernd sind.

Schnupfen bei Babys und Kleinkindern

Babys und Kleinkinder sind anfälliger für Schnupfen als Erwachsene und haben im Winter gefühlt dauerhaft eine laufende Nase. Ihr Immunsystem befindet sich noch in der Entwicklung und die Nasengänge sind sehr klein. Deswegen kann schon eine leichte Schwellung die Atmung erschweren. Zudem kann eine Erkältung pro Monat normal sein. 

Mit verschiedenen Maßnahmen können Sie Ihr Kind unterstützen:

  • Meerwasser-Nasensprays und -Tropfen

    Bei Schnupfen helfen spezielle Meerwasser-Nasensprays oder Tropfen aus der Apotheke, die die Schleimhäute befeuchten und festsitzenden Schleim lösen. Bei Säuglingen reichen bereits ein bis zwei Tropfen pro Nasenloch.

  • Absaugen von Nasensekret

    Mit einem Nasenabsauger können Sie überschüssigen Schleim schonend entfernen. Das ist besonders vor dem Stillen oder Schlafengehen hilfreich.

  • Luftfeuchtigkeit erhöhen

    Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit im Raum, denn trockene Raumluft reizt die empfindlichen Schleimhäute zusätzlich. Verwenden Sie dazu einen Luftbefeuchter oder stellen eine Schale Wasser auf die Heizung.

  • Genügend Flüssigkeit

    Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt ebenfalls das Immunsystem.

Achten Sie als Eltern zudem auf folgende Dinge:

  • Verwenden Sie ohne ärztliche Rücksprache keine abschwellenden Nasensprays.
  • Auch Sprays, Diffuser, Einreibepräparate, Bäder oder Inhalationsmittel, die einen hohen Anteil an ätherischen Ölen wie Kampfer, Eukalyptus oder Menthol enthalten, sollten Sie nicht bei Babys oder Kleinkindern anwenden.
  • Lassen Sie sich beim Einsatz von Medikamenten immer von einem Kinderarzt beraten.
  • Beachten Sie unbedingt die Angaben zu Alter und Dosierung.

Zum Kinderarzt sollten Sie gehen wenn:

Mutter tröpfelt ihrem Baby Kochsalzlösung in die Nase
  • Ihr Baby mit Schnupfensymptomen jünger als drei Monate ist.
  • Ihr Baby nicht mehr trinken möchte. Das kann ein Hinweis auf eine Atembehinderung sein.
  • Der Schnupfen länger als eine Woche unvermindert andauert, sich verschlimmert oder sich plötzlich Fieber entwickelt.
  • Atemprobleme auftreten wie pfeifende Atmung oder starke Kurzatmigkeit.
  • Das Schnupfensekret gelblich-grünlich ist und Fieber hinzukommt. Das kann ein Anzeichen für eine Entzündung der Nasennebenhöhlen sein.
  • Ihr Kind sehr häufig oder über einen längeren Zeitraum Schnupfen hat. Dann muss abgeklärt werden, ob es sich um eine Allergie handelt.

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