Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Schwangerschaft ist Teamwork

Ein junges Paar küsst sich während sie ein Kinderbett für den erwarteten Nachwuchs aufbauen.

Auf dem Weg zum Elternsein

Ihre Partnerin ist schwanger. Gemeinsam erwarten Sie Ihr Kind. Es ist zwar nicht Ihr Bauch, der nun langsam größer wird und auch manch andere körperliche Veränderung können Sie nicht teilen. Doch es gibt auch für Sie als Partner oder Partnerin viel zu wissen und zu tun. Wie können Sie einander nun gut unterstützen? Welche Achterbahn der Gefühle wird vielleicht manchmal auf Sie zukommen? Was können Sie organisieren? Wie sieht es mit Elternzeit aus? Wie wird die erste Zeit mit dem Baby werden? Auf all diese Fragen gehen wir ein.

Wussten Sie schon, dass…

  • Ihr Baby Sie am Geruch erkennt?
  • Ihre Teilnahme am Geburtsvorbereitungskurs für Begleitpersonen von uns bezuschusst wird?
  • Sie in jedem Fall rechtlichen Anspruch auf Elternzeit haben?

Wir sind schwanger

Schwangerschaft ist Teamwork, von Anfang an. Diese Zeit ist psychisch sehr intensiv, von absoluten Hochgefühlen und Vorfreude bis hin zu Ängsten und Zweifeln – all das kann dazu gehören.

Schwanger oder doch nicht?

Während Ihre Partnerin womöglich schon ein Gefühl oder einen Verdacht hat, dass sich ein Kind ankündigt, ist es für Sie erst mit dem positiven Schwangerschaftstest klar. Das kann durchaus überraschend sein und so hilft es erstmal tief durchzuatmen – viele Fragen kommen nun von ganz allein. Zwei der wichtigsten, die sich werdende Eltern stellen, sind: Muss ich mir Sorgen um die Gesundheit meiner Partnerin und des Kindes machen? Wie sieht es aus mit unserer finanziellen Absicherung?

Diese Gedanken teilen viele werdende Eltern mit Ihnen und Sie werden merken, dass sie Sie nun oft begleiten werden. Bei einigen zukünftigen Vätern macht sich auch das Phänomen der sogenannten Co-Schwangerschaft bemerkbar. Dazu gehört, dass Sie – obwohl Ihr Körper kein Baby trägt – möglicherweise an Gewicht zulegen, sich morgens unwohl fühlen oder Stimmungen schwanken. Es wird vermutet, dass der Grund für solche Symptome schlicht darin liegt, dass Sie emotional beteiligt sind und berechtigterweise aufgeregt. Irgendwann verschwinden diese Symptome wieder.

Ein circa 30 Jahre alter Mann massiert die Füße seiner schwangeren Partnerin.

Unser Tipp: Werden Sie aktiv und gestalten Sie die Zeit der Schwangerschaft ganz bewusst. Auf diese Weise konzentrieren Sie sich auf eine starke Rolle, denn Sie sind keinesfalls eine Randfigur bei diesem Ereignis. Im Gegenteil: Sie können viel vorsorgende und fürsorgliche Dinge für sich und Ihre wachsende Familie tun.

Schwangerschaft bewusst genießen

Ganz gleich, welche Zweifel, Ängste oder auch Stress Sie zu bewältigen haben, die Schwangerschaft hat einen großen Vorteil: Sie haben noch Zeit. Zeit, um sich bewusst mit Ihren Fragen auseinanderzusetzen und Ihre Rolle als werdendes Elternteil zu gestalten.

Zweifel in der Schwangerschaft

Unruhe und gefühlter Stress sind vollkommen normal. Beide werdende Eltern können das empfinden, auch wenn alle anderen ausschließlich den freudigen Anlass sehen. Das können Sie jetzt tun:

  • Sprechen Sie mit Ihrer Partnerin über Ihre Gedanken. Versuchen Sie, einander aufmerksam zu begleiten. Tauschen Sie sich auch mit anderen aus, denn das Reden erleichtert. Wenn Sie merken, dass die Stimmungstiefs zu groß sind, suchen Sie sich Hilfe. Ärztliches Personal, die Hebamme bzw. der Geburtshelfer können Ihnen sagen, wer Sie wie unterstützen kann und werden Ihnen Ansprechpersonen nennen.
  • Seien Sie so sehr dabei, wie Sie nur können. Zum Beispiel mit einer App auf Ihrem eigenen Smartphone, die Ihnen sagt, in welcher Schwangerschaftswoche sich Ihre Partnerin und das Baby befinden. Auch die gemeinsame Umstellung von Gewohnheiten, gesundes Essen, Rauch- und Alkoholstopp können Sie gemeinsam durchziehen. Damit geben Sie Ihrer Partnerin Kraft und spüren auch selbst die Veränderung.
  • Nehmen Sie wichtige Termine gemeinsam wahr, zum Beispiel Vorsorgeuntersuchungen, den Geburtsvorbereitungskurs und einen Erste-Hilfe-Kurs für Kinder. Es ist wichtig, dass Sie Bescheid wissen. Das gibt Ihnen Sicherheit und lässt so manchen Selbstzweifel schwinden.

 

Ein junges Paar spaziert Hand in Hand über einen Platz in der Stadt. Sie ist schwanger.

Schlechte Laune und Stress in der Schwangerschaft

Gegen schlechte Laune und auch gegen Stress können gerade Sie eine ganze Menge tun – für sich und für Ihre Partnerin:

  • Nutzen Sie die Zeit, in der Ihr Kind noch nicht auf der Welt ist, für besonders schöne Erlebnisse zu zweit: Vom Ausflug mit Picknick bis zum gemeinsamen Urlaub ist alles denkbar. Genießen Sie bewusst die Ruhe und die Möglichkeit, den Tagesrhythmus selbst zu bestimmen und zum Beispiel genussvoll lange auszuschlafen.
  • Gehen Sie es praktisch und pragmatisch an, indem Sie konkrete Dinge im Haushalt erledigen und auch ungewohnte Aufgaben erfüllen. Sie erleichtern damit Ihrer Partnerin einiges. Zudem zeigen Sie ihr, dass sie sich beispielsweise auch für das kommende Wochenbett auf Ihre Hilfe verlassen kann. So wächst noch mehr Vertrauen zwischen Ihnen beiden und ganz nebenbei können Sie sich bei der einen oder anderen Hausarbeit auch einfach abreagieren.
  • Pflegen Sie Ihre Hobbys. Ob Freunde, Sportverein oder andere Dinge: Bei allen Vorbereitungen ist es wichtig, auch mal abzuschalten und ganz etwas anderes zu tun.

Schwangerschaft als Organisationszeit nutzen

Organisation ist ein großer Teil der Vorbereitungen auf Ihr Kind. Je mehr Sie gemeinsam tun oder sogar ganz übernehmen, umso mehr erleichtern Sie Ihrer Partnerin diese Zeit. Dazu gehören auch einige bürokratische Erledigungen.

Was Elternzeit und ähnlich lautende Begriffe sind, erklären wir an dieser Stelle kurz. Außerdem erhalten Sie hier eine Liste der Dinge, die Sie während der Schwangerschaft erledigen sollten.

  • Elternzeit

    Das ist die Zeit ab der Geburt Ihres Kindes, auf die Sie beide einen Rechtsanspruch haben. Geregelt ist das im Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz. Auch wenn es immer noch so ist, dass meist die werdende Mama den größten Teil dieser Zeit nimmt: Das muss nicht so sein. Prüfen Sie, was für Ihre Situation am besten ist. Wichtig ist, dass Sie dabei nicht nur finanzielle Gesichtspunkte in die Waagschale legen. Auch die Bindung zu Ihrem Kind ist ein wichtiger Bewertungsfaktor. Viele Väter, die Elternzeit genommen haben, berichten, dass es eine wertvolle und unvergleichbare Erfahrung war. Diese großartige Chance bietet sich Ihnen jetzt.

    Gut zu wissen:

    • Jedes Elternteil kann Elternzeit nehmen. Ihre Arbeitgeberin oder Ihr Arbeitgeber ist verpflichtet, Ihnen diese Zeit zu gewähren.
    • Ausgleichend zum Einkommensverlust kann Elterngeld beantragt werden.
    • Elternzeit kann bis zu drei Jahre dauern, zwei von den drei Jahren können vor dem dritten Geburtstag des Kindes genommen werden. Ein Jahr kann sogar bis zum 8. Geburtstag des Kindes genommen werden.
  • Erziehungszeit, Erziehungsurlaub, Mutterschaftsurlaub und Vaterschaftsurlaub

    Schwangerschaft ist die Zeit, in der Ihnen ziemlich viele verschiedene Worte begegnen. Was ist was?

    • Bis vor einigen Jahren hieß Elternzeit Erziehungszeit oder auch Erziehungsurlaub. Manchmal begegnen Ihnen die alten Bezeichnungen auch heute noch.
    • Mutterschaftsurlaub bezeichnet die 6 Wochen vor dem voraussichtlichen Entbindungstermin und die 8 Wochen nach der Entbindung, in denen eine werdende Mutter von der Arbeit freigestellt wird. Bei Früh- und Mehrlingsgeburten sind es nach der Geburt 12 Wochen. In dieser Zeit wird das Einkommen zu 100 Prozent weiter ausgezahlt.
    • Dementsprechend ist der Vaterschaftsurlaub ebenfalls für die Zeit gleich nach der Geburt eines Kindes gedacht. In Deutschland gibt es diesbezüglich keinen rechtlichen Anspruch. Viele nehmen deshalb möglichst spontanen, bezahlten Urlaub.
  • Dringende und weniger dringende Erledigungen

    Welche Fragen sollte man frühzeitig für sich klären? Welche Dinge können später noch erledigt werden? Wir geben einen kurzen Überblick:

    • Was in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft passiert und welche Dinge Sie angehen sollten, erfahren Sie in unserem Beitrag zur Frühschwangerschaft.
    • Im zweiten Schwangerschaftsdrittel können Sie diese Dinge organisieren:
      • Anmeldung zum Geburtsvorbereitungskurs und Säuglingspflegekurs
      • Urlaubsantrag für die Zeit nach der Geburt
      • Anspruch auf Mutterschaftsgeld prüfen
      • Erstausstattung besorgen und auch andere Eltern nach ihren Erfahrungen fragen, was ein Neugeborenes braucht und was nicht
      • Kinderzimmer planen und einrichten
    • Im letzten Schwangerschaftsdrittel steigt die Aufregung und auch die To Do-Liste wird länger:
      • Anträge auf Eltern- und Kindergeld besorgen und soweit wie möglich ausfüllen
      • Elternzeit beantragen
      • Kliniktasche packen
      • Krankenversicherung für das Kind klären
      • Babysitting für ältere Geschwister rund um den Geburtstermin absichern
      • Hilfe für die Zeit im Wochenbett organisieren, ggf. auch eine Haushaltshilfe beantragen
      • Empfehlungen für eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt einholen
      • Geburtsanzeige entwerfen, so dass später nur noch das Foto und die Daten eingefügt werden müssen
      • ggf. Anerkennung der Vaterschaft im Standesamt beantragen

Die erste Zeit mit dem Baby

Eine junge Mutter hält ihr wenige Wochen altes Baby im Arm und küsst dessen Stirn.

Ihr Kind ist da. Nun beginnt ein ganz neuer Alltag. Nehmen Sie sich die Zeit – am besten als Urlaub – und lernen Sie Ihr Baby in Ruhe kennen. Es sind wertvolle Stunden, in der die Bindung zum Kind wächst. Diese Zeit geht Ihnen verloren, wenn Sie ausschließlich von Mama und Baby geteilt wird. Zudem können Sie Ihrer Partnerin sehr vieles abnehmen und so eine fürsorgliche, vorsorgende Rolle übernehmen. Viele Hinweise zu den Bedürfnissen des Neugeborenen und der Mama gibt unser Artikel zum Wochenbett. Weitere Tipps für Sie und Ihre Partnerin haben wir hier für Sie gesammelt.

  • Wie ist die erste Zeit mit dem Baby? 

    Sie können sich darauf einstellen, dass vieles anders werden wird. Der Rhythmus wird jetzt durch ein neues Familienmitglied bestimmt. Dazu gehören auch schlaflose Nächte, vor allem in der ersten Zeit. Ergreifen Sie die Chance, sich um alles zu kümmern, was nicht zu den unerlässlichen Aufgaben der Mama gehört wie Stillen. Einkäufe, Haushalt, Termine – das alles können Sie erledigen und so dem Baby und der Mutter möglichst viel Ruhe verschaffen. Nehmen Sie das Baby so oft es geht: zum Kuscheln, zum Windelwechsel, zum Herumtragen und Beruhigen. Auch das verschafft Ihrer Partnerin eine Verschnaufpause und Ihnen sowie Ihrem Kind schöne Momente.

  • Wie lange sollte man mit einem Neugeborenen zu Hause bleiben?

    Der kleinen Familie Ruhe zu gönnen, bedeutet nicht, immer drin zu bleiben. Spaziergänge, frische Luft und Bewegung sind auch Erholung. Solange das Baby sich wohl fühlt und ihm nicht zu viele Reize zugemutet werden, ist das gut für Sie und das Kind, das draußen sehr wahrscheinlich viel schlafen wird. Außerdem ist so ein Spaziergang genau das, was Sie als Partner oder Partnerin tun können, während sich die Mama zuhause ausruhen kann.

  • Was zieht man einem Baby zu Hause an?

    Achten Sie darauf, dass Ihr Baby sich wohlfühlt. Es will weder schwitzen noch frieren und Zugluft sollte vermieden werden. Lediglich in den ersten 24 Stunden nach der Geburt hat sich die Körpertemperatur noch nicht an die Außenwelt gewöhnt und es kann schneller frieren. Danach verlassen Sie sich auf Ihr Gefühl und darauf, ob Ihr Baby zufrieden ist.

  • Was mögen Babys am liebsten?

    Jedes Baby ist anders und hat seine kleinen Vorlieben. Entdecken Sie sie, indem Sie einfach Verschiedenes ausprobieren: Vorsingen, Kuscheln und Tragen, Kuckuck-Spiele – und vieles mehr. Übrigens: Ganz am Anfang verlassen sich die Säuglinge fast vollkommen auf ihren Geruchssinn, auch um die Milchquelle gut zu identifizieren. Aus diesem Grund ist anfangs das Kuscheln so wichtig, denn Ihr Baby erkennt Sie an Ihrem Geruch.

  • Wann wird der Alltag mit Baby einfacher?

    Gerade für Sie als Partner oder Partnerin kann die erste Zeit mit Baby von sehr vielfältigen Herausforderungen geprägt sein. Die beiden häufigsten sind:

    • wenig Schlaf und zugleich volle Konzentration auf Haushalt und/oder Job
    • Zeitmanagement zwischen Elternsein und Partnerschaft pflegen

     

    Wann genau der Alltag einfacher wird, ist unterschiedlich und auch eine Frage der Gewöhnung. Doch auch das haben Sie ein Stück weit in der Hand, indem Sie:

    • Prioritäten setzen, den Erwartungsdruck für sich mildern und auch mal etwas nicht erledigen, ohne sich das selbst übel zu nehmen.
    • Zeit bewusst genießen und einteilen zwischen Babyzeit, Partnerzeit, Zeit allein.
    • auch jetzt reden: mit Freundinnen und Freunden, mit Ihrer Familie. Manchmal ist es einfach nur ein offenes Ohr, das guttut und manchmal gibt es auch einen hilfreichen Tipp oder einfach einige Minuten Ablenkung.

Die erste Zeit mit Ihrem Baby ist in jedem Fall sehr besonders. Die AOK Sachsen-Anhalt unterstützt Sie bei der Gestaltung dieser Zeit mit verschiedenen Kursangeboten für Sie und Ihr Kind. Dazu gehören:

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