Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Der passende Geburtsort für mein Baby 

Ein Paar freut sich auf die bevorstehende Geburt

Geburt: Zuhause, im Krankenhaus oder im Geburtshaus?

Die Geburt eines Babys ist ein besonderer Moment – und Sie entscheiden selbst, wo er stattfinden soll. Die Wahl des Geburtsortes ist eine wichtige Entscheidung für werdende Eltern und beeinflusst nicht nur das Geburtserlebnis, sondern auch die Sicherheit und das Wohlbefinden von Mutter und Kind. Es gibt verschiedene Optionen für die Entbindung, und jede bringt sowohl Vorteile als auch mögliche Nachteile mit sich.

Die meisten Schwangeren entscheiden sich für die Krankenhausgeburt. Eine Alternative ist die Hausgeburt, die eine vertraute und intime Atmosphäre bietet. Eine weitere Möglichkeit ist die Entbindung im Geburtshaus. Hier werden die Vorzüge von Klinik- und Hausgeburt in einem einzigartigen Konzept miteinander vereint.

Erfahren Sie, wodurch sich die Hausgeburt von einer Entbindung im Geburtshaus oder Krankenhaus unterscheidet und welche Vor- und Nachteile die jeweilige Option bietet.

Wussten Sie schon, dass...:

  • bestimmte Schwangerschaftskomplikationen eine Entbindung im Geburtshaus oder zuhause ausschließen?
  • unsere Hebammensuche Sie bei der Suche nach einer passenden Hebamme unterstützt?
  • in Deutschland etwa 1,18 Prozent der Geburten in Geburtshäusern stattfinden?
Eine Krankenhausgeburt wird von einem Ärzteteam begleitet

Geburt im Krankenhaus

In Deutschland und vielen anderen Ländern ist die Geburt im Krankenhaus die bevorzugte Option – etwa 97 Prozent aller Geburten finden dort statt. Die klinische Umgebung bietet umfassende medizinische Betreuung und ermöglicht schnelle Eingriffe. Dank Fachärzten, Anästhesisten und moderner Technik ist eine hohe Sicherheit für Mutter und Kind gewährleistet. Je nach Bedarf erfolgen die Entbindungen vaginal, per Kaiserschnitt oder mithilfe von Saugglocke oder Zange. Zudem stehen schmerzlindernde Maßnahmen wie Periduralanästhesie (PDA) oder Lachgas zur Verfügung. Folgende Vorteile können für eine Entbindung im Krankenhaus sprechen:

  • Medizinische Sicherheit

    Spezialisierte Ärzte, Hebammen und Anästhesisten sind verfügbar, die bei Notfällen wie Kaiserschnitten, starken Blutungen oder Komplikationen beim Baby sofort eingreifen können.

  • Schmerzlindernde Optionen

    Die Periduralanästhesie (PDA), Schmerzmittel und andere medikamentöse Unterstützungen sind leicht verfügbar. 

  • Risikomanagement

    Schwangere mit Vorerkrankungen, Mehrlingsschwangerschaften oder Frauen mit Schwangerschaftskomplikationen profitieren von der Überwachung durch Spezialisten.

  • Neonatologische Versorgung

    Kommt es zu gesundheitlichen Problemen mit Neugeborenen, wie eine Frühgeburt oder Atemnot, ist die sofortige Versorgung möglich. 

Für Schwangere können auch individuelle Herausforderungen auftreten.

  • Unpersönliche Atmosphäre

    Kliniken wirken oft hektisch und weniger privat. Das kann für einige Frauen stressig sein.

  • Interventionen

    Es besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit für den Einsatz von Wehenmitteln, Kaiserschnitten oder der Saugglocke. Generell haben Gebärende weniger Einfluss auf den Geburtsprozess. Je nach Klinik können der Freiraum für Bewegung und alternative Geburtspositionen begrenzt sein.

Eine Hebamme berät eine Frau in einem Geburtshaus

Geburtshaus

Das Geburtshaus ist eine von Hebammen geleitete Einrichtung, die eine natürliche Geburt in geborgener Atmosphäre ermöglicht – ohne technische Geräte und sterile Krankenhausumgebung. Es richtet sich an Frauen mit komplikationslosen Schwangerschaften und legt Wert auf individuelle Betreuung. Die wohnlich gestalteten Räume sind oft mit Gebärwannen, bequemen Betten und Hilfsmitteln wie Seilen oder Gymnastikbällen ausgestattet. Eine Notfallausrüstung ist vorhanden, und bei Komplikationen erfolgt eine schnelle Verlegung in eine Klinik. Geburtshäuser bieten Schwangeren zahlreiche Vorteile:

  • Natürliche Geburt

    Es wird Wert auf minimal-invasive Geburten ohne Medikamente beziehungsweise unnötige Eingriffe gelegt. 

  • Persönliche Betreuung

    Hebammen betreuen die Gebärenden im Eins-zu-eins-Verhältnis. Sie schaffen Vertrauen und reduzieren Stress.

  • Angenehme Umgebung

    Die Räume sind häufig gemütlich eingerichtet, um eine entspannte Atmosphäre zu fördern.

  • Nachhaltigkeit und Ganzheitlichkeit

    Oftmals sind alternative Ansätze wie Wassergeburten, Aromatherapie und Akupunktur in den Geburtsprozess integriert. 

Bestimmte Nachteile können jedoch gegen die Entbindung im Geburtshaus sprechen:

  • Keine Notfallmedizin

    Es gibt keine direkte Möglichkeit für Kaiserschnitte oder andere chirurgische Eingriffe. Bei Komplikationen erfolgt die Verlegung in ein Krankenhaus. 

  • Einschränkungen bei Risikoschwangerschaften

    Frauen mit gesundheitlichen Problemen oder komplizierten Schwangerschaften werden in der Regel abgelehnt.

Eine Frau hat sich für eine Hausgeburt entschieden

Hausgeburt

Die Geburt findet in vertrauter Umgebung, meist im eigenen Zuhause, statt und wird von einer erfahrenen Hebamme medizinisch und emotional begleitet. Die Planung einer Hausgeburt setzt voraus, dass die Schwangerschaft komplikationslos verläuft. Risikofaktoren wie Diabetes, Bluthochdruck oder die Gefahr einer Frühgeburt sollten nicht bestehen. Die Hebamme bringt in der Regel alles Notwendige für die Geburt mit wie Sauerstoff, Notfallmedikamente und das Equipment zur Versorgung des Neugeborenen. 

  • Vertraute Umgebung

    Der eigene Wohnraum bietet Komfort und Sicherheit und kann den Geburtsprozess erleichtern.

  • Individuelle Betreuung

    Hebammen betreuen die Frau meist durchgehend und nach deren individuellen Bedürfnissen.

Folgende Nachteile können gegen eine Geburt zuhause sprechen:

  • Eingeschränkte Notfallversorgung

    Bei unvorhergesehenen Komplikationen ist eine schnelle Verlegung in ein Krankenhaus notwendig. 

  • Abhängigkeit von Hebamme

    Nur wenige Hebammen betreuen Hausgeburten. Der Erfolg der Geburt hängt stark von der Erfahrung und Kompetenz der Hebamme ab. Unsere Hebammensuche hilft Ihnen dabei, die passende Hebamme zu finden.

  • Nicht für Risikoschwangerschaften geeignet

    Frauen mit bestimmten Vorerkrankungen oder Mehrlingsschwangerschaften wird von Hausgeburten abgeraten.

Wichtige Überlegungen vor der Entscheidung

Bevor Sie sich für eine Möglichkeit der Entbindung entscheiden, überlegen Sie, worauf es Ihnen persönlich besonders ankommt. Folgende Fragen können Ihnen dabei eine Orientierung bieten:

Ihre Gesundheit und die des Babys

  • Liegen bei Ihnen Vorerkrankungen oder Schwangerschaftskomplikationen vor?
  • Gibt es ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt oder andere medizinische Probleme?

Ihre Erfahrungen und persönlichen Vorlieben

  • Wünschen Sie sich eine möglichst natürliche Geburt, oder schätzen Sie die moderne Medizin?
  • Fühlen Sie sich wohler in einer vertrauten Umgebung oder mit dem Sicherheitsnetz eines Krankenhauses?

Verfügbarkeit von Fachpersonal

  • Liegt das Geburtshaus in der Nähe Ihres Wohnortes?
  • Werden Sie von einer erfahrenen Hebamme betreut und begleitet?
  • Wie weit ist das nächste Krankenhaus im Notfall entfernt?
Eine Hebamme berät eine Schwangere zum passenden Geburtsort

Den richtigen Geburtsort wählen

Die Wahl des Geburtsortes hängt von individuellen Bedürfnissen, der medizinischen Vorgeschichte und den Wünschen der werdenden Eltern ab. Eine Hausgeburt oder die Entbindung im Geburtshaus kann für Frauen mit unkomplizierter Schwangerschaft eine natürliche und intime Option sein. Andere bevorzugen die Sicherheit und technische Ausstattung eines Krankenhauses. Wichtig ist, dass sich die Gebärende am Geburtsort sicher und wohlfühlt. Gespräche mit Ärzten und Hebammen helfen dabei, die passende Option zu finden.

Viele Kliniken und Geburtshäuser bieten Besichtigungen ihrer Einrichtungen oder Kreißsäle an, was die Entscheidungsfindung erleichtern kann. Der Gesundheitsnavigator der AOK Sachsen-Anhalt hilft bei der Suche nach einem geeigneten Geburtskrankenhaus. Hier erhalten Sie Informationen über die Anzahl der Behandlungsfälle sowie die Erfahrung und Expertise einer Klinik. Das unabhängige Institut IQTiG bewertet die Qualität von Einrichtungen und liefert zusätzliche Angaben, z. B. zu aufgetretenen Komplikationen und Todesfällen.

Die Entscheidung zwischen Hausgeburt, Klinik und Geburtshaus sollte auf Ihren Betreuungswünschen, dem Vertrauen in Hebammen und Ärzte sowie Ihrem persönlichen Bauchgefühl basieren. Informieren Sie sich umfassend, um die für Sie passende Wahl zu treffen.

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