Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Rosazea

Ein Mann schaut sein Gesicht im Spiegel an und untersucht es auf Rosazea.

Rötungen im Gesicht

Gelegentliche Rötungen im Gesicht sind nicht ungewöhnlich und in der Regel schnell wieder verschwunden. Hält die Gesichtsrötung jedoch an oder kehrt immer wieder, kann sich die Hauterkrankung Rosazea dahinter verbergen. Rosazea, auch Gesichtsrose oder Kupferrose genannt, ist eine nicht ansteckende und meist chronische Entzündung der Gesichtshaut. Dabei können sich die Rötungen unterschiedlich stark über die Wangen, Nase, Stirn und Kinn ausbreiten.

Woran Sie Rosazea erkennen und wie die Hauterkrankung behandelt wird, lesen Sie im Beitrag. Erfahren Sie auch, welche Faktoren die Krankheit begünstigen und worauf Sie bei Kälte und Sonneneinstrahlung achten sollten.

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Rötungen, Äderchen und Pusteln - Rosazea frühzeitig erkennen

Eine Frau mit Rosazea im Gesicht.

Rosazea ist die häufigste, nicht ansteckende Hauterkrankung bei Erwachsenen. Typische Anzeichen sind gerade zu Beginn dauerhafte rote Flecken und sichtbare Äderchen unter der Haut. Diese treten besonders in der Gesichtsmitte, also im Bereich der Wangen, Stirn und Nase auf. Im weiteren Verlauf können auch Pusteln und Knötchen hinzukommen. Rosazea tritt in Schüben und unterschiedlichen Schweregraden auf. Betroffen ist meist die Altersgruppe zwischen 30 und 40 Jahren. Dabei erkranken Frauen etwas häufiger als Männer. Darüber hinaus haben Männer häufig einen milderen Krankheitsverlauf, als Frauen.

Symptome an Augen, Nase und Wangen

Rosazea erstreckt sich über fast alle Gesichtspartien und in Ausnahmefällen sogar über Dekolleté und Brustkorb.

Die Hauterkrankung wird in 3 Stadien, entsprechend der Symptomatik eingeteilt:

  • Stadium 1

    Das Stadium 1 wird auch „Cuperose“ genannt. Hier sind vor allem Wangen und Nase von den typischen Rötungen betroffen. Die Haut hat sichtbar geweitete Gefäße und brennt, sticht oder juckt. Zu Beginn der Erkrankung klingen die Rötungen meist schnell wieder ab. Im weiteren Verlauf bleiben diese dauerhaft.

  • Stadium 2

    Das zweite Stadium wird auch „Rosazea papulopustulosa“ genannt. Betroffene haben Akne-ähnliche Erscheinungsbilder, welche meist symmetrisch auf beiden Wangen auftreten. Es bilden sich zudem Knötchen und Pickelchen und in seltenen Fällen auch Lymphödeme im Gesicht.

  • Stadium 3

    Das dritte Stadium ist als „Rosazea hypertrophica“ bekannt. Dies ist die schwerste Form der Hauterkrankung. Bei Betroffenen sind Bindegewebe und Talgdrüsen stark vergrößert und es kann zu Hautwucherungen an Ohr, Kinn, Nasenwurzel und Augenlidern kommen. Vorwiegend bildet sich bei Patienten sich eine knotige Verdickung an der Nase, welche auch “Rhinophym” oder „Knollennase“ genannt wird.

  • Sonderform: Rosazea am Auge

    Die Bindehaut- und Hornhautentzündung ist auch als „Ophthalmo-Rosazea“ bekannt. Betroffene leiden an trockenen und geröteten Augen. Dazu treten Symptome, wie ein Fremdkörpergefühl im Auge, geschwollene Lider und erhöhte Lichtempfindlichkeit auf. Im Bereich der Lidränder und der Bindehaut zeigen sich zudem sichtbar erweiterte Blutgefäße. 

Ursachen einer Gesichtsrose

Eine genaue Ursache, wie Rosazea entsteht, ist noch nicht geklärt. Fachärzte und Fachärztinnen gehen davon aus, dass eine Summe vieler Faktoren die Erkrankung auslösen und immer wieder neu entstehen lassen.

Vermutet werden unter anderem:

  • eine Immunreaktion gegen die Haarbalgmilbe, welche bei Rosazea-Patienten vermehrt vorkommt
  • eine Veränderung der Blutgefäße in der Haut
  • eine gestörte Schutzfunktion der Haut
  • die familiäre Veranlagung

Betroffene reagieren auf bestimmte Auslöser

Neue Schübe können durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wie beispielsweise:

  • Umweltfaktoren wie UVA-Strahlung, Nässe oder extreme Kälte
  • psychische Faktoren wie Stress, seelische Belastung oder Überforderung
  • Alkohol
  • heiße Getränke
  • scharfe Gewürze und Speisen
  • eine längerfristige Einnahme von Kortison-Präparaten

Unterschied zwischen Rosazea und Akne

Auch wenn sich die äußeren Symptome von Rosazea und Akne ähneln, handelt es sich um zwei verschiedene Erkrankungen, welche nicht miteinander zu vergleichen sind.

Eine etwa 25-jährige Frau schaut sich ihre Rosazea im Spiegel an.
  • Akne

    Ein entscheidender Unterschied bei den beiden Krankheiten ist das Alter der Betroffenen. So entsteht Akne vorrangig im Teenageralter und verschwindet meist mit Eintritt in die Dreißiger. Bei einer Akne sind meist Hautstellen, wie die seitliche Gesichtspartie, Stirn, Rücken und der vordere Brustabschnitt betroffen. Anders als bei Rosazea die Nase, Stirn, Kinn, mittlere Wangenpartie, Augen oder auch das Dekolleté.

  • Rosazea

    Rosazea tritt meist erst ab Vollendung des dreißigsten Lebensjahres auf. Betroffene bekommen keine schwarzen Mitesser, sondern leiden im Anfangsstadium an roten Flecken. Dabei können kleinere Pusteln oder Papeln im Gesicht entstehen. Anders als bei einer Akne liegt das allerdings nicht an einer verstärkten Talgproduktion.

Diagnose und Behandlung

Eine unbehandelte Rosazea verschlimmert sich mit der Zeit, weshalb Sie bei Verdacht unbedingt eine dermatologische Praxis aufsuchen sollten. Die Diagnose wird meist durch eine äußere Untersuchung von einem Facharzt für Dermatologie gestellt. Eine Anamnese kann zudem auch Aufschluss über die möglichen Auslöser der Erkrankung geben. In sehr seltenen Fällen wird eine Biopsie veranlasst, um andere Hauterkrankungen auszuschließen. Darüber, wie Rosazea behandelt und Symptome gelindert werden können, wird Ihr Arzt Sie umfassend aufklären.

Cremes und Medikamente

Eine etwa 30-jährige Frau cremt sich ein.

Allein durch Salben und Medikamente kann Rosazea nicht geheilt, aber die Symptome gelindert werden. Die Behandlung beginnt mit einer wirkstoffhaltigen Salbe, die auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen wird. Diese hemmen die Entzündung und sorgen für eine Rückbildung der Pusteln und Papeln. Welche Wirkstoffe angewendet werden, entscheidet Ihr Arzt je nach Krankheitsbild. In einem fortgeschrittenen Stadium kommen auch Mittel gegen Milben zum Einsatz. In der Regel dauert es ein paar Wochen bis deutliche Verbesserungen sichtbar werden.

Reicht eine äußerliche Behandlung nicht aus oder sind beispielsweise die Augen mit betroffen, werden Antibiotika und Medikamente aus der Akne-Behandlung angewandt. Bitte beachten Sie, dass bei einer Medikamenteneinnahme Nebenwirkungen möglich sind. Der Arzt oder die Ärztin wird für Sie den Nutzen und das Risiko abwägen und entsprechende Medikamente verordnen.

Laserbehandlung und Operation

Eine Laserbehandlung kann dazu beitragen, dass die typischen roten Äderchen einer Rosazea weniger sichtbar werden. Hierbei werden die erweiterten Blutgefäße durch Hitze verschlossen. Je nach Ausbreitung sind eine oder mehrere Sitzungen der Laserbehandlung nötig. Bei einer stark ausgeprägten Rosazea können auch Wucherungen an der Nase entstehen. Diese können operativ oder mit bestimmten Laserverfahren abgetragen werden. Unter örtlicher Betäubung wird das überschüssige Gewebe entfernt und versucht, die ursprüngliche Form der Nase wiederherzustellen.

Bitte beachten Sie, dass es sich dabei um einen kosmetischen Eingriff handelt und die Kosten einer solchen Laserbehandlung von Patientinnen und Patienten selbst getragen werden müssen.

Vorbeugen gegen erneute Schübe

Versuchen Sie die Faktoren, welche eine Rosazea begünstigen zu vermeiden. Achten Sie zudem auch im Sommer auf ausreichend UV-Schutz und im Winter auf Kälteschutz. Generell gilt: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse und weniger ungesunden Fetten und Zucker, hilft unserem Körper gesund zu bleiben. Speziell bei Rosazea kann eine gesunde Ernährung verhindern, dass Poren im Gesicht verstopfen.

Richtige Hautpflege

Die richtige Hautpflege kann die Ausbreitung und Häufigkeit von Rosazea verlangsamen. Achten sie auf eine milde, hypoallergene Pflege und nutzen Sie immer lauwarmes Wasser zum Reinigen Ihres Gesichts. Verwenden Sie keine grobkörnigen Peelings und verzichten Sie auf Inhaltsstoffe wie Menthol, Kampfer, Natriumlaurylsulfat, Duftstoffe, Farbstoffe und Konservierungsmittel. Reinigungsprodukte mit einem ph-Wert von 5,5 sind neutral und reizen die Haut nicht übermäßig. Tupfen Sie Ihr Gesicht anschließend mit einem frischen Handtuch trocken und vermeiden Sie übermäßiges reiben.

Fazit

Wenn Sie unter häufigen und ungewöhnlichen Hautrötungen im Gesicht leiden, sollten Sie einen Hautarztpraxis aufsuchen, um eine Hauterkrankung auszuschließen. Nehmen Sie die Symptome ernst und lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten, wie diese gelindert werden können. Achten Sie zusätzlich auch auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung, um Ihren Körper optimal zu unterstützen.

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