Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Rhabarber – gesund, regional, lecker 

Eine Frau steht vor ihrem großen Gewächshaus. Im Arm hält sie mehrere Rhabarberstangen.

Unterschätztes Superfood aus dem Garten

Viele kennen ihn noch aus ihrer Kindheit: Rhabarber. Oft wird er irrtümlicherweise als Obst angesehen. Dabei zählt Rhabarber, auch als „Gemeiner Rhabarber“ bezeichnet, botanisch gesehen zum Gemüse. Ursprünglich stammt er aus China und kam erst im 18. Jahrhundert nach Europa. Seine langen grünen bis roten Stiele sind ungeschält oder geschält essbar und schmecken fruchtig-säuerlich. Am beliebtesten ist der Himbeer-Rhabarber mit seinen knallroten Stängeln. Egal, welche Sorte ihr Favorit ist, in jeder Pflanze stecken viele gesunde Inhaltsstoffe.

Wir zeigen Ihnen, was den Rhabarber so gesund macht, wie Sie Rhabarber selbst anbauen können und was Sie beim Ernten und bei der Zubereitung beachten sollten.

Wussten Sie schon, dass…

  • die Erntemenge von Rhabarber in Sachsen-Anhalt stetig steigt und zuletzt 71 Tonnen betrug?
  • man Frühlings-Rhabarber roh essen kann?
  • wir Ernährungskurse bezuschussen?

Gesunde rote Stängel

Rhabarber ist nicht nur lecker, sondern auch gesund. Die folgenden Eigenschaften machen Rhabarber zu einem echten Superfood:

  • Stärkt das Immunsystem: Dank des hohen Anteils an Vitamin C kann der Körper sich besser gegen Bakterien, Pilze und Viren wehren.
  • Wichtig für die Blutgerinnung: Das Stängelgemüse enthält hohe Mengen an Vitamin K. Dies hilft bei der Gerinnung des Blutes nach einer Verletzung und verhindert so einen hohen Blutverlust.
  • Ist kalorienarm: Rhabarber hat nur 32 Kilokalorien (kcal) pro 100 Gramm und macht dank seiner großen Menge an Quell- und Ballaststoffen satt.
  • Verbessert die Bluthochdruckwerte: Der hohe Kalziumgehalt hält den Blutzucker konstant. Kalium und Eisen unterstützen die Blutbildung und gleichen den Blutdruck aus.
  • Fördert die Verdauung: Die Stängel des Rhabarbers enthalten wichtige Nährstoffe, die den Darm in Schwung bringen. Die vorhandenen Ballaststoffe unterstützen die Verdauung.
  • Unterstützt Herzgesundheit und Muskelaufbau: Durch seinen hohen Kaliumgehalt fördert Rhabarber den Wasserhaushalt und unterstützt den Transport von Nährstoffen in die Körperzellen.
  • Bekämpft Zellschäden: Die antioxidativen Eigenschaften von Rhabarber können dazu beitragen, Zellschäden zu reduzieren und somit das Risiko für verschiedene Krankheiten zu verringern.

Rhabarber regional kaufen und anbauen

Rhabarber ist in vielen Gärten in Sachsen-Anhalt zuhause und kann ebenso bei vielen regionalen Gärtnereien erworben werden.

Eine ältere Frau pflegt ihren im Garten angebauten Rhabarber.

Rhabarber selbst anbauen

Rhabarber bauen Sie ganz einfach und unkompliziert im heimischen Garten an. Die Pflanzenstaude können Sie ganzjährig auspflanzen. Die ideale Zeit hierfür ist von Ende Februar bis Mai oder von September bis Ende Oktober.

Ernten können Sie die Stängel ab einer Länge von mindestens 25 cm von April bis um den 24. Juni (Johannistag). Danach endet die Erntezeit, da der steigende Säuregehalt in den Stängeln weniger bekömmlich ist. Eine größere Portion kann dann sogar gesundheitsschädigend sein. 

Die Rhabarberstaude ist pflegeleicht und benötigt für ihr Wachstum einen humus- und nährstoffreichen Boden. Sie braucht viel Platz, durchschnittlich einen Quadratmeter pro Pflanze und ist daher eher nicht für Balkone oder Hochbeete geeignet. Das Gemüse bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort, der immer feucht ist. Rhabarber ist winterhart und treibt im nächsten Jahr wieder aus. Wenn er richtig gepflanzt und versorgt wird, kann er über Jahre ertragreich sein. Pflanzen für den Anbau können Sie in regionalen Gärtnereien kaufen.

Auf einem regionalen Wochenmarkt erworbener Rhabarber liegt in einem Korb.

Rhabarber in unserer Region kaufen

Die Stängel der Pflanze finden Sie von April bis Juni auf Wochenmärkten und in Supermärkten direkt aus der Region. Importierten Rhabarber erhalten Sie bereits ab März aus den Niederlanden oder Belgien. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Stängel fest sind und eine grünlich bis rötliche Farbe haben. Frisch hält er sich in einem feuchten Tuch eingeschlagen etwa drei Tage im Kühlschrank. Geputzt und in Stücke zerkleinert ist er zum Einfrieren oder Einkochen geeignet.

Vorsicht bei wildem Rhabarber

Der sogenannte Wilde Rhabarber (auch als „Mammutblatt“ bezeichnet)  ist nicht zum Essen geeignet, denn er ist giftig. Sie finden ihn häufig an Böschungen von Bach- und Flussläufen sowie Teichen. Die Blätter sind groß, nierenförmig und grob gezahnt. Wilder Rhabarber blüht ab März. Wenn versehentlich Wilder Rhabarber verzehrt wurde, ist es wichtig, zunächst Ruhe zu bewahren. Anschließend sollte sofort der Notruf oder der Giftnotruf kontaktiert werden.

 

Zubereitung

Von der Rhabarberpflanze verwenden Sie nur die Stängel. Frische, junge Stangen können Sie auch ungeschält weiterverarbeiten. Dicke Stängel sollten Sie schälen, da sie sonst faserig sind. Das gilt auch, wenn Sie den Rhabarber schon einige Tage im Kühlschrank aufbewahren. Am besten schmeckt Rhabarber gekocht als Kompott, Konfitüre, Kuchen oder Saft. Er benötigt wenig oder gar keinen Zucker, da die Säure beim Garen gemildert wird.

Achtung: Vom Verzehr von Rhabarberblättern wird abgeraten. Sie können in größeren Mengen zu Vergiftungserscheinungen führen wie beispielsweise Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und in schweren Fällen sogar zu Nierenversagen.

Ein fertig gebackener veganer Rhabarberkuchen liegt auf einem Teller.

Rezept: Veganer Rhabarberkuchen

Zutaten:

  • 1 kg frischer Rhabarber
  • 300 g Weizenmehl
  • 250 g Zucker
  • 280 ml Pflanzenmilch (z.B. Sojamilch)
  • 100 g pflanzliche Margarine
  • 1 Packung Vanillezucker
  • Eine Prise gemahlener Zimt
  • 50 g gehobelte Mandeln oder Haselnüsse

Zubereitung:

Waschen Sie zuerst den Rhabarber und schneiden Sie ihn in kleine Stücke.

Geben Sie Mehl, Zucker, Sojamilch, Backpulver, Zimt, Margarine und den Vanillezucker in eine Rührschüssel und verarbeiten Sie die Masse zu einem glatten Teig. Diesen verteilen Sie gleichmäßig auf einem eingefetteten Blech. Nun die Rhabarberstücke über den Teig verteilen und darüber die Haselnüsse oder Mandeln geben. Anschließend wird der Kuchen bei 175 Grad Umluft etwa 45 Minuten lang gebacken.

 Guten Appetit.

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