Wie der Wortteil Phobie schon vermuten lässt, zählt die Agoraphobie zu den sogenannten Angststörungen. Viele Menschen kennen das ungute Gefühl, das sich breitmacht, wenn sie sich in einer großen Menschenansammlung befinden. Man fühlt sich beengt und zum Teil überfordert. Wann diese Empfindungen auftreten, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Das kann bei einem Groß-Event wie einem Konzert oder einfach an der Supermarktkasse der Fall sein. Agoraphobie ist aber nicht mit Klaustrophobie zu verwechseln, die ebenfalls manchmal als Platzangst bezeichnet wird. Bei der Klaustrophobie handelt es sich um die Angst vor zu engen Räumen, die Betroffene zum Beispiel in einem Fahrstuhl erfahren.
Als eine momentbezogene Angst ist eine Agoraphobie nicht immer krankhaft. Tatsächlich leiden viele Menschen an dieser Angst, können aber in Momenten, in denen sie auftritt, Ruhe bewahren. Schwierig wird es erst, wenn die Angst so ausgeprägt ist, dass sie bei den Betroffenen zu Panikattacken führen kann. Das ist in Deutschland bei etwa 1,5 Millionen Menschen der Fall. Bei dieser Verbindung aus Agoraphobie und Panikstörung erkennen Betroffene zwar durchaus, dass ihre Angst sich nicht auf eine tatsächlich vorhandene Bedrohung bezieht und in gewissem Maße übertrieben ist. Dennoch kommt in ihnen die Angst auf, dass sie von dem Ort, an dem sie die Angst erleben, zum Beispiel nicht schnell genug fliehen können oder dass ihnen in einer Gefahrensituation niemand zur Hilfe kommt.