Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Borkenflechte

Eine Mutter bemerkt bei ihrer Tochter einen Hautausschlag am Mund

Häufige Hautinfektion bei Kindern

Borkenflechte, auch bekannt als „Grindflechte“ oder „Eiterflechte“, ist eine oberflächliche Hautinfektion. Sie wird durch Bakterien ausgelöst und ist hochansteckend. Dabei bildet sich ein Ausschlag, meist um den Mund und die Nase herum, der jucken kann und manchmal auch schmerzt. Kleinkinder sind besonders häufig von Borkenflechte betroffen, Erwachsene können sich jedoch ebenfalls infizieren. In der Regel kommt es bei Grindflechte auch ohne Behandlung nicht zu Komplikationen, allerdings verkürzt eine Behandlung die Krankheitsdauer deutlich. Wer einmal an Borkenflechte erkrankt war, kann sich im Laufe seines Lebens immer wieder infizieren, denn es besteht keine Immunisierung.

Erfahren Sie, welche Symptome und Übertragungswege bei Borkenflechte auftreten und wie die Krankheit behandelt wird. Außerdem gehen wir auf die Meldepflichtigkeit der Infektionskrankheit ein und wie Sie sich vor Borkenflechte schützen können.

Wussten Sie schon, dass...:

  • Erwachsene ebenfalls an Borkenflechte erkranken können?
  • man auch nach einer Erkrankung nicht immun gegen Borkenflechte ist?
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Ein kleines Mädchen wird auf Borkenflechte untersucht

So äußert sich Borkenflechte

Etwa zwei bis zehn Tage nach einer Infektion mit Borkenflechte, medizinisch „Impetigo contagiosa“ genannt, zeigt sich ein rötlicher, juckender Ausschlag. Im Anfangsstadium bildet dieser sich meist im Gesicht, um den Mund und die Nase herum, teilweise aber auch an den Händen. Im späteren Verlauf ist eine Ausbreitung auf die Kopfhaut, die Beine und Arme sowie den Rumpf möglich. Es entstehen kleine, mit Wasser oder Eiter gefüllte Bläschen. Diese können schnell aufplatzen und nässen, wodurch die typischen gelblichen Krusten entstehen. Die Krusten fallen nach und nach ab, hinterlassen aber keine Narben. 

Größere, stabilere Blasen können an den Armen, Beinen, am Hals, unter den Achseln und bei Babys im Windelbereich auftreten. Selten kommt es auch zu Begleitsymptomen wie Fieber, Übelkeit, Schmerzen und angeschwollen Lymphknoten. Besonders häufig treten die Symptome bei einer ausgeprägten Infektion oder Komplikationen wie einer Lymphknotenentzündung auf.

Körperkontakt als häufiger Übertragungsweg von Borkenflechte

Warum bekommt man Borkenflechte?

Die Auslöser für Borkenflechte sind Bakterien, genauer gesagt Staphylokokken bei einer großblasigen und Streptokokken bei einer kleinblasigen Ausprägung. Sie dringen über kleinste Hautverletzungen wie Insektenstiche oder Kratzer in die Haut ein. Auch bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Lippenherpes oder Windpocken haben die Bakterien leichtes Spiel. Zudem kommt es häufig nach einer vorausgehenden Erkrankung (Erkältung) aufgrund der geschwächten Immunabwehr und wiederholtem Kratzen im wunden Nasenbereich zu einer Infektion. 

Die Bakterien werden per Schmierinfektion übertragen, das heißt entweder von Haut zu Haut oder über kontaminierte Oberflächen, Gegenstände oder Kleidung. Wärme fördert die Ausbreitung ebenfalls.

Diagnose und Behandlung von Borkenflechte

Etwa zwei bis fünf Prozent der Kinder in Deutschland erkranken im Laufe ihrer Kindheit an Borkenflechte. Bemerken Sie Anzeichen einer Infektion, suchen Sie einen Haus- beziehungsweise Kinderarzt oder einen Hautarzt auf. Dort lässt sich Borkenflechte meist schnell durch den charakteristischen Hautausschlag diagnostizieren. Ein Abstrich bringt zusätzliche Sicherheit, um zum Beispiel eine Pilzinfektion auszuschließen. 

Die Behandlung von Borkenflechte ist nicht zwingend notwendig. In der Regel gibt es keine Komplikationen und der Ausschlag heilt nach etwa drei Wochen von allein ab. Bedenken Sie jedoch, dass die Borkenflechte auch über den gesamten Zeitraum hoch ansteckend ist. Eine Behandlung kann die Krankheitsdauer deutlich verkürzen. Borkenflechte wird folgendermaßen behandelt:

  • Antibiotische Salben

    In den meisten Fällen wird auf antibiotische Salben zurückgegriffen. Normalerweise besteht 24 bis 48 Stunden nach der Behandlung keine Ansteckungsgefahr mehr. Achten Sie beim Auftragen der Salbe darauf, dass Sie einen Spatel oder Einweghandschuhe verwenden. Mit der bloßen Hand besteht ein hohes Infektionsrisiko.

  • Antibiotika-Tabletten

    Antibiotika-Tabletten werden nur bei einer starken Ausbreitung des Ausschlags an mehreren Körperstellen oder bei großflächigem Ausschlag verschrieben. Grund dafür sind die häufigen Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden. Im Handel sind auch desinfizierende Lösungen oder Salben gegen Borkenflechte erhältlich. Ihr Nutzen ist allerdings umstritten.

    Kinder mit Borkenflechte sollten zudem kurze Fingernägel oder Baumwollhandschuhe aufgrund des Juckreizes tragen. So kann eine Entzündung der aufgeplatzten Bläschen verhindert werden. 

Ist Borkenflechte meldepflichtig?

Borkenflechte ist aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr sowie der schnellen Ausbreitung und Übertragung meldepflichtig. Nach dem Infektionsschutzgesetz gelten deshalb für Sachsen-Anhalt die gleichen Regelungen wie im gesamten Bundesgebiet:

Borkenflechte ist in Gemeinschaftseinrichtungen meldepflichtig
  • Bereits ein Verdacht einer Infektion mit Borkenflechte muss in allen Einrichtungen, die das Kind besucht, gemeldet werden.
  • Das Kind darf die Schule, Kita oder ähnliche Gemeinschaftseinrichtungen nicht besuchen und sollte auch nicht mit anderen Kindern spielen.
  • Erst wenn ein Arzt feststellt und schriftlich bestätigt, dass vom Kind kein Ansteckungsrisiko mehr ausgeht, ist der Besuch der Einrichtungen wieder möglich.

Besonders deswegen ist eine Behandlung mit schneller Verringerung der Ansteckungsgefahr sinnvoll.

Gut zu wissen

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