Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Drei-Tage-Fieber 

Ein Vater spielt mit seinem Baby mit KiSS-Syndrom.

Wenn das Kind plötzlich fiebert 

Haben Sie schon mal etwas vom Drei-Tage-Fieber gehört? Die hoch ansteckende, meist plötzlich auftretende Viruserkrankung wirkt für Eltern zunächst erschreckend, ist aber in den meisten Fällen harmlos und schnell überwunden. Grundsätzlich kann das Drei-Tage-Fieber während des ganzen Jahres auftreten, am häufigsten erkranken Kinder jedoch in der Frühlings- und Herbstzeit. Die gute Nachricht: Wenn sich der Sprössling einmal mit dem Erreger infiziert hat, besteht eine lebenslange Immunität.

An welchen Symptomen Sie das Drei-Tage-Fieber erkennen, wie es behandelt wird und welche einfachen Hausmittel das Fieber senken können, erfahren Sie in unserem Beitrag.

Wussten Sie schon, dass…

  • einfache Hygienemaßnahmen helfen, eine Ansteckung mit dem Drei-Tage-Fieber zu verhindern?
  • unsere kostenlosen Kinder-Erste-Hilfe-Kurse Ihnen helfen, im Ernstfall richtig zu handeln?
  • Ibuprofen und Paracetamol bei hohem Fieber im Wechsel verabreicht werden können?

Symptome des Drei-Tage-Fiebers: Fieber und Hautausschlag

Obwohl Säuglinge und Kleinkinder recht häufig fiebern, gibt es bestimmte Symptome, die auf das Drei-Tage-Fieber hindeuten:

  • Fieber

    Typisch für die Viruserkrankung ist plötzlich auftretendes Fieber von 39 bis zu 41 Grad, das für drei bis fünf Tage anhält. Während dieser Zeit wirken die Kinder schwerkrank und erschöpft. 

  • weitere mögliche Symptome 

    Nach Ausbruch des plötzlichem Fiebers oder des plötzlichen Hautausschlages können weitere Symptome auftreten:

    • Schnupfen / Husten
    • Bauchschmerzen
    • Erbrechen / Durchfall
    • entzündeter Rachen
    • geschwollene Lymphknoten am Hals oder Hinterkopf und hinter den Ohren
    • Appetitlosigkeit
    • Reizbarkeit
    • bei Säuglingen: Fontanelle häufig gespannt und vorgewölbt

    Nach Abklingen der Krankheitserscheinungen fühlen sich die betroffenen Kinder häufig noch mehrere Tage lang schlapp oder angeschlagen.

  • Hautausschlag

    Nach dem Fieberabfall tritt ein kleinflächiger, blassroter Hautausschlag (Exanthem) auf, der sich auf der Brust, am Bauch, am Rücken sowie an den Armen und den Beinen zeigt.

    In seltenen Fällen sind auch das Gesicht und die Kopfhaut betroffen. Der Ausschlag ist nicht ansteckend und bildet sich meist nach zwei bis drei Tage von allein wieder zurück.

  • seltene Komplikationen 

    In seltenen Fällen können sich aus dem Drei-Tage-Fieber schwerwiegende Erkrankungen entwickeln. Falls Sie eine der folgenden Komplikationen bemerken oder vermuten, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen:

    • Hirnhautentzündung
    • Lungenentzündung
    • Leberentzündung
    • Netzhautentzündung 

Fieberkrämpfe bei Kindern: Warnzeichen und Soforthilfe  

Bei einem Drittel aller Fälle einer Infektion mit dem Drei-Tage-Fieber entwickelt sich aufgrund des rasant steigenden Fiebers ein Fieberkrampf. Die Symptome ähneln einem epileptischen Anfall, enden jedoch meist nach drei bis vier Minuten wieder von allein. Tritt ein Fieberkrampf bei Ihrem Kind auf, sollten Sie nicht zögern und sofort den Notruf oder die medizinische Hilfe anwählen. 

Ein Kleinkind mit Drei-Tage-Fieber hat einen Fieberkrampf durchgestanden

Sie erkennen einen Fieberkrampf an folgenden Anzeichen:

  • Kind verdreht die Augen
  • starrer Blick ins Leere
  • Kind ist nicht ansprechbar
  • Kind ist blass
  • Blaufärbung der Lippen
  • Kind zuckt mit Armen und Beinen, beziehungsweise krampft
  • kurze Bewusstlosigkeit möglich
  • keine Reaktion auf Reize
Eine Mutter sorgt für ihre Tochter, die unter dem Drei-Tage-Fieber leidet

das hilft:

  • Kind weich lagern 
  • für frische Luft sorgen
  • Kleidung lockern (hilft Kind weiter zu atmen) 
  • Krämpfe nicht verhindern
  • Kind auf keinen Fall schütteln
  • keine Flüssigkeit wie Wasser oder Nahrung geben (Erstickungsgefahr)
  • keine Gegenstände in den Mund stecken
  • bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage anwenden
  • abschirmen vor Reizen
  • bei Kind bleiben und es beruhigen

Ein Fieberkrampf dauert in der Regel eine bis fünf Minuten. Nach dem Krampfanfall sind die Kinder häufig erschöpft, schlafen schnell ein oder sind schläfrig. Sollte Ihr Kind sehr ängstlich und verwirrt sein, versuchen Sie es zu beruhigen. Nachdem ein Fieberkrampf aufgetreten ist, verschreibt der behandelnde Arzt in der Regel ein Notfallmedikament, dass bei einem erneuten Auftreten den Fieberkrampf unterbricht. 

Kein Grund zur Sorge: In der Regel verursachen Fieberkrämpfe keine Schäden im Gehirn und sind auch kein Auslöser für Epilepsie. Eine regelmäßige Kontrolle der Gehirnströme ist dennoch sinnvoll, um andere Krankheiten, die mit Krampfanfällen einhergehen auszuschließen. 

Drei-Tage-Fieber: Diagnose und Behandlung

Das Drei-Tage-Fieber kann anhand der Symptome und dem typischen, recht kurzen Krankheitsverlauf meist schnell diagnostiziert werden. In seltenen Fällen wird dem Kind eine Blutprobe zur genauen Bestimmung des Erregers entnommen. Grundsätzlich bedarf das Drei-Tage-Fieber keiner expliziten Behandlung. Der Körper bildet selbstständig Antikörper gegen das Virus und bekämpft es so. Nach Rücksprache mit dem Kinderarzt können fiebersenkende Mittel zur Symptomlinderung und gegen das Fieber verabreicht werden. Beachten Sie neben den Anweisungen des Arztes auch stets die Packungsbeilage, um eine Überdosierung zu vermeiden. Kinder mit einem geschwächtem Immunsystem und einem zeitgleich schweren Verlauf erhalten nach ärztlichem Rat meist zusätzlich antivirale Medikamente.

Eine Mutter behandelt ihre Tochter mit Drei-Tage-Fieber mit Medikamenten

Tipps für die Behandlung und Fürsorge  

Sich vollständig vor einer Infektion mit dem Drei-Tage-Fieber zu schützen, ist kaum möglich. Insbesondere in Kitas verbreitet sich das Virus rasant unter den Kleinen. Nichtsdestotrotz gibt es einige Hygienemaßnahmen, die das Risiko einer Ansteckung deutlich minimieren können: 

  • regelmäßig Hände waschen mit Seife und Wasser
  • in die Ellenbeuge niesen, beziehungsweise husten
  • bei Erkrankung Kontakt mit anderen meiden (sehr ansteckend für etwa drei Tage)
  • Gemeinschaftseinrichtungen (Kita, Schule) bei Bekanntwerden von Ausbrüchen des Drei-Tage-Fiebers meiden

Das Drei-Tage-Fieber unterliegt in Sachsen-Anhalt nicht explizit einer Meldepflicht des IfSG (Infektionsschutzgesetz). Dennoch sind Kitas dazu verpflichtet, das Auftreten von Infektionskrankheiten wie dem Drei-Tage-Fieber zu dokumentieren und die Eltern darüber zu informieren. Sollte bei Ihrem Kind unerwartet hohes Fieber auftreten und Sie sind sich unsicher, empfiehlt es sich Ihre Kinderarztpraxis, in Notfällen die Notaufnahme, aufzusuchen. 

Übrigens: Wir bieten kostenlose Kinder-Erste-Hilfe-Seminare an, in denen wir Eltern bestmöglich auf den Ernstfall vorbereiten. 

So können Sie Ihr Kind unterstützen, das Drei-Tage-Fieber schnell zu überwinden:

  • Flüssigkeitsverlust ausgleichen

    Ein fieberndes Kind verliert viel Flüssigkeit. Diesen Verlust gilt es unbedingt auszugleichen, beispielsweise mit verdünnten Säften, Tee oder Wasser. Stillkinder sollten vermehrt angelegt werden, um sicherzustellen, dass sie genügend Flüssigkeit erhalten.

  • Lockere Kleidung

    Achten Sie darauf, dass Ihr Kind abhängig von der Körper- und Umgebungstemperatur leichte Baumwollkleidung, möglichst nur Unterwäsche, beziehungsweise Windel trägt.

  • Hausmittel Wadenwickel

    Wadenwickel ist ein bewährtes Mittel zur Fiebersenkung. Tauchen Sie dazu Baumwolltücher in lauwarmes Wasser ein. Anschließend auswringen, die Unterschenkel mit dem feuchten Tuch umwickeln und darüber ein trocknes Tuch legen. Die Wickel sollten nach 10 bis 15 Minuten gewechselt werden.

  • Lüften

    Durch regelmäßiges Lüften sorgen Sie für Frischluft und halten die Viruskonzentration gering.

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