Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Hula Hoop

Ein Seniorenpaar steht auf einer Wiese und macht Sport mit einem Hula Hoop. Beide lachen.

Fitness-Training mit dem Reifen

Wer an Hula Hoop denkt, verbindet damit meist Kindheitserinnerungen. Doch mittlerweile ist der Reifen viel mehr als ein Spielzeug und hat sich als echtes Trainingsgerät für Erwachsene etabliert. 
An Beliebtheit gewonnen hat Hula Hoop vor allem über die Sozialen Netzwerke. Dort „Hoopen“ und „hullern“ Menschen jeder Altersgruppe. Und das mit Erfolg: bei dem Trendsport werden zahlreiche Muskeln beansprucht und trainiert. Der Einstieg ist kinderleicht. Sie brauchen nur einen Reifen, genügend Platz und etwas Übung. 

Warum der Hula Hoop-Reifen als echtes Multitalent unter den Sportgeräten gilt und was Sie als Anfänger beachten sollten, erklären wir im folgenden Beitrag.

Wussten Sie schon, dass…

  • Anfänger einen Hula Hoop-Reifen mit größerem Durchmesser benutzen sollten?
  • die AOK Sachsen-Anhalt zahlreiche Gesundheitskurse bezuschusst?
  • es durch bauchfreies Hullern schneller zu blauen Flecken kommen kann?

Wie hullert man richtig?

Zwei etwa 7 jährige Mädchen spielen gemeinsam in der Natur mit einem Hula Hoop-Reifen.

Wie bei jedem Sport ist Aufwärmung das oberste Gebot um Verletzungen vorzubeugen und den Körper auf das bevorstehende Training einzustimmen. Fangen Sie immer mit einfachen Übungen an: ein paar Hampelmänner, Kniebeugen oder Armkreisen helfen, den Körper auf Betriebstemperatur zu bringen. 

Zu Beginn der Trainingseinheit sollten Sie eine gesunde und gelenkschonende Grundhaltung einnehmen: 

  1. Achten Sie auf einen stabilen Stand. Beide Füße sollten fest dem auf dem Boden stehen.
  2. Nun die Beine schulterbreit auseinander oder einen Fuß nach vorne stellen.
  3. Das Becken etwas nach vorn neigen.
  4. Bauchmuskeln anspannen.

Nun legen Sie den Reifen in Taillenhöhe an und halten ihn parallel zum Boden fest. Durch leichtes Anschubsen nach rechts oder links entsteht die gewünschte Drehbewegung. Es spielt keine Rolle, in welche Richtung Sie den Reifen drehen. Probieren Sie sich aus, zu welcher Seite es besser gelingt. Durch leichtes Vor- und Zurückbewegen der Hüfte halten Sie den Reifen am Kreisen.  Das klingt zunächst kompliziert, aber mit ein bisschen Übung haben Sie den Dreh raus.

Achten Sie darauf, niemals kreisende Bewegungen mit der Hüfte zu machen, sondern sie nur vor und zurück oder nach links und rechts zu bewegen. Der Bauch bleibt während der ganzen Zeit angespannt. Die Arme können angewinkelt nach oben zeigen, die Schultern bleiben locker. Und ganz wichtig: Atmen nicht vergessen!

Selten klappt Hula Hoop gleich beim ersten Versuch. Geben Sie nicht auf. Mit etwas Übung gelingt es Ihnen sicher bald, den Reifen oben zu halten.

Der richtige Reifen

Junge Fitnesslehrerin beim Training mit Senioren.

So wie nicht jedes Fahrrad für jeden Menschen geeignet ist, ist es auch beim Hula Hoop: Für ein gelungenes Training ist der passende Reifen wichtig. 

Die meisten Hoops bestehen aus dem Kunststoff Polyethylen und sind mit Schaumstoff ummantelt. Das macht sie weicher und das Training angenehmer. Die Auswahl des Reifens sollte entsprechend Ihrer Statur und Ihres Fitnesslevels erfolgen.  

Achten Sie auf die richtige Größe und das ideale Gewicht beim Kauf:

  • Größe
    • Je kleiner der Durchmesser des Reifens, desto schwieriger ist es eine konstante Drehbewegung beizubehalten.
    • Achten Sie darauf, dass der Reifen bis zu Ihrem Bauchnabel reicht, wenn er vor Ihnen auf dem Boden steht.
  • Gewicht
    • Als Einsteigerreifen eignen sich Reifen ab einem Kilogramm.
    • Um einen Reifen auf Ihr Körpergewicht abzustimmen, gilt als Orientierung: bei 80 Kilogramm Körpergewicht einen 1,5 Kilogramm schweren Reifen wählen, bei 90 Kilogramm eher einen Reifen mit mindestens zwei Kilogramm.
    • Wer bereits Erfahrung im Hula Hoop hat, kann sich auch einen Reifen zum selber befüllen besorgen. Hier kann der Hohlraum beispielsweise mit Reis befüllt werden, um ihn individuell schwerer oder eben leichter zu machen.

Muskeln trainieren mit Hula Hoop

Den Reifen durch Hüftbewegungen oben zu halten ist gar nicht so einfach und macht ein solches Workout zu einem echten Ausdauertraining. Sie werden merken, dass man beim Hula Hoop schnell ins Schwitzen kommt. Pro Stunde kann man im Schnitt 300 bis 400 Kalorien verbrennen. Zudem trainiert es zahlreiche Muskelgruppen wie Bauch- und Rückenmuskulatur, Ober- und Unterschenkel, Po und Beckenboden. 

Darüber hinaus hat das Hullern noch weitere Vorteile: 

  • Es schult Körperbalance und Koordination: Beim Hullern richtet sich der Körper automatisch auf. Das sorgt für eine verbesserte Körperhaltung und schafft einen super Ausgleich vor allem für Menschen, die viel im Sitzen arbeiten.
  • Es regt die Durchblutung an: Der Druck des Reifens auf der Haut fördert die Durchblutung. Durch die kreisenden Bewegungen werden die inneren Organe massiert. Das bringt den Stoffwechsel und die Verdauung in Schwung.
  • Es beugt Rückenschmerzen vor: Die untere Rückenmuskulatur wird durch die kreisende Bewegung gekräftigt. Zusätzlich lösen sich Verspannungen. Der gesamte Sitz- und Hüftapparat wird beweglicher.

Die vergleichsweise geringe Belastung der Fuß- und Kniegelenke macht den Sport auch für übergewichtige Menschen attraktiv. 

Wie lange trainieren?

Eine etwa 30 jährige Frau steht in einem Park und bewegt einen Hula Hoop-Reifen um ihre Hüften. Dabei lächelt sie.

So wie bei jedem Sport ist es ratsam, zunächst mit kurzen Intervallen zu starten. Fünf bis zehn Minuten hullern reichen schon aus. Am Anfang können Sie noch kleine Pausen einbauen. Mit etwas Übung und Geduld können Sie das Training dann kontinuierlich steigern. 

Echte Hula-Profis schaffen sogar über 30 Minuten dauerhaftes Reifenschwingen. Gehen Sie immer in Ihrem Tempo vor und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. 

 

Blauen Flecken vorbeugen

Besonders zu Beginn können sich ein bis zwei Tage nach dem Training blaue Flecken in der Hüftregion bilden. Sie sehen zwar unschön aus, sind aber ungefährlich. In der Regel heilen sie nach ein bis zwei Wochen von allein ab. Ihre obersten Hautschichten und das Bindegewebe müssen sich erst an die neue Belastung gewöhnen. Um beides zu schützen, sollten Sie zu Beginn nicht bauchfrei trainieren. Besser sind enganliegende Oberteile. Sollten die blauen Flecken schmerzhaft sein, legen Sie in jedem Fall eine kurze Trainingspause ein. 

Eignet sich Hullern zum Abnehmen?

Ein Vater steht mit seiner etwa 8 jährigen Tochter im Garten. Beide spielen mit einem Hula Hoop-reifen und lachen dabei ausgiebig.

Ganz klar: Ja! Denn jede Art von Sport trainiert den Körper und verbrennt Kalorien. Je schneller die Hüftbewegung und je schwerer der Reifen, umso intensiver ist das Workout. Das Training der Bauchmuskeln führt auf lange Sicht optisch zu einer schmaleren Taille und einem flacheren Bauch. Wichtig für einen sichtbaren Erfolg ist vor allem regelmäßiges Training. Zusätzlich ist eine gesunde Ernährungsweise ausschlaggebend für den Abnehmerfolg

 

Wer sollte nicht hullern?

Zwar können leichte Rückenbeschwerden durch das Training mit dem Hula Hoop-Reifen verbessert werden, bei chronischen Rückenschmerzen ist aber eher davon abzuraten. Genauso verhält es sich bei Bandscheibenvorfällen oder Versteifungen im Rücken. Auch Schwangere und Menschen mit frisch operierten Narben im Rumpfbereich oder einem frischen Gelenkersatz sollten auf andere Trainingsmethoden zurückgreifen. Wenn Sie unsicher sind, ob Hula Hoop der richtige Sport für Sie ist, halten Sie Rücksprache mit Ihrem vertrauten ärztlichen Fachpersonal. 

Trainingstipps für Fortgeschrittene

eine Frau macht hula hoop

Wem es gelingt, den Reifen mehrere Minuten am Stück oben zu halten, kann das Training mit zusätzlichen Übungen weiter intensivieren und abwechslungsreicher gestalten. 

Hier ein paar Anregungen: 

  • Richtungswechsel: Versuchen Sie während des Trainings regelmäßig die Drehrichtung des Reifens zu wechseln. Zum Beispiel zwei Minuten in die linke Richtung, zwei Minuten in die rechte Richtung. Und dann wieder umgekehrt.Das ist zunächst etwas verwirrend für den Kopf, kann aber mit der Zeit viel Spaß ins Training bringen.
  • Geschwindigkeit steigern: Steigern Sie das Tempo der Hüftbewegung. Sie werden merken, wie anstrengend das sein kann. Aber mit dem gesetzten Ziel vor Augen schaffen Sie das.
  • Arme strecken: Stellen Sie sich vor, dass Sie Äpfel pflücken möchten. Abwechselnd strecken Sie die Arme nach oben und kommen dann langsam wieder in den rechten Winkel nach unten. Beginnen Sie langsam, denn was nicht schwer klingt, ist eine koordinative Hochleistung.
  • Arme kreisen: Ähnlich wie beim Strecken funktioniert es auch bei kreisenden Bewegungen. Dazu die Arme nach links und rechts strecken und mit kleinen Kreisen beginnen. Hier ist Balance gefragt, aber mit etwas Übung gelingt es Ihnen bestimmt.
  • Den Reifen umfunktionieren: Haben Sie genug vom Hullern, können Sie den Reifen ganz einfach umfunktionieren. So lässt sich der Kalorienverbrauch bei gewöhnlichen Kniebeugen deutlich ankurbeln. Bei den sogenannten Hula-Squats steigen Sie in den Reifen hinein und nehmen ihn fest in beide Hände. Nun geht es runter in die Knie, wobei Sie Ihre Knie nach außen drücken. Aber nur soweit, dass Sie Ihre Fußspitzen noch sehen. Bei den Hoch- und Runterbewegungen immer den Reifen mitnehmen. Es geht noch schwieriger: Während des Hullerns in die Kniebeuge gehen.

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