Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Ringelflechte

Eine Frau mit Gesichtsblindheit unterhält sich mit einer zweiten Person.

Fadenpilzinfektion erkennen und behandeln

Unangenehmer Juckreiz und Hautschuppung, gepaart mit einem rötlichen, ringförmigen Ausschlag: Das ist Ringelflechte. Die häufig vorkommende und hochansteckende Pilzinfektion der oberen Hautschicht betrifft vor allem die Haut, Nägel und Haare. Sie kann sich aber auch auf den gesamten Kopfbereich, das Gesicht sowie die Hände und Füße ausbreiten. Eine Ansteckung mit Ringelflechte, auch „Tinea“ oder „Dermatophytose“ genannt, wird durch bestimmte Risikogruppen und Faktoren begünstigt. Dazu zählen beispielsweise eine unzureichende Hygiene, das Teilen von Handtüchern oder der Kontakt mit Infizierten.

In unserem Beitrag gehen wir der Ringelflechte auf den Grund und beleuchten die Symptome und Ursachen. Außerdem erfahren Sie, wie Sie der Pilzinfektion vorbeugen können.

Wussten Sie schon, dass...:

  • Sportler besonders anfällig für Pilzinfektionen sind?
  • es in Sachsen-Anhalt immer wieder zu Ausbrüchen von Ringelflechte kommt?
  • regelmäßiges Händewaschen vor hoch ansteckenden Infektionen schützen kann?
Eine junge Ärztin begutachtet die Ringelflechte am Arm einer älteren Frau

Was ist Ringelflechte?

Bei Ringelflechte handelt es sich um eine Fadenpilzinfektion der Haut, Haare oder Nägel, die durch Hautpilze (Dermatophyten) ausgelöst wird. Der Name „Fadenpilzinfektion“ leitet sich von der fadenförmigen Struktur der Pilze ab. Sie ernähren sich von einem Protein, das in der äußeren Hautschicht sowie den Haaren und Nägeln vorkommt. Die Erkrankung ist hoch ansteckend und kann entweder durch direkten Hautkontakt oder indirekt durch kontaminierte Gegenstände übertragen werden. Obwohl sie in der Regel keine ernsthaften gesundheitlichen Probleme verursacht, kann sie für Betroffene äußerst unangenehm sein. Daher empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen, denn ohne die richtige Behandlung hält sich Ringelflechte sehr hartnäckig.

Typische Anzeichen: Ringelflechte erkennen

Die Symptome von Ringelflechte können je nach betroffener Körperregion variieren. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Ringförmiger Hautausschlag

    Der ringförmige Hautausschlag ist das markanteste Symptom der Ringelflechte. Die betroffenen Hautstellen sind oft rötlich oder bräunlich und haben einen erhabenen, schuppigen Rand. Das Zentrum des Ausschlags ist weitestgehend klar.

  • Schuppige Haut

    Die betroffenen Hautpartien neigen dazu, trocken und schuppig zu werden.

  • Bläschenbildung

    Besonders in akuten Fällen können kleine Bläschen oder Pusteln am Rand der betroffenen Hautbereiche auftreten.

  • Haarausfall

    Bei einer Infektion der Kopfhaut (Tinea capitis) können kreisrunde, kahle Stellen entstehen. Die betroffenen Stellen sind durch Haarverlust gekennzeichnet.

  • Nagelveränderungen

    Bei einem Befall der Nägel, auch als Nagelpilz oder Tinea unguium bekannt, können diese brüchig und dick werden und sich verfärben. Sie verlieren oft ihren Glanz und können sich sogar vom Nagelbett lösen.

Ursachen

Ringelflechte wird durch Dermatophyten verursacht. Diese kommen von Natur aus auf der Haut von Menschen und Tieren vor. Wenn die Haut feucht oder verletzt ist, kann es jedoch passieren, dass die Pilze in die Haut eindringen. Dadurch kommt es zu einer Ringelflechte-Infektion. Warme und feuchte Körperstellen wie die Leistengegend, die Füße oder Hautfalten sind daher besonders anfällig. Risikofaktoren für die Entwicklung einer Ringelflechte sind:

Direkter Hautkontakt: 

Die häufigste Übertragungsform ist der direkte Haut-zu-Haut-Kontakt mit einer infizierten Person oder einem Tier.

Indirekte Übertragung: 

Kontaminierte Gegenstände wie Handtücher, Kleidung, Bettwäsche oder gemeinsame Oberflächen in Fitnessstudios, Schwimmbädern und Umkleidekabinen können die Pilze übertragen.

Feuchtigkeit: 

Längeres Tragen feuchter Kleidung oder Schuhe sowie Schwitzen fördern das Pilzwachstum auf der Haut.

Hautverletzungen: 

Kratzer, Schnitte oder andere Hautverletzungen sind eine Eintrittspforte für Pilze.

Ein Arzt prüft geht einem Verdacht auf Ringelflechte bei einem Patienten nach

Formen der Ringelflechte

Je nachdem, welche Körperregion betroffen ist, unterscheidet man Ringelflechte in verschiedene Arten. Zu den häufigsten Formen zählen:

Tinea corporis (Körperflechte)

Die Körperflechte betrifft den Rumpf, die Arme und die Beine. Sie äußert sich durch typische ringförmige Hautläsionen, die schuppig sein können.

 

Tinea capitis (Kopfflechte)

Die Pilzinfektion der Kopfhaut ist besonders bei Kindern verbreitet. Sie kann zu Haarausfall und entzündeten, schuppigen Stellen auf der Kopfhaut führen. Ohne Behandlung können oft Narben entstehen.

Tinea pedis (Fußpilz)

Der Fußpilz, auch „Athletenfuß“ genannt, betrifft vor allem die Haut zwischen den Zehen, die rissig, schuppig und juckend wird. Meistens sind Menschen betroffen, die häufig geschlossene Schuhe tragen oder in feuchter Umgebung arbeiten. Auch in Schwimmbädern oder Umkleidekabinen kann man sich diesen Pilz schnell einfangen.

Ein Mann begutachtet seinen Nagelpilz

Tinea cruris (Leistenpilz)

Eine Pilzinfektion der Leistengegend tritt besonders bei Männern und Sportlern auf. Die Infektion verursacht juckende, rötliche Hautläsionen an den Oberschenkelinnenseiten und im Genitalbereich.

 

Tinea ungunium (Nagelpilz)

Bei einem Nagelpilz werden die Finger- oder Fußnägel dick und brüchig und verfärben sich gelblich bis bräunlich. Der Nagelpilz ist besonders hartnäckig und schwer zu behandeln.

Diagnose und Behandlung von Ringelflechte

Die Diagnose von Ringelflechte erfolgt meist durch eine visuelle Untersuchung. In einigen Fällen wird eine Hautprobe entnommen und mikroskopisch untersucht. In Sachsen-Anhalt können dermatologische Fachpraxen sowie spezialisierte Kliniken wie die Universitätsklinik Halle oder das Klinikum Magdeburg bei komplizierteren Fällen hinzugezogen werden.

Oberflächliche Hautinfektionen heilen oft innerhalb von zwei bis vier Wochen ab, während Nagel- und Kopfhautinfektionen mehrere Monate benötigen können. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit topischen Antimykotika, die auch vom Hausarzt verschrieben werden können. Bei schwereren Fällen ist manchmal eine systemische Therapie erforderlich. Zu den gängigsten Behandlungsmethoden bei Ringelflechte gehören allerdings:

  • Topische Antimykotika

    Topische Antimykotika sind für leichte bis moderate Infektionen geeignet und meist die erste Wahl bei milden Hautinfektionen. Zu den Wirkstoffen gehören unter anderem Clotrimazol, Terbinafin oder Miconazol. Das Mittel wird über einen Zeitraum von mehreren Wochen auf die betroffenen Körperstellen aufgetragen.

  • Orale Antimykotika

    Orale Antimykotika kommen bei schweren Infektionen, insbesondere bei Nagel- oder Kopfhautpilz, zum Einsatz. Diese Medikamente müssen oft mehrere Wochen bis Monate eingenommen werden. 

  • Hygienemaßnahmen

    Während der Behandlung ist es auch wichtig, besondere Hygienemaßnahmen zu ergreifen, um die Verbreitung der Pilze zu verhindern. Dazu gehört, sich regelmäßig die Hände zu waschen, die persönlichen Gegenstände nicht zu teilen sowie saubere und trockene Kleidung zu tragen.

Ein Mann erkundigt sich bei seiner Ärztin nach Hausmitteln gegen Ringelflechte

Helfen Hausmittel bei Ringelflechte?

Hausmittel allein reichen nicht aus, um Ringelflechte zu behandeln. Die ansteckende Pilzinfektion bedarf in jedem Fall gezielter medizinischer Behandlung. Teebaumöl, Essig oder andere Hausmittel können jedoch die Symptome lindern. Doch ohne antimykotische Behandlung kann sich die Infektion weiter ausbreiten und chronisch werden. Zudem besteht das Risiko, das die Infektion auf andere Menschen übertragen wird.

Für welche Personengruppen ist Ringelflechte gefährlich?

Ringelflechte verursacht in der Regel keine ernsthaften gesundheitlichen Probleme. Bestimmte Personengruppen sind jedoch anfälliger für einen schweren Verlauf oder wiederkehrende Infektionen. Dazu gehören:

Kinder

Kinder sind besonders anfällig für Kopfflechte (Tinea capitis), die Haarausfall und entzündete Kopfhaut verursachen kann.

Sportler

Menschen, die regelmäßig Sport treiben, insbesondere in Fitnessstudios oder Schwimmbädern, haben ein erhöhtes Infektionsrisiko. Sie kommen häufig mit kontaminierten Oberflächen in Kontakt. Schweiß und Feuchtigkeit macht sie zudem anfälliger für Pilzinfektionen.

Menschen mit geschwächtem Immunsystem

Personen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder HIV sind anfälliger für schwere und hartnäckige Pilzinfektionen.

Ältere Menschen

Ältere Menschen leiden häufig an Nagelpilz, da ihre Nägel langsamer wachsen und so anfälliger für Infektionen sind.

Wie kann man einer Ansteckung vorbeugen?

Die Vorbeugung von Ringelflechte ist entscheidend, da die Erkrankung hoch ansteckend ist. Einige einfache Maßnahmen helfen dabei, eine Ansteckung zu vermeiden:

Eine Frau wäscht sich gründlich die Hände mit antibakterieller Seife
  • Waschen Sie Ihre Hände und duschen Sie nach sportlichen Aktivitäten, insbesondere in Gemeinschaftseinrichtungen. Verwenden Sie dazu am besten antibakterielle Seife.
  • Halten Sie Ihre Haut, insbesondere die der Füße und in der Leistengegend, trocken. Bei Bedarf können Sie auch Fußpuder verwenden.
  • Tragen Sie in Schwimmbädern und Umkleiden immer Badelatschen.
  • Es empfiehlt sich, atmungsaktive Kleidung zu tragen und feuchte Kleidung möglichst zeitnah zu wechseln.
  • Teilen Sie Handtücher, Kleidung oder andere persönliche Gegenstände möglichst nicht mit anderen. Zusätzlich können Sie auch separate Handtücher für Gesicht und Körper verwenden.
  • Oberflächen wie Fitnessgeräte oder Matten in Fitnessstudios sollten regelmäßig desinfiziert werden.

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