Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Fettleber - Ursachen und Behandlung 

Ein etwa 60-jähriger Mann steht seiner Ärztin. Im Gespräch zeigt er, wo seine Beschwerden im Bauch liegen.

Steatosis hepatis - schleichende Lebererkrankung

Die Fettleber zählt zu den häufigsten Lebererkrankungen in Deutschland. In den Industrienationen leiden etwa 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung daran. Viele wissen nicht, dass sie davon betroffen sind, da eine Fettleber anfangs kaum körperliche Beschwerden verursacht. Ungesunde Ernährung, zu viele Kohlenhydrate, Bewegungsmangel, aber auch übermäßiger Alkoholkonsum oder eine Diabetes-Erkrankung sind die häufigsten Ursachen dafür. Eine Fettleber kann unbehandelt zu Leberentzündungen, einer Leberzirrhose oder sogar Leberkrebs führen.

Wie eine Fettleber entsteht, welche Symptome auftreten und was Sie selbst dagegen tun können, erfahren Sie im Artikel.

Wussten Sie schon, dass…

  • sich eine Fettleber wieder vollständig erholen kann?
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  • eine abwechslungsreiche Ernährung die Basis eines starken Immunsystems ist?

Was ist eine Fettleber?

Damit die Leber ihren Aufgaben nachkommen kann, sollte der Fettgehalt der Leber unter fünf Prozent liegen. Einige Aufgaben der Leber sind beispielsweise Nährstoffe umwandeln und aus giftigen Stoffen, ungiftige Stoffe herstellen. Eine Fettleber entsteht, wenn die Leber mehr Fette aufnehmen muss, als sie abbauen oder speichern kann. Überschüssiges Fett wird dann in den Leberzellen eingelagert. Bei einer Fettleber kann sich die normale Größe der Leber durch eingelagerte Fette verdreifachen. Bleibt die Vergrößerung unbemerkt, kann das große gesundheitliche Risiken für den Betroffenen nach sich ziehen.

Ursachen einer Fettleber

Eine Frau Mitte 50 hat ihre Brille abgenommen und berührt mit ihrer hand Ihr Augenlid

 

 

Eine Fettleber kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Um diese etwas zu veranschaulichen, hilft die Unterscheidung in die alkoholische und nicht alkoholische Fettleber.

  • Alkoholische Fettleber

    Wie der Name schon sagt, ist übermäßiger Alkoholkonsum die Entstehungsursache für diese Erkrankung. Der Alkohol schädigt die Leberzellen und hemmt den Stoffwechsel.

  • Nicht alkoholische Fettleber

    Hier liegt die Ursache meist in einer zu kalorienreichen Ernährung durch fettige oder stark zuckerhaltige Lebensmittel. Aber auch das sogenannte Metabolische Symptom, bei dem eine Kombination verschiedener Risikofaktoren wie Übergewicht, Insulinresistenz und erhöhte Blutfettwerte beim Betroffenen vorliegen, kann Ursache für eine Fettleber sein.

  • Weitere Ursachen

    Weiterhin können bestimmte Medikamente, genetische Veranlagung, Eiweißmangel oder andere Krankheiten, wie Hepatitis C, eine Fettleber begünstigen.

Fettleber und Diabetes Typ II

Menschen, die an Diabetes Typ II leiden, haben ein höheres Risiko an einer Fettleber und Leberentzündungen zu erkranken. Gleichzeitig erhöht aber auch eine Fettleber das Risiko, an Diabetes Typ II zu erkranken.

Symptome und Diagnose einer Fettleber-Erkrankung

Eine Fettleber kann über Jahre unerkannt bleiben, da sie zunächst bei den Betroffenen keine Beschwerden verursacht. Daher wird sie oft nur als Zufallsbefund bei einer Routineuntersuchung entdeckt. Im weiteren Verlauf der Erkrankung klagen Betroffene über Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und ein Druckgefühl im rechten Oberbauch. In einigen Fällen kann es auch zu ungewöhnlich dunklem Urin oder hellem Stuhl kommen.

Die Diagnose einer Fettleber-Erkrankung wird mittels einer Tastuntersuchung, einem Ultraschall des Oberbauchs oder einer Elastographie gestellt. Die Elastographie misst, wie elastisch die Leber ist. Zusätzlich werden die Leberenzyme mittels einer Blutuntersuchung bestimmt. Um das Ausmaß der Leberschädigung genau beurteilen zu können, wird eine Biopsie oder ein MRT notwendig.

Risiken und Folgen 

Ein Mann hält in der linken Hand Tabletten und in der rechten Hand ein Glas Wasser.

Eine alleinige Verfettung der Leber ist nicht immer unbedingt sofort behandlungsbedürftig. Sie kann allerdings die Leberleistung beeinflussen und zu einem Druckgefühl im Oberbauch führen. Darüber hinaus steigt das Risiko für Herzerkrankungen und Diabetes. Wenn sich in der Folge die Fettleber entzündet, kann das Organ langfristig geschädigt werden.

Leberfibrose und Leberzirrhose 

Jeder Zweite, der an einer Fettleber leidet, entwickelt im Verlauf eine Leberentzündung, auch als Fettleber-Hepatitis bekannt. Aus der Fettleber-Hepatitis kann sich eine Leberfibrose entwickeln. Bei dieser Erkrankung versucht die Leber geschädigte Leberzellen zu reparieren. Bei diesem Reparaturvorgang wird zunehmend Lebergewebe durch Bindegewebe ersetzt. Eine Leberfibrose kann auch in eine Leberzirrhose übergehen. Bei dieser schweren Lebererkrankung vernarbt und schrumpft das Organgewebe nach und nach. Im Verlauf kann die Leber ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen und im schlimmsten Fall versagen.

Wann zum Arzt?

Bei Schmerzen im rechten Oberbauch, die auf Leberschmerzen hindeuten, ist es ratsam zunächst Ihre Hausarztpraxis aufzusuchen. Ebenso erfordern Symptome, wie eine gelbliche Färbung von Haut und Augen, einen Arztbesuch. Da die Fettleber anfangs wenig bis keine Symptome hervorruft, ist es umso wichtiger regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin durchführen zu lassen. Nur so kann eine vergrößerte oder bereits geschädigte Leber noch in einem frühen Stadium erkannt und durch einen veränderten Lebensstil positiv beeinflusst werden. 

Speziell Übergewichtige oder von Diabetes mellitus betroffene Menschen sollten regelmäßig ihre Leber-Blutwerte kontrollieren lassen. Nutzen Sie dazu den Check up bei Ihrem behandelten Arzt oder Ihrer behandelten Ärztin, um eine mögliche Lebererkrankung zu thematisieren oder abklären zu lassen. Beantworten Sie dazu auch unbedingt die Fragen nach Ernährungsgewohnheiten, Alkoholkonsum und Bewegung wahrheitsgemäß. Sprechen Sie während der ärztlichen Untersuchung auch über eventuelle bekannte Lebererkrankungen in der Familie.

Fettleber behandeln 

Eine etwa 55 jährige Frau sitzt bei ihrem Arzt im Behandlungszimmer. Sie unterhalten sich.

Eine Fettleber oder auch Fettleberentzündung ist frühzeitig erkannt gut therapierbar und kann sich wieder zurückbilden. Eine medikamentöse Behandlung existiert dazu allerdings nicht. Vielmehr ist es wichtig, die auslösenden Ursachen der Erkrankung zu beseitigen. Dazu eignet sich eine Gewichtsreduktion, eine Ernährungsumstellung, mehr Bewegung und der Verzicht auf Alkohol. Wenn die Fettleber ihren Ursprung in einer chronischen Erkrankung oder Medikamenteneinnahme hat, ist es wichtig die weitere Behandlung mit dem Arzt oder der Ärztin regelmäßig abzustimmen.

Lebensstil und Ernährung umstellen

Ein wichtiger Aspekt zur Behandlung einer nicht alkoholischen Fettleber, ist das Überdenken des persönlichen Lebensstils. Wie lange es bis zur vollständigen Regeneration der Leber dauert, hängt immer ganz davon ab, wie stark das Organ bereits geschädigt ist und ob auch wirklich alle Ursachen beseitigt wurden, die zur Fettleber geführt haben.

  • Übergewicht reduzieren

    Eine Gewichtsreduktion von 5 bis 10 Prozent kann nicht nur den Fettgehalt der Leber verbessern, sondern auch beginnende Vernarbungen verringern, wie beispielsweise durch eine Leberfibrose. Regelmäßige Bewegung in Form von aktivem Sport oder ausgedehnten Spaziergängen bieten dabei die Grundlage für eine erfolgreiche Gewichtsreduktion. Nutzen Sie auch gern unseren kostenfreien Gesundheitskurs AOK EXTRA – Aktiv abnehmen.

  • Ernährung umstellen

    Reduzieren Sie zucker- und fettreiche Lebensmittel auf das Nötigste. Versuchen Sie sich stattdessen ausgewogen, mit Hilfe von viel Gemüse und Obst in angemessenen Mengen, zu ernähren. Gönnen Sie Ihrer Leber zwischen den Mahlzeiten ruhig auch mal eine Pause. Das hilft bei der Regeneration. Intervallfasten kann ebenfalls beim Abnehmen helfen und den Stoffwechsel normalisieren. Alkohol wird bei einer Fettleber schlechter vertragen. Aus diesem Grund sollte auf Alkohol verzichtet werden, auch wenn er nicht zwingend die Ursache für eine Fettleber sein muss.

  • Blutzucker einstellen

    Ist eine Diabeteserkrankung ursächlich für die Fettleber, ist eine gute Blutzuckereinstellung wichtig, um die Leber zu entlasten.

Therapie bei alkoholischer Fettleber

Eine alkoholische Fettleber lässt sich nur durch strikten Alkoholverzicht behandeln. Bei einem konsequenten Verzicht ist eine vollständige Erholung der Leber möglich.

Alkohol kann viele unserer Organe schädigen. Es ist deshalb ratsam nach Feststellung einer Alkoholerkrankung, den ganzen Körper untersuchen zu lassen.

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