Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Mückenstiche

Drei etwa 25 jährigMutter mit ihrem kleinen Sohn in der Nature Personen wandern durch ein ausgetrocknetes steiniges Flussbett in der Natur.

Was hilft am besten bei juckenden Mückenstichen?

Mücken gehören zu den eher lästigen Erscheinungen des Sommers. Bei einem gemütlichen Grillabenden im Freien oder ein Picknick am See lassen die kleinen Insekten gerade in den Abendstunden nicht lang auf sich warten und gieren nach unserem Blut. Die Folge: kleine juckende und geschwollene Rötungen.  
Im Artikel lesen Sie, warum Mücken überhaupt stechen, was Sie tun können, um Mücken abzuwehren und welche Hausmittel den Juckreiz nach einem Stich lindern.

Wussten Sie schon, dass…

  • nur die weiblichen Mücken stechen?
  • Mückenstiche zwar lästig, aber in der Regel harmlos sind?
  • Kühlen ein bewährtes Mittel ist, um den Juckreiz nach einem Mückenstich zu lindern?

 

Warum stechen Mücken überhaupt?

Nur die Mückenweibchen stechen. Sie benötigen ein bestimmtes Eiweiß, um ihre Eier bilden zu können. Dieses Eiweiß finden sie in unserem Blut. Eigentliche Nahrungsquelle für Mücken sind Pflanzensäfte und Nektar, die sie mit ihrem langen Rüssel aus Blättern und Blüten saugen. 

Diese Mückenarten stechen:

  • Gemeine Stechmücke

    Die gemeine Stechmücke ist die hierzulande am weitesten verbreitete Mückenart. Sie ist drei bis sieben Millimeter lang, hat einen schlanken Körper mit langen Beinen, dünnhäutige und durchsichtige Flügel und ist grau bis bräunlich gefärbt. Die Weibchen besitzen einen langen Stechrüssel, mit dem sie Blut saugen.

  • Gnitzen (Bartmücken)

    Gnitzen sind sehr klein. Sie sind zwischen ein bis vier Millimeter groß und treten meistens in Schwärmen auf. Sie besitzen gut ausgebildete Mundwerkzeuge mit einem Stechrüssel, der beim Saugen gemeinsam mit dem Kopf tief in die entstehende Wunde eingesaugt wird. Der Gnitzen-Stich bzw. -Biss ist schmerzhaft, juckt heftig und verheilt langsamer als der Stich der gemeinen Stechmücke. 

  • Kriebelmücken

    Kriebelmücken erinnern optisch eher an Fliegen. Sie sind zwei bis sechs Millimeter groß und vor allem für ihr beißendes Verhalten bekannt, dass bei Menschen und Tieren unangenehme Symptome verursachen kann. Sie haben scharfe Mundwerkzeuge, mit denen sie die Haut durchstechen, um Blut zu saugen. Der Biss einer Kriebelmücke kann schmerzhaft sein und zu Juckreiz, Schwellungen und allergischen Reaktionen führen. Im Gegensatz zu Mückenstichen sind Kriebelmücken-Bisse oft sofort spürbar und hinterlassen manchmal eine kleine Blutspur.

  • Exotische Stechmücken

    Buschmücken oder asiatische Tigermücken, deren Heimat eigentlich Mittelamerika, Zentralafrika oder Südostasien ist, kommen mittlerweile auch in Deutschland vor. Diese Stechmücken können gefährliche Krankheitserreger wie das Zika-Virus oder Dengue-Fieber übertragen. Experten geben für Deutschland jedoch Entwarnung: Die meisten Viren tropischer Krankheiten brauchen mehrere Wochen bei anhaltend hoher Lufttemperaturen von 25 Grad und höher, um sich in den Stechmücken zu vermehren. Diese Bedingung ist bislang in Deutschland nicht gegeben, könnte sich aber durch den Klimawandel immer häufiger einstellen.

Woher kommt der Juckreiz?

Vier etwa 30 jährige Personen laufen durch einen Wald. Der Mann im Vordergrund fest sich genervt an den Hals. Er wird von Mücken geplagt.

Beim Stechen dringt die Mücke mit ihrem spitzen Stechrüssel in die Haut ein. Sie gibt dabei Speichel ab, der eine gerinnungshemmende Substanz enthält. Sie hält das Blut flüssig, während die Mücke saugt. Außerdem wirkt der Mückenspeichel betäubend – vom Stich spüren wir deshalb meist erstmal nichts.

Erst wenn die Betäubung nachlässt und der Körper die Wunde registriert, wird Histamin ausgeschüttet. Der Botenstoff ruft die typischen Beschwerden wie Juckreiz, Schwellung oder Hautrötung hervor.

 

Tipps, um Mücken abzuhalten

Frau Mitte 40 sitzt in der Natur in einem Zelt und sprüht Mückenschutzmittel auf ihre Haut.

Weibliche Mücken können auch aus weiten Entfernungen Schweiß und ausgeatmetes Kohlenmonoxid riechen. Beides zieht Mücken an. 

Das ausgeatmete CO2 ist übrigens auch einer der Hauptgründe, warum manche Menschen mehr und andere weniger von Mücken gestochen werden. Je mehr CO2 in der Atemluft, desto anziehender wirkt das auf die Mücken. Manche Menschen atmen mehr von dem Gas aus als andere. Ändern lässt sich daran leider nichts. 

Die folgenden Tipps helfen, Mückenstiche zu vermeiden:

  • Duschen Sie mit parfumfreien Produkten: 

    Duschen vorm Schlafengehen oder vor einem Abend im Freien hilft, eventuellen Schweißgeruch abzuwaschen.

     

  • Tragen Sie geeignete Kleidung: 

    Bedecken Sie Ihren Körper mit lockerer, langärmeliger Kleidung und langen Hosen. Wählen Sie möglichst helle Farben, da Mücken dunkle Farben stärker anziehen können.

  • Verwenden Sie Insektenschutzmittel: 

    Tragen Sie auf unbedeckte Hautpartien Insektenschutzmittel auf. Das kann Mücken für einige Stunden abhalten. Folgen Sie den Anweisungen auf der Verpackung, insbesondere in Bezug auf die Anwendung bei Kindern. Wenn Sie zusätzlich Sonnencreme verwenden gilt folgendes: Tagsüber tragen Sie erst die Sonnencreme auf und nach 15 bis 30 Minuten Einwirkzeit das Anti-Mücken-Mittel. 

  • Entfernen Sie stehendes Wasser: 

    Leeren Sie regelmäßig Wasserbehälter wie Blumentöpfe, Regentonnen oder Vogeltränken, da stehendes Wasser Brutstätten für Mücken sein kann.

  • Schaffen Sie eine mückenfreie Umgebung: 

    Halten Sie Fenster und Türen geschlossen oder verwenden Sie feinmaschige Fliegengitter, um Mücken aus Ihrem Wohn- oder Schlafbereich fernzuhalten. Verwenden Sie gegebenenfalls auch Moskitonetze über Betten. Mücken sind zudem schwache Flieger und werden von Luftströmungen gestört. Ventilatoren, können helfen, Mücken von Ihrem Aufenthaltsbereich fernzuhalten.

  • Vermeiden Sie bestimmte Zeiten und Orte: 

    Mücken sind besonders aktiv in den frühen Morgen- und Abendstunden sowie in feuchten, bewaldeten Gebieten. Versuchen Sie, diese Zeiten und Orte zu meiden oder ergreifen Sie zusätzliche Schutzmaßnahmen.

Mückenstiche nicht aufkratzen

Juckt die Haut, so möchte man am liebsten sofort kratzen. Scheinbar lässt sich der Juckreiz damit lindern. Doch Mediziner und Medizinerinnen raten davon ab. Durch das kratzen wird die Haut am Mückenstich dünner. Es kann sich zu einer offenen, blutenden Wunde entwickeln. Hier können sehr schnell Bakterien oder Keime hineingelangen und eine Entzündung auslösen.

Stattdessen sollte die betroffene Stelle gereinigt und gekühlt werden. Waschen Sie die Stichstelle vorsichtig mit warmem Wasser und milder Seife und kühlen sie anschließend. Das geht mit einem Eiswürfel, einem Kühlpad bzw. Kältekompresse oder einer kalten Flasche. Wichtig ist, dass Sie bei gefrorenen Kühlakkus immer ein Tuch als Unterlage auf der Haut verwenden, um Kälteschäden zu vermeiden. Die Schwellung geht zurück und der Juckreiz wird weniger.

Vorsicht bei entzündeten Mückenstichen

Die häufigsten Bakterien, die durch offene Wunden in den Körper gelangen, sind Kolibakterien oder Streptokokken. Wenn die Stelle stark anschwillt, heiß ist und zu pochen beginnt oder plötzlich Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen hinzukommen, sollten Sie sich in ärztliche Behandlung begeben. Sollte Ihnen dies am Wochenende oder zu Schließzeiten Ihrer Hausarztpraxis passieren, so wenden Sie sich an den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116 117. 

Allergische Reaktion auf Mückenstiche

Eine echte Mückenstich-Allergie ist selten. Ärzte sprechen eher von einer sogenannten „gesteigerten Lokalreaktion“. Das bedeutet, dass die typischen Beschwerden nach einem Stich deutlich intensiver ausfallen und betroffene mit deutlichen Schwellungen, heftigem Juckreiz, großen Hautquaddeln konfrontiert sind. Zusätzlich können die Lymphknoten anschwellen und leichtes Fieber auftreten. Der Grund ist eine Überreaktion des Immunsystems auf Substanzen, die als Allergene im Speichel der Stechmücke enthalten sind.  

Wenn die Beschwerden nicht nach einigen Stunden oder wenigen Tagen zurückgehen oder verschwinden, sollten Sie Ihre Hausarztpraxis aufsuchen. Ihr Arzt wird mit Ihnen die weitere Behandlung und nach Bedarf den Einsatz von symptomlindernden Allergiemedikamenten besprechen.  

 

Hausmittel gegen Mückenstiche

Mückenstiche im Oberamr.

Die Abheilung eines Mückenstichs verläuft je nach Person unterschiedlich. Sofern Sie nicht allergisch auf den Stich reagieren, ist der Juckreiz sowie die Schwellung meist nach wenigen Tagen abgeklungen. Wer nicht kratzt, kann die Abheilung beschleunigen.  

Um den Juckreiz während der Abheilungsphase erträglich zu machen, gibt es einige bewährte Hausmittel.  

  • Essigwickel: Was für die Nase beißend wirkt, ist der optimale Juckreiz-Stiller. Ein kleiner Wickel aus einem nassem Küchentuch und wenigen tropfen Essig lindert den Juckreiz.
  • Zwiebel auflegen: Der enthaltende Schwefel in der Zwiebel wirkt desinfizierend, kühlend und antibakteriell. Einfach eine Scheibe für einige Minuten auf den Mückenstich legen.

 

Mann reibt Mückenstich mit Salbe ein
  • Aloe vera: Schneiden Sie ein kleines Stück der Pflanze ab und reiben Sie die Mückenstiche damit ein. Das enthaltene Gel lindert den Juckreiz und hat einen kühlenden Effekt auf die Schwellung.
  • Salben und kühlende Gels: Das A und O in der Behandlung von Mückenstichen ist Kühlung. So können auch kühlende und entzündungshemmende Salben oder Gele Abhilfe schaffen, die Sie rezeptfrei in der Apotheke kaufen können. Falls Sie Fragen zu den Inhaltsstoffen haben, hilft Ihnen das Fachpersonal in Ihrer vertrauten Apotheke gern weiter.
  • Hitzestift: Sogenannte elektronische Stichheiler oder Hitzestifte erwärmen sich auf 50 Grad Celsius und werden für einige Sekunden auf die juckende Stelle gedrückt. Die Wärme zerstört die Proteine, die durch den Stich in die Haut gelangt sind. Das mindert den Juckreiz.

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