Risikofaktor Alkohol

Vier Personen wandern durch den Herbstwald.

Was Alkoholkonsum für Krebspatienten und Diabetiker bedeutet

Alkohol gehört für viele Menschen zum gesellschaftlichen Leben dazu. Egal, ob bei einer Feier, beim Essen im Restaurant oder an einem gemütlichen Abend zu Hause – ein bis zwei Gläser Wein oder Bier werden selten hinterfragt. Die Risiken, die mit regelmäßigem Alkoholkonsum einhergehen, werden dabei jedoch häufig unterschätzt.

Besonders bei Menschen mit chronischen Erkrankungen, wie Krebs und Diabetes, kann der Konsum von Alkohol schwerwiegende Folgen haben. Studien zeigen, dass bereits geringe Mengen das Risiko für bestimmte Krebsarten, insbesondere Brustkrebs, erhöhen. Auch für Diabetiker ist regelmäßiges Trinken von alkoholischen Getränken problematisch. Es beeinflusst die Blutzuckerwerte und steigert damit unter anderem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Welchen negativen Einfluss Alkohol speziell auf Krebspatienten und Diabetiker nimmt, erklären wir Ihnen in unserem Artikel.

Alkohol erhöht das Krebsrisiko

Immer mehr wissenschaftliche Studien belegen, dass Alkohol und sein Abbauprodukt Acetaldehyd krebserregend sind. Besonders riskant ist regelmäßiger Konsum daher für Menschen, die bereits eine Krebserkrankung haben beziehungsweise hatten oder ein erhöhtes Risiko besteht zu erkranken. Doch nicht nur allein auf die Entstehung von Krebs hat Alkohol einen negativen Einfluss.

  • Eine gefährliche Kombination: Alkohol bei Krebstherapien

    Alkohol kann auch die Wirksamkeit von Krebsbehandlungen beeinträchtigen. Der Abbau des Alkohols belastet den Körper und kann die Verträglichkeit der Behandlung, insbesondere einer Chemotherapie, verschlechtern. Auch sollten Patienten, welche eine Strahlentherapie im HNO-Bereich oder an der Speiseröhre erhalten, keinen Alkohol konsumieren.

    Patienten mit Lebertumoren oder Lebermetastasen sollten generell auf Alkohol verzichten.

    Es ist daher ratsam, sowohl während einer Krebstherapie als auch danach ganz auf Alkohol zu verzichten.

  • Trinken und rauchen: Das Krebsrisiko steigt erheblich

    Viele Menschen, die gern Alkohol trinken, rauchen auch. Das ist eine gefährliche Kombination. Denn Alkohol weitet die Blutgefäße und erhöht somit die Durchblutung der Schleimhäute. Krebserregende Stoffe aus dem Tabakrauch werden schneller und leichter vom Körper aufgenommen. Das Risiko für Krebsarten, die durch das Rauchen begünstigt werden, steigt erheblich an. Beide Stoffe verstärken sich also gegenseitig und sind gemeinsam um ein Vielfaches gefährlicher.

    Patienten, die vor einer Strahlentherapie mit dem Rauchen aufhören, haben bessere Heilungschancen. Dies wurde insbesondere für Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren oder mit Lungenkrebs nachgewiesen.

    Für Krebsbetroffene ist es daher besonders wichtig, neben dem Verzicht auf Alkohol auch das Rauchen einzustellen.

So gefährlich ist Alkohol bei Diabetes

Auch Diabetiker sollten im besten Fall auf Alkohol verzichten. Einerseits enthält er viele Kalorien und erschwert den Stoffwechsel. Dadurch tritt bei Patienten tendenziell eher eine Zu- statt Abnahme ein, was langfristig die Behandlung des Diabetes‘ erschwert. Andererseits nimmt regelmäßiger Alkoholkonsum negativen Einfluss auf den Blutzucker. Der Blutzucker kann nicht stabil gehalten werden und es drohen negative gesundheitliche Folgen.

Unterzuckerung

Für Diabetiker sind bereits kleine Mengen Alkohol gefährlich. Denn der Blutzuckerspiegel sinkt nach einem kurzen und schnellen Anstieg für mehrere Stunden stark ab. Normalerweise greift in dem Fall die Leber ein und stellt dem Körper Zuckerreserven zur Verfügung. Sie ist dann aber in erster Linie damit beschäftigt, den Alkohol abzubauen und aus dem Blut zu filtern. Es droht eine schwerwiegende Unterzuckerung. Hiervon sind besonders Diabetiker bedroht, die Insulin oder Medikamente wie Sulfonylharnstoffe einnehmen.

Eine zusätzliche Gefahr besteht darin, dass eine Unterzuckerung erst im Schlaf verzögert eintritt. Ein Gegensteuern ist Diabetespatienten in diesem Fall schwer möglich und kann zu ernstzunehmenden Problemen wie Verwirrtheit, Krampfanfällen oder Bewusstlosigkeit führen.

Daher gilt: Behalten Sie Ihren Blutzucker im Blick.

Sollten Sie als Diabetiker doch hin und wieder Alkohol trinken, ist es wichtig, den Blutzucker im Auge zu behalten. Regelmäßiges Messen hilft Ihnen dabei. Im besten Fall essen Sie dazu eine kohlenhydratreiche Mahlzeit und vergewissern sich vor dem Schlafen, dass Ihre Werte im Normalbereich liegen.

Patienten mit diabetischen Nervenschädigungen oder genereller Neigung zur Unterzuckerung wird jedoch geraten, gänzlich keinen Alkohol zu trinken.

Wir helfen Ihnen Ihre Ziele zu erreichen

Sie möchten Ihren Alkoholkonsum drastisch reduzieren oder im besten Fall sogar ganz einstellen? Unsere Tipps helfen Ihnen dabei, Ihre Ziele zu erreichen:

  • Gewohnheiten ändern

    Es dauert circa 21 Tage, sich eine neue Gewohnheit anzugewöhnen – und oft genauso lange, um eine alte loszulassen. Wenn Sie also beim nächsten Mal Alkohol trinken, überlegen Sie kurz: Ist das wirklich, was Sie gerade möchten, oder vielleicht nur eine Gewohnheit? Falls es eine Routine ist, probieren Sie doch mal etwas Neues. Zum Beispiel sind alkoholfreie Alternativen von Bier oder Wein eine gute Option, da sie nur sehr geringe Mengen an Restalkohol enthalten. Oder wie wäre es, eine neue Sorte Tee oder einen alkoholfreien Cocktail auszuprobieren?

  • Schon im Vorfeld Situationen meiden, bei denen Alkohol getrunken wird

    Kommunizieren Sie offen und klar Ihre Ziele hinsichtlich Ihres Alkoholkonsums beispielsweise mit Ihren Freunden oder Ihrer Familie. Suchen Sie gemeinsam Vorschläge für Aktivitäten, bei denen das Trinken nicht im Vordergrund steht. Ein gemeinsamer Besuch im Museum oder ein entspannter Spaziergang im Park sind gute Alternativen.

  • „Nein“ sagen lernen

    Sie stehen für Ihre Gesundheit ein, wenn Sie freundlich aber bestimmt alkoholische Getränke ablehnen. Trauen Sie sich. Und vielleicht können Sie damit sogar den ein oder anderen motivieren, sein eigenes Trinkverhalten kritisch zu hinterfragen.

  • Kontakt zu Menschen suchen, die wenig oder gar nicht trinken

    Verbringen Sie Ihre freie Zeit mit Freunden oder Angehörigen, die wenig oder gar nichts trinken. So kommen Sie weniger in Versuchung.

  • Alkoholfreies Zuhause

    Um weniger in Versuchung zu geraten, ist es ratsam, am besten gar keinen Alkohol im Haus zu haben. Denn ist Wein, Sekt oder Bier erst mal da, kann man weniger gut „Nein“ sagen und neigt dazu, sich doch ein Glas einzuschenken.

Sie sind sich hinsichtlich Ihres Trinkverhaltens unsicher und möchten gern feststellen, ob Ihr persönlicher Umgang mit Alkohol Ihre Gesundheit gefährdet? Dann machen Sie den Alkohol-Selbsttest der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Hinweis: Der Selbsttest gibt Ihnen eine grobe Orientierung. Er wurde für erwachsene, gesunde Menschen zusammengestellt. Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Umgang mit Alkohol problematisch ist, sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt.

Wussten Sie schon, dass...

  • Sie bei chronischen Erkrankungen an unseren Disease-Management-Programmen teilnehmen können?
  • Alkohol viele Kalorien hat?
  • wir Sie bei der Rauchentwöhnung unterstützen?

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