Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Entzündungen der Sehnenscheiden

Ein Mann mittleren Alters hält sein Knie besorgt

Sehnenscheidenentzündung

Unsere Sehnen sorgen dafür, dass Muskeln und Knochen miteinander verbunden sind. An manchen Stellen werden die Sehnen von Bindegewebshüllen geschützt, den sogenannten Sehnenscheiden. Wird eine Sehnenscheide zu stark beansprucht, kann es zu einer Sehnenscheidenentzündung kommen. Wir geben einen Überblick über Ursachen und erklären, woran Sie eine Sehnenscheidenentzündung erkennen und wie diese behandelt werden kann.

Wussten Sie schon, dass…

  • die AOK Sachsen-Anhalt verschiedene Gesundheitskurse bezuschusst?
  • das medizinische Servicetelefon der AOK rund um die Uhr Ihre Fragen zum Thema Gesundheit beantwortet?
  • besonders im Homeoffice eine ergonomische Körperhaltung wichtig ist?

Was sind die Sehnenscheiden und welche Aufgabe haben sie?

Sehnenscheiden, auch Bindegewebshüllen genannt,  beschreiben einen Mantel, der sich um einige Sehnen unseres Körpers legt. Sie treten vorwiegend an Stellen auf, wo sich Sehnen über Knochenvorsprünge spannen. Die Sehnenscheiden sind mit Flüssigkeit gefüllt, damit bei der Bewegung der Sehnen wenig Reibung entsteht. Sie haben die Aufgabe, Sehnen die einer besonderen Belastung und Reibung ausgesetzt sind, zu schützen. Werden die Sehnenscheiden zu sehr beansprucht, kann das eine Sehnenscheidenentzündung, auch Tendovaginitis, auslösen.

Wo treten entzündete Sehnenscheiden auf?

Eine Seniorin sitzt auf der Couch und hält ihr Handgelenk besorgt fest.

 

 

Wird eine Sehnenscheide zu stark beansprucht, kann sie sich die betroffene Sehne entzünden und anschwellen. Sehnenscheidenentzündungen treten am häufigsten im Handgelenk und im Sprunggelenk auf. Aber auch das Kniegelenk und die Armbeugen können von einer solchen Entzündung betroffen sein. 

Ursachen einer Sehnenscheidenentzündung 

In erster Linie führen Überlastungen und ungewohnte oder häufig wiederholte Bewegungen, die die Sehne und Sehnenscheide stark beanspruchen zu einer Sehnenscheidenentzündung. Gelenke, wie unser Handgelenk oder das Sprunggelenk sind besonders anfällig. Gewohnte und sich immer wieder wiederholende Belastungen, wie das Arbeiten am Computer oder häufiges Benutzen des Smartphones sind oft ein Auslöser für eine Sehnenscheidenentzündung in den Handgelenken. An den Fußgelenken können die Sehnenscheiden durch Gehen oder Laufen über weite Strecken ohne vorheriges Training, aber auch durch ungeeignetes oder ungewohntes Schuhwerk, überstrapaziert werden. Neben den vielen mechanischen Ursachen, gehören auch Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus, Rheuma oder Gicht zu den Auslösern. In sehr seltenen Fällen kann eine Bakterielle Infektion zu einer Entzündung der Sehnenscheide führen. 

Ein etwa 40 jähriger Mann sitzt im Garten und schaut auf sein Smartphone.
Junge Frau beim Wandern am Ufer eines Flusses.

Formen der Sehnenscheidenentzündung im Handgelenk 

  • Tendovaginitis stenosans

    Der sogenannte Schnappfinger entsteht, wenn sich ein oder mehrere Finger nur schwer strecken lassen und bei Bewegungen ein Schnalzen zu hören ist. Zu dem schmerzhaften Schnappfinger kommt es durch eine entzündlich bedingte Einengung der Sehnenscheide oder durch eine Verdickung der Sehne selbst. 

  • Tendovaginitis de Quervain

    Hierbei handelt es sich um eine Sehnenscheidenentzündung im Daumen des Handgelenks. Ursache sind meist starke Überbelastung und anhaltende, ungewohnte Bewegungsabläufe. Es kommt bei Betroffenen zu Schmerzen im gesamten Handgelenk und Einschränkungen in der Beweglichkeit.

Wie macht sich eine entzündete Sehne bemerkbar?

Junge Frau stellt während des Joggens Schmerzen in ihrem Sprunggelenk fest.


 

  • Schmerzen des entzündeten Gelenkes bei Bewegung, aber auch im Ruhezustand
  • Betroffene Gelenkpartien sind geschwollen und reagieren empfindlich auf Druck
  • Patienten und Patientinnen leiden unter eingeschränkter Beweglichkeit in den betroffenen Gelenkregionen
  • In einigen Fällen ist, durch die Verklebung in der Sehne, bei Bewegungen ein Reibungsgeräusch hörbar - das sogenannte Schneeballknirschen

Arztbesuch bei Beschwerden in den Gelenken

Halten Ihre Beschwerden länger an und Sie verspüren keine Besserung, so ist ein Besuch in Ihrer Hausarztpraxis zu empfehlen. Der Arzt oder die Ärztin wird Ihnen verschiedene Fragen zu Schmerzen, Einschränkungen in der Beweglichkeit und anderen Symptomen stellen. Auch verschiedene Bewegungs- und Funktionstest erleichtern eine Diagnose. In einigen Fällen veranlasst die Hausarztpraxis eine Röntgenaufnahme oder führt einen Ultraschall durch. Das Bildmaterial gibt Aufschluss über die genaue Position der Sehnenscheidenentzündung. In seltenen Fällen wird ein Bluttest zur Diagnose durchgeführt, um eine bakterielle Entzündung auszuschließen. 

Behandlungsmöglichkeiten einer Sehnenscheidenentzündung

Entzündete Sehnenscheiden sollten zunächst konservativ behandelt werden. 

Zeigen die konservativen Behandlungen keinerlei Wirkung, so wird in seltenen Fällen zu einer operativen Behandlung geraten. Dabei wird das einengende Gewebe entfernt oder eingeschnitten, damit die Sehne wieder mehr Platz für Bewegung hat. Handelt es sich um eine nachgewiesene bakterielle Entzündung, so ist eine sofortige Operation notwendig.

Seniorin erhält Physiotherapie im häuslichen Umfeld.
Mann läuft im Wald mit Nordic-Walking Stöcken. Er trägt dabei eine Kniebandage.
Seniorin liegt auf der Couch und entspannt.

Aktiv gegen eine Sehnenscheidenentzündung vorbeugen

Eine etwa 30-jährige Frau arbeitet im Homeoffice an ihrem ergonomischen Schreibtisch.
  • am Arbeitsplatz
    Eine ergonomisch geformte Maus, eine flache Tastatur und das regelmäßige Ändern der Sitzposition sorgen für die richtige Haltung am Computer.
     
  • beim Sport
    Stützbandagen unterstützen Sie bei der richtigen Haltung und entlasten die Gelenke.
     
  • Übungen zwischendurch
    Halten Sie die belasteten Gelenke stets in Bewegung. Dazu helfen spezielle Übungen und regelmäßige Bewegung im Alltag.

Übungen für das Handgelenk zur Vorbeugung einer Sehnenscheidenentzündung

  • Fingertraining mit Knete

    Nehmen Sie sich ein Stück Knete und legen Sie diese flach auf dem Tisch aus. Legen Sie Ihre Hand darauf und strecken Sie die Finger gegen den Widerstand der Knete. Nach zehn Wiederholungen (eine Einheit) machen Sie 60 Sekunden Pause und strecken die Finger nochmal für zwei weitere Übungseinheiten.

  • Reverse Fingerstreckung 

    Um die Streckmuskeln in den Fingern zu aktivieren, legen Sie zu zunächst Ihre Hand mit dem Handrücken auf einen Tisch. Strecken Sie nun Ihre Finger sodass die Fingerspitzen die Tischplatte berühren. Halten Sie die Spannung für fünf Sekunden und kehren Sie anschließend wieder in die Ausgangsposition zurück. Nach zehn Wiederholungen (eine Einheit) machen Sie 30 Sekunden Pause und strecken die Finger nochmal für zwei weitere Übungseinheiten.

  • Faustöffnung

    Um Ihre Finger zu kräftigen, bietet sich die Faustöffnung an. Ballen Sie Ihre Hand zu einer Faust und strecken Sie nun Ihre Finger so weit aus, wie es geht. Halten Sie die Position für fünf Sekunden. Ziehen Sie die Finger wieder ein und ballen eine Faust. Widerholen Sie die Übung zehn Mal (eine Einheit) und machen insgesamt zwei weitere Übungseinheiten.

Fazit
Eine Sehnenscheidenentzündung entsteht durch eine hohe Beanspruchung unserer Gelenke. Sie kann für Betroffene sehr schmerzhaft sein und die Beweglichkeit stark einschränken. Damit es gar nicht erst zu einer Entzündung der Sehnenscheiden kommt, helfen regelmäßige Übungen, ein ergonomischer Arbeitsplatz und das Tragen von Stützbandagen bei belastenden Sportarten.  

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