Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Ayurveda - Gleichgewicht im Körper

Eine junge Frau sitzt im Wald und findet ihre innere Mitte.

Traditionelle indische Medizin

Ayurveda in ein Bestandteil der traditionellen Heilkunde und bedeutet in der altindischen Sanskritsprache „das Wissen vom Leben“. Bereits seit über 2000 Jahren wird Ayurveda in der Volksmedizin Südasiens praktiziert und gehört damit zu einem der ältesten naturheilkundlichen Systeme in der Geschichte. Waren die Heilverfahren des Ayurveda zunächst nur durch Ölmassagen oder manuelle Anwendungen bekannt, sind sie inzwischen in der Naturheilkunde und Komplementärmedizin fest vertreten. Immer mehr Menschen zeigen Interesse an den unterschiedlichen Möglichkeiten des Ayurveda und glauben fest an die heilende Wirkung. Besonders bei Patienten und Patientinnen mit chronischen oder lebensstil- und stressassoziierten Erkrankungen, gewinnt die ergänzende Behandlung durch Ayurvedatherapien stark an Bedeutung. 

Mehr zum Ursprung der Ayurveda, den unterschiedlichen Therapien und wo die Naturheilkunde ihre Grenzen hat, erfahren Sie in unserem Beitrag. 

Wussten Sie schon, dass…

  • eine Ernährungsumstellung nach Ayurveda mehrere Beschwerden lindern kann?
  • die AOK Sachsen-Anhalt Naturheilverfahren mit bis zu 50 Euro im Jahr bezuschusst?
  • Ayurveda-Behandlungen bei Stress und hoher Belastbarkeit helfen können?

Was ist Ayurveda?

Eine etwa 30-jährige Frau trinkt einen warmen Tee mit verschiedenen Heilkräutern.

Die Anwendungsgebiete der Ayurveda umfassen ein komplettes Diagnose- und Therapiesystem. Es wird sich nicht auf einzelne Organe konzentriert, sondern Patienten und Patientinnen werden als Ganzes betrachtet. Das Heilverfahren sieht den menschlichen Körper und die Seele als Einheit, die stets im Gleichgewicht sein sollten. 

Zentrale Inhalte des Ayurveda:

  • individuelle Massagen
  • Kräutermedizin
  • spezielle Bewegungstherapien wie zum Beispiel Yoga und Meditation
  • Ableitungsverfahren
  • eine speziell ausgerichtete Ernährung

Anerkennung ayurvedischer Therapien

Ayurveda wird analog zur traditionellen chinesischen Medizin als medizinische Wissenschaft von der Weltgesundheitsorganisation anerkannt. Zwar konnte in Deutschland bereits ein positiver Effekt in der Rheumabehandlung nachgewiesen werden, jedoch die tatsächliche Wirksamkeit in der Behandlung bestimmter Krankheiten weder nachgewiesen, noch ausreichend erforscht werden. 

Daher sind ayurvedische Behandlungen kein Bestandteil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenkassen.

Individuelle Behandlung nach Ayurveda-Typen

In der Lehre des Ayurveda besteht der Mensch aus verschiedenen Naturelementen. Dazu gehören: Raum, Luft, Feuer, Wasser und Erde. In jedem von uns sind die Elemente unterschiedlich stark ausgeprägt. Weiterhin umfasst das Ayurveda-System drei wesentliche Lebensenergien, welche als Doshas bezeichnet werden. 

Welche Doshas gibt es?

  • Vata-Dosha
  • Pitta-Dosha
  • Kapha-Dosha

Anhand der unterschiedlichen Doshas werden Patienten und Patientinnen in verschiedene Ayurveda-Typen eingeteilt. Ayurveda basiert auf der Grundlage, dass bei jedem Menschen die Doshas individuell gewichtet sind, wobei zwei der Lebensenergien meist überwiegen. Geraten die Lebensenergien aus dem Gleichgewicht, geht die Ayurveda-Medizin davon aus, dass sich Befindlichkeitsstörungen und Krankheiten entwickeln können. Welche das sind, hängt stark von dem jeweiligen Energiedefizit in unserem Körper ab. Ayurvedapraktiker und -praktikerinnen erfassen die Zusammenhänge zwischen Ungleichgewicht und Beschwerden in einer ausführlichen Anamnese und richten die Therapie individuell darauf aus. 

Ayurveda-Therapie: Ernährung, Kuren, Massagen

Eine junge Frau erhält eine ayurvedische Heilmassage.

Ayurvedischen Methoden wird eine heilende Wirkung für unseren Körper nachgesagt. Die Wirkstoffe sollen die Selbstheilungsprozesse aktivieren und vor Erkrankungen schützen. Die Behandlungsformen sind sehr individuell und werden speziell auf die Bedürfnisse der Patienten und Patientinnen ausgerichtet. 

Zu den häufigsten Anwendungen zählen:

  • Spezielle Ernährung
  • Das Leben im Einklang mit Tages- und Jahreszeiten
  • Öl- und Trockenmassagen
  • Yoga
  • Schwitzkuren
  • Pflanzliche Mittel
  • Farb- und Aromatherapie
     

Panchakarma - die Reinigungskur im Ayurveda

Die ayurvedische Reinigungskur, auch Panchakarma genannt, soll Krankheitserreger, Stoffwechselschlacken und Giftstoffe aus dem Körper leiten und somit für einen gesunden Organismus sorgen. Ähnlich wie eine Fasten-Kur, benötigen Sie mehrere Wochen um die Panchakarma von Anfang bis Ende durchzuführen. Es ist ratsam im Vorfeld mit Ihrer Hausarztpraxis über die geplante Ernährungsumstellung zu sprechen. In einer Ayurveda-Praxis können Sie sich ausführlich über eine Panchakarma beraten lassen. Gemeinsam mit Ihnen wird ein auf Ihr Krankheitsbild entsprechender Ernährungsplan erstellt. Die allgemeine Verfassung des Patienten oder der Patientin wird in der ayurvedischen Medizin immer berücksichtigt.

Bei Nahrungsergänzungsmitteln genau hinschauen

Eine Heilpraktikerin mischt verschiedene ayurvedische Heilpflanzen zusammen.

Ayurvedische Gesundheitsprodukte sind sowohl als Arzneimittel, aber auch Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Der Unterschied besteht darin, dass diese als Arzneimittel eine Zulassung benötigen, ayurvedische Nahrungsergänzungsmittel nicht. Daher finden Sie Ayurveda-Produkte sowohl in Apotheken, als auch in Reformhäusern oder gut sortierten Drogerien. 

Prüfen Sie die Inhaltsstoffe der Produkte immer genau, da sich in einigen ayurvedischen Mitteln Schwermetalle befinden können. Auch bei ayurvedischen Kräuterzubereitungen ist Vorsicht geboten. Versuchen Sie die Herstellungskette soweit wie möglich zurück zu verfolgen und achten Sie beim Kauf auf die Sigel ISO 9000- Standard oder auf das Prüfzeichen des BDHI. 

Für wen ist Ayurveda geeignet?

Ayurvedische Methoden eignen sich besonders für Menschen mit funktionellen und psychosomatischen Störungen wie Migräne, Schlaflosigkeit, Verdauungsbeschwerden und Bluthochdruck. Auch durch Stress verursachte Probleme wie Magenschmerzen oder Störungen der Sexualität gehören dazu.

Wichtig: Für organische Schäden ist Ayurveda als alleinige Therapie wenig geeignet, kann aber unterstützend wirken. Er sollte nicht in Notfällen oder dort, wo chirurgische Eingriffe notwendig sind, eingesetzt werden.

Junges Mädchen sitzt auf der Couch und schaut nachdenklich aus dem Fenster.
Ein Mann Mitte 30 liegt in seinem Bett und schläft. Auf seinem Nachttisch steht eine Tasse Tee.

Leistungen der AOK Sachsen-Anhalt

Die AOK Sachsen-Anhalt unterstützt Versicherte bei der Behandlung mit Hilfe von alternativer Medizin. Wir bezuschussen verschiedene Therapien und dazugehörige OTC-Arzneimittel. Was Sie beim Besuch bei einer Praxis für Naturheilverfahren beachten sollten, finden Sie hier. Zusätzlich bezuschussen wir alternative Verfahren wie Osteopathie.

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