Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Kurkuma

Eine Dame mittleren Alters steht mit einer senfgelben Bluse in der Küche. In ihrer Hand befindet sich eine Tasse Tee.

Das Gewürz in der goldenen Milch

Kurkuma ist aktuell ein wahres Trendgewürz. Neben der kräftigen Farbe, wird der Wurzel auch eine heilende Wirkung nachgesagt. Mittlerweile bieten auch viele Cafés verschiedene Getränke mit Kurkuma an. Bei der sogenannten goldenen Milch handelt sich um ein Heißgetränk mit Kurkuma- und Ingwergeschmack, was sowohl bei Männern als auch bei Frauen sehr beliebt ist. Insbesondere in den sozialen Netzwerken verbreitet sich das goldgelbe Getränk rasend schnell und wird als wahres Wundermittel für Körper und Gesundheit angepriesen. Doch wie gesund ist das goldgelbe Gewürz wirklich?

In unserem Beitrag stellen wir das Trendgewürz näher vor und informieren darüber, welche positiven Wirkungen von Kurkuma wissenschaftlich belegt werden konnten.  

Wussten Sie schon, dass…

  • Kurkuma sich positiv auf den Magen-Darm-Trakt auswirkt?
  • die AOK Sachsen-Anhalt einen Zuschuss für zwei Gesundheitskurse pro Jahr zahlt?
  • Suppen und Gemüsegerichte durch Kurkuma einen genussvollen Geschmack verliehen bekommen?

Woher kommt Kurkuma?

Eine frische Kurkumawurzel liegt in einem Holzkorb.

 


Die Kurkumawurzel stammt aus dem indischen und südostasiatischen Raum und gehört zur Gruppe der Ingwergewürze. Durch die sonnengelbe Farbe der Kurkuma, wird diese auch Gelbwurzel genannt. Die heilende Wirkung der Pflanze wird häufig auch in Ayurveda-Behandlungen und in der traditionellen chinesischen Medizin angewendet. 

Um die Kurkumawurzel zu verarbeiten, wird der Wurzelstock vorsichtig geschält. Nach dem Schälen können Sie das Fruchtfleisch direkt verwenden oder es trocknen. Auch gemahlen als Gewürz findet Kurkuma vielerlei Verwendung in den heimischen Küchen. So verfeinert es verschiedene Dips, Suppen oder Saucen. Die herrliche gelbe Farbe hat die Kurkumawurzel dem enthaltenen Curcumin zu verdanken. Auch in der Lebensmittelindustrie wird das gelbe Gold oft als Farbstoff verwendet. Da Curcumin ein natürlicher Farbstoff ist, findet es sich in Senf, Margarine oder Mayonnaise wieder. In Deutschland ist Kurkuma als Bestandteil von Curry-Gewürzmischungen bekannt und es verleiht vielen Gerichten einen mildwürzigen und leicht bittereren Geschmack. 

Pulver oder Wurzel - Wo gibt es Kurkuma zu kaufen?

In einer Glasschale befindet sich Kurkumapulver. Daneben liegt eine frisch aufgeschnittene Kurkumawurzel auf einem Holzbrett.

Kurkuma können Sie sowohl als Pulver, als auch als ganze Wurzel kaufen. Viele Supermärkte bieten die Knolle im Gemüseregal an, aber auch auf Wochenmärkten und im Bioladen finden Sie frischen und gemahlenen Kurkuma. Beim Kauf sollten Sie unbedingt genau hinsehen, denn die kleine Wurzel unterscheidet sich nur wenig von einer Ingwerknolle. Doch worauf ist noch zu achten? Die Kurkumawurzel sollte trocken sein, aber keine vertrockneten Stellen haben. Nach dem Kauf bietet sich eine trockene und dunkle Lagerung an, so hält sie sich am längsten. Um die Kurkumawurzel zu verarbeiten, können Sie diese gerieben oder geschnitten verwenden. Nutzen Sie unbedingt Handschuhe, da sich die gelbe Farbe nur schwer von der Haut abwaschen lässt. Egal ob Sie Kurkuma frisch, getrocknet oder gemahlen verwenden, es wird Ihre Suppen, Gemüse- und Reisgerichte genussvoll verfeinern. Aber auch verschiedenen Teeaufgüssen kann Kurkuma eine besondere Note verleihen. 

Wirkstoff Curcumin - Wie gesund ist Kurkuma?

Kurkuma enthält zahlreiche gesunde Inhaltsstoffe. Dazu gehören:

  • Öle
  • Eiweiße
  • Zucker
  • Curcumin
  • B-Vitamine
  • Mineralstoffe
  • Spurenelemente

Curcumin ist mit fünf Prozent der Hauptwirkstoff der Wurzel. Aufgrund der zahlreichen Inhaltsstoffe, wird Kurkuma eine positive Auswirkung auf die Gesundheit nachgesagt. Aber ist das auch wissenschaftlich belegt? Curcumin ist leider wenig wasserlöslich und kann in „reiner“ Form sehr schlecht und nur in geringen Mengen über den Darm aufgenommen werden. Unser Körper scheidet die eigentlich wertvollen Vitamine und Nährstoffe schnell wieder aus. Um tatsächlich eine positive Wirkung zu erzielen, bräuchte es große Mengen der Wunderwurzel. Davon rät aber die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit ab. Das zu viel aufgenommene Curcumin kann Nebenwirkungen verursachen. Durch die geringe Aufnahme der vielversprechenden Inhaltsstoffe, ist eine gesundheitsfördernde Wirkung nur bedingt nachgewiesen.   

Ein kleiner Faktencheck 

Bewiesene Wirkung 

Wissenschaftlich nachgewiesen ist die positive Wirkung von Kurkuma auf die menschliche Verdauung: Leichte Beschwerden wie Blähungen oder ein Völlegefühl nach dem Essen, können durch Kurkuma gelindert oder vermieden werden. Und auch bei der Behandlung von einigen Darmerkrankungen, findet die Kurkumawurzel Verwendung. So kann sie präventiv gegen Darmerkrankungen eingesetzt werden. Ebenfalls wissenschaftlich belegt ist auch eine antioxidative, also eine Zellschützende Wirkung und eine allgemein leicht entzündungshemmende Wirkung.

 

Vermutete Wirkung

In verschiedenen Laborversuchen konnte beobachtet werden, dass sich die Teilungsraten von Krebszellen verlangsamen und diese teilweise empfindlicher gegenüber einer Chemotherapie oder einer Bestrahlung reagieren. Ebenfalls wurde beobachtet, dass Curcumin die Ablagerung von bestimmten Eiweißkomplexen im Gehirn, die zu Alzheimer führen, unterbinden kann. 

Jedoch gibt es bei den vorhandenen Studien einige Problematiken:

  • Viele der Studien basieren auf Tier- oder Zellkulturversuchen, sodass die Wirkung auf menschliche Organismen nicht belegt sind. Da das Curcumin sehr unspezifisch und mit sehr vielen biologischen Molekülen regiert, kann es zu falsch positiven Ergebnissen kommen.
  • In vorhandenen Studien werden oftmals zu hohe Dosierungen von Curcumin verwendet, die sich so beim Menschen über Nahrungsaufnahme oder Nahrungsergänzungsmittel nicht erreichen lassen.

Die bisherigen Studien zur Wirkungsweise von Kurkuma dienen grundsätzlich der Grundlagenforschung. Sie liefern lediglich Hinweise auf die mögliche heilende und entzündungshemmende Wirkung auf den menschlichen Organismus. Die bisherigen Erkenntnisse reichen aber nicht aus, um eine sichere Wirkung bei Erkrankungen bei Menschen nachzuweisen. Auch zu der Aufnahme und dem Verbleib des Curcumin im menschlichen Organismus, muss noch weiter erforscht werden.

Kurkumakapseln als Nahrungsergänzungsmittel

Auf einem Tisch stehen zwei Schalen. Eine Schale beinhaltet Kurkumapulver, die andere Kurkumakapseln.

Kurkuma-Extrakte werden in der Industrie in Form von Kapseln hergestellt. Oftmals finden sich weitere Inhaltsstoffe, wie Extrakte aus schwarzem Pfeffer, in den Kapseln. Das enthaltene Piperin, soll die sogenannte Bioverfügbarkeit, also die Aufnahme vom Körper, erhöhen. Aber auch hier gilt, dass die Wirkung nicht wissenschaftlich belegt ist. Nahrungsergänzungsmittel zählen zu den Lebensmitteln, bei denen krankheitsbezogene Aussagen verboten sind. Betrachten Sie Präparate immer skeptisch, wenn Kurkuma als Mittel gegen Diabetes, Arthrose oder Krebs angepriesen wird. Idealerweise sprechen Sie vor der Einnahme von Kurkuma mit Ihrem vertrauten ärztlichen Fachpersonal. Einige der Mittel können die Wirkung anderer medizinisch verordneter Arznei mindern. Auch Schwangere und stillende Mütter sowie Patienten und Patientinnen mit Gallensteinen sollten generell auf Kurkumakapseln verzichten. In der heimischen Küche spricht aber nichts gegen die Würzung mit Kurkuma.

Ist zu viel Kurkuma schädlich?

Zu viel Curcumin kann dem Körper durchaus schaden. Der zu hoch dosierte Konsum von Kurkuma kann zu Blähungen, Übelkeit, Durchfall und Sodbrennen führen. Die European Food Safety Authority, kurz EFSA, legt den ADI-Wert, also die akzeptable tägliche Aufnahmedosis, auf drei Milligramm Curcumin pro Kilogramm des Körpergewichtes. 

Trendgetränk goldene Milch

Das Trendgetränk ist mittlerweile auf vielen Karten in Cafés und Restaurants zu finden. Doch woraus besteht die goldfarbene Milch? Basis bilden Pflanzenmilch, Kurkuma, Ingwer, Zimt und einige weitere Gewürze. Mit der Zugabe von pflanzlichen Fett wie Kokosöl, kann Curcumin noch besser vom Körper aufgenommen werden. 

Und so bereiten Sie sich eine goldene Milch zu Hause zu:

Zutaten:

  • 300 Milliliter warme oder kalte Pflanzenmilch 
  • ein Stück Kurkuma (zwei bis drei Zentimeter groß) oder einen Esslöffel Kurkumapulver
  • ein Stück Ingwer (zwei Zentimeter groß)
  • je ein viertel Teelöffel frisch gemahlener schwarzer Pfeffer und Zimt
  • ein halber Teelöffel Kokosöl
  • eine Prise frisch gemahlene Muskatnuss
  • ein Teelöffel Agavendicksaft

Zubereitung: 

Alle Zutaten in einen Mixer geben und mixen, bis eine feine Konsistenz entsteht. Für den Fall, dass die Zutaten nicht fein genug püriert wurden, sieben Sie die Milch einfach in Ihre Tasse hinein. Fertig ist die „Goldene Milch“.

Eine junge Frau trinkt ein Warmgetränk mit Kurkuma.
Ein Wrap wird mit Kurkumapulver gewürzt.

Fazit:

Kurkuma peppt viele Gerichte in der heimischen Küche auf. Einige Menschen sind von der heilenden Wirkung des Curcumin überzeugt. Nachweislich wirkt es sich jedoch positiv auf den Magen-Darmtrakt aus.  Es gibt bisher jedoch keine eindeutigen Belege, dass Kurkuma bei bestimmten Krankheiten helfen kann. Wichtig ist, dass Sie sich im Vorfeld über die Dosierung sowohl in der Küche als auch bei Nahrungsergänzungsmitteln informieren und nicht jedes Präparat bedenkenlos einnehmen. Diese Mittel ersetzen in keinem Fall ein vom medizinischen Fachpersonal verordnetes Medikament. Bei Fragen oder Bedenken wenden Sie sich bitte an Ihre Arztpraxis. 

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