Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Nabelbruch 

Kleines Mädchen hält sich den Bauch aufgrund eines Nabelbruchs.

Nabelhernie – Was passiert bei einer Lücke in der Bauchwand?

Die Diagnose „Nabelbruch“, häufig auch als “Bauchnabelbruch” bezeichnet, klingt im ersten Moment sehr beunruhigend. Doch die tastbare Lücke in der Bauchwand ist in den meisten Fällen überwiegend harmlos. Meist sind Säuglinge oder Kleinkinder von der Erkrankung betroffen, in seltenen Fällen aber auch Erwachsene. Sie zeigt sich durch eine Vorwölbung der Haut im Bereich des Bauchnabels und kann sich unbehandelt zu einem Notfall entwickeln. Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, sollten Sie einen Nabelbruch zügig mit Ihrem Arzt abklären. 

Wir beleuchten für Sie die Ursachen und Symptome der Erkrankung, erklären wie die Behandlung abläuft und welche vorbeugenden Maßnahmen ergriffen werden können. 

Wussten Sie schon, dass…

  • statistisch gesehen eines von fünf Babys von einem Nabelbruch betroffen sind?
  • die AOK Sachsen-Anhalt individuelle Ernährungsberatungen bezuschusst?
  • Frauen zwischen 40 und 50 ein erhöhtes Risiko haben, einen Nabelbruch zu bekommen?

Was ist ein Nabelbruch? 

In der Medizin wird der Nabelbruch, lateinisch „hernia umbilicalis“, als Nabelhernie oder Umbilikalhernie bezeichnet. Die Bezeichnung „Bruch“ ist etwas irreführend, weil es sich dabei vielmehr um eine Lücke in der Bauchwand handelt. Grund dafür ist schwaches Bindegewebe am Nabel, welches dem Druck, der im Bauchraum herrscht, nicht mehr standhalten kann.

Die Bruchpforte zeigt sich äußerlich durch eine kleine Beule unter der Haut im Bereich des Nabels. Diese Ausstülpung wird auch als Bruchsack bezeichnet und verursacht zunächst meist keine Beschwerden. Problematisch wird es erst, wenn der erhöhte Druck im Bauchraum dafür sorgt, dass sich Teile der Bauchorgane durch die Bruchpforte in die Ausstülpung schieben, der sogenannte Bruchinhalt. Diese Komplikation ist meist sehr schmerzhaft und kann, wenn Organe eingeklemmt werden, lebensgefährlich sein.

Symptome rechtzeitig wahrnehmen 

Kleiner Junge mit Verdacht auf eine Nabelhernie wird von Ärztin untersucht.

 

Ein Nabelbruch verursacht meist kaum Beschwerden. In einigen Fällen können ziehende Missempfindungen oder auch sichtbare Schwellungen im Bereich des Nabels, beispielsweise beim Husten, Pressen oder Niesen, auftreten.

Wenn starke Bauchschmerzen in Verbindung mit einer druckempfindlichen Bauchdecke, Übelkeit, Erbrechen oder Fieber auftreten, besteht akute Lebensgefahr. Eine schnelle medizinische Behandlung ist zwingend erforderlich.

Diagnose – Nabelbruch erkennen 

Um eine Nabelhernie zu diagnostizieren, erfolgt zunächst eine ausführliche Anamnese in Ihrer Arztpraxis. Neben der körperlichen Untersuchung, bestehend aus Abtasten des Nabelbereiches im Stehen und im Liegen und dem Abhören der Darmgeräusche, prüft der behandelnde Arzt, ob der Bruch tastbar ist.

In einigen Fällen ist der Nabelbruch sogar mit bloßem Auge erkennbar. Um die Hernie zu behandeln, versucht der Arzt den Bruchsack in die Bauchhöhle zurückzudrücken. Dieser Vorgang wird auch als „Reponieren” bezeichnet. Besteht der Verdacht einer Einklemmung, wird meist noch ein Ultraschall durchgeführt.

Ursachen von Nabelhernien 

Nabelhernien können grundsätzlich in jedem Alter auftreten. In der Medizin unterscheidet man dabei den erworbenen und den angeborenen Nabelbruch:

  • Erworbener Nabelbruch

    Im Bereich des Nabels liegt lebenslang eine natürliche Schwachstelle vor. Sie besteht aus einer dünnen Muskelschicht, dünnem Bindegewebe und dünner Bauchhaut. Das Heben und Tragen schwerer Lasten, starkes Übergewicht, Husten oder eine Schwangerschaft erhöhen den Druck auf unsere Bauchdecke zusätzlich. Irgendwann kann es dazu kommen, dass das Bindegewebe dem erhöhten Druck, der im Bauchraum herrscht, nicht mehr standhalten kann und eine Lücke entsteht.

  • Angeborener Nabelbruch

    Eine familiäre Veranlagung oder ein schwaches Bindegewebe können der Grund für eine Nabelhernie sein. Ein natürlicher Nabelbruch, der bereits während der Embryonalentwicklung entstanden ist, bleibt erhalten.

    Grund dafür ist eine Bindegewebsschwäche des Nabelringes, durch den die Nabelschnur geführt hat. Dieser Bereich vernarbt sich in der Regel nach der Geburt. Schließt sich diese Öffnung in der Bauchdecke langsam, bleibt eine Lücke bestehen. 

    Weitere Risikofaktoren, die einen Nabelbruch begünstigen können:

    • Rauchen
    • vorhergehende Bauchoperationen
    • höheres Lebensalter
    • vorherige Schwangerschaft(en)
    • sogenannte „Bauchwassersucht, eine Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum
    • chronische Lungenerkrankungen wie COPD

     

Baby wird auf Nabelbruch untersucht.

Nabelbruch bei Babys 

Säuglinge oder Kleinkinder haben häufig Nabelhernien, die sich aber meist von allein in den ersten drei Lebensjahren zurückbilden. Der Nabelbruch ist als kleine Wölbung im Nabelbereich sichtbar und lässt sich zurückschieben. Besonders gut sieht man die Hernie, wenn das Baby schreit, hustet, niest oder starke Blähungen hat. 

In den meisten Fällen ist die Wölbung harmlos und verursacht keine Beschwerden. Dennoch wird empfohlen, Auffälligkeiten am Nabel untersuchen zu lassen. Der Arzt stellt den Nabelbruch dabei oft nur als tastbare Lücke in der Bauchwand fest. Stülpt sich das Bauchfell oder andere Teile des Bauchraums durch diese Lücke, ist die Nabelhernie noch deutlicher sichtbar. 

In sehr seltenen Fällen kann es zu einem gefährlichen Einklemmen von Bauchfell und Darmschlingen kommen. Sie bemerken den medizinischen Notfall durch eine dunkle Verfärbung am Nabel und anhaltendes Schreien des Kindes.

Nabelbruch-Operation: wann ist der Eingriff sinnvoll?

Ein Nabelbruch heilt in der Regel selbstständig wieder aus. Treten Beschwerden auf, sollten Sie Ihre Hausarztpraxis, Praxis für Kinder- und Jugendheilkunde, oder eine Facharztpraxis für Chirurgie aufsuchen. Bei älteren Kindern oder Erwachsenen wird der Nabelbruch meist zeitnah operativ versorgt, um schwerwiegende gesundheitliche Komplikationen zu vermeiden.

Ärztliches Fachpersonal trifft Vorbereitungen für eine Nabelbruch-Operation.

Die Art der Operation ist dabei abhängig von Größe und Lage des Bruchs sowie den gegebenen Hautverhältnissen. Sie erfolgt entweder laparoskopisch, als sogenannte Schlüssellochoperation, also mithilfe kleiner Hautschnitte, oder in Form einer offenen Operation über einen größeren Schnitt in der Bauchwand. Die Operation kann ambulant stattfinden oder auch unter Vollnarkose in Verbindung mit einem stationären Krankenhausaufenthalt. Die Kosten dafür trägt die gesetzliche Krankenversicherung. 

Wir sind als Gesundheitspartner an Ihrer Seite und unterstützen Sie bei Fragen rund um die Operation, Vor- und Nachsorge und bei der Suche nach einem geeigneten Krankenhaus.

Selbst aktiv werden: Tipps zur Vorbeugung von Nabelbrüchen

Es gibt einige Faktoren, die dabei helfen können, einem Nabelbruch bestmöglich vorzubeugen:

  • Übergewicht und schweres Heben vermeiden
  • auf starkes Pressen bei Stuhlgang verzichten
  • Sportarten, die viel Druck auf den Bauch ausüben, wie Gewichtheben, vermeiden
  • regelmäßige Übungen zur Stärkung der Bauch- und Rumpfmuskulatur durchführen
  • nach Schwangerschaft Rückbildungsgymnastik absolvieren

Auch unsere AOK-Yogaschule kann dabei helfen, Ihre Muskulatur zu stärken und so dabei unterstützen Nabelhernien ein Stück weit vorzubeugen.

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