Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Handyfreie Zeit

Eine junge Familie sitzt an einem Tisch und spielt gemeinsam ein Brett- und Kartenspiel.

Unser Alltag mit dem Smartphone

Geht es bei Ihnen nicht mehr „ohne“? Nutzen Sie Ihr Handy nicht mehr ausschließlich zum Telefonieren oder Versenden von Nachrichten? Ist Ihr Smartphone quasi an Ihrer Hand festgewachsen? Smartphones haben einen hohen Stellenwert im alltäglichen Leben. Sie dienen zum Beispiel als Plattform sozialer Medien, zum Online-Banking, zum Online-Shopping oder unterstützen sogar bei den Hausaufgaben. Wie viel und wie oft wir das Handy benutzen, ist den meisten aber gar nicht bewusst. Viele sind überrascht, wenn sie ihre tatsächliche Bildschirmzeit pro Tag und Woche und je App sehen. Dabei löst eine dauerhafte Erreichbarkeit und Nutzung Stress aus und führt häufig zu physischen und psychischen Erkrankungen. 

Haben Sie auf Ihrem Schirm, welche Vorteile eine bewusst geschaffene handyfreie Zeit im Alltag bringt? Wir zeigen Ihnen Strategien und Tipps, wie Sie erfolgreich eine digitale Entgiftung durchführen und außerdem Ihre Kinder zu mehr handyfreier Zeit animieren.

Wussten Sie schon, dass…

  • Pädagogen von einer Handynutzung bei Kindern vor dem 9. Lebensjahr abraten?
  • jeder vierte Deutsche als handysüchtig gilt?
  • die AOK Sachsen-Anhalt viele Gesundheitsprojekte für Kinder bezuschusst?

Das Handy als ständiger Begleiter

Ist Ihnen bekannt, dass der durchschnittliche Nutzer 3,7 Stunden täglich mit dem Smartphone beschäftigt ist? Dabei sollte das Handy täglich nicht mehr als 2 Stunden genutzt werden. Bei Jugendlichen liegt die Handyzeit deutlich höher. Leider ist es nicht so leicht, konkrete Empfehlungen für maximale Nutzungszeiten auszusprechen, da auch hier das Nutzungsverhalten stark variiert. Eigene Vereinbarungen zu treffen und diese auch zu berücksichtigen, helfen Kindern und Jugendlichen bei einem verantwortungsbewussten Umgang. 

Werden Zeiten nicht eingehalten, kann sich das negativ auf den eigenen Alltag, den Körper und sogar die Psyche auswirken. Zum Beispiel leidet die eigene Produktivität enorm beim minütlichen Blick aufs Display, da die Ablenkung einfach zu groß ist. Gemeinsame Unternehmungen können in den Hintergrund treten und dazu führen, persönliche und soziale Kontakte zu vernachlässigen. Auch körperlich können Anzeichen wie Nacken- und Rückenschmerzen oder gereizte Augen auftreten. Wird das Handy übertrieben oft benutzt, kann der Wunsch nach mehr Likes und Nachrichten letztlich auch zur Sucht führen. Stress, Schlafstörungen bis hin zu Aggressionen oder depressiven Verstimmungen sind weitere mögliche belastende Symptome.

Eine junge Frau schaut auf ihr Handy.

So verschaffen Sie sich handyfreie Zeit

Das Handy beiseitezulegen, fällt schwer, hat aber enorme Vorteile. Es reduziert den eigenen Stress und verbessert die Konzentration. Die digitale Entgiftung fördert die mentale Gesundheit und schafft so eine bessere Lebensqualität. Wie können Sie das am besten für sich umsetzen?

Wir haben einige hilfreiche Strategien:

  • Überprüfen Sie regelmäßig Ihre digitalen Gewohnheiten sowie Zeiten und passen Sie diese an.
  • Richten Sie sich bestimmte Zeitfenster ein, in denen Sie bewusst auf das Handy verzichten. Dazu zählen zum Beispiel gemeinsames Essen mit der Familie und Freunden, vor dem Schlafengehen oder beim Training oder Sport.
  • Legen Sie Ihr Handy bewusst bei der Arbeit weg. So steigern Sie Ihre Konzentration.
  • Ändern Sie die technischen Einstellungen, indem Sie Push-Nachrichten deaktivieren und die Bildschirmzeit auf maximal zwei Stunden pro Tag festlegen.
  • Kontrollieren Sie sich selbst, wie lange und wofür Sie Ihr Smartphone benutzen. So haben Sie einen guten Überblick, wie viele Stunden Sie online bei Facebook oder Instagram waren.

Kinder zu handyfreier Zeit motivieren: So gelingt's

Das Smartphone ist für viele Kinder und Jugendliche das Must-Have in der heutigen Zeit. Ein vernünftiger und verantwortungsvoller Umgang damit ist sehr wichtig. Sprechen Sie offen mit Ihrem Kind über digitale Medien. Hören Sie aufmerksam zu und zeigen Interesse, wofür Ihr Kind das Smartphone nutzt. Einigen Sie sich gemeinsam auf handyfreie Zeiten, sodass beispielsweise ab 20 Uhr die Geräte ausgeschaltet und erst am nächsten Morgen wieder eingeschaltet werden. Schaffen Sie handyfreie Zonen wie beispielsweise im Schlafzimmer oder im Essbereich.

Eine Mutter malt mit ihrer Tochter während der handyfreien Zeit.

Wie wäre es mit handyfreien Alternativen? Nutzen Sie die Zeit mit Ihrem Kind gemeinsamen Hobbys nachzugehen oder veranstalten spannende Spieleabende mit der ganzen Familie. Regen Sie Unternehmungen an und beziehen Sie Ihr Kind mit in die Planung ein. Am wichtigsten ist: Seien Sie Ihrem Kind selbst ein Vorbild und nutzen Ihr Smartphone bewusst weniger.

Wenn der Blick aufs Display zur Sucht wird

Der Übergang zur Sucht ist bei massiver Handynutzung schleichend. Bestimmte Anzeichen deuten auf Suchtverhalten hin:

  • Sie schauen ständig auf Ihr Handy.
  • Unruhe und Nervosität machen sich breit, wenn der Akku leer ist.
  • Es stellt sich ein Angstgefühl ein, wenn Sie ohne Handy unterwegs sind.
  • Sie haben große Schwierigkeiten, die Handynutzung zu kontrollieren.
  • Das Lösen vom Display fällt Ihnen schwer und Sie verbringen mehr Zeit mit dem Telefon, als Sie es selbst wollen.
  • Ihre Smartphone-Nutzung steht im Alltag im Vordergrund.

Die permanente Nutzung hat deutlich negativen Einfluss auf Ihren privaten Bereich, auf die Schule oder auf Ihren Beruf. Zum Beispiel werden Arbeitsaufgaben mangelhaft oder gar nicht erledigt, es kommt zu schlechteren Schulnoten oder zur Isolation von Freunden oder Familienmitgliedern. Was hilft dieses Verhaltensmuster zu durchbrechen? Machen Sie sich bewusst damit vertraut, dass Sie Symptome einer Sucht zeigen.

Sprechen Sie mit Ihrer Familie oder Freunden über Ihre Befürchtungen und Ängste. Suchen Sie sich unter Umständen professionelle Hilfe bei einem Psychotherapeuten oder in Selbsthilfegruppen.

Eine Mutter umarmt ihre Tochter, die eine Handysucht entwickelt hat.

Überraschend macht sich auch ein neuer Trend breit: Nomophobie. Nutzer verspüren im Gegensatz zur Smartphone-Sucht keine Angst, vom Handy getrennt und nicht mehr erreichbar zu sein. Sie verspüren nicht unbedingt den Drang, ständig zum Handy zu greifen.

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