Wasser kühlt den Körper sehr schnell und stark herunter. Es leitet Körperwärme rund 20 Mal schneller ab als Luft. Bleiben wir zu lange im kalten Wasser, wird es lebensgefährlich. Unser Körper reagiert auch auf ein Winterbad mit einem Schock und einer Mobilisation der Überlebenskräfte. Denn er weiß ja nicht, dass wir das Wasser freiwillig betreten haben und jederzeit wieder verlassen können.
Beim Eintauchen ins kalte Wasser verengen sich die Gefäße in der Haut. Dadurch soll sie möglichst wenig Wärme abgeben. Die Temperatur der Haut sinkt deutlich ab. Im Inneren des Körpers weiten sich die Gefäße. So kann das Blut hier besser zirkulieren und die Kerntemperatur des Körpers halten.
Zugleich schüttet der Körper Stoffe aus, die ihm helfen sollen, diese Gefahrensituation besser zu überstehen. Unter anderem das Stresshormon Adrenalin, das Energiereserven mobilisiert. Außerdem Endorphine, die schmerzstillend und euphorisierend wirken. Und entzündungshemmende Stoffe, die ihm bei eventuellen Verletzungen helfen sollen.
Wenn sich nach dem Winterbaden die Gefäße der Haut wieder weiten, bewirkt das ein verstärktes, angenehmes Wärmeempfinden. Die vom Körper ausgeschütteten Stoffe sorgen zudem dafür, dass man sich besonders gut fühlt. Darüber hinaus helfen sie dem Körper bei der Regeneration. Dieser Effekt wird von Leistungssportlerinnen und -sportlern sehr geschätzt.
Bei regelmäßigem Winterbaden lernt der Körper, seine Energiereserven bei plötzlicher Kälte reflexartig in Körperwärme umzusetzen.